Dienstfahrten lieber mit Dienstfahrzeug oder Privatfahrzeug?

Dienstfahrten, wie Termine oder Kurierfahrten, werden meist mit einem Dienstfahrzeug bestritten. Allerdings kann man gegen das Dienstfahrzeug durchaus auch Abneigung entwickeln oder wenn man neu im Betrieb ist, ist man vielleicht unsicher, mit dem Dienstfahrzeug zu fahren. Zwar werden betriebliche Fahrten mit dem Privatauto auch entlohnt, aber letztendlich ist es ja nur ein Bruchteil, da das Auto zusätzliche Abnutzung bekommt, die nicht abgedeckt ist.

Wie handhabt Ihr es, geht es um Dienstfahrten? Bevorzugt Ihr das eigene Auto, weil Ihr es länger und besser kennt oder doch lieber das Dienstfahrzeug? Unter welchen Bedingungen nehmt Ihr für die Arbeit das Privatauto?

Bei uns wird aus versicherungstechnischen Gründen vorgeschrieben, dass wir mit dem Dienstauto fahren müssen. Da wird auch sehr kleinlich darauf geachtet. Beispielsweise ist es so, dass wir in dem Ort, in dem unsere Hauptzentrale ist, noch eine andere Niederlassung haben. Diese wäre eigentlich sogar zu Fuß erreichbar, aber wenn man dort kurz etwas hin transportieren muss, dann nimmt man eben das Auto. Hierbei ist es aber nicht erlaubt, den privaten PKW zu nehmen. Man muss dann zuerst im Fuhrpark ein Auto anfordern, dieses vom Parkplatz holen und dort wieder später abstellen. Das dauert insgesamt viel länger, als wenn man kurz den privaten PKW nimmt, aber so ist es eben gewollt. Bei uns ist es vor allem unsinnig, weil die Dienstfahrzeuge in die entgegengesetzte Richtung zu der anderen Niederlassung im Ort geparkt sind und man praktisch erst einmal wegläuft, um dann hinzufahren.

Bei längeren Fahrten bin ich wiederum ganz froh, dass uns eigentlich immer Dienstwagen zur Verfügung stehen. Beispielsweise dürfen wir Auszubildende öfters mal mit unseren Außendienstmitarbeitern mitreisen und das in ganz Deutschland. Natürlich suchen wir uns da auch gerne mal Städte aus, die etwas weiter weg sind, um dort Mitreisen zu machen. Wenn man dann also mehrere hundert Kilometer fährt, dann bin ich froh, dass ich dafür nicht mein privates Auto nehmen muss. Abgesehen von dem Sprit wird das Auto ja auch weniger wert, je mehr Kilometer es drauf hat. Zudem sind die Dienstwagen schneller, sie haben einfach mehr PS und verbrauchen auch nicht so viel, weil es alles immer neue Autos mit Diesel sind.

Worüber ich froh bin, ist, dass bei uns bis auf ein paar Ausnahmen die Autos alle von derselben Marke stammen. Sich immer umstellen zu müssen, wenn man ein neues Dienstauto bekommt, finde ich nervig, denn das hatte ich schon einmal und da saß ich erst einmal ratlos im Auto und habe mich gefragt, wie ich das Ding überhaupt starten kann. Allgemein fahren tue ich schon am liebsten mit meinem eigenen Auto, das bin ich einfach gewohnt. An ein fremdes Auto muss man sich immer zuerst gewöhnen.

Ich käme überhaupt nicht auf die Idee auch nur eine kleine Dienstfahrt mit meinem privaten PKW zu machen. Da geht es mir noch nicht mal um die paar Cent Sprit oder die vielleicht 10 km, die ich bei einer kurzen Fahrt hätte. Klar bei längeren Fahrten fällt das natürlich dann auch ins Gewicht Sprit, Verschleiß etc.

Mir geht es in erster Linie um den Versicherungsschutz. Bei mir in der Firma ist es nämlich so, dass ich bei einer Dienstfahrt mit dem privaten PKW im Falle eines Unfalles auf meinen eigenen Kosten sitzen bleibe. Klar würde meine Versicherung dann einspringen, aber Selbstbeteiligung und ggf. die Hochstufung geht zu meinen Lasten und wird nicht erstattet, dazu habe ich dann aber auch die eventuelle Wertminderung an meinem Auto, dazu die gesamte Lauferei, den Verzicht auf meinen eigenen PKW.

Das Risiko gehe ich schlichtweg einfach nicht ein. Bei uns ist es vorgeschrieben einen Dienstwagen zu nehmen und es ist bekannt, das es keinerlei Kostenerstattung für den privaten PKW gibt egal ob Unfall oder nicht, also nehme ich auch den Dienstwagen. Im Zweifel spare ich mir damit einfach eine Menge Ärger und das ist mir mehr wert, als ein bisschen Bequemlichkeit, weil ich mit dem eigenen PKW fahre und mich nicht umgewöhnen muss.