Nimmt ein Making-Off euch die Illusion des Films?

Ich sehe mir gerne mal die Making-Offs von Filmen an, wenn sie auf einer DVD mitgeliefert werden. Eine Bekannte meinte, dass sie diese Remakes wohl auch interessant findet, aber ihr die gesamte Illusion des Films nehmen würde. Gerade bei animierten Filmen oder Filmen, wo viel mit Tricks gearbeitet würde, würde ihr der Film durch die Remakes dann verdorben werden.

Nimmt ein Making-Off euch auch die Illusion des Films oder schaut ihr diese Remakes immer an? Schaut ihr diese Remakes nachdem ihr den Film angeschaut habt oder davor?

Du solltest dich mal mit dem Unterschied eines Making-Ofs und eines Remakes beschäftigen. Ein Remake ist eine Neuverfilmung eines alten Stoffes. Wenn du nach einem Making-Of fragst, interessiert mich das eher wenig, genau wie das meiste andere Bonusmaterial. Das schaue ich in der Regel niemals an.

Oh Sorry, da habe ich wirklich was verwechselt. Ich meine natürlich die Making-Offs der Filme. Danke für den Hinweis.

Wenn ich mir einen Film anschaue bin ich mir eigentlich unterbewusst immer im Klaren darüber, dass vieles nicht der Realität entspricht, aber ich finde einen Film nicht weniger unterhaltsam, wenn ich beim Anschauen irgendwann mal "super CGI" denke und nicht "was für ein schreckliches Monster".

Ich schaue mir "making of" und "behind the scenes" Extras auf DVDs nicht bei allen DVDs an. Es gibt Filme, da interessiert mich das nicht wirklich und wenn man nur zehn Minuten Material oder so hat kann man davon ausgehen, dass das dann einfach Eindrücke vom Set sind, die irgendwie nett zusammen geschnitten sind. Das ist vielleicht spannend, wenn man noch nie ein Filmset gesehen hat, aber ich finde es nur interessant, wenn in den Extras auch auf spezielle Aspekte des Films näher eingegangen wird. Wenn die Extras also tatsächlich etwas sind, das auch extra produziert wurde und nicht der Abfall, der beim Filmen halt so nebenbei angefallen ist.

"Making-Offs" ist übrigens auch nicht richtig. Das würde so etwas wie "aus dem Staub machen" heißen, wobei es das natürlich nicht im Plural gibt. Wenn du von der Herstellung von etwas sprichst hat das "of" nur ein F. Englisch ist zwar einfacher als Deutsch, hat aber auch seine Tücken.

Ich habe mir bei einigen Filmen, von denen ich die DVD habe, auch schon mal das Making-of angesehen. Ich finde es einfach interessant, wie manche Szenen entstanden sind und wie manche Illusionen geschaffen wurden. Aber einer erwachsenen Person sollte es doch klar sein, dass beim Dreh eines Films auch mal in die Trickkiste gegriffen wird und dass nicht alles so ist, wie es scheint. Darum kann bei mir das Making-of auch nicht die Illusion zerstören, weil ich nicht die Illusion habe, dass keine Tricks verwendet wurden, wenn z.B. Harry Potter auf dem Besen über Hogwarts fliegt. So interessiert es mich dann einfach, wie der Trick funktioniert.

Ich schaue mir diese Dinge immer erst an, wenn ich den Film schon gesehen habe und nicht vorher. Das liegt einfach daran, dass ich erst den Film sehen möchte, wenn ich ihn schon mal in der Hand halte. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es interessant ist, wenn man sich das Making-of vorher ansieht und dann weiß, wie eine bestimmte Szene gemacht wurde, wenn man sie im Film sieht. Allerdings kennt man diese Szene dann eben schon vorher und wenn ich vorher die Geschichte noch nicht kenne, möchte ich mir nicht den Spaß verderben, indem ich vorher schon einige Szenen kennenlerne.

Mich interessieren Making-Ofs generell nicht besonders. Auch Interviews mit Schauspielern, die über ihre neuesten Filme und deren Entstehung berichten, schaue ich mir nur selten an. Wahrscheinlich liegt es bei mir wirklich daran, dass ich einen Film, gerade wenn er mir gefällt, lieber als losgelöstes "Kunstwerk" sehen möchte denn als Produkt jahrelangen Werkelns von Dutzenden und Aberdutzenden Menschen.

Ich mag gerne Fantasy-Filme und Blockbuster von epischer Bildgewalt und finde, dass gerade bei dieser Art Film Making-Ofs doch ziemlich desillusionierend wirken. Natürlich weiß ich vom Verstand her genau, dass der Held in einer Lagerhalle vor einer grünen Wand mit dem Schwert herum fuchtelt, während der Drache erst später eingefügt wird. Aber ich finde es einfach nicht besonders spannend, dies dann auch auf dem Bildschirm zu sehen.

Auch Kommentare und Berichte von Schauspielern zu ihren Filmen nerven mich oft ein bisschen, weil sie doch manchmal recht schönfärberisch daher kommen. Da sind immer alle die besten Freunde, die Dreharbeiten waren so toll, dass alle geweint haben, als es vorbei war, und es war ein einschneidendes Erlebnis, genau diese Rolle gespielt zu haben. Das mag zum Teil schon stimmen, aber mir geht die ewige Lobhudelei immer schnell auf den Keks.

Ich finde das teilweise schon interessant. Gerade wenn es um Stunts geht oder um Spezialeffekte. Ich schaue mir das Making-Off aber immer erst nach dem Film an. Wenn man es vorher schaut, ist die ganze Spannung weg. Das mache ich auch grundsätzlich bei Kinofilmen so. Vorher wird manchmal ein Making-Off im Fernseher gezeigt. Dort sieht man aber in den meisten Fällen schon die Highlights, die dann beim Kinogang keine Highlights mehr sind. Wenn man das Making-Off danach anschaut finde ich es gut. Dann kann man manche Szene aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

Das Bonusmaterial, auch das Making-Of, schaue ich mir wirklich nur bei Filmen an, die ich sehr gerne habe. Bei allen anderen Filmen sehe ich es mir eben nicht an. Die Illusion wird bei mir dabei auch nicht zerstört, ich finde es eher faszinierend, einen weiteren Einblick in den Film zu bekommen.

Making-Offs schaue ich eigentlich viel zu selten. Sie bieten immer die Möglichkeit hinter die Kulissen zu schauen, mehr über den Film zu erfahren. Oft ist es auch interessant die Schwierigkeiten bei einer Filmproduktion durch diese Beiträge zu erfahren. Zum anderen bekommt man meist auch ein Gefühl für die wahre Natur der Schauspieler oder Regisseure, die meist in diesen Beiträgen zahlreiche Interviews geben. Ich bin jedoch der Meinung, dass man sich ein Making-Off vielleicht aber besser nach dem Film ansieht, da man sich durch den Beitrag sicherlich das ein oder andere Mal spoilern könnte.