Einfluss auf Konsumverhalten von Kindern nehmen

vom 03.09.2014, 20:58 Uhr

Ich sehe an Neffen und Nichten doch ein bedenkliches Konsumverhalten. Sie sind in verschiedenen Altersklassen und schauen auch im Fernsehen teilweise die Werbung. Dann sehen sie auch in den Geschäften die Werbung und auch durch Freunde und Bekannte der Kinder sind sie diesem Konsumverhalten doch verfallen. Wenn ich die Wunschlisten zum Geburtstag sehen und auch die zu Weihnachten, dann frage ich mich oft, wie wir früher überlebt haben. Denn alles sehen die Kinder als "das muss ich unbedingt haben" an.

Wie kann man als Erwachsener auf das Konsumverhalten der Kinder einwirken? Wie geht das, wenn sie durch Freunde und Werbung eigentlich dem schon verfallen sind? Wie wirkt ihr dem Konsumverhalten entgegen? Ich selber habe keine Kinder. Aber das erschreckt mich doch immer sehr.

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Die Wunschzettel meiner Kinder waren eigentlich nur sehr lang, als sie noch keine Vorstellung hatten wie viel man arbeiten muss, um das kaufen zu können. Als dieses Bewusstsein dann kam und sie auch den Wert des Geldes kennenlernten, wurde das anders. Es mag aber auch daran liegen, dass wir selbst nicht einfach alles kaufen, was wir uns wünschen, sondern darauf sparen.

Und da sind eben auch die Eltern gefragt. Wenn sie von klein auf alle Wünsche erfüllen, dann werden die Kinder auch immer mehr Wünsche haben. Die Werbung und auch die Freunde spielen zwar eine Rolle, aber auch der Grundstein wird im Elternhaus gelegt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Entweder man setzt sich dazu, wenn die Kinder vor dem Fernseher sitzen und sieht sich an, was sie sich ansehen. So kann man auch vermeiden, dass sie besonders viel Werbung sehen oder ihnen gleich, wenn sie die Werbung sehen erklären, dass sie das nicht unbedingt haben müssen und das dann auch begründen.

Bei den Wünschen bin ich ganz konkret. Bei mir gibt es zu Weihnachten immer ein großes Geschenk, dass ich erfülle und einen kleinen Wunsch. Mehr braucht es nun wirklich nicht, da noch Oma, Opa, Onkel, Tanten und andere dem Kind auch noch etwas schenken. Die Kinder wissen dann vor lauter Überhäufung den Wert der einzelnen Geschenke nicht zu schätzen.

Dabei ist es viel wertvoller, wenn man mit den Kindern einmal einen gemeinsamen, schönen Ausflug macht, in der heutigen Zeit, in der Zeit Mangelware ist, weil meistens beide Eltern berufstätig sind.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Meine Tante hat das sehr clever gemacht, als ihre Kinder noch klein waren. Immer wenn sie mit ihren Söhnen einkaufen war und dann beispielsweise angerannt kam und eine bestimmte Schokolade haben wollte, hat sie sie ihm erlaubt. Aber wenn er dann mit einer zweiten ankam, hat sie ihn immer vor die Wahl gestellt: entweder das eine oder das andere, das andere musst du wieder zurücktragen.

Diese Strategie hat sehr gut funktioniert und es hat dafür gesorgt, dass sie nie zu viel gekauft hat und den Kindern Grenzen beigebracht hat. Ob sie dieselbe Taktik auch bei Spielzeug angewendet hat, weiß ich nicht. Ich überlege aber ernsthaft, diese Strategie bei meinen Kindern zu kopieren, da ich ja bei meinen Cousins (heute 12 und 15) sehe, dass das gut funktioniert hat.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wie kann man als Erwachsener auf das Konsumverhalten der Kinder einwirken?

Da Kinder in der Regel nur sehr wenig eigenes Geld zur Verfügung haben verstehe ich die Frage nicht wirklich. Wenn du deinem Kind alles kaufst, was es sich wünscht, ist das nicht das Konsumverhalten deines Kindes sondern dein eigenes Konsumverhalten.

Sicher haben Kinder viele Wünsche, das ist doch ganz normal. Ich habe früher auch die Spielsachen von anderen Kindern bewundert und wollte die gleichen Sachen haben und ich habe natürlich auch die Werbung für tolle Lego Sets gesehen und habe die dann auf meinen Wunschzettel gesetzt.

