Den Partner ändern wollen

vom 18.05.2008, 20:28 Uhr

Erstmal denke ich, wenn es schon soweit ist, dass man seinen Partner ändern möchte, hat die Beziehung nicht mehr allzu viel Sinn. Wenn man seinen Partner nicht so akzeptieren kann wie er ist, kann das auf Dauer nicht gut gehen.

Auch stelle ich es mir schwer vor, einen Menschen, bzw. hier meinen Partner, ändern zu wollen. Erstens ist die Person, die geändert werden soll sicherlich ziemlich angenervt. Kann ich auch verstehen. Und zweitens wäre ich sehr traurig darüber, wenn mein Partner mich versuchen würde zu ändern. Das würde ich auch nicht mit mir lassen machen, schließlich bin ich ich und nicht irgendeine Spielfigur.

Wenn er mich und meine Eigenschaften so nicht lieben kann, ist er auch nicht der richtige für mich.

» Kazuah » Beiträge: 513 » Talkpoints: -2,14 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mir ist es bisher noch nicht passiert, dass ich irgendetwas an meiner Freundin hätte ändern wollen. Sie gefällt mir nun mal so, wie sie ist. Dafür liebe ich sie. Wenn man aber etwas am Partner ändern will, sollte man das direkt ansprechen und ihn fragen, ob ihn das nicht vll selbst auch stört, oder ob ihm diese Eigenart überhaupt bewußt ist. Viele Dinge sind einem persönlich nicht so bewußt, dem Partner fallen sie aber durchaus auf. Kann ja auch mal passieren, wenn man sich aber vertraut und sich richtig liebt, kann man doch über alles reden. Warum also nicht auch über dieses Thema?

» Romanticide » Beiträge: 100 » Talkpoints: 0,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ändern kann man generell ja eigentlich nur ein Verhalten. Seinen Charkter kann man nicht ändern, und wenn es da Dinge gibt, die stören, paßt etwas eben grundlegend nicht. Ich kann auch einem geizigen Menschen, der toll aussieht, keinen großzügigen machen, nur weil ich das beides gerne in seinem Körper vereint hätte.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass eine Verhaltensänderung bei dem anderen nur erfolgen kann, wenn er versteht und erfasst, was an seinem Verhalten warum nicht in Ordnung war und er es auch einsieht. Diese ganzen Druck- oder Erpressungsmaschen enden doch stets darin, dass sich der ander 1-2 Wochen zusammenreisst, um hinterher schleichend das alte Vrhalten wieder herzustellen. Redet man hingegen vernünftig miteinander und läßt dem anderen vor allem die Möglichkeit, sein Gesicht zu wahren und sich selbst zu entscheiden, etwas zu ändern, wird man eher mit dem Ergebnis zufrieden sein.

Wenn ich meinen Mann zu ändern versuchte, würde ich scheitern, und ich würde es auch nicht wollen, denn er ist richtig gut, so wie er ist. Stört mich jedoch etwas an seinem Verhalten, reden wir darüber, und wenn wir zu einem Onsens kommen, was eigentlich in 99,9% aller Fälle so ist, ist das kritisierte Verhalten hinterher auch Geschichte.

Zauberwort hier wie immer in Beziehungsfragen: Kommunikation! Wenn der andere nicht weiß, was einen bewegt, und man möglichst noch mit kleinen kotraproduktiven Spielchen versucht, ihn zu etwas zu machen, was er nicht, muss man dringend das eigene Beziehungsbild überdenken und darüber nachdenken, ob dies wirklich der Partner, den man haben will oder ob er einem nicht nur partiell gefällt.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo Laufmasche,

ich habe noch nicht versucht, meinen Partner zu ändern, aber ich habe in den ersten ein, zwei Jahren unserer Beziehung gehofft, dass er anderen Menschen gegenüber ein bisschen mehr aus sich rausgehen und ihnen offener und selbstbewusster begegnen kann. Gehofft habe ich das, weil ich gemerkt habe, dass seine Schüchternheit anderern gegenüber für ihn ein Problem war.

Er hat das durch seinen neuen Job dann tatsächlich recht schnell ändern können, oder vielleicht könnte man auch sagen: er musste diesen Punkt ändern, weil er plötzlich sehr viel mit fremden Menschen zu tun hatte und immer wieder neue Menschen kennengelernt hat, mit denen er auf die Schnelle umgehen können musste.
Ich bin froh, dass er es geschafft hat, mehr aus sich herauszugehen, aber weniger für mich, sondern eigentlich nur für ihn.

Ansonsten habe ich mir ein paarmal gewünscht, dass er mehr mit mir spricht über Dinge, die ihn bewegen. Aber auch das hat sich im Laufe der Zeit geändert, nachdem ich es ein paarmal angesprochen habe. Es gab tatsächlich einige Diskussionen darüber, denn in diesem Punkt waren wir sehr unterschiedlich: er meinte, er würde mich belasten, wenn er mir von seinen Problemen und Sorgen erzählt, ich war und bin schon immer der Meinung, dass es wichtig ist, darüber zu sprechen, jedenfalls in den meisten Fällen. Das macht eine Partnerschaft für mich unter anderem aus.

