Liegt die Körpergröße an wachsendem Wohlstand und Ernährung?
Kinder überragen die Eltern um rund sechs Zentimeter, das heißt, sie sind größer als ihre Eltern. Daran ist der steigende Wohlstand schuld, die bessere Ernährungslage und die medizinische Versorgung. In der dritten Welt sind die Kinder zu 50 Prozent kleiner als der Durchschnitt weltweit. Anhand der Nordkoreaner und der Südkoreaner kann man am besten den Unterschied feststellen.
Die Nordkoreaner blieben nach dem zweiten Weltkrieg in ihrer Körpergröße stehen. Nach der Teilung des Landes sind die Südkoreaner um sechs Zentimeter größer als die Koreaner im Norden. In Nordkorea herrscht chronische Nahrungsknappheit. Info.
In der ehemaligen DDR war es ebenfalls so, dass die Menschen etwas kleiner wurden nach dem Mauerbau. Das hat sich aber nun wieder angeglichen. Wie ich irgendwo mal gelesen hatte, soll das Eiweiß auch eine Rolle bei der Körpergröße spielen. Könnt ihr anhand eurer Körpergröße und der eurer Eltern und Großeltern feststellen, dass ihr ein paar Zentimeter mehr an Körpergröße habt als sie?
Bei uns in der Familie trifft diese These nicht zu. Mein Großvater ist im Krieg groß geworden und trotz der Nahrungsknappheit hat er eine stattliche Größe erreicht. Ich bin auch nicht unbedingt größer als meine Eltern. Mein Vater ist 1,85m, meine Mutter ist mit 1,69m genauso groß wie ich. Meine Schwester ist ein paar Zentimeter größer, aber nur minimal. Ich glaube, dass die Gene auch eine große Rolle hierbei spielen. Bei uns in der Familie sind männliche Größen zwischen 1,85 und 1,95m durchaus normal, unabhängig von der Generation und der Nahrungsmittelknappheit.
Meine Schwiegermutter misst nur ganze 1,55m, mein Schwiegervater 1,80m. Trotzdem sind alle ihre drei Kinder knapp unter 1,80m groß, mein Partner sogar 1,74m, was für einen Mann eine eher unterdurchschnittliche Größe ist. Nach deiner Theorie müsste seine Größe eher auf Nahrungsmangel und mangelnden Wohlstand zurückzuführen sein, was ich so nicht belegen kann. Es ist eher so, dass die Familie ihre Kinder sehr gut versorgen konnte und es ihnen an nichts gefehlt hat. Ich würde seine Größe eher auf die Gene zurückführen, eben auch weil seine Mutter so klein ist. Das hat in meinen Augen nicht viel mit Ernährung zu tun, man unterschätzt sehr leicht und schnell die genetische Komponente.
Mag ja sein, dass die Kinder in den Entwicklungsländern kleiner sind als im weltweiten Durchschnitt. Aber wenn die Eltern auch unterdurchschnittlich groß sind, können meiner Ansicht nach keine überdurchschnittlichen Kinder dabei rauskommen, egal wie viele Nährstoffe und wie viel Nahrung man hinzufügt.
Ich sah erst neulich eine Dokumentation über den so genannten Denisova-Mensch. Man hat in Sibirien Hinweise auf diese Homo-Art gefunden und dabei festgestellt, dass es sich um eine vollkommen neue und bis dahin unbekannte Art handelt. Man hat sogar einen Backenzahn und Zehenknochen gefunden, die deutlich größer waren als die vergleichbaren Körperteile beim modernen Menschen. Nach deiner Logik müsste der Denisova-Mensch ja viel kleiner sein als der moderne Mensch, da wir heute im Vergleich zur Steinzeit in einer Überflüssgesellschaft leben.
Ich kann das aus meiner Familie auch nicht bestätigen. Bei meinen fünf Geschwistern und mir ist es eher so, dass die jüngeren größer geworden sind als die älteren. So als wäre die Gebärmutter dann schon ordentlich gedehnt gewesen.
Aber ich denke, einzelne Familien spielen da keine Rolle. Hier ist die Rede vom Durchschnitt. Und der ist definitiv durch den Wohlstand und die bessere Versorgung gestiegen. Aber beim Individuum spielen eben noch so viele andere Faktoren mit hinein. Allen voran die Gene.
Eine Zeitlang, zu Beginn der Pubertät, hatte ich Probleme mit meiner Größe. Also ging meine Mutter mit mir zum Arzt. Das Vermessen meiner Handknochen ergab, dass ich 1,60 Meter werden könnte. Letztlich sind es nur 1,53 Meter geworden. Ich hab aber als Kind so schlecht gegessen, dass meine Mutter mich schon fast zwangsernähren lassen wollte. Aber meine Gene hatten eigentlich noch ein bisschen mehr mit mir vor. Die 1,60 Meter würden auch besser zu meinen Geschwistern passen. Da schlage ich nämlich etwas aus dem Rahmen.
Also ich halte diese wissenschaftliche Annahme für korrekt, aber sicherlich nicht bei jedem einzelnen menschlichen Individuum und seiner Familie zu erkennen.
Mag ja sein, dass die Kinder in den Entwicklungsländern kleiner sind als im weltweiten Durchschnitt. Aber wenn die Eltern auch unterdurchschnittlich groß sind, können meiner Ansicht nach keine überdurchschnittlichen Kinder dabei rauskommen, egal wie viele Nährstoffe und wie viel Nahrung man hinzufügt.
Aber auch die Eltern haben doch durch Nahrungsmangel womöglich schon an Größe eingebüßt und wären von den Genen her größer gewesen. Wir reden hier doch auch nicht von viel. Nur ein paar Zentimeter.
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