Freund betrügen weil man selbst betrogen wurde?

vom 18.05.2008, 20:28 Uhr

Ich finde auch nicht, dass das Betrogenwerden einem sozusagen den Freifahrtschein dafür ausstellt, dass man selbst betrügen darf, aus welchen Beweggründen auch immer. Außerdem denke ich: Wenn ich in der Lage wäre, zu betrügen, wäre die Beziehung doch ohnehin schon so angeknackst, dass ich mich genauso gut trennen könnte. Warum also zurückbetrügen? Aus reiner Rache? Das wäre einfach nur fragwürdig und charakterlich mehr als schwach.

In Frage kommen würde das für mich jedenfalls sicherlich nicht und es würde mir auch überhaupt nicht leicht fallen, meinen Partner zu betrügen, egal, ob er mich zuvor betrogen hat oder nicht. Und dieses Sprichwort: "Was Du nicht willst das man Dir tue, das füge auch keinem anderen zu" gilt auch hier, finde ich. Egal, wie sehr mir jemand geschadet hat, das berechtigt mich noch lange nicht, ihm in gleichem Maße zu schaden, auch wenn es an anderer Stelle "Auge um Auge" und so weiter heißt.

Benutzeravatar

» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wie auch meine Vorredner bereits erwähnten, ist ein Fehltritt noch lange kein Grund selbst fremd zu gehen. Meine Freundin ist mir in unserer Anfangszeit leider auch einmal fremdgegangen :( es tat ihr wirklich leid und ich konnte sehen wie sehr es ihr leid tat. Ich habe ihr damals verziehen, doch es war wirklich schwer und ich denke heute noch ab und zu daran.

Was ich aber sagen möchte, es war damals die beste Entscheidung, ihr zu vergeben. Seit dem ist unsere Beziehung viel besser als vorher, weil wir einfach erst dann gemerkt haben, wie wichtig wir für den anderen sind. Es soll nun nicht heißen, dass der Fehltritt gut war, ganz im Gegenteil, aber es hat uns zu mehr Reife verholfen.

Leider ist das Vertrauen erst einmal komplett weg und das wusste meine Freundin auch und akzeptierte dies. Die nachfolgende Zeit war für uns beide sehr schwer. Doch mit der Zeit wurde es besser und heute kann ich ihr wieder vertrauen. Alles in allem würde ich sagen, wenn ich damals einfach aus Rache selbst fremdgegangen wäre, dann hätte dies nichts gebracht und wir wären sicher nicht mehr zusammen.

Wenn der Partner einen betrügt, dann muss man für sich selbst entscheiden, wie man weitermachen will. Entweder man kommt über dieses Ereignis hinweg, oder man lässt die Beziehung zu Ende gehen. Es kommt darauf an, wie wichtig und wie sinnvoll man die Beziehung danach noch sieht. Ich bin froh, dass ich damals nicht das Handtuch geworfen habe.

Benutzeravatar

» shivan1989 » Beiträge: 67 » Talkpoints: 5,17 »


Ich finde eigentlich nicht, dass so etwas als Freizeitschein gelten würde. Wenn das echt ein einmaliger Ausrutscher wäre, dann würde ich doch danach versuchen die ganze Sache wieder hin zu bekommen. Wenn ich aber dann noch einmal fremd gehen würde, dann würde das die ganze Beziehung noch mehr belasten. Das wäre dann sicher nicht der Sinn davon und man könnte die Beziehung auch gleich beenden.

Ich würde einen solchen Seitensprung sowieso nicht verzeihen, da ich meinen Partner dann einfach nicht mehr respektieren könnte und die Beziehung hätte für mich an Ernsthaftigkeit verloren. Daher könnte ich dann auch nicht mehr dafür garantieren, dass ich wirklich treu wäre, denn als vergeben würde ich mich nicht fühlen. Deswegen würde ich eine solche Beziehung sofort beenden und den Kerl zum Teufel scheren, wo er dann auch hingehört.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wie du mir so ich dir funktioniert in einer Partnerschaft nicht besonders gut. Besser würde ich eine latente Drohung aussprechen, nämlich dass man selber einmal Fremdgehen frei hat. Diese unterschwellige Androhung wirkt sicherlich mehr und wenn nicht ist es sowieso egal, dann hat sich die Beziehung auch erledigt. Auf Biegen und Brechen eine Affäre zu suchen um sich zu rächen ist zwar naheliegend, aber irgendwie auch primitiv.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Auf diese Idee wäre ich ehrlich gesagt gar nicht gekommen. Ich würde es auf jeden Fall auch nicht als Freifahrtsschein sehen. Warum auch? Wenn sich die beiden entscheiden, die Beziehung trotzdem aufrecht zu erhalten, dann muss dieses Thema aber auch gut verarbeitet sein und das wird dann wohl nur noch klappen, wenn man es irgendwie schafft, wieder gegenseitiges Vertrauen zu haben.

