Froh, dass neue Bekanntschaft genauso wenig kochen kann
Ich hatte jemandem, den ich kennengelernt habe, geschrieben, dass ich eigentlich nicht koche und dass ich es auch nicht kann und will, sodass ich entweder auf Arbeit esse, beim Imbiss oder eben Fertiggerichte nehme. Er hat mir dann geantwortet, dass das bei ihm genauso ist und dass er, obwohl er inzwischen 35 Jahre alt ist, noch nie selbst gekocht hat. Das fand ich eigentlich sehr angenehm.
Ich hatte erst Bedenken, ob er das komisch findet, wenn eine Frau nicht kochen kann und das auch nicht will, aber es ist wirklich beruhigend, wenn man dann feststellt, dass der andere auch nicht kochen kann und genauso lebt, wie man selbst. Da war ich wirklich froh, denn es wäre ja blöd, an jemanden zu geraten, der viel Wert auf selbstgekochte Gerichte legt, während man das gar nicht tut.
Seid ihr auch froh darüber, wenn sich jemand ähnlich ernährt wie ihr und es da keine großen Unterschiede gibt? Oder können Unterschiede in der Ernährungsweise auch eine positive Wirkung haben?
Ehrlich gesagt fände ich es an deiner Stelle gar nicht so toll, wenn die Bekanntschaft auch nicht kochen könnte. Immerhin könnte dann ja niemand von beiden kochen, was ich mir doch sehr problematisch vorstelle, wenn man dann irgendwann zusammen wohnt. Jeden Tag etwas zu essen zu bestellen, wird auf die Dauer sehr teuer und gerade dann, wenn man zusammen wohnt, lohnt es sich einfach am besten, selbst zu kochen, weil das auch wesentlich günstiger ist, da man größere Portionen kochen kann.
Wenn jedoch beide kein Interesse und auch keine Freude am Kochen haben, ist die Chance auch sehr gering, dass man das zusammen erlernen könnte. Von daher könnte ich mir gut vorstellen, dass das früher oder später auch zu Problemen führen könnte. Immerhin gehört es für mich in einer Partnerschaft auch einfach dazu, gemeinsam zu Abend zu essen, wenn man sich sieht, weshalb es für mich nicht gehen würde, dass jeder auf der Arbeit für sich essen würde. Jeden Tag etwas zu bestellen, wäre aber auch zu teuer und Fertiggerichte würde ich nun auch nicht täglich essen wollen.
Ehrlich gesagt kann ich es mir aber auch nicht vorstellen, wie jemand rein gar nicht kochen kann. Nudeln, Reis oder Kartoffeln machen sich doch quasi von selbst und eine leckere Sauce zu machen und ein wenig Gemüse zu braten, ist doch wirklich kein Hexenwerk. Das macht sich doch auch fast von selbst und von daher würde ich dann auf jeden Fall schauen, dass ich mit meinem Partner dann auch gemeinsam versuchen würde, wenigstens einfache Gerichte zu erlernen. Vielleicht kann man dann auch gemeinsam einen Kochkurs machen. So verbringt man Zeit miteinander und man lernt wenigstens die Grundlagen, so dass man dann einige einfache Gerichte zu Hause selbst kochen kann.
Eine Bekanntschaft ist noch lange nicht ein Hinweis dafür, dass es zu einer Beziehung kommt. Aber selbst, wenn es zu einer Beziehung kommt, so finde ich es an sich auch nicht prickelnd, wenn man bei einem zusammenwohnenden Paar an sich nur Fertiggerichte und von unterwegs etwas isst. Das bleibt aber jedem selbst überlassen, sodass man dann eben schauen muss, wie man über die Runden kommt und ob es für ein eventuell zusammenlebendes Paar ausreicht.
Allerdings hat Dein Bekannter ja nur geschrieben, dass er sich selbst nie etwas gekocht haben soll. Aber Freude darüber, dass Du nun auch nicht kochst, konnte ich nicht herauslesen. Da müsste man einfach schauen, wie es sich gestaltet, wenn es zu mehr als einer Bekanntschaft kommen sollte.
Sicherlich können sich unterschiedliche Ernährungsweisen auch positiv auswirken. Gerade, wenn ein Partner ungern kocht, aber der andere darin wirklich aufgeht, kann es passieren, dass der Nichtkoch sich doch mitreißen lässt. Vielleicht wird er auch Stück für Stück an das Kochen herangeführt und entwickelt ein eigenes Interesse daran, doch auch mal etwas zu kochen. Abgesehen davon wäre es auf Dauer schon gesünder, wenn man sich selbst etwas kocht und sich nicht davor scheut, Gemüse zu zerkleinern und andere notwendige Arbeit.
