Emanzipation mit romantischen Vorstellungen vereinbar?

vom 06.10.2014, 21:15 Uhr

Ich habe heute einen Thread gelesen (Verschiedene Vorstellungen von Romantik als Problem) zu dem mir wieder einige Dinge eingefallen sind, die mich manchmal beschäftigen. Es geht dabei zum einen um die Rolle der Frau in der heutigen Welt und ihre Vorstellungen in einer Beziehung. Ich finde, dass sich die Frau teilweise das herauspickt, was ihr gefällt und was sie mag und dabei vielleicht auch andere Teile vergisst. Vor Jahrzehnten begann die Emanzipation und Frau wurde selbstständig. Heute ist es normal, dass Frauen an die Uni gehen, einen eigenen Job haben und absolut unabhängig von ihren Männern sind. Einige Ausnahmen gibt es natürlich noch, aber ich muss sagen, dass das für mich inzwischen wirklich schon Ausnahmen gibt. Hausfrauen und dergleichen habe ich eigentlich in meinem Umfeld keine mehr, ganz besonders nicht unter den neuen Generationen.

Als Frau verdient man heute in der Regel wie der Mann auch und hat die gleichen Chancen. Mit den romantischen Vorstellungen einiger Frauen ist das aber meiner Ansicht nach nicht vereinbar. Nehmen wir einmal den Thread, den ich oben bereits verlinkt habe. Allein in diesem Thread sind bereits einige Dinge aufgezählt, die man als Frau heute gar nicht mehr so wünschenswert finden sollte: Geschenke, Verlobungsringe. In anderen Threads wird man weitere diese Dinge finden, Frauen wollen Komplimente von ihren Männern, sie brauchen Bestätigung. Ich selbst finde, dass sie das mit dem heutigen Frauenbild nicht mehr vereinbaren lässt. Es gehört zu den Zeiten, wo die Frau abhängig war und der Mann alles finanzieren musste, weil er das Geld hatte und zeigen musste, was für ein toller Hengst er doch ist. Frauen hatten in dieser Hinsicht nichts zu bieten.

Zu diesen Zeiten gehörte auch das anhimmeln und die dauernde Bestätigung, Komplimente und so weiter. Man hat tatsächlich erwartet, dass der Mann eben auch einen Teil seines Geldes ausgibt um der Frau Geschenke zu machen und so weiter. Nun ist die Emanzipation vorangeschritten und die Frau steht auf eigenen Beinen, aber angehimmelt werden will sie noch immer. Ich meine, ganz ehrlich, warum das der Mann sich nicht einfach mal einen Verlobungsring wünschen und nicht immer die Frau? Warum bringt man als Frau seinem Freund nicht dauernd kleine Geschenke mit nach Hause, anstatt dies immer nur von dem Freund zu erwarten? Ich verstehe den Wunsch vieler Frauen nach dauernder Bestätigung und Komplimenten oder Geschenken ehrlich gesagt nicht. Machen die Frauen das auch für die Männer? Wohl kaum? Also warum das Theater?

Nachvollziehen konnte ich das nie, aber ich finde das gerade in der heutigen Zeit, wo die Frau gleichgestellt ist, diese auch von dem Trip runter kommen sollte und es so sehen sollte, wie es eben ist. Wenn man als Frau solche Dinge vom Freund erwartet, soll man sie selbst auch leisten, immerhin hat man jetzt das Geld dafür und ich sehe keinen Grund, warum es immer die Frau sein sollte, die dem Mann hinterher rennt. In vielen Menschen ist es aber eben noch sehr verankert, dennoch finde ich, dass in dieser Postion die Frau nicht mehr gleichgestellt ist und sich auch sehr prinzessinhaft benimmt. Mein Freund denkt zwar auch, er müsste es so machen, aber ich bin auf dem Besten Weg, es ihm auszureden. Was denkt ihr darüber? Erwartet ihr auch derlei Dinge von eurem Partner und denkt sofort an das Ende der Beziehung, wenn ihr nicht vergöttert werdet? Findet ihr es zeitgemäß?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Dinge aufgezählt, die man als Frau heute gar nicht mehr so wünschenswert finden sollte: Geschenke, Verlobungsringe. In anderen Threads wird man weitere diese Dinge finden, Frauen wollen Komplimente von ihren Männern, sie brauchen Bestätigung. Ich selbst finde, dass sie das mit dem heutigen Frauenbild nicht mehr vereinbaren lässt. Es gehört zu den Zeiten, wo die Frau abhängig war und der Mann alles finanzieren musste, weil er das Geld hatte und zeigen musste, was für ein toller Hengst er doch ist. Frauen hatten in dieser Hinsicht nichts zu bieten.

