Frau kann nichts im Haushalt, Mann hingegen schon
Ich vermeide gerne Arbeit im Haushalt und mache es mir einfach. Darum habe ich ja auch Wegwerfbesteck, damit ich, falls ich mal daheim esse, nicht aufwaschen muss. Auch beim Putzen bin ich nicht so eifrig. Wenn es unbedingt sein muss, putze ich schon, aber das passiert nicht routinemäßig. Man könnte schon sagen, dass ich ein wenig eine Niete im Haushalt bin. Das ist vielleicht etwas ungewöhnlich für eine Frau.
Wie wäre es wohl, wenn ein Mann viel im Haushalt macht, also die klassische Hausfrauenrolle übernimmt und die Frau eher nicht? Wäre das erstrebenswert? Oder wäre es nicht besser, wenn beide entweder im Haushalt engagiert oder eben nicht engagiert sind, damit es keine Konflikte gibt?
Irgendwie habe ich jetzt eine ganz schlimme Vorstellung deiner Wohnung im Kopf. Ich finde, dass man auch alleine wenigstens Ordnung machen kann. Man muss im Haushalt nicht viel drauf haben, aber ich denke, dass niemand gerne alles alleine macht und man das zusammen gut in Schuss halten sollte oder eben alleine. Dass man einem alle Aufgaben überträgt und derjenige dann auch noch arbeiten soll finde ich einfach nur unfair. Ich meine, dann müsste man eine Putzfrau bezahlen, wenn man es selber nicht machen will, aber eine Beziehung soll ja nicht die günstige Alternative sein.
Zugegeben, ich bin auch nicht die Fleißigste im Haushalt, würde aber schon mehr machen, hätte ich keinen Partner, der ebenfalls Aufgaben im Haushalt übernimmt. Es ist bei uns also schon so, dass wir die Aufgaben aufgeteilt haben. Mein Partner kann beispielsweise wesentlich besser die Bodenpflege ausführen, ich bin dann eher für die Oberflächen und so weiter verantwortlich.
Würde ich allein wohnen, sähe es natürlich anders aus, denn ich denke schon, dass Haushaltsreinigung einfach sein muss. Sonderlich gründlich und ordentlich kann ich es leider nicht, aber ich denke, das käme einfach auch mit der Zeit. Ich würde mich auch nicht wohlfühlen, wäre es extremst unordentlich und vielleicht sogar schmutzig. Zwar ist es generell bei uns nicht porentief rein, aber sich schämen muss ich mich nun auch nicht.
So etwas wie Wegwerfbesteck gebe es bei uns nicht, gerade, wenn man allein wohnt, benötigt man doch gar nicht so viel Besteck und Geschirr. Klar ist das Abwaschen leidlich, aber aus dem Grunde haben wir dann in einigen Wochen eine Geschirrspülmaschine. Man kann sich heute mit vielen Hlfsmitteln wirklich die Haushaltsreinigung vereinfachen, ohne, dass man einen Partner hat, der diese Aufgaben übernimmt. Notfalls kann man sich aber auch eine Haushaltshilfe nehmen, da braucht man nicht einen Partner. Was würdest Du denn machen, wenn Dein Partner genauso nachlässig in der Wohnungsreinigung wäre?
Mein Freund und ich wohnen zusammen und uns wurde schon vorhergesagt, dass wir im Chaos versinken würden, weil wir beide nicht so viel Lust auf den Haushalt haben und es uns auch nicht stört, wenn mal etwas mehr herumliegt. Letztendlich klappt es aber trotzdem, wir haben eingeteilt, wer was macht, und das klappt auch ganz gut. So kümmere ich mich zum Beispiel um die Wäsche, die er jahrelang liegenlassen würde, wenn ich sie nicht waschen würde. Er putzt dafür das Bad und bringt den Müll runter, weil ich das wirklich ungerne mache. Ich mache es auch, weil es eben gemacht werden muss, aber ich lasse es eben länger liegen als er. Den Abwasch machen wir alle zwei Tage, weil wir dann kein Geschirr mehr haben. Wir haben aber auch nicht vor, uns mehr Geschirr zu kaufen, weil wir nicht wissen, wie lange wir den Abwasch dann stehen lassen.
Aufgrund meiner Erfahrung denke ich, dass beide ihren Anteil am Haushalt leisten müssen, außer einer arbeitet und einer nicht. Bei meinen Eltern ist das so, weshalb meine Mutter den Haushalt allein macht. Sie regt sich aber auch auf, wenn er einmal hilft und alles, ihrer Meinung nach, falsch macht.
