Auch ohne Unverträglichkeit auf Gluten verzichten?

vom 08.09.2014, 18:56 Uhr

Da es sehr viele Menschen gibt, die an einer Unverträglichkeit des Getreideeiweißes Gluten leiden, gibt es auch immer mehr Produkte, die speziell glutenfrei sind. So gibt es mittlerweile auch in nahezu jeder Drogerie und in jedem Supermarkt Brot, Kekse und auch andere Lebensmittel, die ohne Gluten sind und die von Menschen mit dieser Unverträglichkeit gegessen werden können.

Ich höre in letzter Zeit jedoch immer wieder davon, dass auch Menschen, die Gluten vertragen, immer mehr zu diesen glutenfreien Produkten greifen. Gluten soll nicht besonders gesund sein und auch für die Figur seien diese Produkte nicht unbedingt gut sein. Von daher wollen besonders Menschen, die auf ihre Ernährung und auf ihre Figur achten, auf Gluten verzichten. Ernährt man sich glutenfrei, soll man sich auch viel besser fühlen und einfach gesünder leben.

Ist es wirklich ratsam zu versuchen, auf Gluten zu verzichten, auch wenn man es verträgt? Oder lohnt sich das einfach nicht, zumal spezielle, glutenfreie Produkte immerhin auch sehr teuer sind?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Glutenfreie Ernährung gesünder?

» ten points » M » Beiträge: 741 » Talkpoints: 11,49 » Moderator


Mein Sohn hatte in den ersten Jahren zahlreiche Lebensmittelunverträglichkeiten. Darunter waren auch Gluten. So habe ich damals zum Großteil auch für mich glutenfrei gekocht. Zum einen weil ich nicht zwei extra Gerichte kochen wollte, zum anderen um ihm ein "Vorbild" zu sein und zu zeigen, dass es durchaus nicht schlimm ist, wenn man sich glutenfrei ernährt. Er war gerade zwischen ein und drei Jahre, also in einem Alter, wo Kinder sehr gerne auch von Mamas Teller kosten wollen und noch nicht so recht verstehen, warum sie dann etwas eigenes essen müssen. So habe ich die Ernährungsumstellung im großen und ganzen mitgemacht. Beziehungsweise musste ich sie am Anfang ganz strikt mitmachen, da ich noch gestillt habe.

Ich selber habe aber keine Glutenunverträglichkeit. Ich war dann aber sehr erstaunt, dass es mir mit der Ernährungsumstellung doch spürbar besser ging. Ich habe auch sonst keine allzu schlimme Ernährung, aber auf Gluten habe ich eben zum Beispiel bei der Auswahl des Mehls nicht genommen. Da habe ich einfach klassisch Weizenmehl genommen.

Mit der Zeit wurde langsam ein Lebensmittel nach dem nächsten in den Speiseplan meines Sohnes integriert, so eben auch irgendwann wieder Gluten. Inzwischen verträgt er sie sehr gut. Ja und so verschwanden Dinkel und Co leider wieder immer mehr. Und siehe da, ich hatte nicht wirklich gesundheitliche Symptome, aber mit der Zeit fühlte ich mich eben wieder einfach ein wenig fitter und schlapper.

Nun habe ich vor einiger Zeit wieder damit begonnen auf Weizenmehl zu verzichten und ich muss sagen, dass mir das richtig gut tut! Ich verzichte allerdings nicht strikt auf Gluten. So verwende ich beim Kochen und Backen eben statt dem Weizenmehl gerne Dinkelmehl, welches ja auch Gluten enthält. Falls es vom Rezept her möglich ist, nehme ich aber auch sehr gerne Hafer, Buchweizen, Reismehl und so weiter. Geschmacklich stört mich das nicht so, allerdings muss ich gestehen, dass es eben schon auch eine Preisfrage ist. Wenn es preislich gleich wäre, würde ich auch vermehrt auf Dinkelmehl verzichten.

