Mit der Rettung ins KH, wie kommt man wieder retour

Ich hatte am Wochenende ein echt schreckliches Erlebnis für mich und ich hoffe dass so etwas nicht mehr vorkommt. Aber bin doch auch auf der Suche nach einer Lösung, falls es wieder einmal vorkommen sollte. Am Samstag habe ich meine Tochter ganz normal ins Bett gelegt und sie ist eingeschlafen. Eine Viertelstunde später ist sie aufgewacht und hat geschrien wie am Spieß. Sie ließ sich durch nichts beruhigen. Nach einer Stunde habe ich versucht unseren Hausarzt an zu rufen, der normalerweise immer erreichbar ist, aber wie es so ist, habe ich ihn an diesem Tag nicht erreicht.

Ich wollte dann selber mit ihr ins Krankenhaus fahren, habe dieses Vorhaben aber nach einigen Kilometern wieder aufgegeben weil sie so geschrien hat das ich mich nicht konzentrieren konnte und es so geschüttet hat. Ich hatte Angst dass ich selber noch einen Unfall baue. Schließlich ist das Krankenhaus über 60 Kilometer von uns entfernt und es gibt kein anderes. Also habe ich einen diensthabenden Arzt angerufen der aber auch gerade bei einem Notfall war und nicht weg konnte. Der meinte ich soll sofort ins Krankenhaus fahren und am besten mit der Rettung.

Gesagt, getan, also sind wir mit der Rettung ins Spital. Dadurch dass sie so geschrien hat und keiner wusste was los ist sind wir mit Blaulicht und Sirene gefahren. Im Krankenhaus kam dann auf das sie eine schwere Mittelohrentzündung hat und das der Grund für das Geschrei war. Die Schmerzen sollen ja so extrem sein. Auf alle Fälle bekam sie sofort Schmerzmittel und sie schlief dann ein. Wir hätten theoretisch wieder nach Hause fahren können, doch ich hatte absolut niemanden der mich holen hätte können. Es war jetzt schon knapp 22:30 und da erreicht man auch nicht mehr jeden. Also sind wir eine Nacht geblieben, denn es gab keine andere Möglichkeit. Rettung geht nicht, Zug in der Nacht keine Verbindung und so weiter und so fort.

Kennt ihr noch eine andere Möglichkeit? Taxi ist natürlich auch viel zu teuer für die vielen Kilometer. Am Tag ginge ja noch der Zug, aber in der Nacht ist es wirklich nicht brauchbar. Was hättet ihr gemacht? Taxi bezahlt oder wärt ihr auch wie wir eine Nacht geblieben?

Eine Nacht zu bleiben macht da wirklich Sinn. Immerhin wäre alles andere mit hohen Kosten verbunden. Bei mir wäre das kein Problem. Mein bester Freund würde wohl immer für mich da sein und mich selbst nachts noch vom Krankenhaus abholen, aber das ist wirklich eine Seltenheit und so etwas sollte man ja auch nicht immer in Anspruch nehmen.

Ich wäre wahrscheinlich nicht um diese Uhrzeit nach Hause gefahren und über Nacht geblieben, sofern das denn möglich wäre. Ich war noch nie im Krankenhaus und bin mir auch nicht sicher, wie die Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige aussehen und wie streng das mit den Besuchszeiten geregelt wird. Normalerweise werden Besucher ja nach einer bestimmten Uhrzeit hinausgeschickt, aber wenn das wirklich vom Krankenhauspersonal abgesegnet wird, würde ich persönlich über Nacht mit meinem Kind dort bleiben und erst am nächsten Tag zurückfahren.

Erstens wäre mir das viel zu teuer mit dem Taxi soweit zu fahren und zweitens bin ich ein eher vorsichtiger Mensch, der nur sehr ungern alleine spät abends durch die Gegend streunert, besonders wenn man die Gegend nicht kennt.

Für mich war es auch die beste Möglichkeit. Ich war da ja in einem Spital für Kinder oder zumindest mit einer Kinderabteilung und hier ist es kein Problem so kleine Kinder zu begleiten. Wir bekamen in der Nacht ein eigenes Zimmer für uns zwei und ich bekam alles was ich brauchte, inklusive Zahnbürste und so weiter. Ich glaube wenn es wieder so wäre, würde ich es vermutlich wieder so machen. Normalerweise habe ich ja auch meine Schwägerin, Freundin und Mann, aber dieses Wochenende sind irgendwie alle ausgefallen!

Oje! Da kann ich mir nur zu gut vorstellen, wie das war. Mein Sohn hatte auch einmal eine Mittelohrentzündung. Bei ihm war es auch von einer Sekunde auf die nächste, wo er plötzlich zum Brüllen und Schreien begonnen hat und nicht mehr aufgehört hat. Er war da im Kindergarten und ich bin dann eben angerufen worden. Ich bin dann gleich zu ihm und normalerweise hört ein Kind wenn die Mama kommt, dann zumindest kurz zum Brüllen auf. Mein Sohn konnte sich selbst da nicht beruhigen. Ich bin dann auch gleich zum Kinderarzt und er hat keine Sekunde zum Weinen und Brüllen und Schreien aufgehört. In der Ordination ist dann wegen der Lautstärke sogar die Ärztin aus der Ordination rausgekommen. Es hat wirklich so geklungen, als wenn ich weiß nicht was passiert wäre. Wobei mein Sohn da normalerweise überhaupt nicht so ist.