So richtig kann ich das nicht glauben, dass du nicht kochen kannst. Wenn du nicht kochen möchtest, weil es dir keinen Spaß macht, verstehe ich das. Für mich ist es auch ätzend, kochen zu müssen, deshalb vermeide ich es tunlichst und lass jemand für mich kochen, dem es mehr Spaß macht. Wäre das nicht der Fall, würde ich es aber können, weil ich es früher auch gemacht habe. Wenn ich auf etwas Besonderes Appetit habe, koche ich auch selbst.
Deiner Bekanntschaft wird es sicherlich so gehen, dass er sich leichte Sachen macht und früher eben von Muttern oder Freundin bekocht wurde, was er nicht so einfach mailen will. Denn Männer in seinem Alter kochen sich meistens auch selbst etwas, wenn sie alleine sind. Da ihr beide nicht kochen könnt oder wollt, ist der Punkt schon einmal geklärt. Es gibt ja bei Bedarf später auch Essen auf Rädern, das man sich kommen lassen kann.
Schlimm für euch wäre es, wenn der eine Normalesser und der andere Vegetarier oder Veganer wäre. Vielleicht habt ihr wenigstens die Möglichkeit, gemeinsam das Frühstück oder Abendessen einzunehmen, falls es mit der Zweisamkeit klappen sollte.
Ich fände es auch besser oder schöner, wenn wenigstens einer in der Beziehung auch etwas kochen kann. Es muss ja keine Meisterhaften Gerichte aus der Sterneküche geben, aber ein paar einfache Gerichte, sollten da schon machbar sein. Ich bin froh, dass ich kochen kann und fände es richtig blöd, wenn ich ständig Fertiggerichte oder ähnliches machen müsste.
Natürlich sind da die Meinungen sicher unterschiedlich. Aber vielleicht wäre das für euch beide doch ein Anreiz einen gemeinsamen Kochkurs zu machen. Wenn ihr natürlich beide absolut kein Interesse an Kochen und Backen habt, dann ist es sicherlich auch von Vorteil wenn ihr da die gleichen Essgewohnheiten habt.
Ich bin auf jeden Fall froh, dass mein Partner auch kochen kann und von mir nicht erwartet, dass ich ihn bekoche, nur weil ich eine Frau bin. Und natürlich ist es auch gut, dass er sich für gesunde und regionale Ernährung interessiert und ich somit keine Angst haben muss, dass er mit Chemie voll gepumptes Fertigfutter anschleppt, wenn er einkaufen geht.
Wenn das anders wäre würde ich wohl auch damit klar kommen, sofern er nicht so eine kindische "ich will das nicht lernen" Verweigerungshaltung an den Tag legen würde. Ich konnte schließlich auch nicht immer kochen und habe mir auch nicht schon immer Gedanken über die Nahrungsmittel gemacht, die ich esse. Das kann man alles lernen, wenn man will.
Wenn das anders wäre würde ich wohl auch damit klar kommen, sofern er nicht so eine kindische "ich will das nicht lernen" Verweigerungshaltung an den Tag legen würde. Ich konnte schließlich auch nicht immer kochen und habe mir auch nicht schon immer Gedanken über die Nahrungsmittel gemacht, die ich esse. Das kann man alles lernen, wenn man will.
Da hast du natürlich recht, man kann das lernen, wenn man will, nur dass ich dies bisher nicht als notwendig erachtet habe. Ich esse früh nichts, nie, ich habe einfach früh keinen Hunger und mein Mittagessen nehme ich unterwegs auf Arbeit zu mir, etwa in der Kantine oder ich hole mir Fischbrötchen und Vergleichbares. Abends esse ich oft nichts oder belegte Brötchen, also nichts Warmes, was man kochen müsste.
Die Frage wäre also, wann ich überhaupt in die Verlegenheit kommen sollte, kochen zu müssen. Eigentlich gibt es da gar keine Tagesmalzeit, die unbedingt gekocht werden müsste. Die einzige warme Mahlzeit wäre das Mittagessen und die nimmt man ja, wenn man Vollzeit arbeitet, immer außerhalb zu sich. Wenn ich also so weiterarbeite, wie bisher – und das habe ich schon noch ein paar Jahre vor – und er ebenfalls arbeiten geht, dann gibt es da ja ohnehin keine gemeinsamen großen Mahlzeiten, ganz abgesehen davon, dass wir vermutlich nicht zusammen wohnen würden.