Wenn der Betrogene dann denkt, er könne nun auch einen Ausrutscher oder eine Affäre habe, weil er selber ja auch schon betrogen wurde, würde ich das wohl mehr als nur kindisch empfinden. Frei nach dem Motto: So wie du mir, so ich dir. Davon halte ich überhaupt nichts und würde dann ein endgültiges Ende in der Beziehung sehen. So kann ich es aber eben auch nur von mir sagen, wie es mir da wohl gehen würde. Es gibt aber sicher auch Beziehungen wo es so gelaufen ist, dass beide fremd gegangen sind und dann war beim zweiten Mal der Betrogene womöglich auch noch überrascht oder erstaunt, dass der Partner das nicht so gut aufgenommen hat, obwohl er es selber ja auch schon gemacht hat.

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Geht einer fremd ist in meinen Augen die Beziehung zu Ende. In einer intakten Beziehung gibt es keine Notwendigkeit mit anderen in die Kiste zu hüpfen. Sowas passiert nur wenn der Wurm drin ist. Vielmehr noch fehlt wohl jeglicher Respekt vor den Gefühlen des anderen, sonst würde man ja sowas nicht machen, denn es ist asozial und kränkend.

Sollte man sowenig Selbstachtung besitzen und hier von Verzeihen sprechen (solch ein Betrug ist unverzeihlich), dann wäre es die Krönung an Dummheit auch noch zu glauben, dass man jetzt "einen frei" hat.

» eatmyshorts » Beiträge: 187 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde es kindisch finden, wenn man Gleiches mit Gleichem vergeltet. Immerhin sollte man nach so einem Vertrauensbruch keinen Freifahrtschein bekommen und sollte trotzdem treu sein. Nur, weil der Partner untreu war, sollte es nicht heißen, dass man sich auch selber so verhalten sollte. Wobei ich auch finde, dass eine solche Beziehung eh keinen Sinn mehr macht und man die Beziehung nach einem Betrug beenden sollte. Gleiches Recht für alle, sollte in dieser Situation nicht gelten. Sonst hätte man ja auch immer wieder einen Grund seinen Partner zu betrügen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde so ein Verhalten wirklich unmöglich und würde niemals auf die Idee zu kommen, das im Gegenzug für das Fremdgehen meines Partners zu tun. Mal abgesehen davon, dass ich danach wahrscheinlich sowieso nicht mehr mit ihm zusammen wäre, wäre das wohl dann endgültig das Beziehungsende, denn es ist auch dem Partner gegenüber absolut unfair, so dämlich er sich auch zuvor verhalten hat.

Immerhin hat man auch kein Recht, sauer auf den Partner zu sein, wenn man es selber auch nicht viel besser macht. Von daher sehe ich darin auch überhaupt keinen Sinn. Wenn man so denkt, dann kann man sich ja ständig gegenseitig verletzen, das würde nie ein Ende nehmen, weil keiner darum bemüht ist, es besser zu machen. Wenn ich meinem Freund alles heimzahlen würde, was er mir antut, dann hätten wir doch ständig Auseinandersetzungen und Streit und wenn er dann andersrum ebenfalls so denkt und mir immer dasselbe antut, dass ich ihm auch antue, dann sind wir wohl in einer Endlosschleife gefangen, aus der wir nie wieder heraus kommen.

Ich finde, Fehler in einer Beziehung, vor allem wenn es sich nicht gleich um so eine große Sache wie Fremdgehen handelt, kann man durchaus mit Taten kompensieren, aber dann doch bitte mit positiven Taten. Was ich damit meine ist, dass, wenn mein Freund mir nun zum Beispiel spontan absagt, obwohl wir schon lange etwas geplant hatten, er mir dann als Entschädigung sozusagen beim nächsten Treffen etwas kocht oder mich mal eine halbe Stunde massiert oder ähnliches.

Ich finde es absolut kontraproduktiv, wenn ich ihm dafür dann ebenfalls einmal spontan absagen darf. Damit schade ich mir ja praktisch nur selbst. Beim Fremdgehen finde ich das ganze noch viel extremer, denn so etwas vergisst man ja nie, egal durch welche Umstände es nun zustande gekommen ist.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Man kann Feuer nicht mit Feuer bekämpfen. Wenn einer in der Beziehung fremdgeht und der andere dies auch noch nachmachen muss, dann lohnt sich die Beziehung sowieso nicht mehr. Durch das Fremdgehen, wird das Vertrauen enorm geschädigt und es verletzt betroffene Personen auch sehr. Deswegen würde ich so einen "Wettbewerb" als Rücksichtslos und Unreif betiteln.

» 34Serseri » Beiträge: 51 » Talkpoints: 20,18 »


Wenn der Partner fremd geht, dann denken sich viele Leute vielleicht, dass sie ihrem Partner den gleichen Schmerz antun wollen und gehen auch mit einer anderen Person ins Bett, aber ist so eine Beziehung überhaupt noch zu retten? Die Tatsache ist doch, dass die meisten Menschen fremdgehen, wenn sie mit ihrer Beziehung nicht zufrieden sind und ich kann mir kaum vorstellen, dass die Beziehung nach so viel Streit, Trauer und eben auch ein bewusstes Verletzen des Partners überhaupt noch einmal gut werden kann. Wenn der Partner untreu war und man damit nicht zurecht kommt, dann hilft wahrscheinlich nur noch eine Trennung.

Benutzeravatar

» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^