An der Körpersprache erkennen, wenn jemand nicht ehrlich ist
Wie kann man an der Körpersprache erkennen, wenn das Gegenüber nicht ehrlich ist? Ich habe gehört, dass derjenige dann in eine bestimmte Ecke mit den Augen schielt oder den Kopf anders hält, als wenn er die Wahrheit sagt. Habt ihr schon mal an der Körperhaltung, an der Körpersprache eines Menschen gesehen, dass er euch anlügt? Habt ihr ihn darauf angesprochen? Hat er wirklich gelogen?
Ich habe mal gelesen, dass ein Mensch lügen soll, sobald er den Blick nach rechts abschweifen lässt. Wenn ein Mensch nach links schaut, dann soll er angeblich Erinnerungen abrufen und kann auf diese Weise angeblich nicht lügen. Ich habe das mal bei einer Person beobachtet und habe sie direkt gefragt, ob sie gerade sich erinnert bzw. lügt. Diese Person hat abgestritten, gelogen zu haben, obwohl sie nach rechts geschaut hat. Daher bin ich nicht sicher, ob diese "Regel" auf alle Menschen anwendbar ist oder ob es da auch individuelle Ausnahmen gibt.
Das man es am Blick erkennt habe ich auch schon gelesen. Wobei ich nicht glaube, dass es an der Richtung liegt in die jemand schaut. Mir ist aufgefallen, dass viele Menschen keinen Blickkontakt halten können, wenn sie lügen oder aber sie werden rot. Wenn jemand natürlich andauernd lügt, treten solche Körperreaktionen nicht mehr auf. Manche Leute sind so gute Lügner, dass man es nur schwer an der Mimik oder Gestik erkennen kann.
Ich habe auch die Erfahrung mit dem Blickkontakt gemacht. Wenn dich jemand eindringlich anschaut und ohne zu zögern, Fahrigkeit, Nervosität oder ungewöhnliche Erscheinungen alles klar formuliert und erzählt, glaube ich in den wenigsten Fällen an eine Lüge. Da ist allerdings auch wieder zu beachten, wie nahe man der Person steht..
karl86 hat geschrieben:Ich habe auch die Erfahrung mit dem Blickkontakt gemacht. Wenn dich jemand eindringlich anschaut und ohne zu zögern, Fahrigkeit, Nervosität oder ungewöhnliche Erscheinungen alles klar formuliert und erzählt, glaube ich in den wenigsten Fällen an eine Lüge. Da ist allerdings auch wieder zu beachten, wie nahe man der Person steht..
In dem Fall könnte es aber auch genauso gut auswendig gelernt sein, was man dir erzählt. Viele Lügen kann man gut vorbereiten und zu Hause einstudieren, damit man weiß was man sagt, wenn es darauf ankommt. Viele meinen immer, dass Lügner länger brauchen, um sich eine Lüge auszudenken und deswegen zögern, aber das stimmt nicht.
Ich habe das eher so, dass wenn ich versuche mich an Sachen zu erinnern, mir teilweise die Worte fehlen und ich nicht unbedingt flüssig rede, je nach Thematik und auch davon abhängig, wie lange ein bestimmtes Ereignis zurückliegt. Wenn ich jetzt beispielsweise gefragt werden würde, wie ich meine Zeit im Kindergarten empfunden habe, müsste ich auch erst einmal überlegen, wie das damals nochmal war. Schließlich ist diese Zeit schon 20 Jahre her und nichts, was aus der Pistole geschossen kommt, wenn man Nachts geweckt und danach gefragt wird. Das Zögern und Nachdenken hat also in diesem Fall nichts mit dem Ausdenken von Lügengeschichten zu tun.
Olly173 hat geschrieben:Ich habe das eher so, dass wenn ich versuche mich an Sachen zu erinnern, mir teilweise die Worte fehlen und ich nicht unbedingt flüssig rede, je nach Thematik und auch davon abhängig, wie lange ein bestimmtes Ereignis zurückliegt. Wenn ich jetzt beispielsweise gefragt werden würde, wie ich meine Zeit im Kindergarten empfunden habe, müsste ich auch erst einmal überlegen, wie das damals nochmal war. Schließlich ist diese Zeit schon 20 Jahre her und nichts, was aus der Pistole geschossen kommt, wenn man Nachts geweckt und danach gefragt wird. Das Zögern und Nachdenken hat also in diesem Fall nichts mit dem Ausdenken von Lügengeschichten zu tun.
Ja, teilweise hast du Recht. Ich finde aber das ist dann wieder Ansichtssache. Ich hätte in meinem Beitrag vielleicht ausführlicher sein sollen. Ich habe mich mit meiner Aussage eher auf alltägliches bezogen. Zum Beispiel in einer Partnerschaft: Wenn du deine Frau/Mann fragst, wo er gerade weil sie/er vielleicht 2 Stunden später als angekündigt gekommen ist, nicht auf die Frage gefasst ist und dann nach einer Antwort stammelt, auf den Boden schaut und sich nicht direkt seiner Antwort sicher ist, dann kann man denke ich meistens sagen dass nicht unbedingt etwas ehrliches dabei raus kommt. Außer es ist eine Beichte.
Andernfalls, wenn man erwartet, dass seine Lüge getestet wird, kann man seine Sicherheit natürlich gut einstudieren. Allerdings wird es mit genug Übung und Vorbereitung leider jedem möglich sein ein guter Lügner zu sein. Spontan zu lügen fällt da allerdings den meisten schwerer (aus meiner Erfahrung). Dann mache ich meist an diesen unsicheren Gesten eine Lüge fest, die sich danach in vielen Fällen als solche herausgestellt hat. Natürlich will ich nicht wissen wie oft auch ich schon angelogen wurde, ohne es zu wissen. Aber ich denke damit hat jeder zu kämpfen.
Das ist möglich und zum Teil auch erlernbar, aber ich wäre ausgesprochen vorsichtig mit simplen Formeln a la "Wenn er das und das macht während er spricht, ist das eine Lüge".. so einfach ist das leider nicht.
Freud sagte mal, es gibt keine perfekte Lüge. Wer Ohren und Augen habe, könne jede entlarven.
Teilweise funktioniert das durch emotionale Inkonsistenzen; dazu muss man einen Menschen schon besser und tiefergehend kennen (wobei das bei manchen schnell, bei manchen nie passiert - ist ein eigenes Feld für sich) - zum Beispiel, wenn ich weiß, dass mein Gegenüber ein sturer und trotziger Mensch ist, kann ich davon ausgehen, dass er, wenn er ein starkes Motiv hat, zu behauptet, er hätte in irgendeiner Situation sehr einfach klein beigegeben, lügt. Sicherlich lässt sich sowas auch an Details des Gesichtsausdrucks ablesen, aber das ist mehr eine Aufgabe der Intuition (und manche können das sehr gut, vor allem Menschen mit hochsensiblen Sinnen), weniger aber durch bewusstes Sehen.
Eine andere Sache ist z.B. das Erkennen von verstellten Emotionen: Ein gefälschtes Lächeln zum Beispiel soll man sehr gut an den "Krähenfüßen" außen neben den Augen erkennen, die Fehlen, wenn man ein Lachen/Lächeln künstelt.
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