Uber - Eine kontroverse Geschäftsidee
Vielleicht habt ihr in den letzten Wochen und Monaten schon mal von dem international aufsteigenden Unternehmen Uber gehört. Uber kann als App oder über die Website genutzt werden, um Personen zu befördern. Das funktioniert letztendlich wie bei einem Taxi, nur dass Uber die Preise niedrig hält und die Fahrt daher manchmal nur halb so viel kostet wie bei einer regulären Taxifahrt. Uber gibt es bisher nur in fünf deutschen Städten, eine Expansion ist aber wohl geplant.
Diskutiert und vor deutschen Gerichten gestritten wird zur Zeit vor allem wegen der Versicherungsfrage und dem Sicherheitsaspekt für Fahrer und Fahrgast. Zwar kann Uber die Fahrer überwachen, aber theoretisch kann sich jeder, der einen Führerschein und Auto hat, als Fahrer zur Verfügung stellen. In einer Dokumentation, die ich gesehen habe, machte das Unternehmen auf mich einen seriösen Eindruck, sodass ich persönlich die Dienste in Anspruch nehmen würde, wenn sie in meiner Stadt angeboten werden würden. Vorteilhaft an Uber ist auch, dass man sich vor dem Bestellen seinen Fahrer sowie das Auto frei aussuchen kann.
Wie seht ihr das? Ist es richtig, einen niedrigeren Preis als für Taxifahrten zu bezahlen und so die Unternehmen von Bestand zu gefährden? Was haltet ihr von der Geschäftsidee und würdet ihr den Service nutzen?
Ich finde Taxifahrten ganz schön teuer. Ich bin letztens etwa 2 km mit dem Taxi gefahren, weil es schon spät nachts war und ich Angst hatte, durch die Nacht zu laufen. Das hat mich 7 Euro gekostet und ich war doch erschrocken über diesen hohen Preis. Die Fahrt dauerte ja noch nicht mal fünf Minuten und dann musste ich so viel bezahlen.
Daher begrüße ich das durchaus, wenn die Taxiunternehmen Konkurrenz erhalten und da mal etwas gemacht wird, dass die Preise wieder heruntergehen. Mir war auch nicht ganz klar, warum Uber nun vor Gericht musste, also wo da das Problem lag. Wenn ich in meinem Wagen einen Beifahrer mitnehme und der verletzt wird, dann zahlt es doch die Kfz-Versicherung oder? Und wenn nicht, könnte man ja einen schriftlichen Haftungsausschluss vereinbaren. Zudem kommt doch ohnehin die Krankenkasse auf, wenn jemand etwa verunglückt und nachher eine OP ansteht.
In Wien wurde gegen Uber diese Woche protestiert. Ich unterstütze keine Taxifahrer und ich fahre nie Taxi, wenn sich dies vermeiden lässt. Uber ist gut und sollte ausgebaut werden. Das Beste an den Protesten war, dass ein Taxifahrer gar nicht wusste, wogegen sie protestierten und ein ganz heller Fahrer sagte, er hat gar nichts gegen die U-Bahn. Er hat gedacht U-Bahn ist Uber.
Konkurrenz belebt das Geschäft sagt man doch immer. Und es wird schon lange bei uns in der Region diskutiert, dass man selbst am Tag lange auf ein Taxi warten muss, wenn man es bestellt. In der Nacht sieht es dann noch schlimmer aus. Ich erinnere mich an unser Klassentreffen, wo 90 Minuten Wartezeit veranschlagt worden sind. Und das obwohl nicht mal eine größere Veranstaltung in der Stadt ein Grund dafür hätte sein können.
Wenn also das Unternehmen wesentlich günstigere Preise anbieten kann, dann fragt man sich doch nach der Berechtigung der hohen Taxipreise. Auch diese Fahrer von Uber haben doch Kosten, wie ein freier Taxifahrer auch. Aber je preiswerter ich anbiete, desto eher kann ich mit Umsatz rechnen, weil sich viele Menschen wieder eine solche Fahrt leisten können.
Punktedieb hat geschrieben:Wenn also das Unternehmen wesentlich günstigere Preise anbieten kann, dann fragt man sich doch nach der Berechtigung der hohen Taxipreise. Auch diese Fahrer von Uber haben doch Kosten, wie ein freier Taxifahrer auch.