Ich denke, dass du zwei Dinge durcheinander bringst oder verwechselst. Emanzipation bedeutet nicht, dass sich Frauen nicht mehr weiblich verhalten dürfen oder dass sie alles typisch Weibliche ablegen. Emanzipation bedeutet, dass Frauen gleichberechtigt sind, das Gleiche erreichen können, eben all das erreichen können, was Männer auch können. Dennoch sind es Frauen, die sich vielleicht im Durchschnitt in bestimmten Eigenschaften von Männern unterscheiden.

Ein Verlobungsring ist nichts, was gegen die Emanzipation spricht und auch Geschenke und Emanzipation sind kein Widerspruch. Die Frau kann sich das alles auch selbst kaufen, aber es ist ein Zeichen der Liebe, wenn der Mann einen Verlobungsring kauft und der Frau etwas schenkt. Die Frau wird dadurch nicht zum passiven Empfänger, sondern eigentlich zeigt das die Bedeutung der Frau, sie ist etwas Besonderes und deswegen schenkt der Mann ihr etwas. Genauso kann die Frau auch dem Mann etwas schenken. Wer einen Menschen liebt, der tut ihm gern was Gutes.

Ich meine, ganz ehrlich, warum das der Mann sich nicht einfach mal einen Verlobungsring wünschen und nicht immer die Frau? Warum bringt man als Frau seinem Freund nicht dauernd kleine Geschenke mit nach Hause, anstatt dies immer nur von dem Freund zu erwarten? Ich verstehe den Wunsch vieler Frauen nach dauernder Bestätigung und Komplimenten oder Geschenken ehrlich gesagt nicht. Machen die Frauen das auch für die Männer? Wohl kaum? Also warum das Theater?

Wollen Männer keine Komplimente? Wollen die nicht hören, wie gut sie etwas gemacht haben, wie geschickt sie sind oder wie clever? Jeder will Komplimente, das ist nicht typisch weiblich oder männlich. Und einem Mann schenkt man keine Ringe, weil Männer kaum Schmuck tragen. Genauso könntest du fragen, warum der Mann seiner Freundin ein Kleid schenkt, aber die Freundin dem Mann nicht auch eines kauft. Ist das nicht schrecklich unemanzipiert, wenn Männer keine Kleider tragen? Es gibt eben gewisse Dinge, die passen zu einem Mann und andere nicht.

warum es immer die Frau sein sollte, die dem Mann hinterher rennt. In vielen Menschen ist es aber eben noch sehr verankert, dennoch finde ich, dass in dieser Postion die Frau nicht mehr gleichgestellt ist und sich auch sehr prinzessinhaft benimmt. Mein Freund denkt zwar auch, er müsste es so machen, aber ich bin auf dem Besten Weg, es ihm auszureden. Was denkt ihr darüber? Erwartet ihr auch derlei Dinge von eurem Partner und denkt sofort an das Ende der Beziehung, wenn ihr nicht vergöttert werdet? Findet ihr es zeitgemäß?

Es geht nicht darum, vergöttert zu werden. Du hast da irgendwie ein ganz komisches Bild? Warum ist es denn für dich ein Zeichen von Unterwürfigkeit oder mangelnder Emanzipation, wenn die Frau ein Kompliment oder Geschenk bekommt? Das ist doch auch eine sehr ungewöhnliche Denkweise. Geschenke sind etwas Positives und keine Abwertung.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Talkmaster am 07.10.2014, 06:25, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Das ist das Problem, was die heutige Frauenwelt hat. Sie möchten alle emanzipiert sein, beruflich das gleiche machen wie Männer, die gleichen Rechte haben, aber nicht die gleichen Pflichten. Nein, sie möchten Frauenparkplätze, sie möchten gelobt, gehuldigt und teils mit Samthandschuhen angefasst werden. Machen Männer untereinander an der Arbeit mal derbe, sexistische Sprüche, wird darüber herzlich gelacht. Macht ein Mann gegenüber einer Frau einen solchen Spruch, schaltet sie im schlimmsten Fall den Aufsichtsrat ein wegen sexueller Belästigung.

