Schreckliche Angst haben, dass Pille nicht wirkt
Ich verhüte nun wieder seit einigen Monaten mit der Pille, werde mir aber bald wieder das Implantat setzen lassen. Ich vertraue der Pille einfach nicht, obwohl ich sie schön brav korrekt nehme und sie zu den sichersten Verhütungsmitteln gehört, das Implantat gilt jedoch als noch sicherer. Ich mache mir Gedanken, was ist, wenn ich mal Geschlechtsverkehr habe und die Pille wirkt dann doch mal nicht. Ich habe mir bereits in meiner Jugend da teilweise einen Kopf gemacht, wenn man das Alter von 21 Jahren noch Jugend nennen darf und war froh, als der rote Besuch dann kam.
Mein Lebensabschnittsgefährte, Freunde und gar Ärzte haben bereits auf mich eingeredet und auch ein Pharmakonzern hat mir die Fragen zur Pille geduldig beantwortet und mir die Verfahren geschildert und ich bräuchte an sich absolut keine Angst zu haben. Sie verstehen diese Angst nicht. Heute musste ich einen neuen Streifen anfangen und habe wieder diese Gedanken gehabt. Aber trotzdem gerate ich regelrecht in Panik. Deswegen wird auch das Stäbchen wieder eingesetzt, da fühlte ich mich sicherer.
Aber kann man was gegen diese Angst tun? Die Moralapostel hier labern wahrscheinlich nur, dass man dann am Besten keinen Sex haben sollte, aber darum geht es nicht. Diese Angst ist teilweise echt einschnürend. Ich bewege mich zwar in einer Verhaltenstherapie, in der mein Selbstbewusstsein und mein Verhalten trainiert werden, aber es ist nicht so einfach. Kennt ihr diese Ängste? Sollte ich mir wirklich die "Pille danach" beschaffen und mir, wenn die Angst zu groß wird, diese dann einflößen?
Wenn du solche Angst hast, dass die Pille doch versagen könnte, wieso verhütest du dann nicht einfach noch zusätzlich mit einem anderen Verhütungsmittel? Da bieten sich doch Kondome oder Zäpfchen oder ein Diaphragma an. Wenn ich mir mal unsicher bin, weil ich krank war oder Medikamente nehmen musste, habe ich immer noch zusätzlich mit Kondomen verhütet. Dann habe ich mich auch einfach sicherer gefühlt. Aber ich frage mich eh, wieso du die Pille nimmst, wenn du dich mit einem Stäbchen sicherer fühlst. Dann hättest du doch gar nicht wechseln müssen!
Das Problem ist, dass es für (relativ) irrationale Ängste keine rationalen Lösungen gibt. Wer Angst vor Gewitter hat, kann sich von Physik-Professoren erklären lassen, wieso es extrem unwahrscheinlich ist, vom Blitz getroffen zu werden, aber manche Ängste sind eben stärker als Logik und Vernunft.
Ich habe auch jahrelang mit der Pille verhütet und bin auch manchmal nachts wachgeworden, weil ich geträumt habe, ich hätte sie vergessen. Und auch mein aktuelles Verhütungspflaster wird penibel auf korrekten Sitz überprüft. Aber so richtig Stress deswegen hatte ich eigentlich nie. Zwar kenne ich auch die Geschichten von mehr oder weniger freudigen Überraschungs-Schwangerschaften, die trotz Pille zustande gekommen sind, aber genauere Recherchen haben doch eigentlich immer ergeben, dass bei der Einnahme etwas schief gegangen ist, und dann kam noch Pech bzw. verzögertes Glück dazu.
Auf Verdacht oder vor lauter Stress die "Pille danach" bereitzuhalten, halte ich für keine gute Idee. Schließlich handelt es sich hierbei meines Wissens schon um einen ziemlichen Hormon-Hammer, der den Körper ganz schön durcheinander wirbelt. Ich würde sie nicht mit der regulären Pille kombinieren, sondern wirklich nur nach komplett ungeschütztem Geschlechtsverkehr bzw. bei einer akuten Kondompanne nehmen wollen.
Aus lauter Angst, die Pille könnte nicht gewirkt haben, auch wenn man sie ordnungsgemäß genommen hat, die Pille danach zu nehmen ist garantiert nicht gesund. Wenn du dich mit dem Implantat besser fühlst und es gut verträgst, bleib doch einfach dabei und spar dir den ganzen Stress.
