Brauchen wir neue Anlaufstellen für Erziehungshilfe?
Kinder fordern Eltern heraus und zwingen sie sich weiter zu entwickeln. So kann es schon mal passieren, dass man als Eltern mit seiner Weisheit am Ende ist. Das passiert in den besten Familien. Dann gibt es Familien, die von Anfang an Schwierigkeiten mit der Erziehung haben. Sei es, weil die Eltern zu jung sind, sei es wegen schwieriger familiärer oder finanzieller Verhältnisse. Gründe gib es viele.
Kaum jemand wendet sich von sich aus ohne Vorbehalte und Ängste bei Schwierigkeiten an das Jugendamt. Zu groß ist bei vielen unterschwellig die Angst, dass man dann das Kind möglicherweise verliert, obwohl man es nur besser machen wollte. Es gibt einige Erziehungsberatungsstellen, aber von außen weiß man nicht um die Qualität. Oder man ist sich unsicher, ob das Aufsuchen Kosten verursachen würde. Wo also hinwenden, wenn man Probleme hat?
Wäre es eine sinnvolle Idee, eine Organisation zu gründen, der bundesweit einheitlich in solchen Fällen hilft und das ganz unbürokratisch? Wo Eltern auch ohne Angst vor Ämtern hin gehen können? Bislang kenne ich nämlich nur lokale Bündnisse, die mehr oder weniger umfangreich solche Hilfen anbieten. Aber ich frage mich schon, ob das ausreichend ist. Aber in den Grundzügen finde ich deren Konzepte schon interessant. Vor allem, wenn da unparteiische Helfer auch die Leute zu Hause aufsuchen und beraten.
Ob und wie das finanzierbar ist, darum soll es mir hier gar nicht gehen. Momentan läuft so etwas ja auch viel ehrenamtlich ab, was ich auch schade finde. Denn für so wichtige Arbeit solle man auch etwas entlohnt werden. Würdet ihr das gut finden? Würdet ihr bei so einer Stelle gegebenenfalls Rat holen? Oder hättet ihr trotzdem Angst, dass man sofort ans Amt gemeldet wird, wenn man als Elternteil zugibt, Schwierigkeiten zu haben?
Bei uns gibt es beispielsweise die Möglichkeit, was aber auch viele Eltern nicht wissen und ich auch erst weiß, seit ich im erzieherischen Bereich tätig bin, anonym bei der Jugendwohlfahrt anzurufen. Man kann dort, ohne einen Namen zu nennen, konkrete Tipps bekommen, wie man sich in einer bestimmten Situation verhalten sollte. Das kostet nichts und man braucht vor allem als Elternteil nicht darum zu bangen, dass einem gleich das Kind weg genommen wird.
Benötigt man Hilfe, gibt es bei uns auch eine Karikative Familienhilfe, die ebenfalls anonym abläuft und überhaupt nichts mit den Behörden zu tun hat. Es kommt einfach eine Familienhelferin in eine Familie und unterstützt diese beim Haushalt, bei finanziellen Dingen und in der Kindererziehung.
Ich denke, wenn man wirklich darum bemüht ist, Hilfe zu erhalten, dann findet man auch welche. Es kann keine Ausrede sein, dass es zu wenig Hilfe gibt.
Deutschlandweit ist der Deutsche Kinderschutzbund aktiv. Und der bietet auch Hilfen für Eltern an, die mit ihrem Latein zeitweise am Ende sind. Das Problem sind die fehlenden Anlaufstellen, sondern dass die Leute zu wenig darüber informiert sind, welche Möglichkeiten sie haben. Wir haben zum Beispiel bei uns regelmäßig das Mitteilungsblatt der Stadt und auch vom Landkreis. Dort stehen sehr viele Möglichkeiten drin, wo man welche Hilfe bekommen kann.
Wird sie notwendig dann wenden sich viele Leute an die regionale Presse. Wenn man ihnen dann sagt, dass eben in diesen kostenlosen Blättern die Informationen regelmäßig vorhanden sind, fallen sie aus allen Wolken. Das wüssten sie nicht. Man sieht also, dass die Leute, die Hilfe benötigen sich selbst nicht informieren.
Wobei ich auch der Meinung bin, dass gerade die Jugendämter da mehr für Image tun sollten. Ich kann mich über unser Jugendamt vom Vogtlandkreis nicht beschweren. Da bekam ich immer und vor allem recht schnell Hilfe, wenn ich ein Problem hatte. Ich kenne aber auch andere Jugendämter, wo man nicht wirklich auf das eigentliche Problem eingehen wollte. Und dann ist noch das Problem, dass bei wirklich extremen Fällen das Jugendamt immer in der Presse als Buhmann hingestellt wird.
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