Es gibt gesetzlich vorgeschriebene Frauenquoten, aber wo sind die Männerquoten? Wer schreibt vor, dass mindestens 20 Prozent der Angestellten in einem Kindergarten männlich sein müssen? Das geht wieder nicht, denn dann würden die Frauen aufschreien, weil Männer ja oft als potentielle Triebtäter gesehen werden. Wie schon geschrieben wurde, die Frau pickt sich die Vorzüge raus, möchte ihre Rolle als emanzipierte Frau nicht aufgeben, erwartet aber trotzdem vom Mann all die Annehmlichkeiten, die in früheren Jahren gegeben waren.

Warum muss es immer der Mann sein, der die schweren Wasserkisten nach Hause trägt? Frauen möchten die Arbeit von Männern machen, da können sie es beweisen! Warum soll ein Mann zwingend den Ring zur Verlobung kaufen und ihr romantisch präsentieren? Sie möchte doch immer die gleichen Rechte wie ein Mann, dann soll sie doch mal die Romantik übernehmen.

Viele Frauen kommen mir vor wie kleine Kinder, die vor der Eisdiele stehen und sich nicht entscheiden können. Es gibt zwei Sorten Eis, sie haben aber nur Geld für eine Kugel. Sie wollen aber unbedingt beides und werden vollkommen unleidlich und beginnen den Verkäufer (sinnbildlich für den Mann) zu beschimpfen, wenn sie es nicht bekommen. Bitte liebe Frauenwelt, ihr wolltet weg vom Herd und euch behaupten, aber dann tut es immer und nicht nur dann, wenn es euch gerade in den Kram passt.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge



@Zitronengras: Das kommt vielleicht darauf an, was man als typisch weiblich bezeichnet, ich selbst empfinde das nämlich ehrlich gesagt nicht als typisch weiblich, eher als prinzessinenhaft und etwas kindisch. Du sagst zwar, dass die Frau dem Mann auch etwas schenken darf, verfällst aber dennoch in das alte Bild, als Frau kein Geld hatte und der Mann alles kaufen musste. Wirst du deinem Freund auch einen Verlobungsring kaufen?

Zitronengras hat geschrieben: Und einem Mann schenkt man keine Ringe, weil Männer kaum Schmuck tragen. Genauso könntest du fragen, warum der Mann seiner Freundin ein Kleid schenkt, aber die Freundin dem Mann nicht auch eines kauft. Ist das nicht schrecklich unemanzipiert, wenn Männer keine Kleider tragen? Es gibt eben gewisse Dinge, die passen zu einem Mann und andere nicht.

Halte ich für ein Gerücht. Gib mal bei Amazon Schmuck ein und du wirst auch erstmal zwischen Dame und Mann wählen müssen. Viele viele Männer tragen heute Schmuck, gerade von Fossil gibt es sehr schöne Armbänder und Ketten für Männer und ich kenne da einige Männer, die sowas tragen. Es ist auch etwas belanglos finde ich, einer Frau einen Verlobungsring zu schenken, nur weil sie Schmuck trägt. Davon abgesehen dürfte nach dieser Vorstellung dein Mann auch keinen Hochzeitsring bekommen. Das fällt dann doch etwas aus der Masche. Ich persönlich bin übrigens weiblich, ich trage keinen Schmuck. Auch keine Röckchen und Kleider. Weniger weiblich fühle ich mich deswegen nicht. Mein Freund wollte übrigens auch noch nie irgendwelche Komplimente von mir hören. Aber gut, dass ist natürlich von Mann zu Mann anders.

Zitronengras hat geschrieben:Es geht nicht darum, vergöttert zu werden. Du hast da irgendwie ein ganz komisches Bild? Warum ist es denn für dich ein Zeichen von Unterwürfigkeit oder mangelnder Emanzipation, wenn die Frau ein Kompliment oder Geschenk bekommt? Das ist doch auch eine sehr ungewöhnliche Denkweise. Geschenke sind etwas Positives und keine Abwertung.

