Den Partner immer mit Geschenken überraschen?

Ich hatte vor einiger Zeit eine kleine Diskussion mit meiner Schwester. Meine Schwester ist fast ein Jahr mit ihrem Freund zusammen, bei mir und meinem Freund sind es mittlerweile 2,5 Jahre. Es ging bei der Diskussion um die Geschenke, die wir für unsere Partner aussuchen und wie wir dabei vorgehen.

Ich meinte nämlich zu ihr, dass ich meinem Freund eine selbstgemachte Mütze und einen Schal zu Weihnachten schenken werde, weil er im März als ich mich mit Stricken und Häkeln beschäftigt habe und kleinere Projekte in Angriff genommen habe, mir gegenüber den Wunsch geäußert hat, eine von mir selbst gemachte Mütze besitzen zu wollen. Seine Mütze sitzt zwar ganz gut, aber er meinte zu mir, er hätte gerne etwas, das ich für ihn persönlich gemacht habe. So schlimm finde ich das nicht, ich habe mich eher darüber gefreut, dass er mir direkt sagt, was er sich wünscht. Ich habe auch schon Zeit damit verbracht, bestimmte Muster rauszusuchen aus denen er sich dann seinen Favoriten herausgesucht hat und ich war mit ihm auch schon im Geschäft, dass er sich eine Wolle aussucht, die nach Farbe und Beschaffenheit seinen Vorlieben entspricht.

Ich könnte natürlich irgendetwas kaufen, was mir gefällt, aber Geschmäcker sind verschieden und mir war wichtig, dass die Wolle ihm selbst angenehm auf der Haut ist. Ich wollte nämlich den Schal und die Mütze in denselben Farben gestalten und wollte nicht, dass die Wolle ihm so unangenehm auf der Haut liegt und ständig juckt und kratzt, dass er die Sachen gar nicht mehr tragen möchte. Das wäre mir dann zu viel Arbeit, die auch noch umsonst wäre, deswegen habe ich das etwas organisiert und gehe da methodisch vor.

Meine Schwester ist da total verständnislos und eher romantisch veranlagt. Sie meinte, es sei nicht richtig wie ich da bei Geschenken vorgehe und ihrer Meinung nach müsse man den Partner mit Geschenken überraschen, egal ob es jetzt um Geburtstage, Jahrestage oder Weihnachten geht. Mir ist klar, dass man in so einer frischen Beziehung vieles noch anders sieht. In diesem einen Jahr hatte jeder von den beiden gerade einmal Geburtstag, Jahrestag war auch noch nicht und Weihnachten war auch erst einmal.

Ich hatte die letzten 2,5 Jahre deutlich mehr Gelegenheiten etwas zu schenken und wenn ich zufällig etwas sehe und eine Idee bekomme, was meinem Freund gefallen könnte, dann kaufe ich das auch und überrasche ihn so damit. Bisher habe ich ihn schon mehrmals mit Überraschungsgeschenken konfrontiert und er hat sich jedes Mal sehr gefreut, weil ich in dieser Hinsicht einen guten Riecher habe und mittlerweile auch weiß, was ihm gefallen könnte und was nicht.

Ich habe keinerlei Probleme damit, auch mal ein Überraschungspräsent zu planen und es dann zu kaufen. Aber sehe nicht ein, warum ich das konsequent ignorieren und eine Überraschung planen sollte, wenn der Partner einen ganz konkreten Wunsch äußert. Ich käme mir irgendwie schäbig und respektlos vor, wenn ich eine derartige Bitte so dreist ignorieren würde. Das finde ich nicht richtig.

Wie handhabt ihr das ganze? Beschenkt ihr eher spontan und als Überraschung oder geht ihr konkret auf die Wünsche eures Partners ein? Welche Variante bevorzugt ihr und warum? Sollte man ausschließlich Überraschungsgeschenke in einer Partnerschaft überreichen? Findet ihr es dreist, wenn man als Partner einen ganz konkreten Geschenkwunsch äußert?

Ich nehme beide Varianten. Wenn mein Partner einen konkreten Wunsch äußert, dann erfülle ich diesen gern. Schließlich möchte er genau das haben. Bei uns ist es oft so, dass wir mir Dingen liebäugeln, sie aber nicht kaufen, weil wir sie unsinnig teuer finden. Das hat jetzt nichts mit dem Betrag an sich zu tun, sondern sozusagen mit dem Gegenwert. Ich mag schöne Tassen, tolle Accessoires für meinen Arbeitsplatz oder schöne Handtaschen. Und oft schlage ich nicht zu, weil ich die Anschaffung für unvernünftig halte. Das geht meinem Partner bei Whisky, Pfeifentabak und Pfeifen so.

