Warum werfen manche Paare ihr Geld zusammen?

vom 27.09.2014, 15:42 Uhr

Ich höre oft von anderen Unverständnis, wenn man in einer Partnerschaft das Geld nicht zusammenwirft, sondern jeder weiterhin sein eigenes Konto hat und auch geschaut wird, dass bei Aufgaben keiner benachteiligt wird. Aber ich finde es im Gegenzug komisch, wenn man sein Geld zusammenwirft. Da kann man doch gar nicht mehr trennen, wem etwas gehört und vor allem denke ich mir, dass dann Streit vorprogrammiert ist, wenn einer mit den Ausgaben des anderen nicht einverstanden ist.

Warum machen das Paare also? Warum wird das Geld oft zusammengeworfen?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde es sinnfrei, wenn jeder der Meinung ist nur seine Ausgaben haben zu müssen. Wenn man zusammenwohnt hat man nun mal gemeinsame Ausgaben und da ist es schon irgendwie blöd, wenn man immer rechnen muss, wer was zu bezahlen hat. Anschaffungen kann man ja absprechen und ich denke nicht, dass man da wirklich ein Fass aufmacht, nur weil sich einer mal etwas kaufen will.

Viel schlimmer finde ich es, wenn man dann beispielsweise die Kassenzettel aufhebt und dann die Sachen des Partners herausrechnet um dann von ihm Geld zu verlangen, das würde zu weit gehen und da macht eine gemeinsame Kasse doch mehr Sinn. Man lebt ja zusammen, da gibt es also auch keinen Verlust, wenn der andere sich mal etwas mehr leistet.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Warum ist es für Dich verwunderlich, wenn man bei einem gemeinsamen Hausstand auch zusammen das Geld verwaltet? Gerade bei einem einseitigem Beruf macht es doch mehr Sinn, wenn die andere Seite sich um Haushalt und gegebenenfalls auch Kinder kümmert. Man ist doch irgendwie mehr miteinander verbunden, wenn man gleichermaßen für die Kosten des gemeinsamen Lebens auskommt, nicht wahr?

Mit einem gemeinsamen Konto können auch beide Seiten gleichermaßen auf das Geld zurückgreifen und man muss nicht immer ellenlang über irgendwelche Ausgaben diskutieren, auch, wenn sie nötig waren. Allerdings bringt meiner Meinung nach nur ein gemeinsames Konto dann etwas, wenn man zusammenlebt und nicht, wenn man frisch liiert ist.

Ich muss sagen, dass wir beispielsweise dennoch getrennte Konten haben, da mein Partner damals eben der Meinung war, es sei so besser. Ich persönlich fand und finde es so auch besser, da ich einen eigenen besseren Überblick über meine Finanzen haben. Dennoch teilen wir uns Kosten und schmeißen zusammen, insbesondere, wenn größere Ausgaben anstehen und wir eben gemeinsam die Entscheidung gefällt haben, ein Mehr an Geld auch auszugeben. Wir wohnen zusammen. Täten wir das nicht, so würde man schauen müssen, wie man es sonst handhabt, aber grundsätzlich bin ich da nicht so und habe auch kein Problem, einen Teil zum Leben dazu zu steuern oder auch mal eine größere Ausgabe alleine zu stemmen.

Zu einem Streitfaktor führt das Geld aber an sich nicht und ich finde schon, dass man es trennen kann, wenn eine größere Summe ansteht. Man muss sich letztendlich dann einig sein, aber bislang gab es bei uns deswegen keine Diskussionen oder sonstiges, sondern, wir haben immer mal eine Lösung gefunden, die für beide vertretbar war. Wie es sich jedoch gestaltet, wenn man sich wider Erwarten trennt, kann ich noch nicht sagen und ehrlich gesagt verschwende ich daran auch keinen Gedanken. Da müsste ich ja Listen und Nachweise führen, wer irgendwann einmal etwas gekauft hätte und so weiter und das wäre mir doch zu viel des Guten.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Wenn man gemeinsame Ausgaben hat, zum Beispiel weil man zusammen wohnt, ist es wohl ziemlich unpraktisch, wenn man überhaupt kein gemeinsames Konto hat. Natürlich schließt das nicht aus, dass jeder auch ein eigenes Konto hat, aber ich stelle es mir anstrengend vor, wenn man bei jeder gemeinsamen Rechnung vom Partner seinen Anteil einfordern muss.

