Parfum trinken, wenn sonst kein Alkohol im Haus ist?

Ich habe als Kind einmal ein Buch gelesen, in der die Hauptperson gestanden hatte, schon einmal Parfum getrunken zu haben, als sie Alkohol trinken wollte, ihr ihre Eltern den Konsum jedoch verboten hatten. Von daher hatte sie einfach zu ihren Parfumflaschen gegriffen. Immerhin enthält Parfum ja sehr viel Alkohol, weshalb sie das dann ausprobieren wollte.

Nun habe ich per Zufall im Internet davon gelesen, dass ein Mädchen ebenfalls Parfum getrunken hatte, als ihr kein Alkohol zur Verfügung stand. Damit hoffte sie, sich betrinken zu können. Ob das geklappt hat, weiß ich jedoch nicht.

Ich muss sagen, dass ich es mir wirklich gar nicht vorstellen kann, dass es tatsächlich Leute gibt, die Parfum trinken, nur um an Alkohol zu kommen. Immerhin muss Parfum doch grausam schmecken und ich würde sogar denken, dass das gesundheitsgefährdend ist. Dabei wird aber wohl kaum jemand überhaupt einen Schluck herunter bekommen, denke ich. Abgesehen davon, ist es doch absolute Verschwendung, teures Parfum einfach zu trinken, nur weil man unbedingt Alkohol haben möchte.

Habt ihr auch schon davon gehört, dass es Leute geben soll, die Parfum trinken, nur um Alkohol konsumieren zu können? Oder sind diese Geschichten wohl alle nur frei erfunden?

Die Geschichten werden nicht frei erfunden sein. Alkoholiker, die kein Alkohol im Haus haben, wird es reichlich egal sein, was sie trinken. Da muss auch mal Rasierwasser oder Parfüm her halten. Ob es aber bekommt ist fraglich. Aber Alkoholiker sehen das nicht so eng und sie würden alles trinken, wo Alkohol drin enthalten ist.

Es ist aber auf keinen Fall zur Nachahmung empfohlen und deswegen sollte man diesen Thread auch bitte als gefährlich einstufen. Parfüm hat neben Alkohol so viele Zusatzstoffe, die giftig sind, dass es lebensgefährlich sein kann, wenn man diesen trinkt.

Bis jetzt habe ich noch nie davon gehört und bin auch erstaunt, da ich eigentlich geglaubt habe, dass Parfum bis zu einem gewissen Grad giftig ist beziehungsweise dass man sich selbst vergiftet, wenn man es trinken würde. Ich habe noch nie von Alkoholikern gehört, die beim Alkoholentzug zur Parfumflasche gegriffen haben. Aus Interesse habe ich ein wenig bei Google gestöbert und ich habe ein Alkoholiker-Forum gefunden, bei denen sich Leute austauschen und es bevorzugen, keine Kosmetik mit Alkohol im Haus zu haben. Ein Benutzer berichtete sogar, dass er einen kennt, der aus Verzweiflung Fensterputzmittel getrunken hat.

Schon bei dem Gedanken dreht sich mir der Magen um. Nicht nur die Zusatzstoffe sind gefährlich, sondern auch der hohe Alkoholgehalt, den man vor allem als Suchtkranker gar nicht mehr abschätzen kann. Insofern finde ich es aber auch vernünftig von Alkoholikern, die die Sucht beenden wollen, dass sie keine alkoholische Kosmetik im Haus haben wollen.

Das ist kein Geheimnis, starke Alkoholiker trinken so ziemlich alles wenn kein Alkohol im Haus ist und der Drang danach unüberwindlich ist. Soweit ich weiß ist in den Entziehungseinrichtungen aus genau diesem Grunde es untersagt Parfum und Rasierwasser mit sich zu führen. Vielleicht noch am Rande, bei den Russen gibt es sogar keine fertig abgefüllten Kanister für die Scheibenwaschanlage weil die Verführung zu groß ist das Zeug zu trinken.

Geeignet ist diese Methode aber sicherlich nur für die sogenannten Spiegeltrinker. Das sind Suchtkranke die immer einen gewissen Alkoholspiegel im Blut haben müssen und um den zu halten benötigt man nun einmal nur ein paar Schlucke. Die würden dann dafür aber auch die Flasche in kürzeren Abständen immer wieder ansetzen wenn nicht inzwischen richtiger Alkohol als Ersatz besorgt werden konnte.

Ich kann mich aber nicht so in die Lage der strammen Alkoholiker hineinversetzen, aber schmecken kann so etwas doch wirklich nicht. Mich stört es schon wenn ich aus Versehen Rasierwasser auf die Lippen bekomme, beim Parfum muss der Geschmack doch noch viel schlimmer sein. Auf jeden Fall muss der Würgereflex da schon gut wegtrainiert sein.

Mir wäre der Spaß jetzt dafür auch viel zu teuer. So eine kleine Flasche mit billigstem Rasierwasser kostet mindestens 5 Euro, Parfum dagegen ist exorbitant teurer. Der Alkoholgehalt wird vielleicht so um die 20 Prozent liegen, eher noch darunter. Da muss man sicherlich schon einen ordentlichen Schluck nehmen um auf den notwendigen Alkoholpegel zu kommen. Wobei der Gedanke an den Preis dann bei so großer Not vielleicht auch nicht an erster Stelle steht. Anders ist es auch nicht zu erklären dass der Preis beim Alkoholkonsum nach meiner Beobachtung nicht so die große Rolle spielt weil die harten Spiegeltrinker lieber drei Flachmänner kaufen als eine große Flasche obwohl diese auf den Literpreis gerechnet um ein Vielfaches preiswerter ist.

Ich kann mir aber schon vorstellen dass genau für diese Zwecke ein kleiner Vorrat für den Notfall immer im heimischen Badschrank steht. Das ist unverfänglich und wenn man merkt dass die Hände zittern und man sich vor dem Partner oder einem Besucher schämt zur Flasche zu greifen dann kann man sich ja auch einmal schnell Richtung Bad verabschieden.

Das ist das erste Mal, dass ich von so etwas höre, allein beim Gedanken wird mir übel. Der Alkoholgehalt ist unglaublich hoch bei so manchem Parfum, mal ganz abgesehen von den ganzen gefährlichen Zusatzstoffen. Ich habe leider keinerlei Erfahrung mit so etwas, würde aber jedem dringend davon abraten.

Ungewöhnlich ist es schon, Parfum mit Alkohol zu sich zu nehmen, wenn sonst kein Alkohol erhältlich ist. Ich kann mir so etwas nicht vorstellen, da der Hauptbestandteil dann zwar Alkohol sein mag, aber es noch viele Nebenstoffe gibt, bei denen ich mehr die Befürchtung hätte, es würde etwas schief gehen können. Allerdings trinke ich so ziemlich gar keinen Alkohol und ich würde auch niemals einem Alkohol trinkendem Menschen dann ein Parfum anbieten wollen.

Ich habe nun auch noch nicht von irgendjemand anderem gehört oder gelesen, dass er Alkohol trinken wollte und dadurch auf ein Parfum ausgewichen ist. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass Alkoholiker schon da zurückgreifen, so, wie es meine Vorredner beschrieben haben.