Entführungsschutz - Fußfesseln für neugeborene Babys

vom 10.09.2014, 15:11 Uhr

Angeregt durch diesen Bericht, mache ich mir Gedanken darum, ob neugeborene Babys wirklich so in der Gefahr stehen, entführt zu werden.

In Paris und auch in Luxemburg werden wohl schon länger neugeborenen Babys Fußfesseln angelegt. Diese sind wohl auch nur 40 Gramm schwer, was ich aber bei einem Eigengewicht von teilweise unter drei Kilogramm, schon ein enormes Gewicht für die Neugeborenen finde. Die Fußfesseln sollen wohl Alarm schlagen, wenn die Babys aus einem vorher festgelegtem Bereich gebracht werden und außerdem sollen sich Türen und Aufzüge blockieren.

Generell besteht sicherlich immer die Gefahr, dass Säuglinge aus einem Krankenhaus entführt werden. Noch dazu sind Säuglinge nun mal absolut wehrlos. Aber sind Fußfesseln nicht eine ein wenig übertriebene Maßnahme?

Ich denke, der Alarmton müsste ja auch laut genug sein. Schadet der nicht auch den empfindlichen Ohren der Säuglinge? Und wie sieht es mit dem Gefahrenpotential für andere Säuglinge aus, die dann eventuell nicht schnell genug versorgt werden können, wenn Aufzüge und Türen blockiert sind. Nicht zu vergessen sind auch nun mal allmenschliche Fehler, wie eben das die Pflege vergisst die Fußfessel zu entfernen.

Wie seht ihr diese Option, neugeborenen Babys Fußfesseln anzulegen? Welche Vorteile seht ihr in Fußfesseln für Babys? Sind euch auch Nachteile bewusst, die durch diese Fußfesseln entstehen können? Werden in Deutschland bereits Fußfesseln eingesetzt? Oder hat eventuell eine unserer im Ausland lebenden User Erfahrungen mit den Fußfesseln für Säuglinge machen können?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe den Bericht gelesen und nach dem Bild halte ich diese Teile nicht für Fußfesseln. Fesseln sind für mich etwas, was mich in der Bewegung einschränkt. Haben Erwachsene solche Teile am Fuß, schränkt es sie ein. Denn sie können nicht überall hin gehen und werden überwacht. Es dient nicht dem Schutz, sondern es dient der Einschränkung des Menschen.

Bei Babys sehe ich es als Schutz im Krankenhaus, dass nicht jeder ein Kind einfach mit nehmen kann. Das Teil ist ja nicht schwer und neugeborene Babys werden das nicht als Einschränkung sehen. Ich finde die Idee gar nicht so schlecht, würde aber nicht sagen, dass es Fesseln sind. Als ich die Überschrift gelesen habe, habe ich mir vorgestellt, dass man beide Füße miteinander verbunden hat und die Babys auch eine Einschränkung empfinden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe meine Kinder fast alle in kleinstädtischen Krankenhäusern auf die Welt gebracht. Dort waren jeweils so wenige Frauen auf Station, dass man den Pflegerinnen und Hebammen persönlich bekannt war. Man war ja in der Regel schon vorher zur Anmeldung mal da. Und in den Krankenhäusern war das so geregelt, dass das Säuglingszimmer abgeschlossen war. Wer dort ein Baby abgeben oder abholen wollte, musste erst mal im Schwesternzimmer erscheinen. Oder wenn schon eine Säuglingsschwester im Babyzimmer war, dann konnte man natürlich direkt dort hin gehen und abholen oder abgeben.

Ich hatte da nie Angst, dass eines meiner Kinder entführt werden könnte. Das lag vielleicht auch mit daran, dass ich meine Kinder so viel es ging im rooming in bei mir hatte. Nur, wenn ich mal duschen wollte, hatte ich die Kinder abgegeben, da es in den Häusern wo ich war keine eigenen Duschen auf dem Zimmer gab.

Ich denke, man sollte sich das Krankenhaus vor der Geburt sowieso vorher ansehen und dort die wichtigsten Formalitäten vor dem Einsetzen der Wehen klären. Das habe ich immer so gemacht und es ist meines Wissens üblich. Dort kann man auch gezielt nach Sicherheitsvorkehrungen fragen, wenn man da Sorgen hat. Eventuell kann man auch andere Mütter fragen, die dort schon entbunden haben.

Erst wenn da ein Ergebnis heraus kommt, das Besorgnis erregend ist, dann würde ich über so etwas wie Alarmsysteme nachdenken. Oder mich nach einem anderen Krankenhaus als Alternative umsehen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Als ich gestern von diesen "Fußfesseln" als Neuigkeit gelesen habe, war ich etwas erstaunt, denn als mein erster Sohn Anfang 2006 geboren wurde, war solch ein Sender in diesem Krankenhaus Standard.