Aber es ist dann doch der Job der Eltern dem Kind zu erklären, dass man nicht alles haben kann, was man sich wünscht und ihm generell ein Verhältnis zum Geld beizubringen. Eltern, die über Konsumverhalten und Ansprüche ihrer Kindern jammern, müssten eigentlich über ihr eigenes Versagen bei der Erziehung dieser Kinder jammern, aber das werden sich viele nicht eingestehen können.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich denke, dass man als Eltern ganz leicht Einfluss auf das Konsumverhalten seiner Kinder nehmen kann. Immerhin stellt man als Eltern seinen Kindern doch das Taschengeld zur Verfügung, ohne das die Kinder keinen Konsum von Gütern betreiben können. Um sich etwas kaufen zu können, brauchen die Kinder nun einmal Taschengeld und das bekommen sie ja von den Eltern. Und wenn die Eltern nicht wollen, dass die Kinder sich so viel kaufen, dann sollten sie ihrem Kind auch nicht so viel Geld geben und schon ist das Problem gelöst. Je weniger Geld ein Kind hat, desto weniger kann es sich natürlich auch kaufen und da ist es im Prinzip egal, wie viel sich das Kind wünscht. Wenn es sich die gewünschten Sachen nicht von seinem Geld leisten kann, dann hat es einfach Pech gehabt.

Meine Eltern haben mir beispielsweise nie Taschengeld gegeben, als ich noch ein Kind war. Stattdessen haben sie mir immer gekauft, was ich haben wollte. Von daher musste ich immer fragen, wenn ich etwas haben wollte. Auf diese Weise habe ich gar kein Geld gebraucht, da meine Eltern mir immer zwischendurch viele Wünsche erfüllt hatten und wenn ich ins Kino oder ein Eis essen wollte, dann gab es immer den genauen Betrag und meine Eltern entschieden dann auch, ob ich das haben durfte oder nicht. Dadurch hatten sie natürlich immer vollen Einfluss auf meinen Konsum. Ich durfte mir ja nur dann etwas kaufen, wenn meine Eltern einverstanden damit waren und wenn sie das nicht waren, dann durfte ich etwas auch nicht haben.

Ich denke, dass man den Kindern auch einfach zeigen kann, dass man für sein Geld arbeiten muss und wie viel Anstrengung es kostet, genug Geld für ein Spielzeug zusammen zu haben. So kann man die Kinder auch im Garten oder im Haushalt arbeiten lassen, wenn sie sich nun ein besonders teures Spielzeug wünschen oder wenn sie mehr Taschengeld haben wollen. So lernen sie auch, zu erfahren, was man für sein Geld alles machen muss.

Im Endeffekt ist es doch jedoch egal, wie lang der Wunschzettel der Kinder ist. Man muss dem Kind ja auch nicht zwangsläufig jeden einzelnen Wunsch erfüllen. Stattdessen kann der Wunschzettel auch als eine Liste mit Vorschlägen gesehen werden und als Eltern kann man sich doch aussuchen, was man davon kauft. Es ist doch auch schwachsinnig, jeden einzelnen Wunsch erfüllen zu wollen und das ist auch nicht nötig, wie ich finde. Dafür haben die meisten Kinder zu viele Wünsche. Und wenn sie merken, dass alle ihre Wünsche immer erfüllt werden, auch wenn es sehr viele sind, motiviert sie das auch nur dazu, beim nächsten Mal noch mehr Wünsche aufzuschreiben.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Das Konsumverhalten deiner Nichte und deines Neffen wird sich extrem verändern, wenn sie selbst für ihre Wünsche arbeiten müssen. Sind die Wunschzettel zu lang, würde ich selbstverständlich nur einen Teil erfüllen und die Geschenke nehmen, in denen ich selbst einen Sinn sehe und eventuell nützlich sind. Für alles andere, auch außerhalb der Feiertage, ist das Taschengeld da. Wenn das nicht reicht, sollte den Jugendlichen nahegelegt werden, sich einen Nebenjob zu suchen. Dort lernen sie dann, dass man nicht alles haben kann, was man will, ohne dafür etwas zu tun.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke einmal dass es für die Einflussnahme der Eltern zum Konsumverhalten der Kinder nur zwei Möglichkeiten gibt, nämlich die eigene Vorbildwirkung und konsequentes Verhalten was die Erfüllung der Wünsche der Kinder betrifft. Ich kann mir auch nicht alles kaufen was gerade angesagt ist und gleichzeitig den Kindern alles verbieten. Dadurch wirke ich unglaubwürdig und inkonsequent.

