Eine Homoehe führen - Was hat das mit einer Ehe zu tun?
Hallo zusammen,
bitte jetzt nicht gleich falsch urteilen oder falsch verstehen (gerade weil ich weis, das hier im Forum Personen sind, die schwul oder lesbisch sind).
Mir geht es in diesem Beitrag eher darum zu fragen, was der Sinn einer Homosexuellen-Ehe macht. Es geht mir nicht darum ob zwei Männer oder zwei Frauen sich weniger lieben, als ein gleich geschlechtliches Paar, die Liebe setze ich in diesem Fall einfach mal voraus. Das Problem an einer Homosexuellen-Ehe ist doch eher ein anderes. Wenn ein Mann und eine Frau heiraten, dann haben sie dadurch unter anderem steuerliche Vorteile, wenn einem Partner etwas passiert, dann gibt es Informationen und so weiter. Wenn zwei Männer oder zwei Frauen heiraten, dann bekommen sie zum Beispiel den Unterhalt gestrichen, wenn Kinder vorhanden sind, jedoch die steuerlichen Vorteile bleiben aus.
Wenn ihr ein Paar kennt oder selbst einen gleichgeschlechtlichen Partner heiraten wollt, welchen Vorteil seht ihr darin oder welchen Vorteil habt ihr davon? Heiraten ist ja eine Sache die bei einem heterosexuellem Paar nicht mehr wichtig ist und eher in den Hintergrund geschoben wird, allerdings ist es wohl so das es gerade homosexuellen Paaren wichtig ist.
Liebe Grüße von der
Laufmasche
Hallo,
also gute Freunde von mir haben auch geheiratet. Und eigentlich nur aus einem Grund. Die lieben sich einfach. Jeder hat den anderen in der Lebensversicherung stehen und das war es auch schon. Sie möchten einfach den gleichen Namen haben, und gesetzlich auch ein Paar sein. So wie Heten es auch meist aus den Gründen vor den Altar schaffen.
Liebe Grüsse, Yvonne
Ich denke, wenn man heiratet, dann weil man sich liebt und das auch "amtlich" machen will oder sogar vor Gott heiraten möchte. Da geht es hoffentlich nicht um steuerliche Vergünstigungen, Unterhalt, Erbe oder Rente, sondern einfach um die Liebe. Warum sollte das dann anders bei homosexuellen Paaren sein, als bei heterosexuellen Paaren. Eine Garantie, das die Ehe hält, gibt es ja bei beiden nicht, wenn sie aber hält, dann kann der Staat doch froh sein, das es zwei Menschen gibt, die sich um sich kümmern, gerade wenn jemand mal krank ist oder keine Arbeit hat. Dann springt der andere dafür ein und verursacht dem Staat keine Ausgaben. Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber die Frage an sich ist schon sehr schräg. Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht, warum homosexuelle Paare auch heiraten. Dennoch halte ich die Frage dafür gut, das darüber diskutiert werden kann, nachgedacht werden kann und so mehr Toleranz für andere entsteht. Ich selbst habe manchmal auch eine Meinung die gegen den Strom schwimmt, deswegen finde ich deine Frage nicht so schlimm, wie es den ersten Anschein hat.
Laufmasche hat geschrieben:Heiraten ist ja eine Sache die bei einem heterosexuellem Paar nicht mehr wichtig ist und eher in den Hintergrund geschoben wird, allerdings ist es wohl so das es gerade homosexuellen Paaren wichtig ist.
Gerade das sehe ich eigentlich anders. Wenn zwei Menschen heiraten wollen, dann ist das alles sehr sehr wichtig für sie. Ganz egal ob homo oder hetero. Außerdem habe ich bisher im Bekanntenkreis nicht beobachten können, das schwule Päärchen (ich kenne nunmal keine Lesben) unbedingt heiraten wollen und es ihnen extrem wichtig wäre. Nein im Gegenteil, sie sind damit genauso langsam und vorsichtig, wie man es von jedem anderen Päärchen auch gewohnt ist, denn für sie stellt dieser Schritt genauso einen Meilenstein im Leben dar wie für jeden anderen auch.