Nein, die senken die Kosten eben beispielsweise dadurch, dass sie keinen Personenbeförderungsschein haben. Außerdem müssen Taxifahrer noch Gebühren zahlen und Lizenzen erwerben. Ein reguläres Taxi muss über eine geeichte Taxiuhr verfügen, damit der Fahrgast nicht über´s Ohr gehauen wird. Wer sich jemals eine geeichte Waage kaufen wollte, weiß, wie teuer das ist. Außerdem haben Taxis ein Funkgerät eingebaut.
Hinsichtlich der Versicherung ist es auch schwierig für den Fahrer. Uber fragt wohl überhaupt nicht danach, weil sie es für nicht zeitgemäß halten. Aber die meisten Leute haben eine Versicherung, die sie als Privatmensch absichert. Wenn man Personen für Geld befördert, greift die Versicherung nicht. Der Fahrer würde also auf entstanden Schaden sitzenbleiben und seine Versicherung verlieren.
Auch arbeitsrechtlich sehe ich etliche Probleme. Wird denn darauf geachtet, dass die Fahrer nicht aus Geldmangel 24-Stunden-Schichten schieben? Dann Stichwort: Krankenversicherung. Außerdem fahren sie eben in ihrem eigenen Wagen, was einen enormen Verschleiß bedeutet. Ersatzteile und Reperaturen müssen sie aber selbst zahlen.
Ich zahle auch nicht gerne die hohen Taxigebühren und bin froh, dass ich es so gut wie nie muss. Lieber laufe ich eine halbe Stunde mit einer schwerer Tasche, als 10 Euro zu zahlen. Von daher wäre das Uber-System schon ganz nett. Aber für die Fahrer ist es meiner Meinung nach der blanke Horror. Ebenso wie Hermes. Die totale Abzocke und eigentlich zahlt man letztlich drauf.
Ein freier Taxifahrer muss doch sein Fahrzeug auch selbst kaufen und die laufenden Kosten dafür tragen. Die Genossenschaften sind doch fast nur noch dazu da, dass sie eine Zentrale zur Verfügung stellt, die die Aufträge annimmt und verteilt. Und da fragt auch niemand nach Krankenkasse oder Arbeitszeiten. Denn ein freier Taxifahrer darf sich auch selbst um Aufträge bemühen ohne dass sie über die Genossenschaft laufen.
Von daher sehe ich die laufenden Kosten, die beide Fahrer zu zahlen haben, nicht als entscheidenden Punkt. Ein Nachbar von mir hatte auch bis zur Rente seine Firma als Personenbeförderer und konnte damit geringere Preise anbieten als die Taxifahrer. So neu ist die Geschäftsidee nämlich nicht, nur dass man hier größer plant.
Ich kenne Uber bisher nur als Alternative zu den Taxis in New York, in Deutschland wird der Service in meiner Stadt noch nicht angeboten. In Deutschland habe ich allerdings schon Erfahrungen mit Taxifahrten gemacht, die nicht gerade angenehm waren - unfreundliche Fahrer, dreckige Taxis, ein Fahrer der mich auf Umwegen zum Flugplatz bringen wollte und wohl nicht damit gerechnet hat, dass ich den Weg gut kenne und so weiter.
Ich will nun nicht sagen, dass alle Taxifahrer einen schlechten Service bieten, aber Tatsache ist doch, dass sie bisher in Deutschland praktisch ein Monopol hatten und wenn man ein Monopol hat, sich also nicht gegen Konkurrenz behaupten muss, muss man sich auch nicht überlegen, wie man für die Kunden attraktiver werden kann.
Dass die Taxibranche den Status quo erhalten möchte ist klar, aber ich würde an deren Stelle wohl mehr Energie in einer Verbesserung meines Angebotes stecken. Natürlich sind die Kosten für die Kunden ein Argument gegen das klassische Taxi, aber ich kenne kaum jemanden, der nicht schon mal schlechte Erfahrungen mit einer Taxifahrt gemacht hat und das sollte der Branche doch zu denken geben.
