Jeden Abend trinken wenn man ein fast volljähriges Kind hat

vom 08.09.2014, 21:24 Uhr

Alkohol, für manche Menschen ein Segen, für andere Menschen ein Traum. Natürlich hat jeder verschiedene Ansichten was Alkohol betrifft. Viele Menschen trinken gerne Mal etwas, manche übertreiben es sehr stark mit dem Alkoholkonsum und wiederum andere Menschen trinken überhaupt kein Alkohol. Das ist ja auch jeden Menschen selbst überlassen und eigentlich möchte ich mich bei solchen Themen auch nicht einmischen. Ich habe aber in letzter Zeit etwas erfahren und möchte euch fragen, wie ich mit der Situation umgehen soll und vor allem, ob man trinken sollte, obwohl man ein Kind hat.

Ich habe die letzte Woche bei einer Freundin geschlafen und habe mich eigentlich auf einen entspannten Abend eingestellt. Ich kannte ihre Mutter zu diesem Zeitpunkt schon, da ich sie auf einem Stadtfest kennengelernt habe. Auch damals ist mir aufgefallen, dass ihre Mutter schon sehr früh alkoholisiert war und mich hat das ein bisschen geschockt, da ich so etwas von meinen Eltern nicht gewohnt bin. Ich habe mir aber nichts weiter dabei gedacht, da es auch sehr heiß war und die Mutter wahrscheinlich wegen dem Stadtfest ein bisschen zu viel und auch zu schnell getrunken hat. Auf jeden Fall hat mich meine Freundin von der Bushaltestelle abgeholt und schon als wir zu ihr gingen hat sie mich gewarnt, dass ihre Mutter, wie jeden Abend, betrunken sei und das ich mich nicht wundern soll. Ich habe das erst mal so hingenommen. Bei ihr zu Hause habe ich dann schon schnell gemerkt, dass ihre Mutter wirklich stark betrunken war und mir war das schon unangenehm, da sie mir auch körperlich näher kam. Für meine Freundin war das anscheinend ganz normal.

Es gab an dem Abend auch keine weiteren Probleme, da die Mutter noch raus ging und ich mit meiner Freundin alleine war. Sie hat mir dann erzählt, dass ihre Mutter jeden Abend am trinken ist und auch meistens so betrunken. Sie hat ihre Mutter auch als Alkoholikerin bezeichnet und ich habe sie gefragt, ob sie das stört und sie hat die Frage bejaht. Allerdings hilft es wohl nichts, wenn sie das Gespräch mit ihrer Mutter sucht, da die diese ihr nicht zuhört. Die Mutter steht auch mit beiden Beinen im Leben, also einen Job, eine Wohnung, ein Auto, allerdings keinen Mann. Ich habe ihr halt geraten, dass sie wirklich ernst mit ihrer Mutter darüber reden soll, da sie sonst immer so weiter trinkt. Meine Freundin beschwert sich auch oft, da ihre Mutter alkoholisiert ist.

Ich finde das überhaupt nicht ok, wenn eine Mutter sich jeden Abend betrinkt, auch wenn das Kind schon fast volljährig ist oder sogar älter. Klar, es ist jedem Menschen selber überlassen, allerdings finde ich so etwas sehr falsch. Wie steht ihr zu diesem Thema? Findet ihr es in Ordnung oder seid ihr gleicher Meinung wie ich? Und wie soll ich mich benehmen? Da meine Ratschläge für meine Freundin nicht wirklich geholfen haben, weiß ich nun nicht, wie ich mich verhalten soll.

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» turkeyboii » Beiträge: 601 » Talkpoints: 3,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mir sind zwar auch einige Leute flüchtig bekannt, die wirklich jeden Abend zu viel Alkohol trinken. Aber es sind erwachsene Leute und somit sind sie für sich selbst verantwortlich. Ich halte mit diesen Menschen allerdings nur sehr geringen Kontakt, weil man ihn nicht immer ganz vermeiden kann. Für mich selbst wäre das jedenfalls kein Leben, wenn ich mir täglich einen ordentlichen Schwips antrinken würde.

