Klausuren oder Projekte - was mögt ihr lieber?
Ich habe nun schon oft erwähnt, dass in meinem Studiengang Projekte ganz groß geschrieben werden und wir kaum mehr Klausuren schreiben. Anfangs fand ich das ganz cool, mittlerweile sehne ich mich aber schon fast danach, endlich mal wieder eine Klausur zu schreiben.
Das liegt zum einen daran, dass ich sehr gut darin bin, Dinge auswendig zu lernen. Das ist mir noch nie schwer gefallen und somit schreibe ich in Klausuren auch meistens gute Noten. Wenn Definitionen abgefragt werden, habe ich meist die volle Punktzahl und auch die Transferaufgaben fallen mir, wenn ich mich genügend vorbereitet habe, meist nicht so schwer. Bei Klausuren kann ich mir auch meist sicher sein, dass eine gute Note herauskommt, wenn ich genügend Zeit in die Vorbereitung investiere.
Bei Projekten ist das nicht unbedingt so. Allgemein denke ich, dass es bei Projekten schwieriger ist, die Bestnote zu erreichen, als in Klausuren, weil die Dozenten gerade bei der Präsentation von Projekten immer irgendetwas finden, dass sie dann doch nicht so gut fanden. Auch wenn es bestimmte Bewertungskriterien bei Projekten gibt, letztendlich spielt da auch immer noch etwas Subjektives mit hinein, was einen dann eben davon abhält, wirklich eine glatte Eins zu bekommen.
Zudem macht man Projekte meist in Gruppen, womit ich auch nicht immer so glücklich bin. Ich achte zwar darauf, dass ich nur mit Personen eine Gruppe bilde, mit denen ich auch gut klarkomme und bei denen ich mir sicher sein kann, dass sie auch etwas machen und sich nicht zurücklehnen und die anderen arbeiten lassen, aber Gruppenarbeiten erfordern eben neben der eigenen Arbeit auch immer noch einiges an Organisation und Absprachen.
Allgemein finde ich, dass man bei Klausuren einfach viel eher weiß, woran man ist, als bei Projektarbeiten. Da kann es viel eher mal sein, dass man überraschend eine schlechte Note bekommt, weil man nicht das Ergebnis geliefert hat, was der Dozent sich vorgestellt hat, bei Klausuren hingegen hat man die Frage eben richtig beantwortet oder nicht. Ein wenig Spielraum gibt es da zwar zwecks Formulierung und ähnlichem, aber dann geht es nur um einen Punkt von fünfzig und nicht gleich um eine halbe Note.
Bei uns ist es einfach so, dass die Gruppenarbeiten mittlerweile wirklich Überhand nehmen und wir mittlerweile drei große Projekte mit drei unterschiedlichen Gruppen am Laufen haben und eben dafür sorgen muss, diese Projekte mit verschiedenen Personen alle unter einen Hut zu bekommen, was nicht so einfach ist, weil jede Person wann anders Zeit hat und man ja gemeinsame Termine finden muss, um sich abzusprechen. Bei extrem langen Projekten muss man auch sehen, wie man sich motiviert, denn wenn die Abgabe wie bei einem unserer Projekte erst in einem Jahr ist, dann denkt man leicht „Ach, dafür hab ich ja noch ein paar Monate Zeit“.
Seht ihr das so ähnlich wie ich? Was macht ihr lieber, Gruppenarbeiten oder Klausuren und warum?
Also ich ziehe Klausuren vor. Die sind schlicht und einfach nach ein paar Stunden vorbei und ich habe eigentlich immer das Glück gehabt, dass ich bei schriftichen Arbeiten ohne allzu großen Aufwand trotzdem immer recht gut abgeschnitten habe. Projekte dagegen sind immer mit mehr Arbeit und Zeitanspruch belastet gewesen. Das fand ich blöd.
Das kommt auf den Blickwinkel und die Person an. Ich persönlich habe Projekte oder Gruppenarbeiten nicht gerne gemacht. Ich fand es immer fairer, wenn man für seine eigene Leistung bewertet wurde. Bei Gruppenarbeiten ist das nicht immer ganz einfach.
Da Projektarbeiten meistens in Gruppen stattfinden, hängt man sehr stark von seinem Team ab. Wenn man sich die Gruppe nicht frei auswählen darf, kann es sehr bitter werden. Es nämlich passieren, dass man mit den faulsten und größten Chaoten der Klasse zusammen arbeiten musste. Für diese Chaoten ist es dann natürlich angenehm. Sie lassen sich bedienen und ernten am Ende auch einen Teil der Lorbeeren, zumindest wenn nur das Endergebnis bewertet wird und das ist bei den meisten Arbeiten der Fall.
Wenn man jedoch eine Gruppe selbst wählen kann, ist eine Projektarbeit manchmal schon ganz spannend. Wenn man den Gruppenmitgliedern vertrauen kann, diese arbeitswillig sind und kreativ, ist eine Projektarbeit natürlich wunderbar.
