Ernährungsberaterin gibt total alltagsfernde Tipps

Die Ernährungsberaterin, die mal in unserer Firma war, hat und ziemlich komische Tipps gegeben. Sie meinte etwa, dass wir keine normale Milch aus dem Supermarkt trinken sollen. Milch sei ohnehin ungesund und wenn man welche trinkt, dann muss das die Milch sein, die wirklich frisch ist. Wir sollen also keine H-Milch trinken und auch keine länger haltbar gemachte Frischmilch. Da seien nämlich durch das Haltbarmachen keine Vitamine mehr drin.

Ich glaube das nicht. Die Milch wird doch nur ganz kurz erhitzt, damit die Vitamine erhalten bleiben und man da durch die Haltbarmachung keine guten Inhaltsstoffe zerstört. Außerdem gibt es im normalen Handel gar keine richtige Frischmilch mehr, da müsste man schon ins Reformhaus und da ist alles sehr teuer.

Findet ihr solche Tipps sinnvoll? Warum erzählt die Ernährungsberaterin solche Dinge? Wie soll man das denn praktisch umsetzen?

Gerade zu Thema Milch gibt es doch inzwischen wirklich sehr kontroverse Diskussionen. Heute sind viele Wissenschaftler der Meinung, dass ein regelmäßiger Konsum von Milchprodukten nicht gesund ist. In jungen Jahren soll die Lactose (der Milchzucker) zu einem schnelleren Wachstum führen, was mit einem erhöhten Risiko der Weitsichtigkeit verbunden wird. Davon abgesehen sind sich viele Forscher darüber einig, dass die Milch heute ungesünder ist, als sie vielleicht einst war. Kühe fressen von Natur aus Gras und andere Kräuter, oftmals werden aber Maisprodukte verfüttert, da dies günstiger ist. Hierdurch kommt es nicht nur zur einer erhöhten Bildung unterschiedlichster Bakterie, auch Hormone treten in der Milch vermehrt auf, die unter anderem bestimmte Krebsarten auslösen können.

Diskussionen darüber, dass Milchprodukte heute nicht mehr so gesund sind, habe ich schon sehr viele gehört und immer wieder kommen neue Argumente auf den Tisch. Ob es aber einen Unterschied macht, ob man seine Milch im Supermarkt oder Reformhaus oder beim Bauern kauft, weiß ich nicht. Wenn die falsche Ernährung der Kühe an der ungesunden Milch schuld ist, dann wird die Bauernmilch auch nicht gesünder sein, als die H-Milch, es sei denn natürlich, die Kuh weidet auf der Wiese. Der Vitaminverlust bei H-Milch beträgt meines Wissens nach etwa 20%. Da Milch ohnehin nicht übermäßig viele Vitamine enthält, sollte das eigentlich egal sein, wenn man sich ausgewogen ernährt.

So alltags- und realitätsfern finde ich es eigentlich nicht, wenn man sich keine normale Milch aus dem Supermarkt mehr kaufen sollte, sondern eben Frischmilch. Außerdem gibt es ja auch immer mehr Veganer, die keine Milchprodukte essen und trotzdem den Alltag überleben. Wie sieht es denn mit alternativen Milchprodukten wie zum Beispiel Sojamilch und Hafermilch aus? Sind diese Dinge auch Tabu? Diese Sorten findest du doch auch im Supermarkt und sie sind zwar teurer, aber du müsstest nicht ins Reformhaus fahren.

Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass der Milchkonsum bedenklich ist, wenn man es damit übertreibt und auf diese Weise die Aufnahme von Eisen in den Körper gehemmt wird. Eisenmangel kann ja im Extremfall auch zu Blutarmut und somit zu Sauerstoffunterversorgung der Organe führen. Mir ist allerdings kein Fall bekannt, wo das wirklich so extrem abgelaufen ist, daher bin ich nicht sicher, ob diese Dame möglicherweise etwas übertreibt.