Wenn wir so ein Teil wirklich wollen, dann erwähnen wir es durchaus und freuen uns sehr, wenn es geschenkt wird. Wir nehmen aber auch dem jeweils anderen gerne mal eine Kleinigkeit mit, die ihm einfach gefallen wird. Das entscheiden wir immer ganz nach Lust und Laune. Zumal man ja nicht immer konkrete Wünsche hat.

Wenn mein Partner einen bestimmten Wunsch hat, bekommt er das natürlich auch, sofern es realisierbar ist. Meist sind das aber Dinge, die sehr teuer sind, weswegen er auf diese Dinge oft lange warten muss. Aber das ist für ihn kein Drama. Er ist nicht Luxusverwöhnt und freut sich ehrlich auch über kleine Dinge.

Wir haben es uns in unserer Beziehung schon von Anfang an abgewöhnt, uns öfter etwas zu schenken. Wir schenken uns auch an Weihnachten nichts Großes, sondern gehen da eher etwas zusammen unternehmen. Geschenke gibt es dafür bei uns zwischendurch im Jahr. Finden wir besser, denn da erwartet es keiner von uns und die Freude ist größer. Außerdem hat man nicht diesen Geschenkzwang.

Und wenn der Wunsch nach etwas Bestimmten so groß ist, wird auch erst überlegt, ob sich das lohnt. Wunsch hin oder her.

Wenn ich jemanden mit meinem Geschenk überraschen kann dann ist das für mich auf jeden Fall die beste Option. Das gilt nicht nur für meinen Partner sondern für alle Menschen, die ich beschenke.

Allerdings stellt sich bei Geschenken für Erwachsene ja auch immer irgendwie die Frage, ob der Beschenkte das Geschenk überhaupt brauchen kann, weil doch nun wirklich jeder mehr als genug Kram hat und Zeug, das er irgendwann mal geschenkt bekommen hat und für das er keine Verwendung hat. Deshalb fände ich es total kontraproduktiv nach einem anderen Geschenk zu suchen, wenn jemand einen konkreten Wunsch äußert, bei dem ich dann hundert Prozent weiß, dass er das Geschenk brauche kann und sich darüber freuen wird.

Meistens finde ich dann auch noch eine Kleinigkeit, die ich zu dem Geschenk dazu packe, mit der der Beschenkte nicht gerechnet hat. So gibt es dann trotz abgesprochenem Geschenk eine kleine Überraschung.

Der konkrete Geschenkwunsch deines Partners bezieht sich auf eine von dir selbst gemachte Mütze und einen Schal. Er hat diesen Wunsch aber nicht so gedacht, dass es ein Weihnachtsgeschenk sein sollte. Wenn du nun mit ihm in einem Wollgeschäft die Wolle und deren Farbe gemeinsam ausgesucht hast, wäre das für mich so gedacht, dass du ihm die Sachen strickst oder häkelst und ihm dann zwischendurch schenkst. Da hat deine Schwester schon recht, dass es kein Geschenk für Weihnachten sein sollte.

Du hättest sofort bei der Wunschäußerung fragen können, welche Farben er bevorzugt, das hätte gereicht. Die Wolle konntest du selbst aussuchen. Ob die Wolle kratzt oder nicht, kannst du auch an deiner Haut feststellen, dazu brauchte er nicht selbst mitkommen.

Wenn du ihm nun noch eine Weihnachtsfreude machen willst, dann kaufe die gleiche Wolle, die er sich ausgesucht hat und nimm die Farbe, die er auch gut fand, als ihr beide in dem Geschäft gewesen seid. Eine Mütze und ein Schal sind schnell fertiggestellt. Das kannst du bis Weihnachten schaffen. Dein Partner wird sich umso mehr freuen, wenn er seinen Wunsch, ohne es zu wissen, Weihnachten ein zweites Mal erfüllt bekommt.

Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass man sich die geäußerten Wünsche im Laufe der des Jahres merken sollte oder aufschreiben und sie dann nach Möglichkeit erfüllen, aber als Überraschung, nicht als selbst asugesuchtes Geschenk. Das würde ich nämlich sehr unromantisch finden. Das kannst du machen, wenn du mal viele Jahre mit deinem Partner zusammen bist und nicht erst so kurze Zeit. Die Ansicht deiner Schwester ist schon in Ordnung.

Es gibt natürlich auch Paare, die sich zu besonderen Tagen gemeinsam etwas schenken/kaufen, was sie benötigen oder auch nicht. Das ist dann ebenso in Ordnung, weil sie es beide so sehen.

Der konkrete Geschenkwunsch deines Partners bezieht sich auf eine von dir selbst gemachte Mütze und einen Schal. Er hat diesen Wunsch aber nicht so gedacht, dass es ein Weihnachtsgeschenk sein sollte. Wenn du nun mit ihm in einem Wollgeschäft die Wolle und deren Farbe gemeinsam ausgesucht hast, wäre das für mich so gedacht, dass du ihm die Sachen strickst oder häkelst und ihm dann zwischendurch schenkst. Da hat deine Schwester schon recht, dass es kein Geschenk für Weihnachten sein sollte.

