Schon mal dem Bürgermeister euer Anliegen mitgeteilt?

In diesem Thread habe ich mich darüber aufgeregt, dass die Gemeinde unseren öffentlichen Briefkasten in der Mitte des Ortes abgeschafft hat, sodass wir nur noch einen haben, der am Ortseingang bzw. -ausgang liegt. Ich wohne genau am anderen Ende des Ortes in der Nähe eines Gewerbegebietes. Ab und an kommt man dort natürlich auch mit den Firmenmitarbeitern oder sogar den Chefs ins Gespräch, die sich genauso wie ich darüber aufregen, dass es nun keinen Briefkasten mehr in der Nähe gibt und man immer ein Mal quer durch den Ort in eine Seitenstraße fahren muss, um seine Post abzugeben.

Vor kurzem war ich auf einer öffentlichen Feier, wo ich durch Zufall auch den Bürgermeister kennengelernt habe. Leider hat es sich nicht ergeben, dass ich ihn mir mal kurz schnappe und auf das Briefkasten-Thema anspreche. Nun habe ich mir vorgenommen, ihm eine Mail oder einen Brief zu schreiben, um ihm mein Anliegen näher zu bringen. Habt ihr sowas schon mal gemacht? Habt ihr schon mal dem Bürgermeister eurer Gemeinde oder Stadt einen Brief geschrieben oder anderweitig kontaktiert, um ihn auf einen Missstand aufmerksam zu machen?

Ich bin im ländlichen Raum aufgewachsen und da kennt man den Bürgermeister meist sowieso persönlich. Bei dem einen kannte ich sogar seine Eltern und habe mit seiner Mutter mal gemeinsam für ein Fest gebacken. Klar hat man dem Bürgermeister dann schon mal im Gespräch nebenbei gesagt, was einem so auffällt. Für einen Bürgermeister, gerade in so übersichtlichen Gebieten, ist es ja schon gut, das Ohr am Volk zu haben. Man muss eben nur überlegen, ob es für einen Bürgermeister wirklich eine Bedeutung hat, was man erzählen will.

Nur in dem genannten Fall bezweifle ich, ob der Bürgermeister damit etwas zu tun hat oder an der Briefkastensituation was ändern kann. Ob ein Briefkasten eingespart wird, hängt vermutlich eher von der Entscheidung von irgendwelchen Strategen der Post ab, als vom Bürgermeister. Also würde ich in dem Fall überlegen, wen ich anspreche.

Ich habe noch nie einen Anlass gehabt, um mich beim Bürgermeister darüber zu beschweren. Ich denke, dass es immer darauf ankommt, wo man lebt, wo man aufgewachsen ist und welches Anliegen man hat. Ich finde auch nicht, dass es einen Unterschied macht, ob man auf dem Land oder in der Stadt lebt.

Eine Bekannte von mir ist pensionierte Lehrerin in einer Großstadt und sie hat sich mal beim Bürgermeister beschwert, weil der eine Spielwiese für Kinder hat abschaffen lassen und das aus - meiner Ansicht nach - ziemlich dämlichen Gründen. Da hat sie das Vorgehen natürlich kritisiert und hat auf sein Verständnis appelliert, weil er auch ehemaliger Pädagoge gewesen ist. Allerdings hat er ihr Anliegen ignoriert.