Das Geschenke toll sind, weiß ich auch, jeder freut sich darüber. Das uralte Weltbild ist aber nach wie vor, das Weib bekommt Blümchen, Schmuck, Klamotten usw. Und das ist alt. Das kannst du nicht abstreiten. Das hat etwas mit werben zu tun und besonders früher haben Männer das gemacht, eben weil die Frauen sich sich nichts kaufen konnten. Heute können Sie das und im Gegenzug habe ich noch von keiner Frau gehört die ihrem Mann dafür auch regelmäßig solche Geschenke machen würde. Das ist das eigentliche Problem an der Sache, einige Frauen von heute wollen immer das das Prinzesschen im Turm spielen. Wenige Frauen, aber eben einige. Ich selbst kenne solche Frauen übrigens gar nicht. Aus meinem Bekanntenkreis erwartet das keine Frau oder gewöhnt es ihrem Freund auch wieder ab. Ich denke schon, dass das ein Zeichen ist. Jess0708 hat meine Ansicht übrigens sehr treffend zusammen gefasst. Wenn du ihren Beitrag ließt, weißt du vielleicht eher, worum es mir geht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge

Zuletzt geändert von Crispin am 07.10.2014, 07:15, insgesamt 1-mal geändert.


Was hat Emanzipation mit romantischen Vorstellungen zu tun? Beide Dinge funktionieren problemlos miteinander. Privat freue ich mich sehr, wenn (m)ein Mann mir eine Tür aufhält oder mir in den Mantel hilft, im beruflichen Umfeld erwarte ich das nicht und es würde mich auch nicht freuen. Privat erwarte ich es auch nicht, aber es freut mich. Andersherum mutiere ich doch nicht zum Heimchen am Herd, wenn ich den eigenen Partner mit einem schönen Essen überrasche, wenn ich weiß, dass der einen besonders harten Tag hatte.

Und natürlich freue ich mich über eine kleine Aufmerksamkeit vom Partner. Ich mag beispielsweise schöne und nützliche Dinge für den Schreibtisch. Aber ich kaufe die nicht, weil ich sie zu teuer finde. Daher freut mich ein süßer Tischkalender oder ein netter Stiftehalter, etc. Bin ich dann schon nicht mehr emanzipiert? Nur weil mein Mann weiß, was ich mag, aber mir nicht gönne? Darf ich das nicht genießen? Ich bringe ihm doch auch Kleinigkeiten mit. Er bekommt beispielsweise einen Pfeifentabak, den er schon immer mal wieder rauchen oder endlich mal probieren wollte, oder eine neue Pfeife. Einen besonderen Whisky nimmt er auch immer wieder gern. Ist er jetzt nicht emanzipiert genug, oder kippe ich die Emanzipation? Ist man nicht emanzipiert, wenn man zeigt, dass man den anderen schätzt und weiß, wie man ihm eine Aufmerksamkeit zukommen lassen kann – seines durch eine Nachfrage, eine Kommentar oder eine kleine Gabe?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


@cooper75: Es ist quasi so wie ich bereits gesagt habe, du pickst dir das raus, was dir am besten gefällt. Hältst du deinem Mann auch die Tür auch? Nein? Warum nicht? Stimmt was mit deinen Armen nicht? Können Frauen nicht so gut Türen öffnen wie Männer? Warum erwartest du, dass dein Mann dir die Tür aufhält? Ich finde diese Entwicklung bedenklich. In dieser Hinsicht agieren Frauen wie vor 200 Jahren, man muss sie mit Samthandschuhen anfassen und sie sind kleine Püppchen die man vergöttern und beschenken muss. Auf der anderen Seite aber wollen sie gleichgestellt sein und alles machen wie der Mann auch. Dazu gehört meiner Ansicht nach aber auch, dass sie das Gehabe ablegen und auch die Dinge tun, die man so macht, wenn man eben gleichgestellt ist. Ich sehe keinen Sinn darin, warum der Mann der Frau die Tür aufhalten sollte. Dies gehört für mich in längst vergangene Zeiten.