Wahrscheinlich ist die Pille dann einfach nicht die richtige Verhütung für dich. Gerade, wenn man nicht gerader der absolut geordnete und organisierte Typ ist, dann stellen sich da schnell Ängste ein. Nicht nur, ob das Präparat wirkt, sondern auch ständig die beißende Frage, ob man wirklich alle Pillen geschluckt hat oder nicht doch eine vergessen hat. Und das wird vermutlich auch die nächsten Jahre noch das Los der Frau bleiben, da die ganze Verantwortung zu tragen.
Klar, es ist vermutlich die beste Idee auf das Implantat oder den Ring auszuweichen. Aber so lange man das noch nicht hat, würde ich eben auch zweifach verhüten. Doppelt hält besser. Diaphragma, Lea contrazeptivum, Kondome bieten sich geradezu an. Diese sind zwar für sich alleine genommen nicht die sichersten Methoden, aber zusammen mit der Pille, da sollte eigentlich nach allen Regeln der Statistik in hundert Frauenjahren kaum was passieren können.
Ich würde an deiner Stelle auch versuchen zu ergründen, woher diese Ängste kommen. Warum hast du so eine Angst vor der Mutterschaft? Selbst wenn es doch passiert, kann man die Situation in den Griff bekommen. Die Pille danach würde ich indes nicht dauernd auf Verdacht schlucken. Damit belastest du deinen Körper unnötig.
Was wäre denn das worst case szenario, wenn doch eine ungeplante Schwangerschaft auftritt? Wenn du das jeden Monat (falls die Regel ausbleiben sollte) mit einem Teststreifen überprüfst, bleibt rein theoretisch eine Abtreibung noch immer im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten. Das ist zwar nichts, was man sich sehnlich wünscht. Aber immerhin eine Möglichkeit für viele Frauen. Notfalls, wenn man Abtreibung ablehnt, gibt es immer noch die Möglichkeit, das Kind zur Adoption zu geben, wenn man kein Kind will und nicht abreiben will. Auch dann halten sich die Konsequenzen für das eigene Leben in Grenzen. Bitte nicht falsch verstehen. Ich plädiere hier nicht dafür, sich achtlos schwängern zu lassen und dann die Welt mit Adoptionskindern zu überschwemmen. Aber wenn es trotz bester Vorsehung passiert, ist das eine gangbare Lösung.
Das habe ich mir in den Jahren vor meiner gewollten Mutterschaft immer wieder vor Augen gehalten. Wenn es tatsächlich zu dem unwahrscheinlichen Zwischenfall käme, den man gründlich verhütet hat, der aber trotzdem eingetreten ist, dann ist das nicht das Ende der Welt, sondern es gibt immer mindestens einen Weg, den man dann noch gehen kann. Für mich hat dann die Horrorvision ein ganzes Stück an Schrecken verloren.
Wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht schwanger werden darf, beispielsweise, weil das lebensgefährlich wäre, dann zahlt die Krankenkasse auch notfalls eine Sterilisation. So man das möchte.
Ich bin momentan einfach an dem Punkt angelangt, an welchem ich weiß was ich will und was ich tun muss, um nicht unglücklich zu werden. Bis vor Kurzem hatten die Ärzte teilweise große Angst, dass ich in eine Depression rutsche, aus der ich nicht mehr herauskäme und mir was antun würde und ich habe mich momentan nun weitestgehend regeneriert und stelle mir die Frage, ob ich das Richtige tue und werde auch mein Leben nicht mehr von Anderen abhängig machen, was meinem Partner natürlich ebenfalls nicht passt.
Ich kenne sämtliche Ausweichszenarien und auch die Abtreibung hatte ich im Fokus. Ich habe mich nun heute abend noch sehr lange mit meinem momentanen Partner unterhalten und er kann meine extreme Angst nicht nachvollziehen. Aber er kann allgemein nicht nachvollziehen, warum ich noch kein Kind möchte. Ich arbeite hart an meinen Zielen und ich möchte noch etwas erreichen, ansonsten würde ich mich selbst unglücklich machen und ich möchte im Worst-Case auch ein kleines Lebewesen nicht unglücklich machen. Es bringt mir an sich auch nichts, wenn ich selbst nur am Zweifeln bin. Ich kann es mir nicht vorstellen.
Es ist schwierig zu sagen, warum ich diese entsetzliche Angst habe. Wahrscheinlich ist in der letzten Zeit einfach zuviel passiert, was mein Vertrauen in die an sich intakte Beziehung erschüttert hat und ich war einfach zu schüchtern darüber zu reden. Ich bin mir ja nicht mal mehr sicher, ob ich mit diesem Mann zusammenbleiben werde und den Worst-Case will ich mir somit auch nicht mehr ausmalen. Auf meine Angst meinte er nur, dass ich dann warten muss, bis die nächste Blutung kommt. Also es war nicht sehr unterstützend. Mich verunsichert man jedoch auch verdammt schnell, wenn man lang genug auf mich einredet.
