Im Laufe des Lebens Anforderungen an Partner verändern

vom 24.09.2014, 17:57 Uhr

Ich kann mir gar nicht so richtig vorstellen, dass sich die Anforderungen oder Wünsche, die man an eine Partnerschaft hat, verändern. Aber ich habe oft gehört, dass sich solche Vorstellungen, die man an den anderen richtet, durchaus verändern können, dass man etwa auf einmal etwas wichtig findet, was man vorher nicht beachtet hat.

Kann es wirklich sein, dass sich die Anforderungen, die man an einen Partner hat, verändern und dass diese einem Wandel unterliegen? Welche Anforderungen könnten das sein?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es kann schon sein, dass man sich da verändert. Ich würde sagen, dass man es im Alter vielleicht alles ein bisschen gelassener sieht und nicht mehr so festgefahren ist. Ich bin 24 Jahre alt und möchte nicht von meinen Vorstellungen abweichen, muss ich aber auch nicht weil ich mit meinem Partner den Mann fürs Leben gefunden habe. Ich würde aber auch niemanden verändern wollen, es muss einfach passen. Du machst dir da irgendwie auch zu viele Gedanken drum.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mir würden da schon ein paar Beispiele einfallen, in welcher Form sich Erwartungen und Ansprüche an einen Partner und eine Partnerschaft im Laufe der Jahre ändern können. Also auf wirklich längere Sicht, nicht innerhalb von einem oder zwei Jahren. Da ist die Liebe ja noch frisch. ;)

Beispielsweise könnte es ja sein, dass ein Partner jobmäßig nicht in die Gänge kommt, sondern sich von einem Gelegenheitsjob zum nächsten hangelt oder einen Studiengang nach dem anderen ausprobiert und schmeißt, bevor er (oder sie) die Ich-AG an die Wand fährt. Mit Anfang Zwanzig ist es in vielen Fällen fast schon die Norm, dass Leute sich ausprobieren und verschiedene Wege einschlagen. Mit Mitte Vierzig hingegen sollte man die Selbstfindungs- und Herumtingelphase in den Augen vieler allmählich hinter sich lassen. Hier zum Beispiel kann ich mir vorstellen, dass ein langjähriger Partner, der Wert auf finanzielle Sicherheit und ein geregeltes Leben legt (auch als "Spießer" bekannt) irgendwann die Geduld verliert.

Auf die berühmte tickende biologische Uhr brauche ich nicht groß einzugehen. Natürlich gibt es genügend Leute, die schon früh wissen, ob und wie viele Kinder sie gerne hätten, und mit ihrer Entscheidung ein Leben lang zufrieden sind. Aber es gibt eben auch etliche Menschen, Frauen wie Männer, die mit 20 tönen, dass sie ihr Geld lieber für Reisen und teure Klamotten ausgeben, und mit 30 jedem Kinderwagen sehnsüchtig nachschauen. Da muss der Partner dann auch mitziehen, sonst kann es zu sehr unschönen Szenen kommen, wenn ein Mitglied einer Partnerschaft zu einer Lebensentscheidung gezwungen wird, die es nicht hundertprozentig unterstützen kann.

Das sind so die Hauptthemen, bei denen sich meiner Meinung nach die Anforderungen an eine Partnerschaft noch am ehesten ändern können. Natürlich muss das nicht in jedem Fall so sein. Oft sind es ja die Kleinigkeiten, die eine Beziehung im Lauf der Jahre belasten können und nicht immer nur die großen Lebensentscheidungen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



ich könnte mir schon vorstellen, dass sich im Laufe des Lebens auch die Ansprüche verändern können. Jeder Mensch verändert sich doch auch mit der Zeit und hat dann eben andere Vorstellungen und Werte die ihm wichtig sind. Ich kann mir auch schon vorstellen, dass dies vor einer Partnerschaft nicht halt macht. Daher finde ich es dann gerade wichtig, dass man über solche Dinge spricht und auch daran arbeitet.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



In jungen Jahren hat es mich auch nicht weiter interessiert ob ein potentieller Partner arbeitet. Da man ein Zusammenleben noch gar nicht angestrebt hat, war es eben egal, wie der andere sein Leben finanziert. Ich hatte mein Leben, meine Hobbys und eben ein wenig Zeit für einen Partner. Ob er damit klar kommt, war mir in dem Alter noch relativ egal. Auch ob der Mann später eine Familie will, hat mich eben mit 20 noch nicht interessiert.

Später haben sich diese Dinge aber geändert. Gut, die Kinder waren schon da, als ich meinen Mann kennen gelernt habe. Aber es war mir wichtig, dass es entweder einen Job hat oder sich intensiv darum bemüht. Ein Mann der sich versteckt, wenn ein Jobangebot kommt, war keine Option für mich. Auch beim Thema Kinder hat sich eben die Einstellung im Lauf der Jahre geändert. Als ich meinen ersten Mann kennengelernt habe, war zwar der Kinderwunsch noch weit entfernt, aber es war mir wichtig, dass er mal Kinder haben will.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Sicherlich können sich die Ansprüche an den Partner im Laufe des Lebens ändern und ich finde, dass das sogar völlig normal ist und ich selbst habe das auch schon einige Male erlebt. So hatte ich einen Bekannten, der nie eine Freundin wollte, weil ihm die Frauen einfach nicht hübsch genug waren, die Interesse an ihm hatten. Obwohl er selbst nicht besonders gut aussah, übergewichtig war und auch keinen besonders guten Beruf ausübte, musste seine zukünftige Freundin unbedingt ein Model sein. Von daher ließ er eben auch regelmäßig alle anderen Frauen abblitzen, die nicht seinem Beuteschema entsprachen, da er nur Interesse an ganz bestimmten Frauen hatte.

Als der Bekannte mit Ende zwanzig dann noch immer Single war und noch immer keine einzige Freundin in seinem Leben hatte, merkte er dann doch endlich, dass er seine Ansprüche gehörig runter schrauben müsste, weil er sonst eben nie eine Freundin finden würde. Von daher hat er nun endlich nach so vielen Jahren begriffen, dass das Aussehen nicht alles ist und dass es auch um den Charakter geht, weshalb sich seine Ansprüche deutlich geändert haben.

Das Leben prägt einen ja auch sehr und je nachdem, was man erlebt, ändern sich auch die Ansprüche. Hat man beispielsweise eine Beziehung mit einem Partner hinter sich, der absolut nichts im Haushalt tun wollte, rein gar kein Interesse am Kochen hatte und der am liebsten alles selbst bestimmten wollte, wünscht man sich danach vielleicht ganz besonders einen Partner, der gerne in der Küche ist. Und wenn man schlechte Erfahrungen mit einem Partner gemacht hat, der extrem faul war und seine freie Zeit am liebsten nur zu Hause verbracht hat, dann ändert man seine Ansprüche vielleicht auch und wünscht sich dann ganz explizit einen Partner, der unternehmungslustig ist und der gerne reist.

Ich kann mir nun nicht vorstellen, dass jemand sein ganzes Leben lang stur auf bestimmten Ansprüchen und Ansichten festhält. Stattdessen ändert sich das doch ständig, je nach Erfahrungen und vielleicht auch je nach Stimmung. Immerhin sieht man einige Dinge nach einer gewissen Zeit eben anders oder man erkennt vielleicht auch, dass man viel zu hohe Ansprüche an jemanden hat, weshalb man niemanden findet. Oder man erkennt, dass die Ansprüche zu niedrig sind, weshalb man immer wieder an den Falschen gerät.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^