Umgang mit Kollegen, die stets alles abstreiten

vom 01.10.2014, 20:58 Uhr

In einem Team aus verschiedenen Charakteren bestehend kann es ja immer wieder mal zu Meinungsverschiedenheiten kommen und es gibt dann Diskussionen. Allerdings wird da dann auch erwartet, eine gesunde Diskussionskultur zu betreiben und sich selbst zu reflektieren, als auch Kritik anzunehmen, diese zu überdenken und gegebenenfalls auch zum Anlass zu nehmen, um etwas zu verändern.

Jedoch besteht ein Team eben nicht nur aus Personen, die in der Lage sind, sich selbst zu reflektieren, sondern bestimmte Dinge auch von sich zu weisen und nachweisbare Situationen abzustreiten. Dabei ist es bekannt, wie Person X manchmal agiert und auch reagiert, zudem es von anderen Personen beobachtet und beschrieben wird. Aber selbst dann wird so getan, als haben die Situationen so niemals stattgefunden.

Es ist schier zu verzweifeln. Daher würde ich gern wissen, wie man sich gegenüber Person X nun verhalten sollte. Sie einfach so machen lassen, wird sich negativ auswirken, abgesehen, dass die Glaubwürdigkeit auch immer geringer wird. Wenn immer wieder abgestritten wird, müssten ja Konsequenzen auch seitens der Vorgesetzten erfolgen, aber da hapert es: es wird nicht immer durchgegriffen. Von Kollegen wird keine Kritik angenommen. Wie kann man nun die Situation so lösen, dass dieses Abstreiten nicht mehr stattfindet und auch Kritik angenommen wird, die angemerkt wird?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ja, so etwas ist immer eine sehr schwierige Situation. Ich kenne das auch aus eigenem Erleben meines unmittelbaren Arbeitsumfelds. Da werden Fehler erst einmal immer und permanent abgestritten. Man sollte natürlich möglichst immer zuerst mit dem Kollegen oder der Kollegin den Konsens finden. Wenn das wirklich nicht fruchten sollte, dann das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen. Und wenn sich da nichts bewegt, hat ja der Vorgesetzte auch wieder einen Vorgesetzten.

» marschner » Beiträge: 126 » Talkpoints: 31,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Du kannst andere Menschen nicht ändern. Den einzigen Menschen, den du ändern kannst, bist du.Somit ist deine Chance, den anderen Kollegen zu einer anderen Arbeitsweise/Sichtweise zu bekehren gleich Null. Deine einzige Möglichkeit ist, dir zu überlegen, wie du auf diese Ausflüchte reagieren möchtest. Ich würde mir wahrscheinlich einen etwas provakanten Satz zurecht legen, den ich dann jedesmal loslassen würde, wenn ich den Kollegen wieder bei Ausflüchten erwische. Kann sein, dass er dann nur genervt ist - kann aber auch sein, dass er nach dem zehnten Mal das Nachdenken anfängt. Aber das liegt nur in seiner Hand.

» Brigitte1968 » Beiträge: 84 » Talkpoints: 22,39 »



Ich würde weiterhin das sagen, was mich stört, aber nicht davon ausgehen, dass die Person das auch einsieht. Erlebt habe ich das bei der Arbeit auch schon, aber man kann die Leute ja nicht ändern und wenn sie es nicht einsieht, dann kann man es nicht ändern. Manche Menschen suchen sich eben immer andere Leute als Sündenböcke. Dennoch finde ich wichtig das Problem anzusprechen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Das ist wirklich keine leichte Situation. Ich denke, dass ich da sicherlich irgendwann platzen würde, wenn es ständig zu dieser Ungerechtigkeit durch das Herausreden des Kollegen kommt. Ich würde dann wohl auch irgendwann mal klar und deutlich sagen, was ich von solch feigen Verhalten denke und ob er das fair den anderen Kollegen gegenüber findet. Es ist doch auch wirklich kindisch, wenn man eigene Fehler nicht zugeben kann und diese dann auf den Kollegen abwälzt.

Irgendwann wird der Kollege sicherlich auch von den anderen Mitarbeitern nicht mehr für voll genommen. Du wirst da sicherlich nicht die Einzige sein, der das Abstreiten auf die Nerven geht. Ich denke, dass sich da die anderen auch irgendwann eher abwenden werden und der Kollege dann doch ziemlich alleine dasteht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Wir haben auch eine solche Person im Team und das ist unheimlich anstrengend. Wenn man einen Fehler macht, dann sollte man auch dahinter stehen. Und das verkraftet ein Team auch viel besser, wenn jemand den Fehler dann ehrlich zugibt und an sich arbeiten will. Person X hingegen streitet es immer ab, auch wenn wir eigentlich wissen, dass nur sie es gewesen sein kann.

Zumal es keine Konsequenzen hätte, wenn man einen Fehler ehrlich zugibt. Es handelt sich immer nur um kleine Dinge, die man schnell aus der Welt schaffen könnte. Aber wenn jemand immer abstreitet, es gewesen zu sein, dann geht das natürlich nicht.

