Zeder wird gefällt - was mit dem Holz machen?

Wir haben im Garten eine riesige Zeder stehen. Die Zeder steht schon so lange wie das Haus und mitten im Garten (also ca. 50 Jahre). Wir selber haben sie zwischendurch oben an der Spitze gekappt, sodass sie nicht noch höher werden kann. So ist sie jetzt ca. 10 Meter hoch und hat einen Durchmesser am Stamm von ca. 70 cm.

Wir hatten letztens einen Gartenbaubetrieb da und der hat uns bestätigt, was wir schon befürchtet haben. Die Zeder ist mittlerweile eine Gefahr für das Haus, dementsprechend eben auch für uns. Die Wurzeln kommen nach oben und gerade wenn Sturm ist, biegt sie sich so stark, dass die Gefahr besteht dass sie entweder ganz umkippt oder aber dicke Äste auf das Dach prallen.

So wird die Zeder nächste Woche gefällt. Da das Ganze ziemlich teuer ist, habe wir beschlossen das Holz zu behalten. Einen Teil bekommen Freunde zum Verbrennen. Was kann man noch mit Zedernholz machen? Wofür ist es gut? Hat jemand Ideen?

Im Handel gibt es aus Zedernholz so kleine Anhänger für Kleiderbügel. Deren Geruch soll Kleidermotten vertreiben. Leider weiß ich nicht, aus welchen Anbaugebieten das Zedernholz für solche Gegenstände stammen muss. Also ob die Sonnenmenge pro Jahr bei uns zum Beispiel ausreicht.

Zum Verfeuern würde ich das Holz also zu schade finden. Ich würde da recherchieren, ob das einheimische Zedernholz zum Beispiel auch so einen Zweck erfüllt und dann den Baum irgendwie inserieren oder sonst wie verkaufen.

Aus Zeder werden zum Beispiel auch die Decken für gute Gitarren und andere Musikinstrumente gebaut. Auch da könnte Nachfrage vorhanden sein. Nicht zuletzt auch von Tischlern bzw. Schreinern, die interessantes Material für individuelle Möbel suchen. Über Marktwerte bin ich nicht informiert. Aber frage doch einfach mal unverbindlich euren örtlichen Tischler. Der wird schon was dazu sagen können.

Besondere Möbelstücke werden auch aus Zedernholz gemacht. Künstler bedienen sich des Holzes für besondere Schnitzereien, wie zum Beispiel Holzdecken oder Figuren. Auch dieses ist aus Zederholz. Wenn du in einer größeren Stadt wohnst, kannst du mal überprüfen, ob ein Holzkünstler vielleicht Interesse hat.

Inseriert habe ich die Zeder bzw das Holz schon. Allerdings hat sich darauf niemand gemeldet. Wir haben schon überlegt, da mein Mann mit Holz ganz gut umgehen kann und gerne damit arbeitet, Kleinigkeiten selber zu machen. Ein Garderobe z.B. oder ein anderes einfaches Möbelstück. Aber das ist soviel Holz. Mein Mann schätzt das die Menge des Holzes auf ca 2 Tonnen. Wir wohnen in einer Großstadt. Wir haben in unserer Umgebung schon alles mögliche zum Thema Zedernholz gegoogelt. Aber absolut nichts gefunden. Ich werde aber nochmal speziell nach einem Holzkünstler oder einem Schreiner/Tischler googeln.

In manchen Regionen gibt es auch spezielle Läden, die Holz in allen Formen verkaufen. Da würde ich vielleicht auch mal anrufen. Aber ich weiß nicht, ob die an frisch geschnittene, Holz interessiert sind oder nicht doch eher abgelagerte Bretter kaufen würden. Aber vielleicht haben die ja jemanden an der Hand, der so etwas sucht.

Ansonsten gibt es ja auch einige Regionen, wo sich Instrumentenbauer gehäuft ansiedeln. Spontan fallen mir da Klingenthal und Mittenwald an. Vielleicht gibt es da ja irgendwelche Innungen oder Handwerksbetriebe, die man auch mal anrufen kann. Selbst wenn die den Baum einfach nur kostenlos abholen, wäre ja auch schon was geholfen. Nur die lesen vermutlich auch keine Kleinanzeigen, da würde ich versuchen, jemanden persönlich zu erreichen.

Ehe du das Holz so bearbeiten kannst, dass man Möbel daraus machen kann, musst du einiges beachten. Es muss gut abgelagert sein und auch gerade stehend oder liegend abgelagert sein, weil du sonst krumme Bretter bekommst. Frisches Zedernholz ist nur für den Geruch zu gebrauchen. Also für die Abwehr von Insekten wie Kleidermotten usw. Allerdings musst du da auch schauen, dass du dir nichts vollharzt. Gerade harziges Holz muss sehr lange lagern, ehe man es verwenden kann und zum Verfeuern ist es auch erst in zwei Jahren nach guter trockenen Lagerung zu gebrauchen, weil du sonst einen Kaminbrand riskierst. Deswegen wird sich auch keiner melden um das Holz zu nehmen.

Zedernholz hört sich gut an, ist es aber nicht. Es ist erst gut, wenn es lange und wirklich sehr lange gelagert wurde und bei der Lagerung auch nichts verkehrt gemacht wurde. Denn es kann auch sehr schnell anfangen zu schimmeln.

Die Lagerung und die richtige Trocknung sind bei Holz wirklich wichtig. Das dauert schon bei Brennholz mehrere Jahre und wenn man das Holz zu Möbeln verarbeiten will wird das wahrscheinlich noch länger dauern. Wenn das Holz zu schnell trocknet bekommt es nämlich Risse, was bei Brennholz natürlich egal ist aber für Möbel schlecht ist.

Der Baumbestand in meinem Garten ist ziemlich alt und deshalb mussten bei mir leider auch schon einige Bäume gefällt werden. Da ich mit Holz heize und genug Platz habe um das Holz zu lagern habe ich eine Kreissäge ausgeliehen und das meiste Holz einfach in passend Stücke zerlegt oder zerlegen lassen. Aus einigen schönen Stücken der Stämme habe ich Beistelltische gemacht. Die ich die Rinde entfernt habe und das Holz teilweise bearbeitet habe ist der Look nicht ganz so rustikal und passt gut zu meiner Einrichtung. Teilweise sind da aber auch kleine Risse im Holz aufgetreten.