Jugendämter unterbesetzt - Kinderschutz in Gefahr?
Gestern lief auf Frontal 21 ein Beitrag, der alarmierend war. hier kann man ihn noch ein paar Tage in der Mediathek ansehen. Es ging darum, dass in einigen Gebieten die Jugendämter personell so dünn besetzt sind, dass sie ihrer Arbeit nicht nachkommen. Genannt wurden unter anderem Gegenden in Berlin.
Letztlich scheitert das alles an Fragen der Finanzierung. Teils sind vorhandene Planstellen wohl nicht besetzt. Teil kommen Krankenstand, Urlaub und sonstige Unwägbarkeiten dazu.
Von den Mitarbeitern selbst wurde kritisiert, dass sie so viele Fälle zu bearbeiten hätten und keine ausreichende Fürsorge für die Kinder möglich sei, obwohl Bedarf reichlich vorhanden sei.
Wie seht ihr das? Brauchen wir mehr Mitarbeiter in den Jugendämtern? Hat sich eure Meinung geändert, nachdem ihr den Beitrag gelesen habt? Würdet ihr euch für so ein Anliegen stark machen? Oder hättet ihr da eher mehr Angst vor der Bürokratie? Oder vermutet ihr, dass viele Negativmeldungen aus der Presse über einige Jugendämter eher damit zu tun haben, dass man dort oft unterbesetzt und überarbeitet zu sein scheint und das nicht nur in Berlin?
Vielleicht sollte man eher die Aufgaben der Mitarbeiter überdenken. Wenn ich bedenke, dass das Jugendamt eine Familie besuchen muss, die einen Antrag auf Integration im Hortbereich gestellt hat, dann frage ich mich, wo der Sinn liegt. Es würde doch reichen, wenn man sich mit dem entsprechenden Schulträger austauscht. Denn ein Kind, was während des Unterrichts einen Integrationslehrer benötigt, wird die Unterstützung auch im Hort brauchen.
Wenn man dann überlegt, wie viel Zeit ein solcher Hausbesuch in Anspruch nimmt und wie viele Fälle während dieser Zeit im Büro bearbeitet werden könnten, wenn da eine Zusammenarbeit vorhanden wäre, dann fehlen nicht unbedingt die Mitarbeiter. Man müsste eben einfach nur diverse Vorgänge vereinfachen, um zum Beispiel Mitarbeiter für andere Aufgaben frei zu bekommen.
Immerhin haben die Jugendämter ja noch verschiedene Unterabteilungen und man könnte eben mit den vorhandenen Mitarbeitern bei der einen Abteilung aufstocken, wenn sie woanders nicht benötigt werden. Damit würde man dem angeblichen Personalmangel schon entgegenwirken.
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