Reaktion wenn Kind den Eltern gemaltes Bild verkaufen will

vom 28.08.2014, 12:42 Uhr

Ich musste doch gestern Abend schmunzeln, als meine Cousine erzählte, was ihr 3 jähriger Sohn gebracht hat. Er hat ein Bild gemalt und zeigte es auch stolz seinem Vater, als er von der Arbeit nach hause kam. Der Junge meinte "Schau mal Papa, das habe ich gemalt." Der Vater lobte seinen Sohn und auch das Bild und sagte, dass es hübsch ist und dass er sich viel Mühe gegeben hat. Der Junge fragte ihn, ob er das Bild haben will und der Vater sagte auch sofort "ja". Dann kam von dem Jungen der Satz "Kostet aber 1 Euro". Der Vater war ziemlich perplex und er gab dem Jungen den Euro und bekam das Bild.

Meine Cousine war sauer über ihren Mann, der dem Jungen einen Euro gab und befürchtet nun, dass der Kleine seine Bilder nun alle an sie verkaufen will. Sie befürchtet, dass der Junge sich gekränkt fühlt und denkt, dass er nicht schön gemalt hat, wenn man kein Geld dafür gibt und dann befürchtet sie auch, dass sie arm werden, wenn er die Hand aufhält.

Ich muss zugeben, dass ich als kinderlose Frau nicht wüsste, wie ich reagieren würde. Die Eltern wissen auch nicht, wo er das aufgeschnappt hat. Vielleicht beim Einkaufen, denn sie gehen auch gerne auf den Flohmarkt und nehmen den Stöpsel mit. Aber wie sollte man nun richtig reagieren, dass sich der Junge nicht gekränkt fühlt und denkt, dass seine Bilder nichts wert sind und dass sie ihm auch die Motivation nicht nehmen zu malen? Wie würdet ihr reagieren?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Muss man sich eigentlich immer so schrecklich viele Gedanken machen, wenn man Kinder hat? Der Knabe ist gerade mal drei. Den Spruch hat er wahrscheinlich irgendwo aufgeschnappt und immerhin im richtigen Zusammenhang angewendet. Das macht ihn noch lange nicht zum Hardcore-Kapitalisten. Er ahmt eben Situationen nach, welche ihm im Alltag begegnen, und das ist doch eigentlich ein eher positives Zeichen eines aufgeweckten Kindes.

In so jungen Jahren hat man doch sowieso noch keine klare Vorstellung davon, wie viel Geld wert ist und wie Kaufen und Verkaufen funktioniert. Ich habe schon ältere Kinder gehört, die in ähnlichen Zusammenhängen "tausendhundertmionzig Euro" gesagt haben und offensichtlich nur Spaß gemacht haben. Deshalb befürchte ich nicht, dass der Kleine jetzt eine Massenproduktion an Zeichnungen anfängt und nur noch gegen Geld künstlerisch tätig wird.

Wahrscheinlich hat er die Episode schon längst wieder vergessen und den Euro verloren, während die Eltern sich noch den Kopf zerbrechen, ob sie gerade Sohnemanns fragiles Ego erschüttert haben. Falls tatsächlich eine Marotte daraus werden sollte, kann man das frühreife Finanzgenie ja immer noch darauf hinweisen, dass es auch mal ganz nett wäre, ein Bild geschenkt zu bekommen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich würde mir da nun auch nicht so viele Sorgen machen. Wenn er das nächste Mal wieder ein Bild verkaufen will würde ich einfach sagen, dass man nicht jedes Bild bezahlen kann und der Junge ja auch Taschengeld bekommt. Man kann das einem Kind erklären. Ansonsten ist das natürlich wirklich eine Phase, in der man viel nachsagt und sich gar nicht so sehr Gedanken darum macht.