Allerdings kann ein minderjähriges Kind auch handeln, wenn alles Reden nichts bringt. Man kann zum Jugendamt gehen und es ist immer per Laborkontrolle nachweisbar, wenn ein Mensch ständig Alkohol trinkt. Und in dem Alter wird da wohl der Umzug in eine betreute Wohngruppe möglich sein. Wobei man auch bedenken muss, dass suchtkranke Menschen kaum durch Reden ein Einsehen haben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Es gibt eben Menschen, die zu viel trinken und meistens wissen die auch, dass sie zu viel trinken und sie wissen, dass man dagegen einen Entzug machen könnte, aber sie wollen das nicht. Und ich denke, da sollte man auch die Menschen sich selbst überlassen, denn sie sind erwachsen. Die können machen, was sie wollen und manche Leute fühlen sich eben auch glücklich damit, wenn sie abends ihre Bierchen trinken können. Das kann bestimmt nicht jeder verstehen, ich würde so auch nicht leben wollen, aber für manche ist es die einzige Freude, die sie haben.

Ob das Kind nun unbedingt umziehen muss, bezweifle ich auch. Sie scheint ja nicht darunter zu leiden und die Mutter benimmt sich doch halbwegs. Wenn es für die Tochter schon normal ist, dann funktioniert das Zusammenleben ja dennoch. Anders wäre es, wenn der alkoholisierte Mensch aggressiv wird oder prügelt, aber einfach nur beschwippst zu sein, ist ja nun für andere nicht so schlimm.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Jemand, der tatsächlich jeden Tag Alkohol in so einem Maße bis zum Betrunkensein trinkt, den halte ich auf jeden Fall für einen Alkoholiker. Da würde ich der Tochter zustimmen, so sie die Wahrheit erzählt und ihre Mutter nicht nur aus irgenwelchen unerfindlichen Gründen schlecht machen will. Sicher ist die Frau erwachsen. Allerdings finde ich es schwierig, einer Person, die so offensichtlich an einer Suchtkrankheit leidet, Eigenverantwortung wie einem nicht süchtigen Erwachsenen zuzuschreiben. Gerade bei Alkoholsucht fallen mir schon ein Paar Leute ein, denen ich in meinem Leben über den Weg gelaufen bin, die alkoholsüchtig waren, aber absolut keine Einsicht zeigten, dass sie Hilfe brauchen.

Dass sie keinen Mann hat, tut hier nicht wirklich was zu zur Sache. Es gibt genügend Leute, die auch in einer normalen und relativ glücklichen Beziehung zur Flasche greifen und gar nicht auf ihren Ehepartner hören, wenn der mahnende Worte spricht. Generell ist es nicht einfach, zu solchen Leuten mit Argumenten durch zu dringen und Einsicht zu erreichen. Besonders dann nicht, wenn man das Kind dieser Person ist.

Ob sie das alleine mit sich ausmachen muss, ist die Frage. Sie scheint noch nicht so abgestürzt zu sein, dass sie den Job verloren hat. Das ist gut so. Allerdings fragt man sich auch, was sie arbeitet. Wenn sie beispielsweise Taxifahrerin wäre, dann wäre so ein Lebensstil unverantwortlich, weil von einem Vollrausch am Morgen meist noch Restalkohol im Blut ist. Oder wenn sie in einer Fabrik am Fließband arbeitet, dann kann sie sich auch selbst oder andere gefährden. Zudem muss man ja auch damit rechnen, dass die Sucht sie in Zukunft möglicherweise noch weiter nach unten ziehen mag und man da besser rechtzeitig was einleiten sollte.

Als erwachsenes Kind würde ich folgende Personen kontaktieren und um Mithilfe bitten: Den Hausarzt, Die beste Freundin oder den besten Freund des Elternteils der keine Alkoholsucht oder sonstige Sucht hat. Oma und Opa, falls sie noch leben. Geschwister des eigenen Elternteils und sonstige Verwandte wie Onkel und Tanten, die mit dem Elternteil verschwägert sind. Falls das Elternteil religiös ist, könnte man noch eine Autorität aus der religiösen Gemeinde um Hilfe bitten. Vielleicht erreicht man ja so mit vereinten Kräften, dass so eine Person einsieht, dass eine Entziehungskur dringend notwendig ist, bevor alles noch schlimmer wird.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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