Heutzutage gibt es doch die Möglichkeit, doppelt zu verhüten. Man kann doch jederzeit auch ein Kondom nehmen, egal mit was man verhütet. Und wenn man doppelt verhütet, dann sollte eine ungewollte Schwangerschaft völlig ausgeschlossen und gar unmöglich sein. Von daher sollte man das so handhaben, wenn man auf der sicheren Seite sein möchte. Zwar bedeutet das zusätzlichen Aufwand und zusätzliche Kosten, wobei einem das durchaus wert sein sollte, wenn man um keinen Preis schwanger werden möchte und so eine unfassbare Panik hat.
Sicherlich ist es nicht schön, wenn man ungeplant schwanger wird und wenn man wirklich kein Kind haben möchte, dann ist das durchaus eine blöde Situation. Allerdings muss man realistisch denken und sich vor Augen führen, dass das ganze Leben doch absolut nicht vorbei ist, wenn dieser Fall eintritt. Man hat einfach die Möglichkeit, noch abzutreiben oder das Kind zur Adoption frei zu geben, so dass einem nach der Schwangerschaft dennoch ein Leben ohne Kind möglich sein sollte.
Doppelt zu verhüten, kann jedoch nie schaden und das sollte man bei so einer heftigen Panik immer in Betracht ziehen, egal mit was man verhütet. So ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Außerdem solltest du auch noch dein Verhütungsmittel wechseln, wobei du das ohnehin schon machen möchtest.
Ich nehme auch schon seit etwa sechs Jahren die Pille, wobei ich ehrlich gesagt noch nie Angst hatte, schwanger zu werden. Ich weiß, dass einfach rein gar nichts passieren kann, wenn man die Pille ordnungsgemäß nimmt. Von daher habe ich auch keine Panik, wenn ich sie nicht auf die Minute genau nehme, weil ich eben auch weiß, dass das durchaus erlaubt ist. Außerdem weiß ich, dass es nun auch kein absoluter Weltuntergang für mich wäre, wenn ich doch schwanger werden würde, weshalb ich da absolut keine Panik habe. Ich bin mir sehr sicher, dass nichts passiert und deshalb möchte ich da auch keine unnötigen Gedanken verschwenden, zumal mich das auch nur belasten würde.
Ich kann deine Ängste absolut nachvollziehen, denn ich vertraue auch keinen hormonellen Verhütungsmitteln. Man mag das als rückständig bezeichnen, aber ich muss die Wirkung direkt sehen können, also kommen generell nur mechanische Verhütungsmittel für mich infrage. Aber auch da ist immer die Angst mit dabei, schwanger werden zu können. Mir haben schon so viele Frauen erzählt, dass sie trotz Kondom und Pille schwanger geworden sind, dass ich regelmäßig in Panik verfalle, wenn meine Tage nicht pünktlich kommen.
Ich kann deine Ängste verstehen. Selber hatte ich das auch schon, weil der Partner nicht der Richtige war. Ich hatte mich da auf eine Beziehung mit jemanden eingelassen, den ich eigentlich nicht geliebt habe, aber ich wollte eben wissen, wie das mit einer Beziehung ist und ich dachte, dass das eben alles so sein muss. Bei der Pille hatte ich dann dauerhaft Angst trotzdem schwanger zu werden. Weswegen ich dir dazu raten würde deine Beziehung zu hinterfragen. Vielleicht liegt es daran, dass du mit ihm kein Kind haben willst, weil er nicht der Richtige ist.
Alternativ kann man auch mit mehreren Sachen verhüten und so noch zusätzlich ein Kondom nehmen. Man kommt aber auch nicht mit jedem Verhütungsmittel gleich gut klar, das ist eben so und das ist ja auch nicht schlimm. Wenn dir also andere Mittel ein besseres Gefühl geben solltest du einfach diese nutzen.
Wie sollen Männer solche Ängste auch verstehen? Die bekommen das eigene Kind ja quasi frei Haus geliefert. Da muss man sich keine Gedanken machen, wie eine Schwangerschaft ist, wenn man sich nicht ansatzweise gefährdet sieht, so eine mal erleben zu sollen. Vielen Männern ist das eben egal.