Bei einer Klausur ist jeder auf sich alleine gestellt. Jeder erhält die Note, die er sich "verdient" hat. Wenn faule Schüler nichts lernen, erhalten sie auch eine entsprechende Note. Natürlich gibt es Ausnahmen. Aber ich persönlich habe Klausuren lieber geschrieben.
Ich bevorzuge ganz klar Klausuren. Ich bin absolut nicht der Typ für Projekte und habe da einfach keinen Spaß dran. Ab und zu ein Projekt zu machen, ist okay, aber im Studium möchte ich so etwas auch nicht immer machen müssen. So ein Projekt nimmt ja wirklich unheimlich viel Zeit in Anspruch und unter Umständen sitzt man mehrere Wochen dran. Wenn man das Projekt noch dazu nicht alleine macht, sondern mit anderen Gruppenmitgliedern zusammen, muss man sich immer absprechen.
Ich finde Projekte viel anstrengender. Man muss zwar so gesehen nicht wirklich dafür lernen, aber dafür ist es eben sehr viel Arbeitsaufwand. Arbeitet man mit Kommilitonen zusammen, muss man eben auch immer schauen, dass man sich abspricht und Kontakt zueinander hält. Außerdem muss man schauen, dass ungefähr jeder gleich viel macht und dass es fair bleibt. Ich finde das alles immer sehr anstrengend.
Wenn ich es mir aussuchen kann, dann schreibe ich definitiv lieber Klausuren. Mir macht es gar nicht so viel aus, dafür lernen zu müssen. Man lernt einige Zeit, schreibt eine Klausur und hat es dann einfach hinter sich. Außerdem kann man quasi selbst entscheiden, wie viel Zeit man ins Lernen investiert. Bei einem Projekt hat man ja jedoch gewisse Vorgaben, die man erfüllen muss. Eine Klausur ist auch schnell vorbei und man ist da auf sich allein gestellt und muss eben auch nur für sich selbst lernen. Das finde ich wirklich gut.
Ich hasse Klausuren wie die Pest. Wenn es nach mir ginge, würde ich entweder Hausarbeiten schreiben oder an Projekten mitarbeiten. Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass die Gruppenarbeiten angenehmer werden, je älter die Gruppenmitglieder sind, weil die dann eben auch reifer sind und mehr Erfahrung mit sich bringen.
So habe ich beispielsweise in der Schule oder an meiner alten Uni eher negative Erfahrungen mit Gruppenarbeiten gemacht. Das ist aber auch kein Wunder, weil die Gruppenarbeiten an meiner alten Uni ja im ersten oder zweiten Semester stattgefunden haben und in dem Alter ist man eben noch ganz grün hinter den Ohren und nimmt das Studium nicht unbedingt Ernst. Es gibt ja leider genug Studenten, die eben nur aus "Spaß" studieren oder weil sie nicht wissen, was sie sonst machen sollen. Diese Beobachtung habe ich an meiner jetzigen Uni nicht gemacht. Da haben Gruppenarbeiten immer ganz gut geklappt.
Bei Klausuren Definitionen aufzuschreiben ist ja auch ganz leicht. Nur wird das bei uns nicht gefragt. Bei uns sind die Fragen in der Klausur immer so gestellt, dass man noch zig Sachen nebenher erwähnen muss, um eine gute Note zu schreiben. Also nur das antworten, was gefragt wurde, ist nicht drin, wann versaut man seine Note garantiert. Aber wie soll man dann erfahren, was der Dozent hören will? Mir fällt so etwas total schwer.
Ein Dozent hatte mal in einer Klausur die Frage gestellt: "Was ist Gentrifizierung?". Dafür gab es dann 15 Punkte. Da ich den Dozenten dann auch kannte, habe ich nicht nur die Definition aufgeschrieben, sondern auch Vorteile, Nachteile, Ursachen, Folgen etc. also im Prinzip alles was mir dazu eingefallen ist. Resultat war, dass ich seiner Meinung nach die Frage nicht beantwortet hatte und schlecht abgeschnitten habe.
Mit Projekterfahrungen dagegen habe ich nur die besten Erfahrungen gemacht. Wir hatten erst letztes Semester ein Projekt mit einer Gruppe aus 5 Leuten. Es war zwar aufwendig, aber die Kommunikation klappe zu 95 Prozent ganz gut und im Endeffekt haben wir mit 1,3 abgeschnitten.
Mir sind Projekte ehrlich gesagt am liebsten. Denn die sind in der Regel anwendungsorientiert. Nur irgendwas in den Klausurne aufschreiben bringt doch nicht viel. Da lernt man vielelicht Definitionen auswendig, aber ob man die Thematik dahinter und die Mechanismen verstanden hat, kriegt der Dozent so nicht raus. Meiner Ansicht nach bringen Projekte am meisten, weil man da sehr viel Gelerntes eben anwenden und umsetzen muss. Sie sind komplexer als eine Klausur und genau das macht mir Spaß. Aber da ich auf Arbeit eh in Projektarbeiten eingebunden bin und mir das einfach liegt, bin ich wahrscheinlich zu parteiisch in dieser Hinsicht.
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