Leute, die ständig Medikamente bei anderen schnorren
Ich habe es schon sehr oft erlebt, dass es Menschen gibt, die ständig Medikamente bei anderen schnorren. Oftmals wird dann einfach ununterbrochen über Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen gejammert, wobei im Anschluss dann gleich direkt nach einer Tablette gefragt wird. Ich weiß nicht, wie oft ich schon um eine Aspirin oder andere Tabletten gebeten wurde, wobei die Fragen dann auch fast immer von den gleichen Menschen kommen.
Wenn jemand wirklich große Schmerzen hat, dann habe ich auch kein Problem damit, eine Aspirin oder eine andere, nicht verschreibungspflichtige Tablette abzugeben. Das mache ich auch gerne und da ich ohnehin meistens einige Tabletten in der Handtasche dabei habe, ist das auch kein Problem.
Wenn ich aber merke, dass immer wieder die gleichen Leute über schreckliche Kopfschmerzen klagen und eine Tablette "verlangen", obwohl sie gar nicht so aussehen, als wenn es ihnen schlecht gehen würde, dann möchte ich auch nichts abgeben und sage dann auch gerne, dass ich nichts dabei habe. Immerhin sind einige Medikamente richtig teuer und ich sehe es nicht ein, jemandem bei jedem kleinsten Jammern gleich etwas davon zu geben, wenn ich die Medikamente selbst brauche und viel Geld dafür bezahlt habe. Abgesehen davon, greife ich auch nicht gleich bei jedem kleinen Schmerz zur Tablette. Immerhin müsste ich dann ja ständig etwas nehmen.
Kennt ihr auch Leute, die ständig Medikamente bei anderen schnorren? Gebt ihr diesen Menschen auch immer etwas?
Ich gebe solchen Menschen die ersten ein oder zwei Male eine Tablette, wenn ich merke, dass sie sie wirklich brauchen. Allerdings ist es mir erst einmal passiert, dass jemand wirklich geschnorrt hat. Er hat zwei Tage nacheinander immer wieder nach Tabletten gefragt, was mir komisch vorkam, denn wenn man an dem einen Tag so starke Schmerzen hat, dass man Tabletten braucht, um arbeiten zu können, kann man am nächsten Tag ja zu Hause bleiben und sich auskurieren.
Das habe ich dieser Person dann auch gesagt und auch, dass ich keine Tabletten mehr hätte. Zu Hause geblieben ist diese Person aber nicht und ich muss ehrlich sagen, dass ich solche Menschen gar nicht verstehe. So teuer sind Schmerztabletten ja nun auch nicht und wenn es mir schlecht geht, kann ich doch gleich zu Hause bleiben oder mir meine eigenen Tabletten mitnehmen.
Ich habe so eine Arbeitskollegin, die auch bestimmt alle zwei Wochen bei mir eine Schmerztablette schnorrt. Ich mag sie und ich habe kein Problem ihr eine Ibuprofen zu geben, weil sie mir auch immer mal was mitbringt - also bezogen auf den finanziellen Aspekt - aber ich finde es bei ihr bedenklich, dass sie so viele Schmerztabletten schluckt und das sage ich ihr dann auch immer wieder. Paracetamol wirkt bei ihr aufgrund Überkonsum schon gar nicht mehr, deswegen fragt sie mich immer nach Ibuprofen, weil ich immer Ibuprofen dabei habe als Migränepatient.
Bei teueren oder gar verschreibungspflichtigen Medikamenten sehe ich das auch anders. Es ist zwar kein Medikament, aber eine Kollegin fragt mich im Sommer jeden zweiten Tag nach einem Blasenpflaster und da ich mir ab und an die teuren von Compeed leiste, bin ich da auch etwas empfindlich. Mal gerne, aber nicht wenn jemand ständig nach dem selben fragt. Diese Pflaster sind mir zu teuer, alsdass ich damit noch regelmäßig jeden Tag andere Kolleginnen versorgen kann.
Glücklicherweise habe ich nie Medikamente dabei, kann also ohnehin nichts abgeben. Ich habe es aber in den ersten Tagen in einem neuen Betrieb schon häufiger bemerkt, dass ich um Aspirin oder Pflaster angeschnorrt werde. Das finde ich dann schon extrem lästig. Wenn das ein oder zwei Mal vorkommt ist das okay, aber ein bis zwei Mal wöchentlich ist schon heftig.
Momentan haben wir auf Arbeit eine Medikamentenschublade mit Schmerztabletten, Pflastern & Co. Wenn davon etwas zur Neige geht, kauft der Betrieb Nachschub. Es gibt aber auch niemanden bei uns, der diese Situation ausnutzt.
Ich kenne so etwas in dem Ausmaß nicht, obwohl ich schon meistens eine Kopfschmerztablette dabei habe. Wenn mir jemand sagt, dass er Kopfschmerzen hat, dann kann ich das natürlich auch schlecht nachprüfen und dann bin ich schon bereit, auch mal eine Tablette abzugeben. Aber ich lasse mich eben auch nicht gerne ausnutzen und wenn jemand mich immer wieder fragt, dann frage ich mich doch, warum jemand keine Tabletten mitnimmt, wenn er öfter Kopfschmerzen hat.
Und wenn jemand immer wieder ankommt, dann stelle ich demjenigen auch genau diese Frage, warum er denn selber nichts dabei hat, wenn ihm das Problem doch offensichtlich bekannt ist. Meistens ist dann auch Ruhe und ich werde nicht mehr gefragt. Ich sehe es dann einfach nicht ein, diesen Menschen immer etwas abzugeben, denn die Tabletten sind ja manchmal auch nicht gerade billig. Aber um den Preis geht es mir dann vordergründig gar nicht, sondern vor allem um das Prinzip, dass ich es nicht mag, wenn man nichts selber kauft und alles immer bei anderen schnorrt.
Wenn mal jemand nach einer Schmerztablette fragt, finde ich das nicht weiter schlimm. Mir kann es schließlich auch mal passieren, dass ich plötzlich Kopfschmerzen oder Unterleibsschmerzen bekomme und nichts dabei habe. Ich habe da auch eher noch nicht erlebt, dass es in schnorren ausartet. Das würde dann sicherlich auch eher so aussehen, dass jemand gleich mehrere Tabletten haben möchte und nicht etwa nur eine, die er direkt einnimmt.
Wenn aber immer wieder jemand zu mir käme und über Kopfschmerzen klagen würde und dann fragt, ob ich ihm eine Tablette geben könnte, würde ich das doch mal ansprechen. Da kann man ja mal fragen, warum sich die Person nicht mal selbst ein Medikament einsteckt, wenn sie offensichtlich öfter mal unter Schmerzen leidet.
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