Duales Studium: In der Theoriephase zum Unternehmen?

vom 26.09.2014, 17:41 Uhr

In anderen Threads wurde schon öfters das Thema Duales Studium behandelt. Beim dualen Studium ist es so, dass man in einem Semester nur drei Monate an der Hochschule ist, die anderen drei Monate befindet man sich in dem Unternehmen, mit dem man einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen hat. Man macht also Studium und Ausbildung parallel und hat dann nach drei Jahren sowohl einen Bachelor-Abschluss als auch schon Berufserfahrung.

Ich selbst mache auch ein duales Studium und erlebe immer wieder Probleme mit dem 3-Monats-System. Beispielsweise hat jemand aus meinem Kurs vor kurzem große Probleme mit dem Personalbüro seines Ausbildungsbetriebes bekommen, weil er sich geweigert hat, zu einer Informationsveranstaltung zu kommen, die während einer sehr wichtigen Vorlesung stattfand. Dabei war die Informationsveranstaltung für ihn als Auszubildenden nicht einmal so relevant. Letztendlich musste unser Studiengangsleiter sich einmischen und hat dem Unternehmen deutlich gesagt, dass die Studenten in der Theoriephase sozusagen der Hochschule „gehören“ und die Unternehmen sich da nicht einzumischen haben, wenn der Student der Meinung ist, dass die Vorlesung wichtiger ist. Anders herum fordert die Hochschule einen auch in den Praxisphasen, die man im Unternehmen verbringt, nicht an.

Ich bin da etwas zwiegespalten. Ich bin während der Theoriephase schon öfters zu meinem Unternehmen gefahren. Zum einen sind die Betriebsversammlungen, die bei uns jedes Quartal stattfinden, Pflichtveranstaltungen und nur wenn ich Klausuren schreiben würde oder eine extrem wichtige Vorlesung hätte, könnte ich mich da irgendwie herausreden. Zudem hatten wir vor kurzem einen Betriebsausflug, der war zwar am Wochenende, aber dennoch während meiner Theoriephase. Da habe ich aber trotzdem teilgenommen, weil es ein super Programm war und ich auch froh bin, alle mal zu sehen und den Kontakt auch während der Theoriephase aufrecht zu erhalten.

Ich schreibe mit meinen Ausbildern auch regelmäßig, sodass sie wissen, was ich alles so lerne und sie mich im Gegenzug darüber auf dem Laufenden halten können, was im Unternehmen so vor sich geht. Ich sehe das also nicht so drastisch, aber ich muss auch sagen, dass mein Unternehmen es wirklich geschafft hat, es an mich zu binden, weil ich so viel Spaß bei der Arbeit habe und nie gedacht hätte, dass es mir so viel Freude bereitet, einen Beruf auszuführen. Außerdem unterstützt mich das Unternehmen auch in meinem Studium, indem es mir während den Praxisphasen Zeit zur Verfügung stellt, um meine Projektarbeiten zu schreiben und mal in die Bibliothek zu fahren und Bücher dazu auszuleihen.

Wie handhabt ihr das in der Theoriephase beziehungsweise wie würdet ihr es handhaben, wenn ihr ein duales Studium machen würdet? Sollte man wirklich keine Einmischungen während der Theoriephase von Unternehmensseite dulden oder ist es in Ordnung, da das Unternehmen einen immerhin auch die ganze Zeit über bezahlt?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Während der Theoriephase ist es zuallererst deine Pflicht, auch an den Veranstaltungen teilzunehmen. Außerdem gibt es noch die Vor- und Nachbereitung sowie Studienarbeiten. Und auf Klausuren musst du auch noch lernen. Das alles hat zunächst Priorität. Wenn du dann freiwillig an Firmenveranstaltungen teilnimmst, ist das völlig in Ordnung. Auf keinen Fall sollte aber die Firma das verlangen. Noch schlimmer wäre, wenn die Firma verlangt, während der Theoriephasen (zum Beispiel samstags) zu arbeiten.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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