Können Tiere Zufriedenheit empfinden?
Durch einen anderen Beitrag hier im Forum stellt sich mir die Frage, in wie weit Tiere zufrieden oder unzufrieden sein können. Bislang war ich immer der Auffassung, dass man einem Tier anmerkt wie es ihm geht, insbesondere bei meinen Haustieren bin ich der Ansicht.
Doch wie ist es wirklich? Ist ein Tier geistig dazu in der Lage, tatsächlich Zufriedenheit zu empfinden und glücklich zu sein? Ich bin der Ansicht, dass ein Tier genauso fühlt wie ein Mensch, dass es genauso weiß wann es ihm gut geht und es traurig oder negativ gestimmt ist, wenn es ihm schlecht geht.
Viele Tiere haben solche Verhaltensmuster auch schon eindeutig gezeigt. Manches Tier trauert, wenn sein Partner verstirbt, manches Tier bindet sich lebenslang an den Menschen. Wenn mein Kater z.B. alleine in der Wohnung ist, dann wird er unzufrieden. Wenn ich wieder da bin, dann liegt er neben mir, schnurrt und ist glücklich und zufrieden. So jedenfalls interpretiere ich das.
Wie seht ihr das? Haben Tiere die Möglichkeit, zwischen Zufriedenheit und Unzufriedenheit zu unterscheiden? Ist es einem Tier egal ob es schlecht gehalten wird, solange es keine Schmerzen hat? Woran merkt man, ob ein Tier zufrieden, respektive unzufrieden ist und wie wichtig ist es euch, dass es euren Tieren gut geht?
Ich denke schon dass ein Tier auch Zufriedenheit empfinden kann. Ich denke zum Beispiel wenn unsere Katze irgendwo liegt und schnurrt dann bin ich der Meinung dass sie zufrieden ist. Wenn sie vor unseren Kindern flüchtet dann wird es eher nicht der Fall sein. Also ich bin der Meinung das es gleich wie bei uns ist. Mal hat man gute Tage, mal schlechte und dann ist man mal zufrieden, und ich denke dass es bei den Tieren auch so ist.
torka hat geschrieben:Ich denke zum Beispiel wenn unsere Katze irgendwo liegt und schnurrt dann bin ich der Meinung dass sie zufrieden ist.
Man sollte das Schnurren eher im Kontext sehen. Es kommt nämlich auch oft vor, dass Katzen schnurren obwohl sie eigentlich Angst haben oder beunruhigt sind. Das Schnurren hat hier den Effekt, dass die Katze sich selbst dadurch beruhigt und sich das Stresslevel senkt. Das hat nicht immer zwangsläufig etwas mit Zufriedenheit zu tun, es kommt eben wie gesagt auf den Kontext an.
Ich glaube, dass Tiere oftmals zu sehr vermenschlicht werden und ich zweifle sehr stark daran, ob Tiere wirklich geistig dazu in der Lage sind, Zufriedenheit zu empfinden. Man kann ja versuchen Tieren das Sprechen beizubringen und sie dann einfach fragen anstatt blind irgendetwas hineinzuinterpretieren, was man gerne hätte. Natürlich will ein Besitzer, dass sein Tier zufrieden ist, weil er sonst als Herrchen versagt hat. Also redet man sich das vielleicht nur ein, damit man sich keine Vorwürfe machen muss, versagt zu haben, weil man ja auch eine gewisse Verpflichtung hat gegenüber seinen Tieren als Schutzbefohlenen.
Ich denke schon das ein Tier solche Dinge empfinden kann. Ich hatte 16 Jahre lang eine kleine Hündin. Sie hing sehr an mir. Als ich einmal für 2 Wochen in den Urlaub gefahren bin habe ich sie bei meiner Mutter gelassen. Sie hat die ersten Tage nur vor der Türe gesessen, nichts gegessen und gejault. Sie wird mich wohl vermisst haben. Als ich wieder nach Hause gekommen bin um sie abzuholen, hat sie mich tagelang nicht angeguckt. Ich hatte das Gefühl sie ignoriert mich um mir zu zeigen, dass war nicht schön was du mit mir gemacht hast.