Ich habe übrigens noch nie persönlichen von einem Paar gehört, das nur ein einziges, gemeinsames Konto hat und deshalb Streit hat. Es ist bei allen klar, für was das Geld auf dem gemeinsamen Konto gedacht ist und für was nicht. Und wenn man weiß, dass von dem Konto Miete, Strom, Wasser abgebucht wird und die Lebensmitteleinkäufe bezahlt werden, also nur die gemeinsamen Ausgaben bestritten werden, gibt es auch überhaupt keine Grund für einen Streit.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Meine Frau und ich haben getrennte Konten und kein gemeinsames Konto. Der Sinn erschließt sich uns auch nicht. Jeder hat seine Einkünfte, gemeinsame Ausgaben haben wir uns aufgeteilt, ein Teil davon geht von meinem Konto ab, ein anderer Teil vom Konto meiner Frau.

Alles andere wie Einkäufe und Tanken macht jeder von seinem Geld, je nachdem, wer halt gerade einkauft oder mit dem Auto unterwegs ist. Da wird dann nicht genau geschaut, wer nun wie viel ausgegeben hat. Hat einer von uns in einem Monat mal höhere Ausgaben, ob nun für sich oder für die Familie, dann wird das gesagt und der andere übernimmt dann eben bis zum Monatsende die weiteren Ausgaben.

Für große Ausgaben spart jeder für sich, das was er kann und wenn es dann soweit ist, wird geschaut, wie viel Geld da ist und eventuell ausgegeben werden kann.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Für viele Menschen gehört dies in einer Beziehung dazu und ist auch sehr wichtig. Sicherlich wird man heutzutage auch einen Partner finden, der es akzeptiert, wenn man es nicht tut, aber viele Menschen empfinden es als eine Art Vertrauensbruch, wenn man sein Geld nicht teilen möchte. Man möchte, dass der Partner einen als einen Partner fürs Leben akzeptiert und das beweist man mitunter eben auch damit, dass man ein gemeinsames Konto hat oder sein Geld sonst wie zusammen tut. Eine Trennung der Konten vereinfacht eine Trennung der Beziehung und da man eine lebenslange Beziehung haben möchte, will man das eben nicht, sondern möchte alles mit dem Partner teilen.

Ich habe bereits Menschen erlebt, die in diesem Zusammenhang sehr fordernd reagieren. Wenn der eine Partner etwa schon Geld verdient und der andere nicht, verlangt der Partner mit weniger Geld oftmals an dem Vermögen des anderen Partners teilzuhaben. Oftmals handelt es sich dabei um Frauen, die dies als selbstverständlich erachten. In meinem Bekanntenkreis gibt es ein Paar, da hat die Frau erst mit Anfang 30 zu studieren begonnen und bringt daher kein Geld mit nach Hause. Auf ein Haus und ein schönes Auto möchte sie dennoch nicht verzichten, dass darf der Freund bezahlen. Dieser finde das überhaupt nicht gut und ist nicht bereit Gemeinschaftsanschaffungen zu tätigen, solange die Freundin nichts beitragen kann.

Es gibt Männer und Frauen die finden das selbstverständlich und die machen das. Ich habe hierzu auch schon mal einen Beitrag in diesem Forum eröffnet, da ich selbst es oft als ungerecht ansehe, wenn man als Partner mit Geld einen Partner unterhält, der kein Geld hat und daher in vielerlei Hinsicht von der Beziehung profitiert. Es gibt Paare da ist ein Teil arbeitslos oder arbeitet aus anderen Gründen nicht und wird dann vom anderen Partner ernährt. Ich finde das nicht in Ordnung, dass muss ich schon ganz ehrlich sagen. Ich würde mich sehr ausgenutzt fühlen und ich wäre nur bereit mein Geld mit meinem Freund zu teilen, wenn dieser ein ähnliches Gehalt hätte, wie ich. Mein Freund sieht das anders, er würde sein Geld auch mit mir teilen, wenn ich noch kein eigenes Gehalt hätte.

