Ist eine 30er-Zone gegen Lärmschutz wirklich sinnvoll?

Auf meinem Weg zur Hochschule fahre ich immer durch einen Ort, bei dem die Geschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt ist. In dem Ort steht auch ein stationärer Blitzer, sodass die Autofahrer sich eigentlich immer an die Vorgabe halten. Ich muss sagen, dass es schon immer ein wenig nervig ist, denn der Ort ist auch noch sehr langgezogen und weil dort ein Blitzer steht fahren die Leute oft auch nur 25 Kilometer pro Stunde oder so gar weniger, um eben ja nicht geblitzt zu werden.

Grund für die 30er-Zone ist laut Beschilderung Lärmschutz. Ich bin mir aber irgendwie nicht so sicher, ob es wirklich effektiv ist. Denn manche fahren dann auch mit den vorgegeben 30 Kilometern pro Stunde, aber in dem zweiten Gang, sodass es letztendlich lauter ist, als wenn man in dem vierten Gang mit 50 Kilometern pro Stunde hindurch fahren würde. Zumindest ist das meine Meinung, ich weiß nicht, ob es wirklich so viel Schutz vor Lärm bietet, wenn die Autos nur 30 Kilometer pro Stunde fahren. Vielleicht irre ich mich aber auch, ich sitze ja meistens im Auto und bekomme nicht mit, wie sich das ganze von außen anhört.

Was denkt ihr zu den 30er-Zonen aufgrund von Lärmschutz? Machen sie wirklich Sinn oder sind sie eher kontraproduktiv?

Vielleicht meidet man so eine Strecke dann auch, weil man eben gerne schnell fährt und so hätte man damit schon weniger Fahrer auf der Strecke somit auch weniger Lärm. Wenn dort ein Blitzer steht ist es sicherlich eine nette Idee der Stadt um an Geld zu kommen und nicht unbedingt eine Maßnahme gegen Lärm. Wobei ich mir schon vorstellen kann, dass es weniger laut ist, wenn man nicht durch den Ort rast.

Ich halte diese Tempo-30-Zonen nur aus Gründen des Lärmschutzes für absolut schwachsinnig. Mein Auto fährt am ruhigsten wenn es Rollen kann ohne großartig Gas zu geben und das ist nun einmal der fünfte beziehungsweise sechste Gang. Bei den meisten anderen Autos wird es ähnlich sein. Wenn ich wirklich diese Geschwindigkeitsvorgabe einhalten würde dann müsste ich dafür deutlich herunterschalten und damit auch mehr Motorenlärm produzieren. Als Nebeneffekt würde es auch mehr Emissionen durch den höheren Verbrauch beim Fahren mit niedrigen Gängen geben weil dann ja naturgemäß auch der Verbrauch des Fahrzeuges steigt.

Möglich dass dieser Lärmschutz auch eher auf Lastkraftwagen abzielt wo von meinem begrenztem technischen Verständnis her schon eine Absenkung des Lärmpegels bei geringeren Geschwindigkeiten zu erwarten ist, aber dafür gibt es dann auch spezielle Verkehrsschilder nur für LKWs. Allerdings habe ich diese für Tempo 30 noch nie gesehen.

Ich wohne direkt an einer wirklich stark befahrenen Hauptstraße und da geht der Berufsverkehr so gegen 4:30 los. In diesen frühen Morgenstunden kümmert sich wirklich niemand um Geschwindigkeitsbeschränkungen obwohl nur die üblichen 50 km/h für Ortschaften vorgeschrieben sind. Die normalen Personenkraftwagen die mit erhöhter Geschwindigkeit dort durchbrausen höre ich überhaupt nicht, wohl aber die Lastkraftwagen, besonders auch die mit Anhänger. Dummerweise haben wir auch noch einen abgesenkten Gullideckel in der Straße der es deutlich krachen lässt wenn ein LKW darüber fährt. Ganz besonders höre ich auch die Busse obwohl sie immer nur durch den Ort schleichen woraus ich wiederum schließe dass man also auch genügend Lärm produzieren kann wenn man als großes Auto sehr langsam fährt.

Einen flüssigen Verkehrsfluss ohne großartige Schaltvorgänge an den Getrieben der Autos halte ich für viel besser als temporäre Geschwindigkeitsbegrenzungen. Gerade auch weil viele Autofahrer dann undiszipliniert sind und ihren Unmut über Langsamfahrer oder zögerliche Abbieger durch lautes und mehrmaliges Hupen zum Ausdruck bringen. Damit hat man gerade das Gegenteil vom Lärmschutz erreicht.