Kaufst du deinem Mann übrigens auch Dinge, die er sich nicht leisten kann? Ich meine, wenn du sowieso nicht arbeitest, dann ist das auch wieder was anderes, weil ich hier hauptsächlich von Frauen spreche die mit ihrem Freund auf einer Stufe stehen und in dieser Hinsicht nicht abhängig sind. Aber auch sowas finde ich ehrlich gesagt wieder fruchtbar. Und ja, ich finde es etwas entwürdigend, wenn man sich als Frau Dinge schenken lassen muss, die man sich nicht leisten kann. Ich kann mir meine Sachen selbst kaufen. Klar kann man sich Geschenke machen, aber dann ich ihm, wie er auch mir. Und bitte nicht nur einseitig.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wie kommst du darauf, dass ich meinem Mann nicht die Tür aufhalte oder ihm mal ins Jacket helfe? Und was hat das Kaufen mit leisten können zu tun? Wir beschenken uns gegenseitig mit Dingen, die wir uns allein nicht leisten wollen. :wink:

Ansonsten ist es bei uns so, wie es eben gerade passt. Früher "musste" er mir mehr kaufen, bzw. gewissen Dinge bezahlen, das konnte ich einfach nicht leisten. Später hatten wir dann ein ziemlich ähnliches Einkommen, da war es ausgeglichen. Dann kam wieder ein finanzieller Einbruch auf meiner Seite, denn ich habe die Kinder einige Jahre betreut und somit deutlich weniger verdient. Und heute? Da ist es umgekehrt, ich verdiene mehr. Und ja, daher kaufe ich ihm jetzt ab und zu auch mal etwas, das er sich allein nicht oder nur unter Einschränkungen oder Bauchschmerzen leisten könnte.

Die letzten Wünsche dieser Art waren ein Auto (das ich nie fahren wollen würde) und ein Motorrad (das mich so gar nicht reizt). Wo liegt das Problem? Natürlich hätte er sich auch allein ein ordentliches Auto kaufen können, das hatte er auch geplant. Aber ich wusste eben, was er sich eigentlich wünscht. Und das Motorrad hätte er so nie gekauft, weil es einerseits teuer und unsinnig ist und andererseits ist er damit allein unterwegs. Daher hätte er von sich aus verzichtet. Muss man das jetzt alles auf eine Waage werfen und immer schön gucken, dass jeder auch gleich viel bekommt und nie "einfach so" etwas macht, das "oh Graus" eventuell auch noch einer früheren Geschlechterrolle entspricht?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



@Cripsin: Dass du da teilweise Ansichten hast, die wider jeglicher Realität sind, ist ja bekannt. Aber erzähl mir nicht, dass du dich nicht freust, wenn dir dein Partner etwas schenkt. Ob das nun einfach mal so ist oder zu einem bestimmten Termin, wie Geburtstag oder Weihnachten, ist dabei einfach egal. Das liegt aber nicht nur in der Natur der Frau. Auch Männer freuen sich über Geschenke, zumindest kenne ich keinen Mann, den das nicht freut.

Deswegen muss man sich nicht gedanklich ins vorherige Jahrtausend begeben und von Unterwürfigkeit reden, wenn man sich gegenseitig ein wenig verwöhnt. Solange das ausgeglichen ist, hat das weder etwas mit der Aufgabe vom Emanzipation zu tun, noch damit, dass Frauchen eine Prinzessin sein will. Es gehört einfach zu einer Beziehung dazu, dass man sich gegenseitig entsprechende Aufmerksamkeit schenkt. Und dazu gehören auch Dinge, die eben manchmal Geld kosten.