So verschieden sind die Menschen eben. Ich sehe in dem Teilen von Geld aber ein sehr hohes Risiko für Missbrauch und man muss sich fragen, ob es die Sache wert ist. Nicht jede Beziehung hält ewig und niemand möchte am Ende mit wenig Geld dastehen und sich ausgenutzt fühlen, wenn heraus kommt, dass der Partner einen vielleicht doch nur benutzt hat. Schlimm ist es besonders dann, wenn man einen Kaufvertrag zusammen unterschrieben hat, obwohl man selbst alles bezahlen musste und nach der Trennung dann der Partner profitiert. Hat man aber ernsthaft vor sein Leben mit einem Partner zu verbringen, dann bietet es sich schon an, sein Geld zusammen zu tun. Nur so sind Gemeinschaftsanschaffungen wie Haus und Autos möglich.

*steph* hat geschrieben:Gerade bei einem einseitigem Beruf macht es doch mehr Sinn, wenn die andere Seite sich um Haushalt und gegebenenfalls auch Kinder kümmert. Man ist doch irgendwie mehr miteinander verbunden, wenn man gleichermaßen für die Kosten des gemeinsamen Lebens auskommt, nicht wahr?

Das ist aber nicht der Fall, wenn einer zu Hause ist und der andere Geld verdient. Ich möchte später nicht Mami spielen müssen und einen Freund finanzieren, der zu Hause ist. Ich kann Zitronengras sehr gut verstehen und würde es als Ausnutzung empfinden, wenn ich für alle Geld verdienen müsste. Heute ist es nicht mehr notwendig, dass ein Partner zu Hause ist und mir persönlich ist ein selbstständiger und gebildeter Partner, der selbst verdient auch viel lieber.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Crispin, es ist ja schön für Dich, wenn Du meinst, immer einen arbeitenden Partner an Deiner Seite zu haben oder Du selbst immer Arbeit hast. Aber es gibt nach wie vor Partnerschaften, bei denen eben nur einer das Geld verdient. Da muss man eben schauen, wie man damit umgeht und es handhabt. Gerade, im ersten Lebensjahr eines Kindes, geht man nun von einer Beziehung mit Kindern aus, wird die Mutter (oder auch der Vater) nicht gleich wieder arbeiten gehen und dennoch benötigt man Geld. Das Elterngeld und Kindergeld mögen hilfreich sein, aber ohne das Einkommen des anderen Partners wird es doch häufig enger und müsste man dann immer nach Geld fragen, hat man schnell ein kleines Problem.

Man kann also nicht immer davon ausgehen, in Brot und Lohn zu stehen und ich denke, in einer gut funktionierenden Partnerschaft muss man eben auch durchaus mal aushalten, wenn mangels an Job oder aus anderen Gründen nur ein Alleinverdiener mit im Haushalt lebt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Das man als Paar ein gemeinsames Konto hat, kam eigentlich immer erst mit der Eheschließung. Wobei es bei der Generation meiner Eltern ja Anfangs noch so war, dass man monatlich die Lohntüte mit Bargeld erhielt. Da hatte man, wenn überhaupt, nur ein Sparkonto. Als dann der bargeldlose Zahlungsverkehr zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer eingeführt wurde, war es eben üblich, dass Ehepaare ein gemeinsames Konto eröffneten.

In der ehemaligen DDR hatte man eh nicht so viele Banken zur Auswahl und die meisten Menschen hatten ihr Girokonto bei der Sparkasse. Dazu gab es noch die Raiffeisenbank, wo die Arbeiter der Landwirtschaft meist ihre Konten hatten. Mehr Banken für den normalen Bürger dürften nicht existiert haben.

In den alten Bundesländern war das aber noch die Zeit, wo die Frau eher Hausfrau und Mutter war. Sie hatte nicht mal mit dem Mann ein gemeinsames Konto, sondern der Gatte verwaltete meist das Geld, was er ja auch verdiente. Erst als dann die Frauen nach den Kindern wieder anfingen zu arbeiten, wurden die Konten geändert. Es war ja einfacher ein vorhandenes Konto zu ändern, als ein Neues zu eröffnen.

