Flugausfall: Flugkapitän verwechselte Gin mit Wasser
Im Radio Ö3 wurden die skurrilsten Gründe für die Ablehnung von Entschädigungen seitens Fluglinien genannt. Ein um 24 Stunden verschobener Flug wurde damit begründet, dass höhere Gewalt es so wollte, dass ein Kapitän vor lauter Müdigkeit Wasser mit Gin verwechselte und so außer Gefecht gesetzt wurde. Der Richter sah dies schmunzelnd anders und die Fluglinie musste zahlen.
Habt ihr auch das Gefühl, dass verpflichtende Zahlungen oft mit Standardtexten abgewimmelt werden? Umgehen Fluglinien mit Billigausreden die Zahlungsverpflichtungen und warten somit lieber auf einen Gerichtsprozess, den nicht viele anstreben würden?
Wenn der Flugkapitän regelrecht außer Gefecht gesetzt war, kann man doch bestimmt nicht von einer Verwechslung sprechen. Seitens der Fluglinie ist das für meine Begriffe ja schon keine Billigausrede mehr, sondern eher Blödheit es mit solch einer Begründung der "höheren Gewalt" auf eine Gerichtsverhandlung ankommen zu lassen. Da hat wohl wirklich jemand völlig ohne Hirn den Standardantwortknopf gedrückt, ohne sich mal vorher den genauen Sachverhalt anzuschauen.
Ich kann mir das auch nicht vorstellen, weil ich nach dem ersten Schluck den Fusel gleich ausgespuckt hätte. Dies ist sicherlich eine Sache, wo man abwartet, ob geklagt wird oder nicht. Mich hätte so etwas auch maßlos geärgert und ich hätte der Fluglinie schon meine Meinung geschrieben.
Also ich persönlich kann und will so eine dämliche Ausrede nicht glauben. Für mich klingt das eher so, als hätte der Pilot keine Lust gehabt und gezielt Gin getrunken, um nicht fliegen zu müssen. Wer ist schon so dämlich und verwechselt Gin mit Wasser?
Ich finde es gut, dass der Richter sich davon nicht hat beeinflussen lassen und ich hoffe, dass solche derartig bescheuerten Ausreden von Fluggesellschaften, weil Flüge verschoben wurden, irgendwann ein Ende haben auch wenn mir klar ist, dass diese Denkweise vermutlich ein wenig sehr utopisch ist.
Immer wieder erstaunlich wie Kreativ Menschen werden können, wenn es um Ausreden geht. Aber eine höhere Gewalt ist das ja nun wirklich nicht. Für mich ist eine höhere Gewalt so etwas wie, Abriss des rechten Flügels bei einem Tornadosturm. Ja etwas übertrieben, aber so etwas ist höhere Gewalt. Aber Gin mit Wasser vertauschen? Entweder der Pilot ist Alkoholsüchtig oder er dachte er wird von Alkohol wieder wach.
Aber unabsichtlich vertauschen kann man das meines Erachtens nicht. Wasser ist geschmacksneutral und Gin schmeckt pur total bitter und brennt im Hals. Also selbst wenn ich schon am Schlafen wäre und mir das jemand in den Hals kippen würde, würde ich merken, dass ich da gerade kein Wasser getrunken habe. Ich hätte genauso reagiert wie der Richter und zusätzlich eine Urkunde für Kreativität verliehen.
Ich bin aber auch der Meinung, dass Fluglinien oder auch Bahnlinien, Ausreden nutzen um nicht zahlen zu müssen. In den meisten Fällen klappt es wohl auch. Aber Gin mit Wasser zu verwechseln gehört ja nun auch nicht zu den Standardausreden. Außerdem sind viele Fälle bereits durch die Gesetze geregelt und somit von vornherein klar, da wird dann wohl eher auf einen Gerichtstermin verzichtet und sofort gezahlt.
Also von einer Standartausrede kann man hier wohl nicht reden. Ich muss sagen ich musste hier schon sehr schmunzeln. Natürlich soll die Fluggesellschaft zahlen, wenn ein Flieger nicht fliegen kann und ich denke nicht dass an wirklich von höhere Gewalt bei so etwas reden kann. Zumal ich mich frage ob es keinen Ersatz Piloten gab. Immerhin kann es auch immer einmal ein, dass ein Pilot sich kurzfristig krank meldet und dann muss dieser ja ebenfalls ersetzt werden. Aber lustig ist so eine Ausrede dann doch irgendwie. Immerhin stellt das die Fluggesellschaft nicht wirklich in ein gutes Licht. Ist also meiner Meinung nach ziemlich schlechte Werbung.