Wir haben ihr mal nachgewiesen, dass sie es war und es war ihr sichtlich unangenehm. Dennoch hat sie es nie direkt zugegeben, sondern lediglich nicht mehr abgestritten. Natürlich hatten wir die Person auch schon darauf angesprochen, aber wie hier schon geschrieben wurde: man kann Menschen nicht ändern und das zieht sich auch so durch ihren Lebenslauf.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich finde es traurig wenn jemand nicht in der Lage ist Kritik anzunehmen und immer alles bestreiten muss. Als wenn diese Personen immer alles korrekt machen und dann ihre eigenen Fehler anderen in die Schuhe schieben müssen, anstatt einmal selbst dafür gerade zu stehen. So etwas ist belastend aber wenn man selbst damit nicht weiter kommt und weiterhin auf eine Mauer von Unverständnis trifft, dann kann es sich lohnen, wenn man auch dessen Vorgesetzten dazu ins Boot holt damit dieser mal mit ihm spricht.

Denn es ist etwas anderes wenn ein Vorgesetzter auf so etwas hinweist und das Anmerkt als wenn es ein Mitarbeiter auf der selben Stufe macht. Diese werden oftmals als "nichts besseres" wahrgenommen und stellen auch nicht oft eine Respektsperson und Autoritätsperson dar. Der Chef jedoch schon, denn dieser kann auch arbeitsrechtliche Maßnahmen einleiten wenn dadurch die Arbeit mit dieser Person unmöglich wird oder auch falsche Fakten gestreut werden wer den Fehler begangen hat.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich hatte mal eine solche Kollegin, aber ich hatte das Glück, dass meine Chefin mitbekommen hat, was da läuft und dass die Kollegin schon Dinge macht, die sie dann hinterher aber abgestritten hat. Damit hat diese Kollegin sich natürlich selber als unglaubwürdig dargestellt und das war das Glück von uns anderen.

Darum muss ich sagen, dass ich das erst einmal schon immer versuchen würde, mit dem Kollegen zu besprechen. Wenn dieser aber immer wieder die Sache abstreitet, dann würde ich auch das Gespräch mit dem Chef suchen. Das würde ich dann auch nicht wollen, dass ich dann diejenige bin, die als unglaubwürdig da steht.

Dann ist es mir lieber, wenn der Chef eben auch mal die Augen offen hält und solche Situationen live mitbekommt. Wenn der Chef davon nichts wissen möchte, ist es natürlich schwierig, aber ich hatte das Glück, dass meine Chefin eben sowieso mitbekommen hat, was Sache war, auch ohne einen Hinweis aus dem Team.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich finde solche Menschen auch eher schwierig, gerade als Kollegen. Ich habe zur Zeit auch eine Kollegin, die gerne mal alles abstreitet. Ich hatte ihr klare Anweisungen gegeben, die sie zu befolgen hatte, weil ein Arbeitsauftrag ansonsten nicht durchgeführt und abgeschlossen werden kann. Diese wurden von ihr aber missachtet.

Sie hatte dann ganz dreist behauptet, sie hätte besagte Anweisungen nie von mir bekommen, so als wäre ich Schuld, dass die Aufgabe nicht wie geplant durchgeführt werden kann. So etwas ist echt lästig. Zum Glück war eine andere Kollegin Zeugin gewesen und konnte bestätigen, dass ich entsprechend aufgeklärt hatte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Anscheinend kennt solche KollegInnen wohl jeder. Mein Tipp (ich bin natürlich auch nicht verschont geblieben) ist hier vor allem, alles zu dokumentieren und zur Not auch eiskalt präventiv petzen zu gehen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man nicht nur zum Motzen kommt, sondern auch Beweise hat, dass das Verhalten der Person der Produktivität schadet.

Wenn die eigene Arbeitsleistung durch das stümperhafte Gebaren der Kollegen gefährdet ist oder gar sinkt, ist das für die Vorgesetzten natürlich eher von Interesse, als wenn es nur ohne Sinn und Verstand vor sich hin "menschelt". Oft genügt schon eine E-Mail zum Beweis, dass eine Arbeitsanweisung klar weitergegeben wurde und auch angekommen ist. Wenn man schon weiß, bei mündlichen Angaben wird einem das Wort im Mund herumgedreht, schickt man eben noch eine Mail hinterher, damit "es keine Missverständnisse gibt".

Auch ist es wichtig, sich Verbündete zu suchen, ohne den unkooperativen Kollegen offen auszugrenzen. Zickenkrieg im Büro fällt nur auf alle Beteiligten zurück, aber mir hat es auch schon ein paarmal den Hintern gerettet, dass jemand gesagt hat: "Die Frau Gerbera? Die ist doch wirklich nett und gutmütig. Vielleicht ein bisschen unbedarft, leistet aber solide Arbeit." während ich im Hintergrund diskret am Stuhl der Person gesägt habe, die gemeint hat, mich vorführen und der Lüge bezichtigen zu müssen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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