Und ansonsten sehe ich es genauso wie urilemmi: Es geht bei einer Hochzeit doch um Liebe, das Zusammengehörigkeitsgefühl und nicht um Unterhalt, steuerliche Vorteile und so weiter.
Außerdem bekommen doch homosexuelle Paare genau wie hetero Paare auch gewisse Rechte als Ehepartner, oder bin ich hier falsch informiert? Soweit ich weiß wird dort nicht differenziert da die gleichgeschlechtliche Ehe als gleich anerkannt ist. Ich meine solche Dinge wie im Falle eines Unfalls benachrichtigt werden und Entscheidungsrechte zu bekommen, wenn der Partner nicht mehr selbst entscheiden kann, oder die Möglichkeit vor Gericht seine Aussage über den Partner zu verweigern, solche Sachen.
Taline hat geschrieben:Laufmasche hat geschrieben:Heiraten ist ja eine Sache die bei einem heterosexuellem Paar nicht mehr wichtig ist und eher in den Hintergrund geschoben wird, allerdings ist es wohl so das es gerade homosexuellen Paaren wichtig ist.
Gerade das sehe ich eigentlich anders. Wenn zwei Menschen heiraten wollen, dann ist das alles sehr sehr wichtig für sie. Ganz egal ob homo oder hetero. Außerdem habe ich bisher im Bekanntenkreis nicht beobachten können, das schwule Päärchen (ich kenne nunmal keine Lesben) unbedingt heiraten wollen und es ihnen extrem wichtig wäre. Nein im Gegenteil, sie sind damit genauso langsam und vorsichtig, wie man es von jedem anderen Päärchen auch gewohnt ist, denn für sie stellt dieser Schritt genauso einen Meilenstein im Leben dar wie für jeden anderen auch.
Diese Erfahrung habe ich in meinem Bekanntenkreis auch gemacht. Die homosexuellen Paare lassen sich genauso viel Zeit mit der Ehe wie die heterosexuellen. Mag sein, dass es in Regionen mit vielen Homosexuellen mehr solche Hochzeiten gibt. Dass solche Ehen von den Mitmenschen eher bemerkt werden, das liegt dann für mich aber eher daran, dass die Homo-Ehe wohl immer noch ein kleines Ereignis darstellt, während die Hochzeit eines heterosexuellen Paares nun nichts Besonderes (zumindest für Außenstehende) ist.
Außerdem: so lange gibt es die Homo-Ehe offiziell nun auch nicht. Unter den jetzt heiratenden Paaren sind sicher auch einige, die sich das schon lange gewünscht haben und das nun nachholen. Für heterosexuelle Paare gab es ja schon immer die Möglichkeit zu heiraten.
Ansonsten sehe ich den Sinn einer Ehe unabhängig von der sexuellen Orientierung immer gleich: man will vor allen Augen seine Zusammengehörigkeit zeigen. Und sicher auch einige Vorteile (wenn auch nicht die gleichen wie bei heterosexuellen Partnern) aus der amtlichen Anerkennung dieser Lebensgemeinschaft ziehen.
Genauso gut könnte man die Frage stellen, warum in Patchwork-Familien Kinder adoptiert werden. Da fällt dann auch der Unterhalt vom Kindsvater weg.
Warum verwitwete Menschen wieder heiraten, obwohl dann die Witwenrente wegfällt.
Hallöchen,
Also in meinen Augen hat das einfach was mit Gleichberechtigung zu tun. Warum sollten homosexuelle Paare nicht heiraten dürfen,wenn es heterosexuelle Paare dürfen.
Ich vetrete ja generell die Meinung,dass man keinen Trauschein braucht um seine Liebe zu zeigen - das tut man ja ganz allein für sich als Paar und nicht um anderen was zu beweisen, dennoch macht eben auch eine Ehe irgendwo deutlich nach außen hin, dass man zusammengehört - udn das wollen homosexuelle Paare sicherlich auch.
Abgesehen davon ist es ja soweit ich weiß immernoch keine richtige gleichwertige Ehe.
Liebe Grüße
winny
Hallo Laufmasche ! Da ich ja , wie du glaube ich weißt schwul bin, erzähle ich dir mal was ich denke.