Ich hatte als Kind auch mal eine Phase, in der ich zum Beispiel auf einer Familienfeier war und mit meinem Cousin Kirschen gesammelt habe. Diese haben wir dann an die Verwandten verkauft um so unser Taschengeld aufzubessern. Das haben die auch mitgemacht und zu Hause habe ich das dann nicht wieder gemacht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe zwar auch noch keine Kinder, aber ich denke auch, dass man diese Situation nicht so aufbauschen sollte. Sicher war es für das Kind toll, dass es eines seiner Kunstwerke an den Vater verkaufen konnte und vielleicht versucht er es auch noch ein weiteres Mal, eines seiner Kunstwerke so an den Mann zu bringen. Dann kann man es ihm ja erklären, dass es nicht immer so funktioniert und dass die Eltern die Bilder trotzdem ganz toll finden. Ich denke, dass ein dreijähriges Kind das sicher nicht so schlimm findet und bald auch wieder neue Ideen haben wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich denke auch, dass man einfach abwarten sollte und kein allzu großes Drama daraus machen. Eventuell kommt der Sohnemann nochmals auf die große Auktion zu sprechen und möchte diese erneut machen, andrerseits aber könnte es durchaus auch sein, dass er es schon wieder vergessen hatte.

Man sollte dem Kind, wenn es öfters vorkommt einfach erklären, dass es nicht jedes Mal Geld für eine Zeichnung bekommen wird. Das kann man sicher ganz einfach erklären, sodass sich der Junge zufrieden erklärt. Vielleicht kann man dann, wenn der Junge arg enttäuscht ist, ihm anbieten, dass man mit ihm zusammen sitzt und zusammen malt oder sowas. Also einfach ihm vermitteln, dass Zeit viel wertvoller ist, als eine materielle Aufmerksamkeit.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich weiß nicht, warum deine Cousine über ihren Mann sauer ist. Vielleicht hätte sie genau so in einem solchen Moment der Überraschung reagiert, wie ihr Mann. Der Kleine scheint recht pfiffig zu sein. Wenn er noch einmal kommen sollte, könnte man ihm sagen, dass die Menschen, die ein Bild verkaufen wenn sie groß sind, von dem Geld leben müssen: Essen kaufen, Strom bezahlen, Miete bezahlen und Kleidung kaufen. Das alles bekommt er von Papa und Mama. Aber der Mann muss Bilder verkaufen, sonst hat er kein Geld für solche Sachen. Wenn er jetzt auch Geld für ein Bild will, dann muss er sich alles davon kaufen und sehr viel sparen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Alle Achtung, für einen drei Jahre alten Menschen ist das sehr clever. Vor allem, dass er einen so relativ realen Preis nennt und nicht einen Fantasiebetrag, von beispielsweise einer Million.

Kinder sind alle anders. Vielleicht liegt ihm das Verkaufen ja, und er hat dort ein Talent? Dann sollte man überlegen, ob man das nicht vielleicht sogar fördern sollte. Manche sind eben die geborenen Händler. Warum nicht vielleicht dieses Kind?

Was die Mutter vermutlich schockiert hat, ist dass das Kind das in der Familie probiert hat. Aber wo soll sich ein Kind in dem Alter sonst ausprobieren? Ältere Kinder könnten sich vielleicht einen Verkaufsstand draußen aufmachen und die Bilder an Fremde verkaufen, aber in dem Alter wäre das ja schwer möglich. Von daher ist es doch nachvollziehbar! Und Prozesse des Verkaufens sehen Kinder ja mehrmals wöchentlich, wenn man Lebensmittel beschaffen muss und im Möbelhaus hat es vielleicht auch schon mal fest gestellt, dass auch Bilder verkauft werden. Vielleicht hat es auch Kontakt zu älteren Kindern und am Vorbild gelernt?

Ich würde dem Kind klar machen, dass man in der engsten Familie Basteleien und Bilder nicht verkauft. Oder wenn man darauf eingehen möchte, das Geld in der Spardose anlegen, wenn es wirklich ein ausnehmend schönes Bild ist. Wenn das Kind wirklich so klar weiß, dass es seine Bilder verkaufen will, dann könnte man es eine Menge malen lassen und es auf dem Flohmarkt einen Stand aufmachen lassen, und die Bilder zum Verkauf anbieten. Allerdings muss das Kind schon ziemlich talentiert sein, dass es mit drei Jahren etwas produziert, was sich auch jemand kauft. Ist das bei dem Kinder der Fall? Dann könnte man das ja in Betracht ziehen und so eine Alternative schaffen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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