Und selbst den bemühten und einfühlsamen Männern wird es sich zwangsläufig nie so zu einhundert Prozent erschließen, was das mit einer Frau macht, wenn sie Mutter wird. Ich persönlich habe mich dadurch sehr stark verändert. Vor allem die erste Mutterschaft war eine sehr prägende Zeit. Es ist eben beeindruckend, wenn ein zweiter Mensch in einem selbst wohnt. Dieses Alien-Gefühl, das längst nicht alle Frau von Geburt an positiv finden, ist eben sehr außergewöhnlich.
Wenn dein Partner so gar keine Anstalten hat, da wenigstens Verständnis zu heucheln (vom echten Versuch etwas zu verstehen mal ganz abgesehen) dann ist er möglicherweise tatsächlich nicht der Mann, mit dem man sich ganz leicht wohl fühlt, wenn man ihn zum Vater macht. Ich kann da Bedenken und Ängste deinerseits durchaus nachvollziehen. Man möchte ja auch keinen Partner haben, der sich dann in der Schwangerschaft von einem abwendet, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass man sich als Frau verändern wird.
Ich würde an deiner Stelle das versuchen mal sachlich klar zu stellen. Im Internet gibt es zum Beispiel einige beeindruckende Videos von Geburten. Vielleicht bringt ihm das ja ein wenig Einsicht, dass so ein Ereignis durchaus starke Gefühle bei Frauen auslösen kann.
Welche Frau hat noch nicht sehnsüchtig auf die eigene Blutung gewartet? Und welche hat nicht schlaflose Nächte verbracht, weil man mal über der Zeit war wegen einer Unregelmäßigkeit oder einfach einen Verdacht hatte, der Grund zur Sorge gab? Sicher die allermeisten. Als Frau kann man das gut nachvollziehen. Warte einfach ab, das ist so ziemlich der bekloppteste Hinweis, den man da geben kann. Einfach so. Als ob das immer einfach wäre! So wie du deinen Partner hier beschreibst, wirft das kein gutes Bild auf ihn. Hoffentlich ist er ansonsten wirklich in Ordnung!
Dass du dich nicht mit einer möglichen Schwangerschaft belasten möchtest, ist absolut nachvollziehbar. Gerade wenn du kein Kind möchtest, dauerhaft oder zumindest innerhalb der nächsten Jahre, ist es vernünftig, dass du dir auch einige Gedanken zur Verhütung machst. Die Pille ist an sich ein relativ gutes Verhütungsmittel, sofern sie auch regelmäßig eingenommen wird. Allerdings fehlt da die Möglichkeit, dass man in dem Augenblick, in dem man sich auf ihre Schutzwirkung verlassen muss, die Möglichkeit, den Schutz irgendwie zu kontrollieren. Ich denke, dass das zu deiner Unsicherheit beitragen könnte.
Wäre es nicht sinnvoller und auch naheliegender, wenn ihr zusätzlich noch Kondome verwenden würdet? Dass dein Partner deine Sorgen nicht wirklich nachvollziehen kann, finde ich wirklich auch nicht so angenehm und denke, dass er als Mann sich auch ruhig vorstellen sollte, wie sich auch sein Leben verändern würde, wenn plötzlich ein Kind da wäre – zumindest wenn die Frau schlau genug ist, nicht die gesamte Kindesbetreuung und Erziehung alleine zu übernehmen. Oder hätte dein Partner gerne jetzt schon Kinder mit dir und wäre über einen solchen Unfall gar nicht traurig?
Übrigens finde ich es grundsätzlich sinnvoller, Kondome zu verwenden als die Pille oder andere hormonelle Verhütungsmittel. Es ist simpel in der Anwendung und frei von Nebenwirkungen. Hinzu kommt, dass es einfach „appetitlicher“ ist und ich es für mich einfach hygienischer finde. Die Pille sehe ich durchaus kritisch, auch wenn sie dir vermutlich immer noch ein sichereres Gefühl vermittelt als ein Kondom alleine.
Grundsätzlich kann es natürlich auch zu einer ungewollten Schwangerschaft kommen, auch wenn das nicht passieren sollte. Für den Fall der Fälle könnte eine Abtreibung im Raume stehen. Ich denke zwar auch nicht, dass das etwas ist, mit dem man leichtfertig umgehen sollte, aber falls du trotz Verhütung ungewollt schwanger werden solltest, ist das nicht das Ende. Es gibt auch dann noch diesen einen Ausweg, auch wenn der sicher alles andere als schön ist – aber vermutlich angenehmer als die Alternative.
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