Aber auch in diesem Punkt hat sich alles geändert, wahrscheinlich beiderseits; sowohl von meiner Seite aus (ich habe vielleicht mehr Verständnis dafür, dass er nicht immer sofort über alles redet und mehr Feingefühl dafür entwickelt, wann für ihn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, an dem er darüber reden möchte) als auch von seiner.

LG,
moin!

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich meckere zwar schon gelegentlich, meiner Ansicht nach auch berechtigt, aber wirkliche Ambitionen, meinen Mann in großem Stil zu ändern, habe ich nicht. Da hätte ich nach 10 Jahren Ehe auch früher anfangen sollen, würde ich sagen. :lol:

Ich sage also, wenn mir etwas nicht passt, aber ich toleriere auch einige seiner Macken und meckere nicht ständig nur an ihm herum, obwohl ihm das manchmal so vorkommt, aber das ist wohl typisch Mann.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo zusammen,

ich habe bisher auch nicht versucht, meinen Freund zu ändern und ich wüßte auch auf Anhieb nichts, was ich ändern wollte. Sicher hat er die eine oder andere Macke, aber die machen ihn liebenswert und bringen mich nicht aus der Ruhe.

Was ich allerdings manchmal mache, ist ihn auf den "richtigen" Weg zu bringen. Sprich ich helfe ihm, Dinge zu erkennen, die für ihn wichtig sind und ihn weiterbringen. Aber er bekommt dabei das Gefühl, dass es von ihm aus geht und er allein da drauf gekommen ist :wink: Sei es berufliche Weiterbildung, finanzielle Dinge oder einfach mal ein kleines Umstylen. Und wenn man es richtig anstellt, bekommt mein Freund nicht mal mit, dass ich ihn etwas "manipuliert" habe und so oder so das macht, was ich gerne möchte.

Generell sage ich, dass man einen Menschen nicht grundlegend ändern kann. Sein Verhalten ist immer eine Sache von Erziehung und Erfahrungen und eine eingefahrene Verhaltensweise läßt sich schwer ändern. Man kann sich aber für Kompromisse entscheiden, sprich dass beide Seiten etwas verändern und jeder etwas davon hat. Außerdem sollte man nicht dauernd auf einer schlechten Eigenart "herumreiten" und ständig meckern. Das verhärtet die Fronten und man erreicht gar nichts.

LG P-P

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo!

Also ich finde, man sollte keinen Menschen ändern wollen. Es gibt auch Menschen, da sind diese "Ticks" doch auch ganz niedlich, oder nicht?! So finde ich es zumindest. Ich verliebe mich ja in ihn und seinen Charakter und nicht nur in sein Aussehen, weil man seinen Charakter ja verändern könnte! Aber natürlich gibt es Dinge, die stören an einem selbst, aber man merkt es nicht so stark & denkt, es stört sonst ja keinen. Da sollte man seinem Partner schon helfen es "abzustellen", aber so Dinge wie, er packt seine Wäsche nicht sofort weg oder die Zahncreme ist offen, finde ich jetzt nicht schlimm! :lol:

» Eiskalter_Engel » Beiträge: 291 » Talkpoints: -1,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Generell einen Partner verändern, finde ich nicht gut, da man sich ja auch anfangs in den Partner verliebt, der er wirklich ist und nicht in den man meint verändern zu müssen. Kein Mensch auf dieser Welt ist perfekt. Man kann die Perfektion nur durch seine eigenen Augen so betrachtet, dass man denkt, dass alles perfekt sei.

Ich habe meinen Freund nun auch schon lange und ich habe mich (denke ich zu mindestens) nur sehr wenig verändert. Ich habe ihm natürlich nicht gesagt, er soll dies und das tun und was anders dagegen nicht, sondern ich habe ihn einfach dadurch verändert, dass wir zusammen gekommen sind. Er war beispielsweise anfangs total schüchtern und ist nun zu allen Menschen offener geworden. Ich denke aber eigentlich nicht, dass das generell ein Verändern ist, sondern eher ein anpassen an den Partner.

Verändert hat mich mein Partner auch nur in der Hinsicht, dass ich nicht mehr wirklich feiern gehe, obwohl ich auch hier denke, dass dies keine generelle Veränderung der Eigenschaften ist, sondern eher eine Anpassung.

Wieso sollte man denn auch einen Menschen probieren zu verändern, obwohl er mit einem zusammen ist? Man verändert sich doch miteinander und nicht dadurch, dass jemand einem sagt, dass man dies und jenes ändern soll und muss. Ich finde es blöd, wenn man sowas macht, da dies meiner Meinung nach nicht der Sinn einer Beziehung ist.

