Neidisch auf reiche Verwandtschaft und auf Erbe hoffen

vom 16.09.2014, 22:31 Uhr

Frau A hat eine Verwandte, die sehr reich sind und selber keine direkten Angehörigen haben. Frau A ist schon sehr neidisch auf das Vermögen, weil ihr auch nie was in den Schoß gefallen ist. Nun ist die reiche Verwandte sehr krank und Frau A hofft nun auf das Erbe. Sie macht auch keinen Hehl daraus, dass sie nicht traurig wäre, wenn die Verwandte stirbt. Hat diese nämlich kein Testament gemacht, würde sie zumindest eine Miterbin sein und das wäre schon ziemlich viel.

Könnt ihr verstehen, wenn Menschen auf das Vermögen anderer hoffen und neidisch auf reiche Verwandte sind? Ich kann es nicht verstehen. Denn ich denke, dass jeder für sich selber zuständig sein soll und ich könnte es verstehen, wenn so reiche Verwandte dann hingehen und im Testament alles einer Stiftung vermachen, damit die Verwandtschaft sich nicht über den tod freut. Wie seht ihr so eine Lage?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich sehe das aus zwei Sichten zum einen ist es nicht schön neidisch zu sein, und auf einen Tod zu hoffen. Zum anderen wenn der Person nie was in den Schoß gefallen ist und sie nicht weiß woher mit dem Geld. Kann ich das zum Teil nachempfinden, ich selber habe nicht viel Geld um musste mir auch immer alles sehr hart erarbeiten.

Und kenne es zu gut zu verzichten, und Abstriche zu machen. Also wäre ich wohl auch etwas neidisch, wenn ich jemanden sehe der sich alle einfach so leisten kann und nicht wirklich weiß was hartes arbeiten bedeutet. Also würde ich ehrlich gesagt wohl auch auf etwas Geld hoffen, auch wenn ich der Verwandten nicht direkt den Tod wünschen würde.

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» 19kitty90 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 2,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe auch eine Tante, wo sämtlicher Nachlass an meine Mutter gehen wird. Diese ist auch schon über 80 Jahre und der Kontakt beschränkt sich auf ein Telefonat pro Jahr. Meine Mutter hat da seit Jahren gar keinen Kontakt mehr. Die letzte Information bezüglich auf den Nachlass war auch, dass nicht gerade wenig vorhanden ist. Aber deswegen auf das baldige Ableben zu hoffen, selbst wenn ich gerade das Geld gut gebrauchen könnte, liegt mir fern.

Denn ich sehe dabei auch den Aufwand, den man dabei hat. Wobei ich nicht die Beerdigung meine, sondern die Wohnung aufzulösen und dergleichen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass meine Mutter den Nachlass direkt in meine Hände geben würde, weil sie selbst gar nicht mobil genug ist, um das alles zu erledigen. Somit würde ich eben auch alles bekommen und nicht nur die Arbeit haben.

Aber selbst in sehr schlechten Zeiten, die ich auch schon hatte, war das nie ein Gedanke, der mich irgendwie bewegt hat. Ich weiß aber auch, dass meine Tante und früher auch ihr verstorbener Mann viel für ihren Wohlstand gearbeitet haben. Er ist also nicht von allein gekommen und ich bin noch nie ein Neider gewesen. Wenn sich andere Menschen etwas leisten können, dann ist das eben so.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich kann so ein Verhalten ebenfalls absolut nicht verstehen, wie man so auf ein Erbe spekulieren kann und sich dann noch über den Tod eines Menschen freuen kann, bzw. jetzt ja schon regelrecht darauf wartet. Dass Frau A nichts in den Schoß gefallen ist, kann ich auch als Begründung nicht akzeptieren. Vielleicht ist der Verwandten das Vermögen auch nicht in den Schoß gefallen, sondern sie hat dafür hart gearbeitet. Selbst wenn dem nicht so ist, dann sollte man bedenken, dass den meisten Menschen das Geld nicht in den Schoß fällt, sondern sie hart dafür arbeiten müssen.

So würde ich auch sagen, dass jeder für sein Leben verantwortlich ist und so dann nicht auf das Ableben eines Verwandten hoffen sollte. In solchen Fällen muss ich auch sagen, dass ich es gut fände, wenn die Verwandte mal irgendwie mitbekommen würde, wie Frau A über sie denkt und redet. Dann wird sie sicher ein Testament aufsetzen, das Frau A ausschließt, wie es ihr recht geschähe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich kann so etwas überhaupt und rein gar nicht nachvollziehen. In meiner Familie gibt es auch einige Erbneider, wobei man sagen muss, dass wir alle nicht am Hungertuch nagen und gut über die Runden kommen. Da gibt es eigentlich keinen Grund, um auf das Erbe zu spekulieren.