Wurst war noch vor ein paar Jahren oft nicht glutenfrei. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass es am Anfang (also vor rund 5 Jahren) gar nicht so einfach war, eine glutenfreie Wurst zu bekommen, abgesehen von den klassisch ausgeschriebenen "Diätprodukten". Inzwischen sind doch bereits zahlreiche Wurstsorten im "normalen" Regal gluten- und laktosefrei. Also ist es nicht schwer, in diesem Bereich darauf zu verzichten.

Ob es sich nun lohnt, einmal eine glutenfreie Ernährung auszuprobieren. Ja, ich würde sagen, ja. Vielleicht liegt es auch "nur" daran, dass man sich dann wahrscheinlich einfach noch bewusster ernährt als sonst. Vielleicht kommt es deswegen zu einem besseren Lebensgefühl, aber auch das kann dann ja nicht schaden. :wink:

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Man muss nicht alles mitmachen. Glutenfreie Nahrungsmittel sind eine Modeerscheinung. Klar ist es gut für diejenigen, die eine solche Unverträglichkeit haben, aber für den Rest ist es einfach nur ein Trend. Es ist gar kein Thema, wenn jemand diese Produkte braucht wegen einer Allergie, muss er auch darauf achten. Es kann auch sein, dass man einen Unterschied merkt, ob man glutenfreie Nahrungsmittel zu sich nimmer oder nicht, selbst wenn man es nicht beachten müsste. Aber auf der anderen Seite, esse ich auch gerne Produkte in denen Gluten vorhanden ist.

Wenn man sich an alles halten möchte, was empfohlen wird, kann man bald gar nichts mehr essen. Einmal ist es Gluten, dann Lactose, die einen Produkte senken den Cholesterinspiegel, die anderen treiben den Blutdruck angeblich in die Höhe und so weiter. Das mag alles wissenschaftlich bewiesen sein und auch richtig sein, aber man kann sich nicht an alles halten. Deswegen achte ich auch nicht auf glutenfreie Nahrung und ich muss es zum Glück auch nicht.

» Youdid » Beiträge: 421 » Talkpoints: 4,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Youdid hat geschrieben:Man muss nicht alles mitmachen. Glutenfreie Nahrungsmittel sind eine Modeerscheinung.

Vor allem ist das alles ein großes Geschäft. Immer wenn es einen neuen Trend in der Ernährung gibt kommen dazu auch die passenden Produkte auf den Markt und die sind natürlich teurer als die alten Sachen, weil sie ja einen vermeintlichen Mehrwert haben. Die Nahrungsmittelindustrie ist genauso wie jeder andere Industriezweig auf neue Produkte angewiesen um den Gewinn zu maximieren. Die etablierten Produkte werden günstiger, es gibt sie oft im Sonderangebot oder in einer günstigeren Kopie von den diversen Eigenmarken, damit wird einfach nicht mehr so viel verdient.

Deshalb bin ich bei jeden Trend sehr kritisch und wenn mir jemand Studien zeigt, die beweisen sollen, dass irgendein Inhaltsstoff tatsächlich total gesund oder total ungesund sei. Wenn mich das interessiert schaue ich dann erst mal, wer die Studie in Auftrag gegeben hat, wer sie finanziert hat und was für Methoden angewandt wurden.

Ich finde es nun nicht grundsätzlich falsch sich mit gesunder Ernährung zu beschäftigen. Ich mache wahrscheinlich auch einiges, was gerade angesagt ist. Ich kaufe regional, saisonal und wenn möglich aus biologischem Anbau und ich versuche auf verarbeitete Produkte zu verzichten. Aber ich habe für alles eben gute Gründe, die auch nicht unbedingt etwas mit Gesundheit zu tun haben, und mache nicht einfach einen Trend mit weil irgendwas angeblich "nicht so gut für meine Figur" sein soll, sondern habe mich ausführlich damit beschäftigt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich persönlich würde keine glutenfreien Lebensmittel essen bzw. nicht speziell danach suchen. Es mag zwar sein, dass sich manche Leute mit dieser Ernährung gesünder und vitaler fühlen, das kann aber auch ein Placeboeffekt sein.

Allein aus finanziellen Gründen wäre so eine Ernährung für mich nicht möglich. Wenn ich mich besser fühlen will, faste ich mal eine Zeit lang mit Tee oder esse vermehrt Obst und Gemüse.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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