In einer Beziehung sollte man sich so akzeptieren wie man ist. Man kann natürlich Kompromisse eingehen und sich an bestimmte Dinge halten, aber sich wirklich verändern, gehört in meinen Augen nicht zu einer Beziehung dazu.

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» lisachen » Beiträge: 355 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hi!

Mein Mann und ich haben beide unsere Eigenheiten, die den anderen ab und zu nervt. Aber keiner hat es drauf angelegt den andern zu ändern. Das heißt aber nicht, das wir uns garnicht geändert haben in den Jahren. Es ist einfach nach und nach passiert. Aus dem einfachen Grund, das man einfach Rücksicht auf seinen Partner nimmt und das man auch mehr Lebenserfahrung sammelt.

Zum Beispiel beim Essen. Meine Speisen müssen schön getrennt auf den Teller liegen und bei meinen Mann ist das einfach alles zusammen gemischt. Wenn ich das dann sehe denke ich mir auch, warum hast du dir überhaupt soviel mühe gemacht mit dem Essen. Aber es ist halt so und ich respektiere es einfach, wenn es mir auch manchmal schwer fällt.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich auch wegen seine Macken in ihn verliebt. Und würde er diese Eigenheiten nicht haben wäre es einfach nicht mein Mann, die gehören einfach zu ihm. So wie meine zu mir gehören, die machen mich zu der Person macht, die ich jetzt bin.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es kommt immer auf die Eigenschaften an, die einen eben stören, denn es gibt meiner Ansicht nach auch Eigenschaften, die man nicht ändern kann oder zumindest nicht ändern sollte. Nehmen wir einmal an, jemand ist sehr religiös und geht regelmäßig in die Kirche und so weiter, auch zu Hause sieht man sofort, dass die Person religiös ist. Oder aber, jemand ist ein Punk und rennt in sehr gewöhnungsbedürftiger Kleidung umher, hat teilweise sehr gegensätzlich und merkwürdige Ansichten oder versucht anderweitig sich bewusst von der Masse abzuheben. Oder jemand, der sich für Terraristik begeistert und seine komplette Wohnung voller Terrarien hat. Ganz ehrlich, für mich sind das alles Eigenschaften, die fast schon eine Lebenseinstellung wiederspiegeln, es sind Sachen, die man an sich nicht ändern kann, ohne die Persönlichkeit eines Menschen zu ändern. Und ich bin der Überzeugung, dass man einen Menschen lieben sollte, wie er ist, ohne das Bedürfnis zu verspüren, ihn erst verändern zu müssen.

Für mich wäre das dann aber dennoch ein Grund, eine Beziehung nicht einzugehen, auch wenn mir die Person ansonsten sympathisch sind. Mit der Religion, dass muss ich ganz ehrlich sagen, mag ich beispielsweise nichts zu tun haben und selbst wenn der Mann noch so lieb und nett wäre, hätte ich wenig Lust darauf, wenn er sehr religiös wäre. So was kann man einem Menschen aber eben auch nicht ausreden. Es gibt meiner Ansicht nach aber auch durchaus Eigenschaften, die ein Mensch haben kann und wo man auf den ersten Blick sagen würde, nein, diese Person möchte ich nicht als Partner haben, aber wenn dieses oder jenes nicht wäre, sehe das schon ganz anders aus. Das kann man beispielsweise doch bei Rauchern oder gegebenenfalls auch bei Menschen machen, die viel Alkohol trinken oder so. Das sind ja offensichtlich negative Eigenschaften, die man sich aber eben auch abgewöhnen kann und wenn das eine Bedingung für die Beziehung ist, dann wäre das Gegenüber ja gegebenenfalls auch dazu bereit, sich zu ändern.

Ansonsten ist das für mich aber ein absolutes No Go, denn Menschen sind nun mal wie sie sind und wir können sie uns nicht passend machen. Angenommen jemand hat eine Eigenschaft, die einem nicht gefällt und man bemüht sich bei dieser Person, diese Eigenschaft abzugewöhnen, wie kann man da sicher sein, dass sie vielleicht auch sonst nicht einen Hang zu Dingen hat, die einem nicht passen, so dass man praktisch kontinuierlich dabei ist, die Person zu ändern. Und wieso eigentlich tut man das, hat da der Partner nicht ebenfalls das Recht zu versuchen einen zu verändern und versucht dann mitunter vielleicht einem einzureden, wie wichtig die Sache für einen ist und dass das gar nicht so schlecht ist, wie man selbst vielleicht glaubt. Wenn man selbst versucht einen Partner zu verändern, hat der Partner an sich das Recht dies auch zu tun und dann regt man sich darüber auf. Ich würde also im Endeffekt immer sagen, entweder nimmt man den Menschen, wie er ist oder man lässt es einfach.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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