Am Schlimmsten war der Onkel meiner Mutter, Onkel W. . Der hatte es auf das Erbe meiner Urgroßmutter, seiner Schwiegermutter abgesehen. Als diese in ein Pflegeheim gegangen ist, weil sie nicht von der Familie daheim gepflegt werden wollte, sondern lieber bei ihren Freundinnen, von denen zuvor einige in das gleiche Heim gezogen sind, leben wollte, reichte ihre Rente nicht mehr. Sonst hat sie von der Rente noch immer viel übrig gehabt, was sich dann ansparte. So musste sie von dem Ersparten monatlich weniger als hundert Euro für das Pflegeheim aufwenden, dann passte alles gut. Nur mochte meine Urgroßmutter gerne einkaufen und trug immer hochmodische Kleidung aus neuesten Kollektionen. Bevorzugt im Teleshopping bestellt.

Onkel W. verwaltete ihr Konto und ist regelmäßig ausgerastet, weil seine Schwiegermutter in seinen Augen zu viel Geld ausgegeben hätte. Mit diesem Geldverbrauch wäre das Erbe aufgebraucht gewesen, wenn meine Urgroßmutter ein Alter von 97 Jahren erreicht hätte. Das ginge ja wohl gar nicht, denn dann hätten ja vielleicht die Kinder noch draufzahlen müssen! Es war ganz deutlich, dass er auf das Erbe aus war.

Nun traf es sich leider, dass Onkel W. an Krebs erkrankte und vor einigen Monaten starb. Nur wenige Wochen später verstarb plötzlich und unerwartet meine Urgroßmutter. Zunächst war ich natürlich sehr traurig, aber auf der Beerdigung musste ich auf einmal schmunzeln und habe gesagt, dass der ganze Sparwahn dem armen Onkel W. nun gar nichts mehr genützt hat, weil Oma ihn überlebte und er nichts von diesem Erbe hatte. Und dazu stehe ich auch, geschieht ihm irgendwie doch recht. Und Oma hielt sich eh nicht an die Sparmaßnahmen und hat sich bis zum Schluss ein feines Leben gemacht und bis zum vorletzten Lebenstag munter weiter bestellt.

Auch auf der väterlichen Seite gibt es Erbneid in Massen. Mein Großvater ist vor zwölf Jahren an Krebs verstorben. Als er merkte, dass es auf das Ende zuging, wollte er sein Erbe neu regeln. Zwei seiner Kinder haben ihn davon abgehalten, direkt alles auszuzahlen und vorher noch Land zu verkaufen, damit die Kinder das Geld bekommen. Auch ein Haus gab es, dessen Wert ausgezahlt werden müsste, wenn der älteste Sohn es erbt. Die Kinder wollten auch das nicht. Einer Tochter und einem Sohn war alles egal, sie hielten sich aus den Angelegenheiten heraus. Die zweite Tochter hingegen war so wütend, weil sie durch die Regelungen auf eine Menge Geld verzichten musste, dass sie monatelang nicht mehr mit ihren anderen beiden Geschwistern sprach und sich erst wieder beruhigte, als es meinem Großvater richtig schlecht ging und wir alle uns auf das Wesentliche besannen. Traurig, wie ich finde!

Ich selber werde wohl nicht viel zu erben haben, aber ich bin Einzelkind und muss mich wenigstens mit niemanden streiten. Haus und Land wird es für mich geben, alles schuldenfrei. Und wenn ich - warum auch immer - nichts bekomme, dann ist das auch in Ordnung. Ich muss dann eben selber ackern, um mir mein eigenes Vermögen zu erwirtschaften. Meine Eltern sollen sich mit ihrem Geld lieber einen schönen Lebensabend machen, als es für mich aufzusparen. Das macht doch gar keinen Sinn.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Neid ist eine Emotion, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Wenn andere etwas haben, das ich für erstrebenswert erachte, dann setze ich mir das gleiche Ziel und versuche es zu erreichen: Neid impliziert für mich aber, dass man tatenlos da sitzt, vor sich hinschmollt und jammert, dass man nicht (ohne etwas dafür zu tun) dasselbe besitze wie die Mitmenschen auch und das habe ich nie verstanden, wie Menschen da so ticken können.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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