Nein, die senken die Kosten eben beispielsweise dadurch, dass sie keinen Personenbeförderungsschein haben. Außerdem müssen Taxifahrer noch Gebühren zahlen und Lizenzen erwerben. Ein reguläres Taxi muss über eine geeichte Taxiuhr verfügen, damit der Fahrgast nicht über´s Ohr gehauen wird. Wer sich jemals eine geeichte Waage kaufen wollte, weiß, wie teuer das ist. Außerdem haben Taxis ein Funkgerät eingebaut.
Aber wenn diese Vorsichtsmaßnahmen dann zu so einem hohen Preis führen, dann verfehlen sie ja auch wieder die Nutzerinteressen. Ich verzichte lieber auf einen Fahrer mit Lizenz und geeichter Technik und zahle dann weniger.
Hinsichtlich der Versicherung ist es auch schwierig für den Fahrer. Uber fragt wohl überhaupt nicht danach, weil sie es für nicht zeitgemäß halten. Aber die meisten Leute haben eine Versicherung, die sie als Privatmensch absichert. Wenn man Personen für Geld befördert, greift die Versicherung nicht. Der Fahrer würde also auf entstanden Schaden sitzenbleiben und seine Versicherung verlieren.
Was für eine Versicherung meinst du denn? Die Kfz-Versicherung? Oder eine Versicherung für Personenschäden? Es gibt ja auch total viele, die regelmäßig Mitfahrgelegenheiten anbieten. Wie ist das denn bei denen mit der Versicherung? Wer jeden Morgen zur Arbeit jemanden mitnimmt und dafür Geld bekommt, ist das nicht auch fast schon gewerblich? Sind die versichert?
Auch arbeitsrechtlich sehe ich etliche Probleme. Wird denn darauf geachtet, dass die Fahrer nicht aus Geldmangel 24-Stunden-Schichten schieben? Dann Stichwort: Krankenversicherung. Außerdem fahren sie eben in ihrem eigenen Wagen, was einen enormen Verschleiß bedeutet. Ersatzteile und Reparaturen müssen sie aber selbst zahlen.
Ja, aber das müssen andere Selbstständige doch auch. Es muss sich jeder Selbstständige selber um seine Krankenversicherung und seine Arbeitsorganisation kümmern. Und auch bei einem selbstständigen Arzt weißt du nicht, ob der nachts geschlafen hat oder durchgemacht hat (Party oder was auch immer).
Also ich sehe das Ganze zwiegespalten: Auf der einen Seite denke ich, dass es gut ist, wenn neue Impulse in einen bestehenden Markt kommen und so am Ende vielleicht sogar die Kunden von geringeren Preisen und flexibleren Fahrten profitieren.
Auf der anderen Seite sehe ich es als problematisch an, wenn kein Versicherungsschutz besteht und unfaire Wettbewerbsverzerungen durch nicht entrichtete Lizenzgebühren entstehen.
Natürlich muss der Staat dafür sorgen, dass sich der Wettbewerb frei entfalten kann. Ich denke, Uber-Fahrer werden über kurz oder lang nicht herumkommen, ebenfalls Lizenzen und einen anständigen Versicherungsschutz für die Fahrgäste zu entrichten.
Ganz grundsätzlich begrüße ich sowohl die Idee als auch das Angebot, habe aber natürlich auch meine Überlegungen im Hinterkopf. Die Preise von Taxis finde ich schon längst überteuert und benutze sie eigentlich fast gar nicht mehr seit ich ein eigenes Auto habe. Ich frage mich, ob die Kosten wirklich da sind, die da von den Kunden abverlangt werden. Gerade in ländlichen Gebieten ist auch die Wartezeit auf ein entsprechendes Transportmittel sehr hoch.
Eine App zu Fortbewegungsmitteln heiße ich auf jeden fall mal für gut. Gerade wenn man in einer fremden Stadt steht und von a nach b kommen will ist es super, wenn man sich über ein entsprechendes Portal orientieren kann.
Wie das steuerrechtlich funktioniert ist mir zwar nicht ganz klar, aber eine entsprechende App, mit der auch Privatfahrer sozusagen Taxi spielen können, finde ich eigentlich eine witzige Idee. Ich denke, das ist wahrscheinlich nicht viel anders als eine Mitfahrgelegenheit und vermutlicherweise auch versicherungstechnisch nicht viel anders geregelt.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-243670.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1030mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 2992mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1845mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1340mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?