Er hat ausdrücklich gesagt, dass er die Sachen zu Weihnachten möchte, weil es vorher einfach zu warm dafür sein wird. Er meinte es bringt nichts, wenn er sie schon im Sommer bekommt und die Sachen dann die ganze Zeit herumliegen weil es viel zu warm ist um sie zu tragen.

Du hättest sofort bei der Wunschäußerung fragen können, welche Farben er bevorzugt, das hätte gereicht. Die Wolle konntest du selbst aussuchen. Ob die Wolle kratzt oder nicht, kannst du auch an deiner Haut feststellen, dazu brauchte er nicht selbst mitkommen.

Seine Haut ist viel empfindlicher als meine. Was ich persönlich als weich empfinde, ist ihm teilweise viel zu kratzig und unangenehm. Ich finde es schon richtig, dass er sich die Wolle selbst ausgesucht hat. Die Farben wusste ich schon vorher.[/quote]

Tatsächlich gibt es Menschen, die besonders empfindlich sind und das, was wir als weich empfinden, für sie kratzt. Da kann man wirklich nur so vorgehen, wie du es schon gemacht hast. Aber das war nicht bekannt.

Wenn er die Mütze und den Schal zu Weihnachten haben wollte, dann ist es etwas Anderes, das wusste ich nicht. Denn auch im November und Dezember gibt es je nach Witterung sehr kühle und nasse Tage, wo man die Sachen schon gut gebrauchen könnte. Dann würdigt er auf jeden Fall deine Arbeit und findet es schön, dass du für ihn deine Zeit opferst, um Ihm eine Freude zu machen. So macht dir das Anfertigen der beiden Sachen sicherlich viel Freude.

Was Geschenke angeht, kann ich meinen Mann jederzeit überraschen, auch wenn er mir seine Wünsche mitteilt. Davon hat er immer wieder mal einen, sodass ich unter mehreren Dingen wählen kann, wenn Geburtstag oder Weihnachten ins Haus stehen. Ich berücksichtige aber auch die Art des Schenkens, die er am liebsten hat. Er ist nämlich immer sehr gespannt, was er bekommt (auch wenn er das nie zugeben würde), deshalb sage ich es ihm oft schon vorher. Ich bin da anders und lasse mich lieber überraschen.

Man kann seinen Partner doch mit einem Geschenk überraschen, selbst wenn er sich dieses gewünscht hat. Immerhin muss man doch nicht sagen, dass man ihm genau diesen Geschenkwunsch erfüllen wird. Deswegen ist es doch auch trotzdem noch ein überraschendes Geschenk, wenn du deinem Freund eine selbst gestrickte Mütze schenkst. Er hat doch irgendwann mal geäußert das er gerne so eine Mütze hätte. Er rechnet ja nun vielleicht gar nicht mehr damit so eine Mütze zu bekommen.

Ich muss sagen, dass ich es gut finde, wenn man Geschenkwünsche äußert. Immerhin hat man dann ein paar Anregungen und Ideen und schenkt auch nichts falsches. Ich würde aber auch sagen, dass ich meinen Partner recht gut kenne und auch so sagen kann, was ihm gefallen würde.Ich finde nichts dreistes oder unpassendes daran, wenn man eben sagt, dass man dies oder das gerne hätte.

Ich berücksichtige aber auch die Art des Schenkens, die er am liebsten hat. Er ist nämlich immer sehr gespannt, was er bekommt (auch wenn er das nie zugeben würde), deshalb sage ich es ihm oft schon vorher. Ich bin da anders und lasse mich lieber überraschen.

Ich stimme dir durchaus zu. Ich bin ein Mensch, der Überraschungen absolut hasst wie die Pest. Ich muss immer vorher wissen, was ich bekommen würde oder worum es in einem Film geht. Bevor ich einen Film sehe, lese ich mir in der Regel die Zusammenfassung durch, sei es jetzt auf der Rückseite der Verpackung oder im Internet. Ich mag Überraschungen wirklich überhaupt nicht und ich könnte jedes Mal ausflippen werden, wenn ich ein Überraschungsgeschenk bekommen würde.

Daher habe ich meinen Freund darum gebeten mir niemals und unter gar keinen Umständen ein Überraschungsgeschenk zu geben oder mich sonst irgendwie zu überraschen. Ich bin ein Mensch, der praktisch veranlagt ist und der strategisch denkt. Ich muss mich auf Sachen einstellen und sie gegebenenfalls einplanen können, ansonsten bin ich komplett überfordert. Daher finde ich es auch falsch, wenn dann jemand wie meine Schwester beispielsweise sagt, dass man ausschließlich Überraschungsgeschenke in einer Beziehung verteilen sollte. Ich finde das berücksichtigt nicht genug die Persönlichkeit der Betroffenen.