Am Umfragen-Ende eher bereit private Fragen zu beantworten?

Wir hatten neulich eine sehr angeregte Diskussion über Umfragen in unserer Lehrveranstaltung „Online-Marketing“. Dabei ging es darum, wie man Online-Umfragen am besten aufbaut, um den User so ehrliche und so viele Informationen wie möglich zu entlocken.

Vorschlag unseres Dozenten war es, die Fragen zu Person, wie etwa das Alter, das Geschlecht oder auch den Beruf bzw. ob man noch Schüler oder Student ist, ganz nach hinten zu stellen. Am Ende einer Umfrage wären die Leute wohl eher bereit, persönlichere Fragen zu beantworten, da sie sich an diesem Punkt bereits die Mühe gemacht haben und viele Fragen beantwortet haben, während sie am Anfang vielleicht noch eher auf das Thema Datenschutz achten und nicht bereit sind, sofort alles über ihre Person preiszugeben.

Ich bin aber der Meinung, dass eine Person, die eine bestimmte Information, wie etwa ihren Beruf nicht preisgeben möchte, das auch am Ende der Umfrage nicht verraten wird, auch wenn das Ausfüllen der Umfrage umsonst war, wenn es sich bei dem Beruf um ein Pflichtfeld handelt. Manchmal wird ja in Online-Umfragen sogar nach dem Einkommen oder ähnliches gefragt, das ist natürlich eine heikle Sache und für viele sicherlich einen Grund, die Umfrage nicht auszufüllen.

Wie handhabt ihr das bei Online-Umfragen? Denkt ihr, dass ihr eher bereit seit, persönliche Informationen zu euer Person preiszugeben, nachdem ihr die Umfrage schon ausgefüllt habt oder ist da die Wahrscheinlichkeit, dass ihr die Umfrage deswegen abbrecht genauso hoch wie am Anfang?

Meistens kommen ja Fragen nach dem Alter, den Geschlecht und dem Beruf am Anfang. Wenn man da dann falsch antwortet ist man meistens schon raus. Ich kann mir vorstellen, dass man richtig private Sachen gerne am Ende fragt, aber solche Klassifizierungsfragen sollte man sicherlich an den Anfang stellen, einfach auch um den User nicht unnötig zu quälen, weil er dann erst am Ende rausfliegt.

Ich beantworte zu private Fragen weder am Anfang noch am Ende einer Umfrage. Ganz egal, wie viele Fragen mir vorher gestellt wurden, ich merke es ja schließlich, wenn die Frage zu privat wird und antworte dann nicht auf solche fragen.

Ich kann das eigentlich so bestätigen. Wenn die Umfragen damit anfangen, dass ich persönliche Daten angeben soll, finde ich das immer wieder nervtötend, weil man bei jeder Antwort daran denkt, dass genau selbige einen als nichtgeeignet rausfiltert, man keine Vergütung erhält, aber das Umfrageunternehmen doch einige Angaben.

Außerdem ärgert mich immer wieder, dass man ja bereits gewisse Angaben bei einem Umfragepanel hinterlegt hat, wonach man auch ausgesucht wurde, aber man muss trotzdem den selben Dreck noch mal neu eintackern. Das ist langweilig.

Am Ende einer Befragung dagegen, kann man davon ausgehen, dass man seine Vergütung eher erhält und man weiß zusätzlich, dass die Umfrage nach wenigen weiteren Fragen beendet ist.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es stimmt, dass die Teilnehmer an einer Umfrage am Ende eher private Fragen beantworten und mir ist es selber auch schon so gegangen, dass eine private Frage, wie etwa die Frage nach dem Einkommen, am Ende erst gestellt wurde. Dann habe ich sie auch schon mal beantwortet, weil ich vorher die Umfrage nicht umsonst ausgefüllt haben wollte.

Angenehmer finde ich es so aber nicht und es kann keine Rede davon sein, dass ich die Frage dann lieber beantworte. Es ist einfach so, dass ich mir die Arbeit nicht umsonst gemacht haben möchte. Besser finde ich es aber, wenn die persönlichen Fragen gleich am Anfang kommen und man weiß, woran man ist.