Große Hunde haben eine geringere Lebenserwartung

vom 14.09.2014, 21:56 Uhr

Ich habe neulich gehört, dass große Hunde, wie die Hunde, die Bernhardinergröße oder Schäferhundgröße haben eine geringere Lebenserwartung haben als Hunde, die klein sind. Ist es richtig, dass kleine Hunderassen oder kleine Mischlingshunde älter werden können als große Hunderassen? Ist da was dran, dass die Hunde, je größer sie sind, desto früher sterben? Woran liegt das?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Woran es genau liegt, dass große Hunde eine geringere Lebenserwartung haben, das ist nicht abschließend geklärt. Ein Grund dürfte sein, dass die inneren Organe von großen Hunden im Vergleich zur Körpermasse viel kleiner sind als bei kleinen Hunden. Egal ob Herz, Leber, Lunge oder Darm: Bei großen Hunden müssen diese Organe viel mehr leisten als bei kleineren. Das könnte dazu führen, dass sie "nicht so lange halten", einfach mal platt gesagt.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Das ist tatsächlich korrekt, wobei es natürlich immer Ausnahmen gibt. Der Unterschied beträgt ca drei Jahre, je nach Art. So können Dackel sogar 16 Jahre alt werden, große Hunde werden in der Regel 12 Jahre alt. Ein Grund dafür ist auch, dass große Hunde häufig im Alter Hüftprobleme bekommen, da ihre Hüfte ja auch sehr viel mehr leisten muss als die der kleinen Hunde.

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Die Hüften haben wenig mit der Lebenserwartung zu tun. Schaut man sich Studien an, dann sind kleine Hunde auch sehr oft betroffen. Aber die kommen dann im Alter eben auf den Arm oder das wird als reine Alterserscheinung abgetan. Sogar viele Katzen leiden unter HD, daran denkt nur eine kaum jemand. Eine alte, ruhige Katze, die sich wenig bewegt und bevorzugt warm liegt wird als normal angesehen. Bei den großem Rassen ist in vielen Vereinen dank der Untersuchungen und der Zuchtauswahl HD nur noch ein sehr kleines Problem. Die kleinen untersucht aber keiner.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ja es stimmt, dass größere Hunderassen eher sterben. Die von Fluffeltuch angegebene Werte sind allerdings nicht richtig. Ein Dackel oder ein Jack Russel Terrier können schon mal 18 oder mehr Jahre alt werden und ein sehr großer Hund, der 12 Jahre alt wird ist schon eine Seltenheit.

Ein Irischer Wolfshund, also die größte Hunderasse der Welt, oder eine Deutsche Dogge werden meistens 8 Jahre alt. Also im Vergleich zu einem Dackel sterben sie sehr früh. Es gibt natürlich auch Ausnahmen. SO kannte ich einen Deerhound, der 10 Jahre alt wurde.

Woran das liegt? Im Grunde ist das schon recht einfach zu erklären. Es gibt Eigenschaften mit Vor- und Nachteilen. Wenn ein Tier eine bestimmte Eigenschaft hat, dann sortiert die Natur aus. In diesem Fall reden wir also von der Körpergröße. Die hat grundsätzlich einen Nachteil, man braucht mehr Energie um den Körper zu versorgen, und die Gelenke und Organe sind größeren Belastungen ausgesetzt. Sie hat aber auch Vorteile, nämlich mehr Kraft und bessere Reichweite beim Jagen. Die Natur richtet es immer so ein, dass nur diejenigen Tiere mehr Nachwuchs haben, die überlebensfähiger sind.

Der Hund stammt vom Wolf ab. Es gibt den Wolf in verschiedenen Variationen. Vom kleinen arabischen Wolf, der gerade mal so groß wie ein Labrador oder sogar noch kleiner ist, bis zum McKenzie Wolf aus Kanada, der so groß wie eine Dogge ist. Und dieser riesige kanadische Wolf wird, wenn er in Gefangenschaft gehalten wird und somit gut genährt wird und keine Krankheiten erleidet durchaus 16 Jahre alt. Warum? Weil die Natur durch Selektion zum einen dafür gesorgt hat, dass er immer größer wurde, weil die Tiere, welche er jagd auch sehr groß sind. Zum anderen hat die Natur auch dafür gesorgt, dass die zunehmende Körpergröße auch nur im Zusammenhang mit gleichbleibender Gesundheit weitervererbt wurde.