Von daher, kann ich gut nachvollziehen, dass ihr ins Spital gefahren seid und dass du da nicht selber mit dem Auto fahren konntest. Ich bin alleinerziehend und in meiner Gegend wohnt auch niemand mit dem ich verwandt bin. Ja, ich habe sehr gute Freunde, aber die haben ja auch Kinder und die hätten mich auch nicht mitten in der Nacht vom Spital holen können.

Ich wäre nach Möglichkeit ebenfalls im Spital geblieben. Bei mir ist das nächste Spital auch recht weit weg. Es sind rund 45 Kilometer. Also eine Taxifahrt wäre mir auch zu teuer. Viele andere Möglichkeiten wären mir da auch nicht eingefallen. Jedenfalls wünsche ich deinem Sohn alles Gute, und hoffe, dass diese Mittelohrentzündung bald wieder besser wird!

Ich wohne in der Stadt, wenige Kilometer vom Stadtkern entfernt und habe im Umkreis von weniger als zehn Kilometern mindestens sechs Krankenhäuser, die ich erreichen kann, eines davon fußläufig in wenigen Minuten. In Zukunft werde ich zwar in einer anderen Stadt leben, die aber noch einmal deutlich größer ist und dort dann hoffentlich auch sehr zentral. Daher werde ich nie weite Wege zu einer normalen Klinik zurücklegen müssen. Anders kann es aussehen bei irgendwelchen Spezialkliniken, aber ein normales Krankenhaus zu erreichen sollte kein Problem darstellen. Daher ist der Heimweg auch nicht so weit. Mit Bussen, Bahnen oder zur Not auch mit dem Taxi werde ich sicher von jeder Klinik im Stadtgebiet gut nach Hause kommen, sofern ich mein Auto nicht dabeihaben sollte.

In deiner Situation wäre es natürlich das Beste gewesen, wenn du die restliche Strecke auch mit dem Auto gefahren wärst. Ich kann aber schon verstehen, dass einen das permanente Brüllen eines Kindes wahnsinnig macht und man dann viel zu genervt ist zum Autofahren. Vor dem Hintergrund, dass man in deiner Gegend abends kaum vernünftig nach Hause kommt, hätte ich wohl das Geschrei in Kauf genommen und wäre dennoch gefahren.

Ohne Auto hätte ich mich wohl für das Taxi entschieden, auch wenn es natürlich vergleichsweise teuer ist. Ich habe zu Hause auch noch einen Hund, der auf mich wartet und den würde ich nicht so extrem lange alleine lassen. Wer weiß, wann man dann morgens zu Hause ankommt. Falls es sich nicht um ein Wochenende handelt, sondern um einen Tag in der Woche, muss man vielleicht am nächsten Morgen schon wieder los zur Arbeit oder zur Uni. Es wäre mir daher aus mehreren Gründen einfach lieber, die Nacht zu Hause in meinem eigenen Bett zu verbringen. Ich wäre nicht in der Klinik geblieben.

Grundsätzlich hätte ich auch ein paar Leute in meinem Umfeld, die ich fragen könnte, ob sie mich abholen. Allerdings würde ich meine Freunde und Bekannten auch nicht mit so etwas behelligen wollen, weil ich mir dabei unselbstständig und unorganisiert vorkommen würde. Da würde ich schon eher ein Taxi bestellen und den höheren Preis in Kauf nehmen. Zum Glück kommt so etwas ja nicht ständig vor, so dass es dann auch verschmerzbar ist.

Du hättest das ganze noch mit dem Arzt besprechen können, denn diese können entsprechende Verordnungen ausschreiben die man dem Taxifahrer in die Hand drückt und dieser verrechnet das dann direkt mit den Krankenkassen. Das nennt sich Transportschein bzw. Verordnung zum Transport und man bekommt hinterher nur die Rechnung für den Eigenanteil den man dabei leisten muss. Im Regelfall sind das nur 5-10 Euro für die komplette Fahrt.

Die Notwendigkeit hat vorgelegen, denn dich konnte niemand mehr holen und auch die Kosten für die Krankenkasse wäre geringer gewesen, weswegen man das ganze auch darauf hätte rechtfertigen können falls die Krankenkassen sich hinterher geweigert hätten das ganze zu bezahlen. Für Kinder unter 14 Jahren ist das ganze ohnehin einfacher, da diese von den Krankenkassen alles übernommen bekommen und auch eine Begleitperson im Krankenhaus auf deren Kosten mit eingebucht werden kann wie auch bei den Transportbescheinigungen.

In erster Linie hätte ich danach gefragt, da ich weiß das es so etwas gibt. Von alleine kommen die Ärzte darauf nicht, denn wenn das ganze abgelehnt wird dann landet die Rechnung erst einmal bei dem ausstellenden Arzt. Deswegen unterschreiben diese es auch nicht gerne, bzw. Kinderärzte denken daran auch deutlich weniger als Hausärzte die viel mit alten Menschen zu tun haben, die oftmals in die Klinik müssen.

Das die Rettung nicht gehen sollte ist klar, denn das ist für den Notfall gedacht und kein Taxi. Auch wenn es dafür gerne von Leuten und Ärzten missbraucht wird, mit entsprechender Verordnung können diese sich jedoch nicht weigern da es auch Krankentransportwagen gibt, die nur dafür da sind. Diese sind nicht in Notfallrettung eingebunden sondern sind für diese geplanten Fahrten zum Arzt, nur in Ausnahmen werden diese auch zu Notfällen alarmiert. Mit der oben genannten Verordnung hättest du ebenfalls Krankenwagen fahren können, wenn die entsprechenden Felder angekreuzt wären.