Heiratsantrag in der Öffentlichkeit ablehnen - peinlich?

vom 29.09.2014, 14:39 Uhr

Sagen wir mal ihr wollt jemanden einen Antrag machen. Weil ihr euch sicher seid, macht ihr diesen Antrag in der Öffentlichkeit auch weil ihr euch total sicher seid, dass die Antwort ja sein wird. Nun ist die Frage, wie man es von der anderen Seite aus machen sollte.

Ihr steht also da wurdet gerade gefragt und eigentlich würdet ihr gerne ablehnen, aber traut ihr euch das auch? Wäre euch die Antwort Nein zu peinlich und würdet ihr deswegen vielleicht sogar erst mal mit Ja antworten? Wie ist da für den Fragenden? Habt ihr mit einer solchen Situation schon Erfahrungen gemacht?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich würde nie mit einem Mann eine Beziehung eingehen wollen, den ich nicht auch heiraten würde. Von dem Standpunkt aus hätte ich auch nie Zweifel oder Entscheidungsschwierigkeiten, wenn es zum Antrag kommt. In der Öffentlichkeit ist es natürlich nicht schön, wenn man einen Hochzeitsantrag ablehnt, aber diese Ehrlichkeit schuldet man seinem Partner, wenn man ihn wirklich liebt.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich muss erst einmal sagen, dass ich einen Heiratsantrag in der Öffentlichkeit total schrecklich finde und das wäre für mich gar nichts, einen solchen zu bekommen. Für mich ist so etwas einfach eine private Sache, die nicht in die Öffentlichkeit gehört. Natürlich ist es für den Partner, der den Antrag macht, schlimm, wenn die Antwort dann nicht ja ist.

Aber für mich würde es auch nicht infrage kommen, erst einmal ja zu sagen, weil ich den Antrag in der Öffentlichkeit nicht ablehnen möchte. Das ist doch auch grausam, wenn der Partner total glücklich ist und man dann später im Wohnzimmer sagt, dass man ja nur ja gesagt hat, weil man in der Öffentlichkeit den Antrag nicht ablehnen wollte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Das ganze Szenario ist für jemanden wie mich hoch hypothetisch, ja geradezu fiktional. Ich kann mit dem ganzen Getue à la Hollywood, am Besten noch mit Kniefall absolut nichts abgewinnen, weil ich so eher den Eindruck bekomme, man möchte ein Maximum an Aufmerksamkeit für einen eher hoch privaten Akt, der die Öffentlichkeit nichts angeht, und die sie auch nicht betrifft, solange daraus kein öffentlicher Begeisterungs-Sex resultiert. :D Falls jemand in der Öffentlichkeit, in der ich mich bewege (also irgendwo zwischen Kleinstadt, Regionalbahn und Büro) schon einmal einen Heiratsantrag bekommen hat, habe ich glücklicherweise nichts davon mitbekommen.

Wenn ich also einen hypothetischen Ring-und-Kniefall-Antrag in der Öffentlichkeit bekommen würde, würde ich wahrscheinlich ablehnen. Jemand, der auf eine solche Idee kommt und tatsächlich glaubt, ich sei darüber gerührt oder würde mich freuen, kennt mich offensichtlich nicht gut genug, um mein Ehepartner zu werden oder respektiert in jedem Fall nicht meine Prioritäten und meinen Charakter. Ich finde Heiratsanträge also immer peinlich, wenn ich dabei sein muss, egal ob als Antragsempfängerin oder als unfreiwilliges Publikum für anderer Leute Laientheater.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich hätte keine Hemmungen so einen Antrag abzulehnen. Ich habe aber auch schon von Fällen gelesen, da wurde der Antrag dann angenommen und hinterher unter vier Augen hat man dann Nein gesagt. Man wollte eben keine Szene in der Öffentlichkeit machen. Mir wäre das jedoch egal. Ich hätte keine Lust irgendetwas vorzuspielen, was ich nicht bin und nicht möchte. Welchen Sinn hat das? So macht man doch nur falsche Hoffnungen und hinterher ist der (emotionale) Schaden umso größer.

Wenn ich so einen Heiratsantrag bekäme, wäre das für mich der absolute Beweis, dass die Person mich überhaupt nicht kennt. Denn ich mag weder dieses romantische Getue noch mag ich so einen Wirbel um meine Person und so viel Publikum bei privaten Angelegenheiten. Man würde mit so einem Antrag also deutlich zeigen, dass man mich entweder gar nicht kennt oder sich so gar nicht für mich interessiert und nicht auf meine Wünsche, Ansichten und Bedürfnisse achtet, sondern sich selbst nur in den Mittelpunkt stellen möchte. Das kann nicht funktionieren. Da hätte ich keine Hemmungen, die Beziehung direkt zu beenden.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Auch wenn ich mir sicher bin, machte ich einen Antrag nicht unbedingt in der Öffentlichkeit, es geht hier ja um keine Vorführung für andere. Wenn ein Hochzeitsantrag abgelehnt wird, wären mir die Reaktionen anderer ziemlich egal, noch dazu wenn es fremde Leute sind. Wenn man bedenkt, wie schnell die Leute heutzutage ihr Handy für ein Bild zücken, vergeht mir sowieso die Lust auf solche intimen Momente in der Öffentlichkeit. Zu abgelehnten Heiratsanträgen findet man zahlreiche lustige Videos im Netz.

Das eine Abfuhr zusätzlich mit vielen anderen geteilt wird, braucht bestimmt keiner, aber meine große Sorge wäre das nicht. Wenn der Antrag abgelehnt wird, kann es natürlich einfach daran liegen, dass die andere Person das Thema heiraten an sich nicht mag, es kann aber auch der Anfang vom Ende sein, möglicherweise wurde abgelehnt, weil man nicht genügend Zukunft in der Beziehung sieht und das wäre sicher mein größeres Problem.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde diese öffentliche Inszenierung von Heiratsanträgen an sich schon total peinlich, egal wie die Antwort ausfällt. Ich habe da immer einen leichten Anfall von Fremdschämen wenn ich sehe, wie der Antragsstellende sich durch seinen Antrag stammelt und der Partner dann natürlich tief ergriffen "ja" sagt und die Meute applaudiert, wie bei einem Theaterstück, das für sie aufgeführt wurde.

Deshalb ist diese Frage für mich nicht relevant, denn mein Partner weiß natürlich, wie ich dazu stehe und teilt meine Meinung vollkommen. Und ein Mann, der mich auf diese Weise öffentlich vorführen würde, müsste mit mehr als einem "Nein" rechnen. Wenn mich jemand so wenig kennt und denkt, dass ich durch den öffentlichen Druck zu einer Zusage gedrängt werden könnte, ist er eigentlich nicht die Person, mit der ich eine Beziehung führen möchte. Egal ob mit oder ohne Trauschein.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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