Also wir haben vor im Sommer 2009 zu heiraten. Das tue ich oder besser gesagt nur weil wir uns lieben und dieen Schritt für uns gehen. Welche Bedeutung das ´Heiraten für uns hat, ist in unserem Herz und Bauch. Doch klar haben viele ganz andere Sichtweisen und Bedeutungen zum Thema Heirat.
Für uns hat oder hätte die Homo Ehe steuerlich gesehen keine Vorteile oder Vergünstigungen. Das ist alles im Gespräch. Was uns natürlich eher diskriminiert, und uns vor Heterosexuellen Paaren als anderen Menschen darstellen lässt. Doch dadrüber sprechen möchte ich nicht.
Es ist mir die Liebe wichtig zum heiraten . Alles andere sind Nebeneffekte, klar das uns die auch gefallen würden, aber sie sind und wären auf keinen Fall der Grund zum heiraten. Ich muss morgen ins Krankenhaus und operiert werden und habe heute schon die Patienten Verfügung geschrieben sowie andere Schriftstücke, falls was schief gehen würde. Das wären zum Beispiel Sachen die in einer Ehe geregelt sind .
Würde ich das nicht machen, würde mein Lebenspartner mittlerweile Verlobter keine REchte auch nur die kleinste Information meines Gesundheits Zustandes zu erfahren. Aber wir hoffen stark das es auch da für uns schnell eine Gleichberechtigung geben wird !
Es grüßt euch,
ZappHamZ
Mein Onkel und sein Freund haben geheiratet, weil sie sich lieben und weil beide sehr gläubig sind. Oftmals denken die Leute, dass sich der christliche Glaube und die Homosexualität automatisch ausschließen, aber viele Homosexuelle sind sehr gläubig und heiraten eben auch, weil sie ihre Liebe vor Gott bezeugen möchten. Von daher hat eine homosexuelle Ehe für mich genau den selben Stellenwert wie auch eine Heteroehe. Denn die Leute, die heiraten, weil sie Steuern sparen wollen, sind doch in der Regel so oder so nicht besonders ernst zu nehmen und missinterpretieren den Sinn und Zweck der Eheschließung voll und ganz.
Dass Schwule und Lesben ihre Liebe auch vor Gott bezeugen möchten halte ich für absolut nachvollziehbar und für mich steht das wirklich gar nicht im Gegensatz zueinander. Sie haben die selbe Mitivation zur Heirat wie auch ein heterosexuelle Paar.
Um vom Thema "Heirat aus Liebe", was ja durchaus wichtig und richtig ist, zur eigentlichen Fragestellung etwas mehr zurückzukehren: Auch die Lebenspartnerschaft hat juristische Konsequenzen, d.h. die Partner profitieren durchaus von rechtlichen Regelungen. So ist beispielsweise im Bereich des Güterrechts (Zugewinngemeinschaft), des Erbrechts (dem Partner steht ein gesetzliches [!] Erbrecht zu) und im Sorgerecht. Gerade im Sozialrecht ist die Lebenspartnerschaft der Ehe gleichgestellt, das betrifft etwa Arbeitslosen-, Eltern und Wohngeld. Und wenn die Vorraussetzungen erfüllt sind, erhalten die Partner auch eine Rente wegen Todes.
Ich selbst bin lesbisch - habe zwar nicht vor so schnell zu heiraten (bin erst 17 Jahre alt) - aber habe mich trotzdem schon einige male mit dem Thema beschäftigt.
Zu den fehlenden steuerlichen Vorteilen gibt es ja auch noch das Problem, dass wenn 2 homosexuelle Menschen, die verheiratet sind, ein Kind adoptieren, dann kann es ja nur einer von ihnen machen. Somit gehört das Kind dann entweder X oder Y, aber nicht beiden. Das finde ich blöd. Wenn heterosexuelle Paare ein Kind adoptieren, dann haben beide gleiche Recht was das Kind angeht. Bei homosexuellen wäre es dann so, als ob die eine das Kind bekommen hätte und die andere somit nur "Stiefmutter" wäre. Das finde ich sehr diskriminierend!
Und ich hoffe das ändert sich - denn DAS wäre ein Grund für mich zu heiraten -> Adoption. Aber bei dieser rechtlichen Situation die momentan noch herscht hätte dies wohl keinen Sinn.
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