Nervige Sprüche der Eltern, die man nun selbst übernimmt

Ich kann mich ganz genau erinnern, dass meine Mutter mich früher immer ermahnt hatte, ich solle vorsichtig sein, wenn ich raus gegangen bin. Und auch dann, wenn ich eine weitere Reise ohne sie gemacht hatte, dann meinte sie immer zu mir, ich solle mich melden, wenn ich angekommen sei. Das fand ich als Teenager immer schrecklich nervig und ich habe dann auch immer die Augen verdreht.

Mittlerweile ertappe ich mich jedoch dabei, dass ich in dieser Hinsicht nun genauso geworden bin, wie meine Mutter. Wenn mein Freund bei mir zu Besuch war oder wenn er einen weiteren Weg vor sich hat, dann sage ich ihm auch immer, dass er auf sich aufpassen soll. Und wenn er eine weitere Fahrt macht, dann möchte ich auch immer, dass er mir Bescheid gibt, sobald er angekommen ist.

Gibt es Sprüche, die eure Eltern euch gesagt haben und die euch als Teenager tierisch genervt haben, die ihr jetzt aber selbst übernommen habt?

Ich habe früher immer den Spruch gesagt bekommen, dass ich anrufen soll, wenn ich zu Hause angekommen bin. Heutzutage kommt dieser Spruch dann von mir, aber auch von meinem Schatz. Ansonsten fällt mir spontan nun aber kein Spruch ein, den ich früher nicht mochte und heute selber verwende.

Ich habe den Spruch gehasst: "So lange du deine Füße unter unseren Tisch streckst, bestimmen wir, was du zu tun und zu lassen hast.", nun muss ich mit Bedauern fest stellen, dass, wenn ich mich über mein Kind ärgere, ich denselben Spruch verwende. Und wie sollte es auch anders sein, ebenfalls wird auch mein Sprössling rot vor Wut, wenn ich diesen Spruch verwende und ich denke mir nur, wie kann man so einen Blödsinn übernehmen.

Auch bin ich übervorsichtig, was die Straße angeht. Auch wenn ich genau weiß, dass mein Kind es schon lange kann, habe ich doch immer wieder Angst und sage, dass es gut aufpassen soll, wenn es die Straße überquert. Dann verdreht mein Kind immer die Augen und sagt: "Ja, Mama, ich kann das schon! Du musst dich nicht sorgen!", und ich denke daran zurück, dass ich mir ebenfalls dachte, meine Eltern müssen mich für bescheuert halten, wenn sie denken, ich würde nicht aufpassen, was ich mache.

Aber mein absoluter Renner war ja, als ich klein war der Spruch: "Alle anderen haben das und das und darum möchte ich auch das und das!", natürlich war dann darauf promt die Antwort: "Du musst nicht immer das haben, was alle anderen haben." und meine Antwort war ein Schmollen. Denn wenn es dann in der Schule nicht so lief, in Mathematik oder sonst irgendwo, dann hieß es immer:"Alle anderen können das auch, warum kannst du das nicht?".

Heute denke ich mit einem Schmunzeln daran zurück, weil ich mich ähnlich verhalte, wenn mein Kind wieder Bockmist gebaut hat und ich es mit allen anderen vergleiche, ihr aber nicht unbedingt die neusten elektronischen Geräte kaufen will, nur weil es alle anderen haben.