Außerdem muss man auch weniger machen, wenn jeder etwas macht. Und sobald einer anfängt, motiviert das den anderen, weil er sonst ein schlechtes Gewissen bekommt. So hat man den Haushalt dann ganz schnell erledigt. Und solange man sauber macht, bevor es schimmelt oder Tiere anlockt, denke ich, dass das schon ganz in Ordnung ist.
Ich finde es nun nicht besonders schlimm, wenn eine Frau den ganzen Tag arbeiten möchte und der Mann eben Hausmann ist. Man kann doch immer einen passenden Partner finden und deswegen wird es wohl auch irgendwo einen Mann geben, der vielleicht sogar gerne den Haushalt übernimmt. Ansonsten finde ich es eigentlich ganz erstrebenswert, wenn beide arbeiten gehen und sich dementsprechend auch beide um den Haushalt kümmern. Nach acht Stunden Arbeit ist jeder müde, von daher kann man doch die Arbeit nicht nur auf eine Person abschieben.
Haushaltsarbeit hat für mich nichts geschlechtsspezifisches. Auch wenn das traditionell mal anders war. Haushalt erfordert keine Begabung. Finde ich. Die meisten Arbeiten sind so simpel, dass sie jeder gesunde Mensch lernen kann, wenn er nur will.
Ich gehöre auch nicht zu denjenigen, die aus Leidenschaft putzen. Ich mache das nur, weil es eben nötig ist. Dementsprechend froh bin ich auch, wenn man wieder fertig ist, denn mit Kindern und Tieren fällt eben so einiges an, ob man will oder nicht.
Wegwerfbesteck käme bei mir nicht in die Tüte. Nicht mal im Garten. Da sträubt sich einfach mein ökologisches Gewissen. Zudem ist das für mich keine Tischkultur mit Plasitkbesteck zu essen. Aber das ist sicher Ansichtssache. Ich zelebriere gerne Mahlzeiten mit schönem Besteck und Geschirr, das zwar nicht teuer sein muss, aber ansehnlich.
Ich kenne auch Haushalte, wo der Mann der häuslichere ist und die Frau da zwei linke Hände hat. Aber da kommen eben die klassischen Streitigkeiten mit umgekehrten Geschlechterrollen zum Vorschein. Dann ist es er, der sich aufregt, wenn sie die benutzten Socken irgendwo liegen lässt, oder die Gläser nicht abgeräumt werden. Letztlich führt es dann immer zu Konflikten in einer Beziehung, wenn nur einer von beiden den Dreck wegmachen muss, den beide zusammen verursacht haben. Es sei denn, der eine liebt Putzen. Und von der Sorte Mensch kenne ich nur sehr wenige. Ansonsten finde ich es hoffnungslos altmodisch, solche Arbeiten genau auf einzelne Partner abzuwälzen.
Ich finde es generell konfliktbelastet, wenn nur einer der Partner etwas im Haushalt tut, egal ob es nun der Mann oder die Frau ist. Natürlich ist das auch situationsbedingt. Wenn mein Mann arbeitslos wäre und den ganzen Tag Zeit hätte, würde ich auch erwarten, dass abends alles getan ist, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme.
Ansonsten bin ich aber der Meinung, dass beide Partner etwa zu gleichen Teilen im Haushalt tätig werden sollten.
Ob in einer heterosexuellen Beziehung der Mann oder die Frau putzt, halte ich auch für ziemlich egal. Wichtig ist aber, dass die Wohnung oder das Haus zumindest in einem halbwegs hygienischen Zustand gehalten werden sollte, damit es nicht völlig verkeimt und nicht irgendwann auch noch eine Ungezieferplage ausbricht.
Also, ein Minimum an dringend notwendiger Hygiene gibt es definitiv, das man einhalten sollte. Aber das schafft ein gesunder Mensch auch, dazu braucht man auch keine besonderen Talente, egal, ob Mann oder Frau. Nur muss man sich vielleicht zusammenreißen, um was zu unternehmen, wenn man so absolut gar keine Lust auf solche Tätigkeiten hat. An der Stelle mag das vielleicht bei einigen Leuten schwierig werden. Das kann ich mir schon vorstellen.
Insgesamt würde ich auch dazu raten, sich den Haushalt aufzuteilen. Man kann sich ja auch einigen, dass man vielleicht bestimmte Tätigkeiten, die einem besser liegen, übernimmt, und der Partner dafür die anderen macht, und umgekehrt. Natürlich klappt das nicht immer, aber hier ist es beispielsweise so, dass ich mich lieber um die Wäsche kümmere, als um das Geschirrspülen. Also hatte ich halt meinen Partner gefragt, ob das für ihn in Ordnung wäre, wenn ich mich in Zukunft alleine um die Wäsche kümmere, und er dafür das Geschirr spült. Für ihn war das in Ordnung, also warum nicht?
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