Ich finde man merkt schon ob ein Tier zufrieden ist oder nicht. Schon an ihrem verhalten. Meine Hündin hat sehr gut gehört und war am glücklichsten wenn sie einfach nehmen mir liegen konnte und Streicheleinheiten bekommen hat. Als sie hinterher so krank wurde, hat man gemerkt sie sucht die Nähe noch mehr als vorher. Sie hat mir schon gezeigt dass es ihr schlecht geht, ich habe es an Ihrem Verhalten gemerkt. Das sie nicht mehr glücklich ist. Ich habe mich irgendwann für das einschläfern entschieden und ich hatte dabei das Gefühl das sie mir dankbar ist.
Ich habe jetzt einen kleinen Hamster, mit einem Hund natürlich nicht zu vergleichen, aber auch bei ihm merkt man das. Wenn er in seiner gewohnten Umgebung ist dann ist er zufrieden. Nehme ich ihn und tue in an einen neuen Ort, dann fällt mir auf das er doch ganz schön nervös ist.
Ich bin auch überzeugt davon, dass Tiere Zufriedenheit verspüren können. Ich sehe das eigentlich auch tagtäglich bei unserem Hund. Er hatte eine schwere Vergangenheit, wurde von seinem Züchter wegen eines kleinen Schönheitsflecks sozusagen aussortiert und mit über zwanzig weiteren Hunden in den Keller abgeschoben. Mit der Zeit war dort dann auch ein Toter darunter und die Zustände müssen wirklich grauenvoll gewesen sein. Nun, wo der Hund bei uns ist und ein vergleichsweise sehr schönes Leben hat, merkt man meiner Meinung nach schon, dass er zufrieden ist.
Vor allem wenn die ganze Familie zusammen ist, glaube ich, dass er besonders zufrieden ist, weil er dann alle um sich herum hat. Ähnlich verhält es sich, wenn wir einen langen Spaziergang machen, da freut er sich auch riesig. Auch wenn wir nach Hause kommen zeigt er überschwängliche Freude, weil er dann nicht mehr alleine ist. Andersherum schaut er uns natürlich auch traurig hinterher, wenn wir ihn alleine zu Hause lassen.
Ich denke aber, dass man Zufriedenheit von Tieren nicht nur auf die Haustiere beziehen sollte, sondern auch auf alle anderen Tiere. Fische können ihre Emotionen nach außen hin vielleicht nicht so zeigen wie Hunde, aber deswegen glaube ich trotzdem nicht, dass sie gar keine Emotionen haben. Ich denke auch, dass Tiere, die von uns geschlachtet werden, wie Hühner, Kühe und Schweine durchaus Zufriedenheit und Unzufriedenheit verspüren. Man hört sich nur mal den Schrei einer Kuh an, die von ihrem neugeborenen Kalb getrennt wird: etwas Schlimmeres gibt es doch kaum und es ist eindeutig, dass die Kuh in diesem Moment keine Zufriedenheit verspürt.
Die Frage ist nur bei Schlachttieren allgemein, ob ihnen, wenn sie gleich von Anfang an in einem kleinen Käfig geboren werden und dort bis zu dem Tag ihres Todes gehalten werden, bewusst ist, dass es etwas Besseres auf der Welt gibt, zum Beispiel Höfe, die sich darauf spezialisiert haben, Tiere, die eigentlich schon zum Tod verurteilt wurden, ein schönes Leben mit viel Platz, Natur und ohne Gewalt zu bieten.
Bei meiner Katze spüre ich ganz deutlich, ob sie zufrieden ist oder nicht. Wenn ich ihr eine Portion Streicheleinheiten gebe und ihr den Bauch kraule, schließt sie vor Genuss richtig die Augen und schnurrt. Wenn ich dagegen mit dem Staubsauger anrücke, flüchtet sie sich unter das Bett und funkelt mich böse an. Als Tierbesitzer kann man das schon recht gut unterscheiden.
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