Wenn unser Sohn etwas haben wollte dann musste er zusehen wie er dazu kam. So erarbeitete er sich zum Beispiel seinen iPod hier bei Talkteria und die größeren Sachen wurden zu den Geburtstagen und zu Weihnachten von uns oder den Großeltern geschenkt. Damals musste noch nicht jeder ein Smartphone haben, aber es gab auch schon genügend andere Dinge die auf der ständigen Wunschliste standen. Die kleineren Sachen nebenbei musste er von seinem Taschengeld bezahlen was zwar auch nicht gerade üppig war, aber es gab ja auch noch die kompletten Großeltern die ihrem einzigen Enkel gerne

Bei den Einkäufen sind wir auch oft hart geblieben, besonders was die Süßigkeiten in der Quängelecke im Supermarkt oder die vielen unterschiedlichen Zeitungen betraf. Ein oder zwei Hefte im Monat waren genehmigt, mehr aber nicht. In seinen Augen mag das oft hart gewesen sein, aber letztendlich lernte er dadurch Prioritäten zu setzen und auch mal auf einiges zu verzichten wenn er keinen Sponsor fand. Auch lernte er dadurch sich durch die eigene Hände Arbeit ein paar Euro zu verdienen. Als Schulkind trug er Zeitungen aus und später sah er zu etwas Geld durch bestimmte studentische Aktivitäten zu bekommen.

Rückblickend muss ich sagen dass für ihn das wohl der richtige Weg gewesen ist. Er ist sparsam und er überlegt bevor er sich etwas kauft. Mit seinem Geld was wir ihm jeden Monat überweisen kommt er gut über den Monat und soweit ich weiß bleibt meistens noch etwas übrig. So verzichtete er freiwillig auf ein eigenes Auto weil es an seinem Schulstandort bei freier Monatsfahrkarte einfach nicht erforderlich ist und er bei einem Besuch bei uns mit der Bahn anreist.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das stimmt das die Kinder sobald sie fernsehen wirklich alles haben wollen. So ist es glaube ich bei allen Kindern, so auch bei meinen. Zumindest bei meiner großen, die Kleine ist noch zu klein dafür. Und natürlich will sie im Geschäft auch immer das oder das haben. Oder es sind eben Geburtstags oder Weihnachtswünsche.

Ich mache es bei meiner Tochter meistens so dass ich ihr das Geld gebe das ich ausgeben möchte und sie darf sich dann im Geschäft selber etwas aussuchen. Sie fängt natürlich bei den größten Dingen an die man in der Werbung sieht und fragt immer: Geht sich das aus. Ich erkläre ihr dann immer wie viel sie kaufen kann. Und am Ende ist es dann meistens so dass sie mehrere günstige Kleinigkeiten kauft anstatt einen großen Blödsinn, so wie ich immer schön sage.

Auch bekommt sie heuer kein gekauftes Weihnachtsgeschenk von uns. Wir basteln ihr das selber und ich bin mir sicher dass sie eine riesen Freude damit haben wird. Sie bekommt etwas mit dem sie selber spielen kann und nicht etwas das selber spielt. Ich habe die Erfahrung gemacht dass sie mit so etwas mittlerweile mehr Freude hat. Auf eine Frage meines Mannes vor kurzem, was sie jetzt auf den Wunschzettel schreiben würde, wenn es schon so weit wäre, wusste sie nicht einmal eine Antwort.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Natürlich wollen Kinder alles haben, die Verlockungen sind überall vorhanden und so ist es für Kinder schwer das wirklich logisch zu betrachten. Wichtig ist es sicherlich dem Kind ein bestimmtes Verständnis von Geld zu vermitteln. Das kann man ja auch über Taschengeld machen. Man kann dann eben nur das kaufen, was vom Taschengeld her geht und besondere Sachen gibt es dann nur zu den Feiertagen. So war das bei mir auch und ich habe das auch überlebt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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