Beim Hund ist das vollkommen anders. Eine Deutsche Dogge wurde gezielt gezüchtet. Es wurde darauf geachtet, dass in der Zucht nur die großen Tiere weitergezüchtet wurden. Währen aber in der freien Natur ein Tier, welches nur groß und nicht gleichzeitig gesund ist, keine Chance hätte, ist das bei der Zucht anders. Weil nur auf die Größe geachtet wurde, war es den Züchtern egal, ob die gesteigerte Körpergröße auch Krankheiten mit sich bringt.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe hier einen interessanten Bericht im Internet gefunden. Darum sterben große Hunde früher. Ich habe das Gleicht auch schon bei anderen Tieren gehört. Gerade auch große Katzen sind davon betroffen und auch große Ratten. Ich war ja jahrelang auch Rattenhalterin und hatte zwischendurch ein paar sehr große Exemplare, die leider auch sehr früh gestorben sind. So richtig ist es aber nicht wissenschaftlich bewiesen, woran es wohl genau liegen mag.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Danke für den Link, aber so wie ich das lese, bestärkt mich das weiterhin in meiner Theorie. Es muss an der Züchtung liegen. Und ein Wolf kann in der Tat 16 Jahre alt werden, wenn er in Menschenobhut lebt. Und der Wolf und der Haushund sind ja schließlich eine Art. Ich glaube wirklich, dass es daran liegt, dass sich Körpergröße bei freilebenden Tieren nur unter Berücksichtigung der anderen Gesundheitsfaktoren entwickelt. Und dies wird bei der Züchtung einfach vernachlässigt. Mein Wolfshund ist auch mächtig groß, und feiert im Januar seinen zwölften Geburtstag bei prächtiger Gesundheit.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das stimmt, dass größere Hunde eine geringe Lebenserwartung haben, wurde hier ja schon bestätigt. Es gibt auch Rassen, die eine sehr geringe Lebensdauer haben. Doggen und Boxer zum Beispiel. Für ist ein Alter von 6 bis 7 Jahren schon wirklich alt. Daher denke ich auch, dass die Züchtung dabei durchaus auch eine Rolle spielt.

Aber natürlich gibt es bei kleinen und großen Tieren auch immer wieder Ausnahmen. Es kann ebenso sein, dass ein großer Hund viel älter wird, als eigentlich vermutet und das ein kleiner Hund früher stirbt. Man kann ja nie wissen, ob das Tier nicht vielleicht auch irgendwann eine Krankheit bekommt, die die Lebenserwartung beeinflusst.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Cooper hatte es doch schon erklärt warum größere Hunde in der Regel auch eine geringere Lebenserwartung haben. Das ganze verschleißt einfach schneller und jede erneuerte Zelle ist nur eine Kopie, irgendwann passieren Fehler bei der Erneuerung der Zellen und deren Funktion nimmt auch mit jeder weiteren Kopie ab, denn nichts ist so gut wie die allererste Zelle.

Pauschal kann man es nicht sagen, da es sich dabei auch nur um statistische Werte handelt. Schau dir mal die Lebenserwartung von Katzen an mit deren Angaben, diese werden meistens deutlich älter als die Zahlen hergeben. Einfach weil dort auch die Katzen mit einberechnet sind, die bei ihrer ersten Läufigkeit blind über die Straße rennen und überfahren werden. Sterben viele Jungtiere, dann zieht es den Schnitt nach unten und die Lebenserwartung wird gesenkt in der Statistik.

Hunde rennen nun nicht blind über die Straße wenn sie draußen unterwegs sind und das erste mal läufig sind, da sie in der Regel an der Leine sind und keine Freigänger die alleine unterwegs sind. Aber dennoch spielt in die Statistik auch die ganzen Welpenkrankheiten eine Rolle die zum Tod sehr früh führen und damit die Werte ebenfalls nach unten ziehen.

Auch muss man unterscheiden wie hoch gezüchtet die jeweilige Rasse ist, vollkommen überzüchtete Rassen bei denen nichts mehr passt haben eine geringere Lebenserwartung. Aber die Menschheit wollte Hunde mit Bratpfannengesichtern, die vom Anfang ihres Lebens an Probleme mit der Atmung haben und je weiter das verschleißt, desto mehr macht das auch Probleme und führt eher zum Tod, als wenn es "natürlich" gelassen worden wäre.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Klar ist da was dran. Aber große Kaninchen sterben ja auch früher als kleine Rassen und große Pferde werden auch nicht so alt wie kleine Ponys. Bei den großen Hunderassen sind es meist Probleme mit den Knochen oder dem Herzen, welche zu einem früheren Ableben führen. Wobei jetzt ein Mops oder eine französische Bulldogge nicht länger lebt als ein großer Mischling.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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