Sexuelle Gewalt unter Tieren - ignorieren oder eingreifen?
Dass sexuelle Gewalt, oder, wenn man nach menschlichen Maßstäben herangehen will, Vergewaltigungen, zwischen Tieren existieren, ist schon seit längerer Zeit bekannt. So stürzen sich männliche Delfine, die paarungsbereit sind, manchmal in Gruppen auf Delfinweibchen. Und es gibt Marderarten, die sich bereits mit Jungtieren ihrer eigenen Art paaren, selbst, wenn diese sogar noch nackt und blind sind, und damit sicherlich nicht einwilligen könnten.
Das wusste ich bereits. Erstaunt und zugegeben auch etwas erschrocken war ich hingegen, als ich vor einer Weile las, dass genau so ein Verhalten auch unter Stockenten existieren soll. Da ist es sogar so extrem, dass viele Erpel sich teilweise gewaltsam auf eine weibliche Ente stürzen, und sie dabei so lange unter Wasser drücken, bis sie ertrinkt. Teilweise werden die Enten dabei auch gezwickt und mit dem Schnabel gehackt, sodass sie ernsthafte Verletzungen davontragen.
Inwiefern das noch ein natürliches Verhalten sein soll, kann man sich wohl streiten. Der Fortpflanzung und Arterhaltung bringt es sicherlich nichts Positives, wenn eine Ente bei der Paarung und noch vor dem Eierlegen stirbt. So kommen ja auch keine Nachkommen mehr zustande. Ich finde dieses Verhalten also ziemlich zweifelhaft und frage mich, welchen Sinn es evolutionär hat, wenn überhaupt. Oder ist das, wie es auch scheint, krankhaftes Verhalten?
Ich habe nun von einigen Leuten gehört, dass sie, wenn sie so einen Fall beobachten würden, eingreifen und die Erpel vertreiben würden. Andere wiederum meinen, dass das doch bloß Tiere wären. Oder dass das halt gewöhnliches tierisches Verhalten sei, und man sich daher da nicht einmischen solle. Was meint Ihr? Warum sollte man eingreifen oder nicht eingreifen? Was würdet Ihr in so einer Situation tun?
Wir hatten bei uns auf dem Hof auch einen sehr sexuell aktiven Hahn, der sich sofort und ohne Umschweife auf jede Henne gestürzt hat, die zufällig vorbeigelaufen ist. Das war teilweise so schlimm, dass wir mit den Hennen dann zum Tierarzt mussten, weil sie ganz aufgerissen waren. Wenn wir dazu kamen, haben wir den Hahn verscheucht.
Irgendwann war der Hahn jedoch nicht mehr tragbar, da die Hühner alle nur noch Angst vor ihm hatten und so haben wir ihn wegegeben. Es existieren definitiv Vergewaltigungen unter Tieren und ich denke, man sollte da im Ernstfall schon eingreifen - auch, wenn es "nur" Tiere sind. Schließlich fühlen die auch Schmerzen.
Ich frage mich warum der Mensch meint sich immer und überall in natürliche Prozesse einmischen zu müssen. Auch wenn wir da ein anderes emotionales Empfinden haben als Tiere, sollte man nicht immer eingreifen. Das wird in Zoos und Tierparks doch schon genug gemacht, um natürliche Reibereien zu unterbinden.
Noch dazu wird es wohl nicht viel bringen, denn sobald der Mensch weg ist, wird eben der Erpel wieder auf die Ente stürzen. Am Ende hat sich das Problem, wenn man es so nennen will, auch nur um einige Zeit verschoben aber nicht gelöst.
Was der Mensch oft als sexuelle Gewalt unter Tieren ansieht, ist auch sehr oft ein Dominanzverhalten. Tiere reiten auf, wenn diese zeigen wollen, wer der Boss im Gehege ist oder im Rudel oder im Schwarm oder was auch immer. Das sieht nicht immer schön aus und ist es für das unterlegende Tier auch bestimmt nicht. Aber dennoch ist es keine sexuelle Gewalt in dem Sinne wie wir Menschen es sehen.
Ich denke, dass man da nur eingreifen sollte, wenn es wirklich danach ausschaut, dass dem unterlegendem Tier ein Schaden zugefügt wird oder wenn man Nachwuchs verhindern will. Ansonsten machen das die Tiere an sich immer unter sich selber aus. Manches ist dann eben doch nicht so wie es scheint.
Mir war bis gerade nicht bewusst, dass sexuelle Gewalt auch ein Thema in der Tierwelt ist. Ich denke auch, dass man da eingreifen sollte, wenn man sich denn sicher ist, dass es sich wirklich um einen Gewaltakt handelt. Ich kenne das was Diamante als Dominanzverhalten beschreibt auch von Hunden. Es ist sicher auch für einen Laien nicht immer gleich ersichtlich, ob es sich um normales tierisches Verhalten handelt oder es besser ist da einzugreifen.
Das habe ich auch nicht gewusst, dass Tiere wie im Fall der Stockente und des Erpels so brutal sein können und die Ente solange unter Wasser drücken, bis sie tot ist. Wenn man so etwas sieht, und die Möglichkeit hat einzugreifen, sollte man es tun. Auch das Vorgehen des zu aktiven Hahns sollte frühzeitig gestoppt werden, wenn die Hennen anschließend zum Tierarzt müssen.
Irgendwie kann man brutales Verhalten in der Tierwelt schon auf manche Menschen übertragen. Auch manche Menschen wollen zeigen, wer der Herr ist. Das bekommen immer wieder Frauen zu spüren. Die niedrigen Instinkte gleichen da schon denen mancher Tiere. Bei Menschen würde man helfend einspringen, wenn man es sieht. Warum nicht dasselbe Verhalten auch bei Tieren zeigen?
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