Auch finde ich es amüsant, dass man es schafft Gin mit Wasser zu verwechseln. Da frage ich mich schon alleine, in was für einer Flasche da der Gin aufbewahrt wird. Immerhin gehe ich davon aus das er an dem Tag schon geflogen ist nachdem er so müde war, denn wenn ein Pilot bei Dienstbeginn schon so müde ist, finde ich das ziemlich fahrlässig. Es klingt jetzt als hätte er sehr viel getrunken, da es heißt das er außer Gefecht gesetzt ist, allerdings reicht im Prinzip schon ein Schluck denke ich, dass er nicht mehr fliegen darf.
Generell ist es vielleicht auch besser, dass der Pilot nicht mehr geflogen ist, nachdem er so müde war, dass er so leicht Gin und Wasser verwechselt und dies eventuell sogar nicht einmal im ersten Moment merkt. Immerhin ist man meiner Meinung nach bei extremer Müdigkeit auch nicht mehr wirklich in der Verfassung zu fliegen. Aber des weiß man ja, dass Piloten teilweise abartige lange Schichten fliegen muss. Und genau deswegen finde ich es von der Fluggesellschaft ziemlich dumm so eine Ausrede zu nutzen. Immerhin sagen sie dadurch, dass ihre Leute extrem übermüdet sind. Meiner Meinung nach definitiv ein Eigentor.
Ich denke schon, dass Firmen gerne einmal versuchen um Zahlungen drumrum zu kommen und die Ausrede mit Höherer Gewalt ist hierbei einfach oft eine gute. Die nutzen schließlich Versicherungen auch sehr gerne, warum dann nicht auch Fluggesellschaften. Aber ich finde es gut, dass der Richter ihnen nicht Recht gegeben hat. Immerhin sollten Firmen nicht mit jeder Ausrede durchkommen, auch wenn ich diese wirklich gut finde, da kann man wenigstens kurz schmunzeln. Würde mich sehr interessieren, ob etwas daran wahr ist oder nicht.
beckfrau89 hat geschrieben:Immer wieder erstaunlich wie Kreativ Menschen werden können, wenn es um Ausreden geht. Aber eine höhere Gewalt ist das ja nun wirklich nicht.
Natürlich ist das keine höhere Gewalt. Das hat sich die Fluggesellschaft nur ausgedacht, um den Zahlungen aus dem Weg zu gehen. Natürlich kann der Pilot auch den Unterschied zwischen Wasser und Gin schmecken, das kann jeder Mensch. Falls der Pilot unter einer Alkoholsucht leidet und Alkohol für ihn inzwischen wie Wasser schmeckt, hoffe ich, dass die Fluglinie ihn schnell nach Hause geflogen hat. Mit der Kündigung im Handgepäck. Ob das passiert ist, werden wir nicht erfahren, das regeln Firmen normalerweise intern. Vielleicht fliegt der Pilot das Flugzeug immer noch regelmäßig durch Turbulenzen. Irgendwann stürzt der Flieger dann auf der Lost-Insel ab.
Grundsätzlich versuchen sich die meisten Firmen, bei hohen Unkosten billig aus der Affäre zu ziehen. Wer an der Kasse zu viel Wechselgeld vom Kassierer bekommt, nimmt das sicher gern entgegen. Wer an der Steuererklärung arbeitet, setzt vielleicht auch den Privat-PC von der Steuer ab. Unternehmen handeln genauso und haben ein Interesse daran, ihre Ausgaben auf einem niedrigen Niveau zu halten. In der Praxis gehen die meisten Menschen dem Rechtsstreit aus dem Weg, schreiben das Geld als Lehrgeld ab (geht ja meistens nur um geringe Beträge) und ärgern sich im stillen Kämmerlein. Das wissen auch die Firmen, deshalb auch die Standard-Methode Ausrede – ganz gleich, wie hirnrissig der angebliche Grund ist.
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