Dieser Sender befand sich zwar an einem Armband, die Funktion war aber identisch. Großartig aufgefallen war mir der Sender auch anfangs nicht, dummerweise habe ich aber den Alarm ausgelöst und wurde sofort von zwei Krankenschwestern "gestellt". Wir waren nämlich nicht direkt auf der Entbindungsstation untergebracht sondern wegen Platzmangel auf der darüber liegenden gynäkologischen Station. Und wenn man nun, wie ich in diesem Falle, die Entbindungsstation mit einem Neugeborenen durch das normale Treppenhaus verlässt, geht sofort der Alarm los.

An sich halte ich dies für eine gute Sache, wenn gleich es bei uns bei beiden Kindern eigentlich unnötig war, da ich beide Male mit im Krankenhaus geblieben bin und so immer einer von uns bei unseren Babys war. Aber wer alleine dort ist, hat so doch eine Angst weniger.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Als meine Freundin ihre Tochter auf die Welt gebracht hatte, musste die Kleine immer wieder aufgewärmt werden, weil sie Probleme hatte die Körpertemperatur zu halten. Auf der Station trugen Mutter und Kind so kleine Armbänder, die nicht weiter großartig auffielen und es sollte Alarm gegeben werden, wenn Mutter und Kind sich zu weit auseinander befanden. Ich fand die Lösung eigentlich nicht schlecht.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Na ja, mal ehrlich, wie lange bleiben Babys nach der Geburt normalerweise im Krankenhaus? Vier Tage, wenn Mutter und Kind gesund sind, bei einem Kaiserschnitt maximal eine Woche, damit die Mutter noch etwas länger überwacht wird. Solange werden die Kleinen das zusätzliche "Gewicht" schon ertragen können. Wenn sie noch so klein sind, besteht der Tag doch größtenteils nur aus schlafen Milch trinken, da werden sie es kaum merken, dass sie so ein Ding am Bein oder am Arm haben.

Den Ohren wird es eher auch nicht schaden, denn eigentlich muss der Alarm ja nicht am Baby ausgelöst werden, sondern auf einem Empfänger, der sich beim Krankenhauspersonal oder vielleicht auch bei der Mutter befindet.

In dem Krankenhaus, in dem ich meinen Sohn geboren habe, gab es sowas nicht, aber ich hätte es dort auch nicht für nötig erachtet, da es kein Babyzimmer gab, sondern jede Mutter ihr Baby bei sich im Zimmer hatte. So sind sie eh nie unbeaufsichtigt, da die Mutter in den paar Tagen nicht alleine spazieren gehen wird und wenn man doch mal wo hingehen muss, kommt das Baby in einen Raum, der nur durchs Schwesternzimmer betreten werden kann. Wenn man ganz auf Nummer Sicher gehen möchte, ist so ein Alarmsystem aber ganz sich keine schlechte Sache.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich frage mich, warum die Opfer dem Täter vorbeugen müssen? Eigentlich müsste ein Krankenhaus so sicher sein, dass so etwas wie eine Kindesentführung ganz und gar unmöglich sein sollte. Denn wenn wir ehrlich sind, ist das Kind im Krankenhaus entweder unter Aufsicht der Mutter oder des Krankenpflegepersonals. Bei so kleinen Babys denke ich kaum, dass man die lange unbeaufsichtigt lassen könnte, auch wenn sie schlafen. Man muss immer wieder kontrollieren, ob alles okay ist.

Somit denke ich, dass eine Entführung eines Babys einen der selteneren Verbrechen darstellt und kann somit dieser Erfindung der Fußfessel für Babys keinen Gefallen abgewinnen. Im Gegenteil: Ich finde es widersprüchlich, mein Baby zu fesseln, nur weil ein offensichtlich abartiger Mensch nicht weiß, wie er sich in unserer Gesellschaft zu verhalten hat.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich weiß ja nicht, wie es in anderen Krankenhäusern abläuft, aber in dem wo ich war konnte man ein Baby nur von der Mutter oder dem Vater mit vorherigem Nachfragen der Mutter im Schwesternzimmer abgeholt werden. Im Schwesternzimmer waren auch immer mindestens 2 Schwestern und eine Ärztin der ein Arzt.

Außerdem musste man dort dann noch mal genaue Angaben machen, bei denen es auffallen würde, wenn man das Kind nicht kennt. Allgemein wird vorher auch gefragt, ob der Vater das Kind haben darf oder nicht, was ich ganz gut finde. Andere Leute außer den Eltern dürfen noch nicht mal in den Raum und werden dieses auch verwiesen. Wobei ich zum Beispiel mein Kind auch nur eine Nacht dort abgegeben hatte und sonst war er immer bei mir.