Ich finde es auch erstrebenswert, wenn jemand, mit dem man einen näheren Kontakt pflegt, ähnliche Essgewohnheiten hat wie man selbst. Natürlich muss man nicht den gleichen Geschmack haben, aber die grundsätzliche Einstellung zum Essen sollte doch ähnlich sein, zumindest wenn man eine Beziehung mit der anderen Person anstrebt.
Allerdings ist es bei mir genau andersherum als bei dir. Ich fände es schon seltsam, wenn ich jemanden kennenlernen würde, der wirklich überhaupt nicht kochen kann und auch gar nicht möchte. Wenn die Alternative dann darin besteht, sich von Fertiggerichten und Imbiss-Gerichten zu ernähren, würde mich das schon ziemlich abstoßen. Zum einen wirkt das auf mich ziemlich unreif und auch etwas primitiv. Es gibt ja auch Leute, die sich am liebsten den ganzen Tag mit dem Fraß von McDonalds ernähren. Ich muss gestehen, dass ich das dann schon ein bisschen arm finde und nicht wirklich viel von solchen Leuten halte.
Ich finde es ganz normal, dass man so gut wie täglich frisch kocht – und zwar mit frischen, guten Zutaten. Fertiggerichte, Speisen aus der Imbissbude und Kantinenessen sind mir ehrlich gesagt nicht gut genug. Für mich sind das eher Notlösungen. Kantinenessen habe ich noch nicht besonders häufig gegessen, allerdings war das meistens ziemlich verkocht und oft recht geschmacklos. Nicht einmal einfacher Reis oder Nudeln schmeckten mir da, von den Saucen mal ganz zu schweigen. Das Zeug aus der Imbissbude sowie der ganze Fertigkram ist meistens viel zu salzig und weist diesen typischen Einheitsgeschmack auf, den Fertigzeug nun einmal an sich hat. Mit einem Gericht aus frischen Zutaten kann man das Zeug nicht vergleichen. Zwischendurch kann man das schon mal essen, aber das ist nichts, was ich jede Woche haben möchte.
An sich muss es nicht zu Problemen führen, wenn ein Paar komplett unterschiedliche Essgewohnheiten hat. Ich möchte ohnehin nicht mit einem Partner zusammen in einer Wohnung leben und lege darüber hinaus sehr viel Wert darauf, einiges an Zeit für mich alleine zu haben. Es wird also ohnehin nicht dauernd so sein, dass man zusammen isst. Aber ich finde es doch ganz schön, wenn man gelegentlich mal zusammen kocht. Außerdem gehe ich ab und zu auch gerne mal auswärts essen und da möchte ich bestimmt nicht immer nur das Zeug aus Imbissbuden und Schnellrestaurants zu mir nehmen. So wie ein potentieller Partner auch mindestens Vegetarier sein muss, ist es mir schon wichtig, dass jemand einen gewissen Anspruch an die Nahrung hat, die er zu sich nimmt.
Zitronengras hat geschrieben:Da hast du natürlich recht, man kann das lernen, wenn man will, nur dass ich dies bisher nicht als notwendig erachtet habe. Ich esse früh nichts, nie, ich habe einfach früh keinen Hunger und mein Mittagessen nehme ich unterwegs auf Arbeit zu mir, etwa in der Kantine oder ich hole mir Fischbrötchen und Vergleichbares. Abends esse ich oft nichts oder belegte Brötchen, also nichts Warmes, was man kochen müsste.
Meine Essensgewohnheiten während des Studiums waren ähnlich, außer, dass ich mir Morgens auf dem Weg zur Bahn ein Brötchen gekauft habe. Inzwischen ist mir gesunde Ernährung sehr viel wichtiger und ich koche deshalb tatsächlich Abends oder lasse mich bekochen und esse dafür Mittags etwas kaltes. Und am Wochenende kochen wir natürlich auch oft. Das würde ich wohl am meisten vermissen mit einem Partner, der kein Interesse am Kochen hat, denn wir haben immer viel Spaß wenn wir zusammen in der Küche Experimente starten, die auch mal daneben gehen.
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