Und zur Aufmerksamkeit gehört es eben auch, dass der Mann weiß, dass Frau lieber ein Gutschein für die örtliche Buchhandlung bekommt, als rote Rosen oder dass Mann sich eher über eine neue Krawatte freut, als über einen Werkzeugkoffer. Meiner Meinung verrutschen diese Dinge erst in Unterwürfigkeit bei der Frau erst, wenn sie einfach nur froh sein soll, weil der Partner überhaupt ein Geschenk mitbringt oder er es als Selbstverständlichkeit annimmt, dass für ihn Stunden in der Küche verbracht wurden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@Punktedieb: Sorry, ich wusste nicht das es fern jeglicher Realität ist, wenn Frau sich nicht beschenken lassen will. Und ja ich freue mich über ein Geschenk. Aber weißt du warum? Weil ich auch eines zurückgebe und nicht da sitze wie die Prinzessin auf der Erbse die sich vom Freund Sachen schenken lassen muss, weil sie sich die selbst nicht leisten kann. Die Betonung liegt auf gegenseitig, in meinem Thread ging es hauptsächlich um die Einseitigkeit von Frauen die erwarten beschenkt zu werden, weil sie es als normal erachten, aber selbst von sich aus nichts zurückgeben.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es gibt nunmal Extreme, zu beiden Seiten hin. Ich kann von meiner Beziehung behaupten, dass es bei uns sehr ausgeglichen ist. Ich halte ihm manchmal die Tür auf und er mir, wenn die Gelegenheit sich ergibt. Das hat aber in meinen Augen nicht viel mit Romantik zu tun, sondern mit vorausschauendem Handeln. Wenn ich beispielsweise mit einem beladenen Wäschekorb oder Einkaufskasten durch die Tür will und die Tür gerade schlecht alleine aufbekommen kann ist es für mich selbstverständlich, dass er mir die Tür aufmacht, damit ich besser vorbeikomme. Umgekehrt ist es für mich aber genauso selbstverständlich, dass ich ihm in so einer Situation die Tür öffne, wenn er gerade Gepäck zu tragen hat.

Ich hatte vor einiger Zeit die Gelegenheit mit einer Bekannten darüber zu diskutieren, welches Geschlecht es besser hat im Leben, der Mann oder die Frau. Besagte Bekannte ist genau das, was ich persönlich als Prinzessin auf der Erbse bezeichnen würde. Sie ist sehr verwöhnt, egozentrisch und erwartet, von allen bedient zu werden. Sie war der Meinung, dass Frauen es sehr viel einfacher und besser im Leben haben als Männer. Als Begründung sagte sie nur: "Als Mann musst du bedienen. Als Frau wirst du bedient."

Diese Bekannte ist 21 Jahre alt und gehört zu der neuen Generation an. Ich kann also nicht behaupten, dass sie vom alten Eisen ist und deswegen so altmodisch denkt. Sie ist schon über 7 Jahre mit ihrem Freund zusammen und lässt sich wirklich von vorne bis hinten von ihm bedienen. Er ist wie so ein Schoßhündchen ohne eigene Meinung, wenn sie pfeift dann macht er sitz. Er tut mir wirklich Leid. Vor allen Dingen, weil er sie immer mit überteuerten Geschenken bei Laune halten muss und dafür nichts von ihr zurückbekommt, weil sie dieses einseitige Bedienen für selbstverständlich hält wie eine Königin oder Prinzessin. Das liegt bei ihr aber zu einem großen Teil auch an der Erziehung, weil sie als Nesthäkchen von ihren Eltern immer sehr verwöhnt wurde, besonders von ihrem Vater und dafür nie irgendwelche Gegenleistungen in Form von Hilfe im Haushalt oder guten Noten erbringen musste.

Ich finde derartige Einseitigkeit total falsch, in jeder Hinsicht. Ich finde es hat was mit Rücksicht und Respekt zu tun, wenn man sich gegenseitig die Tür aufhält. Eine romantische Geste sehe ich nicht darin, die sehe ich eher darin, wenn der Mann der Frau die Autotür aufhält. Diese Geste finde ich aber total übertrieben. Ich mache das ja auch nicht bei meinem Freund also will ich auch nicht, dass er das bei mir macht. Glücklicherweise kam er noch nicht auf diese Idee. Auch finde ich einseitiges Schenken total falsch. Einseitigkeit hat in meinen Augen nichts in einer gleichberechtigten Partnerschaft verloren. Ich habe kein Problem damit, meinem Freund mal eine Kleinigkeit mitzubringen, bei der ich weiß, dass er sich darüber freuen wird. Ich finde es sogar toll, wenn ich dann in seinen leuchtenden Augen lesen kann, dass er sich darüber freut.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^