Nicht bemerken, dass günstigere Tür geöffnet ist

In der Firma, in der ich manchmal arbeite, gibt es einen Behinderteneingang. Der liegt recht günstig, denn wenn man den Haupteingang nimmt, muss man erst einmal um das Gebäude herum, wenn man vom Parkplatz kommt, aber der Behinderteneingang liegt genau auf der Parkplatzseite. Ich bin allerdings immer davon ausgegangen, dass man diese Tür von außen nicht öffnen kann, denn sie hat eine Klingel und da dachte ich, muss man eben klingeln, wenn man hineingelassen werden möchte. Ich habe auch nie jemanden dort hineingehen sehen, außer Leute, die einen speziellen Schlüssel haben.

Aber vergangene Woche habe ich jemanden gesehen, wie er die Tür von außen einfach geöffnet hat und erst dann habe ich kapiert, dass diese Tür gar nicht verschlossen ist, sondern auch ganz normal als Eingang genutzt werden kann. Ich hatte es nur nie probiert. Seitdem gehe ich immer zu dieser Tür rein, weil ich da nicht immer erst um das Gebäude gehen muss.

Ist es euch auch schon mal passiert, dass ihr einen günstigeren Eingang nicht wahrgenommen habt oder Umwege um ein Gebäude gelaufen seit, obwohl das nicht notwendig war?

Mir ist das noch nicht passiert. Ich probiere in solchen Fällen immer ob die Tür offen ist und wenn sie es nicht ist gehe ich zur nächsten Tür. An sich ist es ja auch nicht so schlimm, wenn man mal ein paar Schritte mehr geht um in einen Eingang gehen zu können.

Nein, das ist auch mir noch nie passiert. Wenn es mehrere Türen gibt, probiere ich als erstes immer die nächstliegende Tüt zu öffnen und hoffe, dass sie nachgibt. Falls sie abgeschlossen sein sollte, probiere ich die nächste Tür, ob sie sich öffnen lässt. Wenn nicht, habe ich auch da Pech gehabt und muss weiter suchen. Aber so schlimm finde ich das nun nicht.

Mir passiert so was nicht, ich probiere nämlich solche Türen schon aus Neugierde aus und habe eigentlich immer irgendwelche Schleichwege gefunden. So ist die Nottreppe eines Parkhauses bei uns in der Innenstadt eine wunderbare Abkürzung, wenn man genau in die Mitte will und nicht erst einen Umweg durch Kaufland machen möchte. Leider haben das aber zu viele heraus gefunden, seither ist eine Tür angebracht worden, die verhindert dass man den Weg auch zurück nehmen kann. Aber immerhin kommt man raus.

Auch während der Schulzeit wusste ich immer, welche Nebeneingänge verfügbar war. Die Lehrer hielten sich die Zugänge nämlich auch gern heimlich offen und es war praktisch diese Wege zu nehmen, weil wir den Schulhof nicht verlassen sollten und dort immer eine Aufsicht stand. Dann musste man hinten herum gehen, über den Parkplatz eine Videothek, durch deren Hintereingang, vorn wieder raus und dann war man im Kaufhaus.

Ich denke, dass es mir in dem beschriebenen Fall auch so passiert wäre, dass ich den Eingang nicht als solchen wahrgenommen hätte und auch nicht probiert hätte, ob die Tür offen ist. Ich hätte wohl auch angenommen, dass es eben ein reiner Behinderteneingang ist, den man ohne Berechtigung nicht nutzen kann oder darf. Natürlich versuche ich immer, den für mich günstigsten Weg zu nehmen, aber mit Türen, die ich für verschlossen halte, halte ich mich nicht weiter auf. Ich finde es aber auch nicht schlimm, ein paar Schritte mehr zu gehen, um mein Ziel zu erreichen.