Nun kam meine Generation, die schon mit Beginn der Ausbildung ein Girokonto nachweisen musste. Und daraus hat es sich entwickelt, dass man eben die Konten so ließ, selbst wenn man geheiratet hat. Es ist also eine Entwicklung der Gesellschaft und auch der Emanzipation, dass bei den meisten Paaren doch die Konten getrennt sind. Bei meinem Mann und mir ist das auch so.

Allerdings kommen der mehrere Gründe zusammen. Ich bin ja selbständig und daher ist es sinnvoller, dass ich mein eigenes Konto habe. Aber bei den gesamten Einnahmen, die wir haben, unterscheiden wir nicht nach mein und dein. Und so wie ich Telefon und Energie bezahle, bezahlt eben mein Mann von seinem Konto unsere Versicherungen. Am Ende gleicht es sich aus und keiner muss für den anderen bezahlen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@steph: Das ergibt sich aber auch nur aus dem Lebensstandard, den man anstrebt, ich kenne eigentlich sehr wenige Familien, wo ein Elternteil nach der Geburt daheim war. Die meisten Verwandten in meinem Familienkreis oder dem meines Freundes und auch unter unseren Bekannten, sind nach der Geburt wieder ganz normal arbeiten gewesen. In anderen Nationen ist das sogar noch verbreiteter, als hier in Deutschland. Wenn man nun daheim bleiben will, muss man das natürlich hinnehmen, aber es ist kein Muss und das finde ich wichtig, es ist lediglich eine Entscheidung. Wenn man das als Selbstverständlichkeit annimmt, kann es mitunter dann auch sein, dass der Partner das nicht so toll findet, wenn es dann soweit ist.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Gerade dann, wenn man zusammen wohnt, ist es doch viel einfacher, wenn das Geld zusammen geworfen wird und man gemeinsam bestimmte Sachen bezahlt. Immerhin hat man ja sehr viele gemeinsame Ausgaben, wenn man zusammen wohnt und es wäre ja blöd, wenn man ständig rechnen müsste, wer was bezahlt. So muss ja regelmäßig die Miete bezahlt werden und man muss regelmäßig einkaufen gehen. Außerdem stehen sicherlich gemeinsame Urlaube an oder man ist gemeinsam mit dem Auto unterwegs. Da immer alles durch zwei zu teilen, ist ja auch nicht nur aufwändig, sondern einfach blöd. Immerhin lässt sich ja auch nicht alles genau durch zwei teilen und sicherlich ist es so, dass der eine mehr isst, während der andere mehr Strom verbraucht. Von daher kann es da sicherlich schnell zum Streit kommen, wenn einer es nicht einsieht, sich zur Hälfte am Lebensmittelkauf zu beteiligen, wenn er nicht so viel isst.

Sicherlich kann man auch gut haushalten, wenn jeder sein eigenes Konto hat und wenn man sich gut abspricht, dann kann das durchaus auch funktionieren. Allerdings ist es natürlich mit viel Aufwand verbunden, immer alles aufteilen zu müssen und nicht immer lässt sich eben auch alles so gut aufteilen. Außerdem finde ich es auch immer ein wenig schade, wenn man in einer Partnerschaft darauf bedacht ist, immer alles genau aufzuteilen und sicherlich kann es da auch schnell zum Streit kommen, wenn man eben so penibel darauf achtet, was bei einem gemeinsamen Konto ja nicht der Fall ist.

Ich finde es eigentlich immer am besten, wenn man in einer Partnerschaft sein eigenes Konto behält, dann aber zusätzlich noch ein gemeinsames Konto erstellt, auf welches jeder jeden Monat einen bestimmten Betrag überweist, Das Geld ist dann für Miete, Lebensmittel, Urlaube und andere gemeinsame Ausgaben, wobei dann jeder noch sein eigenes Konto hat. Mit dem Geld kann man dann machen, was man möchte, ohne Rechenschaft ablegen zu müssen und trotzdem muss man auf diese Weise nicht penibel alles aufteilen. Das finde ich eigentlich ideal und ich denke, dass das auch die beste Lösung für mich wäre, weshalb ich das später sicherlich so handhaben werde, wenn ich einmal mit meinem Partner zusammen wohnen werde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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