Nach Erntedank-Gottesdienst etwas von der Ernte mitnehmen?

Im Herbst, meistens Ende September oder Anfang Oktober, findet in den christlichen Kirchen das Erntedankfest statt, bei dem die Menschen Obst, Gemüse und Getreide mit in die Kirche bringen. Die Gläubigen danken Gott so für die Ernte. Wer schon einmal am Erntedankfest in der Kirche war, weiß sicherlich, dass der Altarraum voll von Leckereien ist, die von den Gemeindemitgliedern mitgebracht werden.

Dieses Jahr hat mein Freund, der ja als Organist in der Kirche tätig ist, dann einiges von dem Obst und Gemüse mit nach Hause gebracht. Für diese Woche sind wir in jedem Fall genügend mit Äpfeln, Zwiebeln und Tomaten ausgestattet.

Ich muss zugeben, dass ich etwas überrascht war, als er damit nach Hause gekommen ist. Ich kenne aus meiner Konfirmationszeit schon den Brauch, dass man die Feldfrüchte und so weiter in die Kirche mitnimmt, aber ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, was danach mit all dem Essen geschieht.

Wie wird das in eurer Gemeinde gehandhabt? Dürfen bei euch auch alle etwas davon mitnehmen nach dem Gottesdienst und falls ja, macht ihr von diesem Angebot auch Gebrauch?

In unserer Gemeinde wird der Saal vor dem Erntedankfest reichlich geschmückt und natürlich auch mit vielen Lebensmitteln, die im Herbst geerntet wurden, bestückt. Nach dem Gottesdienst werden die Leute dazu eingeladen die Lebensmittel mitzunehmen und dafür eine kleine Spende zu geben. Niemand kontrolliert die Spenden, es ist für uns selbstverständlich, dass wir für die Lebensmittel einen kleinen Betrag spenden.

Ich nehmen meistens etwas Obst oder Brot mit. Würde man die Lebensmittel aus falscher Scheu liegen lassen, würden sie verderben, was sicher nicht im Sinne des Erntedankfest ist.

Normalerweise gehe ich nicht in die Kirche, aber am Sonntag war ich dort, da mein Sohn und andere Kinder aus seinem Kindergarten dort Lieder gesungen haben. Es stand zwar das Gemeindefest im Vordergrund, aber es war auch Erntedank. Ich habe mich eigentlich ein bisschen gewundert, dass vor dem Alter diverse Lebensmittel wie Margarine, Haferflocken usw. gestapelt waren. Okay, das sind auch Ernteprodukte, nur eben weiterverarbeitet. Mitgebracht hat die Sachen wohl niemand, also wurden sie entweder gekauft oder von Supermärkten gespendet, da sie anschließend an die Tafel gehen sollten.

Bei mir in der Gemeinde ist es nicht so, dass frische Sachen mitgebracht werden. Es werden haltbare Lebensmittel mitgebracht, die man dann eben spendet. Dabei kommt auch immer einiges zusammen und die Sachen werden dann auch nicht von den Mitgliedern der Gemeinde mitgenommen, sondern gespendet. Ich finde das auch gut so, wie es hier gemacht wird.