Eine Fußfessel stelle ich mir deswegen blöd vor, weil sie zum einen vielleicht auch mal Fehlsignale abgibt und dann ja Kosten entstehen und zum anderen muss das doch auch schwer sein am Fuß für das Baby.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


So ein RFID Chip wiegt ja kaum etwas. Von daher glaube ich eher, dass der Begriff Fußfessel irreführend ist. Das Gerät wird sicher nicht allzu schwer sein. Was ich mich mittlerweile eher frage ist, ob da der Schutz sicher gewährleistet ist. Denn klar gibt es eine ganze Reihe gestörte Menschen auf dieser Welt.

Und wenn jemand wirklich ein Baby stehlen will, weiß der vermutlich auch ganz genau, wenn Krankenhaus XY solche Schutzmaßnahmen ergreift. Was ist dann, wenn man das Armband einfach abschneidet? Geht dann auch ein Alarm los? Das würde ich als Mutter dringend wissen wollen, wenn ich mein Kind in so einem Krankenhaus gebären würde, wo bekanntermaßen ein Entführungsrisiko besteht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Was soll das Krankenhaus großartig an Sicherheitsmaßnahmen auffahren? Sicherlich sind dort Kameras und auch Personal, aber wenn man möchte bekommt man immer ein Kind daraus ohne das es direkt jemand mitbekommt. Auch schön sind diese Schwesternzimmer, Ramones geht davon aus das immer jemand dort ist. Gerade Nachts sehr einfach, denn die Schwestern und der Arzt haben auch andere Aufgaben und sind nicht immer im Zimmer. Dann werden die Kinder eingesperrt, dort ist nicht immer jemand auch wenn dort ein Kind liegt. Nachts deswegen da dort generell weniger Personal vorgehalten wird aus Kostengründen.

Ich war mit meinem Kind ebenfalls in einer Uniklinik und hier gab es gar kein Schwesternzimmer, in dem man seinen Kind abgeben konnte für eine Fremdversorgung. Egal was man gemacht hat, das Kind musste immer bei der Mutter mit dabei sein. Es wurde zwar hin und wieder geholt zum wickeln und Kontrolle, aber kennt man jede Schwester und Hebamme in der Zeit? Auch ein einfach fremder kann sich die Sachen anziehen und das Kind mitnehmen, die Mutter gibt es im guten Glauben mit und bekommt es anschließend nicht mehr wieder. Die Umkleiden sind nämlich nicht immer abgeschlossen und die Kleidung ist in den meisten Häusern Poolwäsche die einfach dort im Fach liegt. Jeder kann sie sich nehmen und anziehen.

Wer also ein Kind aus dem Krankenhaus haben will, der bekommt es auch. Anschließend werden Videobänder gesichtet, Fahndung eingeleitet und was will man auch mehr machen? Jemand der das macht muss nicht sonderlich schlau sein um nicht direkt erwischt zu werden. Und unüblich ist es nicht die Kinder zu nehmen und zu verkaufen, gerade in bestimmten Grenzgebieten in Deutschland ist das ebenfalls der Fall.

Ich sehe es als vorbeugende Maßnahme, Opfer müssen sich immer schützen hier. Nehmen wir noch das Beispiel "eine Armlänge Abstand" was können Frauen auch sonst machen sich gegen die Belästigung zu wehren oder auch Pfefferspray und Co zur Verteidigung mit sich zu führen. Das ist nun einmal so, da man nie weiß ob es einen einmal selbst trifft und auch mit der Kindesentführung aus dem Krankenhaus.

Die Chips gibt es hier ebenfalls, wenn man das nicht möchte muss man Widersprechen. Ansonsten bekommt das hier jedes Baby an und befindet sich im Armband mit dem Namen und der Zimmernummer. Der Alarm ist auch nicht laut, es ist ein stiller Alarm der bei den Schwestern direkt aufleuchtet und wenn nicht innerhalb von 5 Minuten eine Rückmeldung kommt oder das ganze im System von zwei Leuten Quittiert wird, dann erfolgt die Weiterleitung direkt an die Polizei die mit einem etwas größeren Gedeck dann vor der Klinik auffährt und abriegelt. Ein Abschneiden löst das ganze ebenfalls aus, genauso wenn die Plombe gebrochen wird. Enthalten ist darin auch ein GPS.

Ich finde das ganze eine gute Lösung, denn alle Videokameras und Co sind schon lange keine Abschreckung mehr. Die Alternative wäre ein Sicherheitsmann vor jeder Tür der rund um die Uhr vorhanden ist, alles und jeden Kontrolliert und somit auch mehr Kosten verursacht als das entsprechende System dahinter. Dann würde aber auch kein Besuch zu offenen Zeiten mehr möglich sein, wie auch ein entfernen aus dem Zimmer.

Denn es gab auch bereits Fälle, dass die Kinder den Müttern auf dem Flur und draußen vor der Tür entrissen worden sind und Entführt. Die wenigsten Mütter wären in der Lage direkt nach einer Entbindung diese zu verfolgen und selbst zu stellen. Ist der Chip dran, kann man es auch dort orten. Es widersprechen auch nur selten überhaupt welche dagegen, denn die Vorteile überwiegen dabei einfach.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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