Wie sinnvoll ist Erste Hilfe im Schulunterricht?
Erste Hilfe ist bei den meisten Menschen erst dann ein Thema, wenn sie den Führerschein machen wollen und als Voraussetzung dafür den Nachweis über den erste Hilfe Kurs vorlegen müssen. Nur wenige Menschen machen diese Kurse dann auch regelmäßig, um nicht aus der Übung zu kommen und im Notfall auch nichts vergessen und routiniert handeln zu können. Viele vergessen das aber auch und sind dann überfordert, wenn sie erste Hilfe leisten müssen.
Einige Politiker haben jetzt den Vorschlag gemacht, erste Hilfe in Schulen als Unterrichtsfach anzubieten, aber wie sinnvoll wäre erste Hilfe als Unterrichtsfach in der Schule? Ab welcher Klassenstufe wäre das in euren Augen sinnvoll? Wie sollte die Prüfung am Ende aussehen, eher praktisch oder eher theoretisch? Sollte es jeden Tag unterrichtet werden oder nur jede Woche oder einmal im Monat?
Erste Hilfe aus Schulfach stelle ich mir schwierig vor. Wie sollte denn ein solches Fach sinnvoll mit Inhalten gefüllt werden und das über ein ganzes Schuljahr? Absolut richtig finde ich, dass man das Thema behandeln sollte. Aber ein komplettes Schulfach daraus zu machen ist überflüssig. Man könnte vielleicht eine Art verpflichtendes Projekt oder eine Arbeitsgemeinschaft mit einer bestimmten Wochenstundenzahl daraus machen. Zum Beispiel muss jeder Schüler im laufenden Schuljahr zehn Stunden Erste Hilfe nachweisen können.
Das ganze ist verpflichtend und endet mit einer Überprüfung. Die Prüfung sollte je nach Klassenstufe angepasst sein. Ich würde sowohl die Theorie als auch die Praxis testen. Je nach Klassenstufe kann man sowohl das Projekt als auch die Prüfung leichter oder schwerer ansetzen. Bei den kleineren Schülern würde ich eher allgemeine Dinge als Bestandteile ansehen. Bei älteren Schülern kann man das je nach Alter anpassen und erschweren, indem man mehr humanbiologische Inhalt voraussetzt oder in das Projekt mit einfließen lässt.
Mir fällt da spontan die Versorgung von Wunden ein, Verbände oder wie man zum Beispiel Knochenbrüche oder Verbrennungen erkennt und vorsorgt. Wichtig sind auch alltägliche Dinge, die öfter vorkommen. Beispielsweise Schürfwunden versorgen, Bienenstiche oder kleinere Sportverletzungen. Man kann auch die Stundenzahl bei älteren Schülern etwas erhöhen.
An Unterrichtsinhalten könnte ich mir schon einiges vorstellen, ich glaube aber nicht, dass es für ein komplettes Fach reicht. Es würde meiner Meinung nach zu viele Überschneidungen mit anderen Fächern wie beispielsweise Biologie geben. Ein fächerübergreifendes Projekt wäre meiner Meinung nach viel sinnvoller. Die Idee an sich ist aber prima!
Ich fände die erste Hilfe als ständiges Unterrichtsfach während eines ganzen Schuljahres eigentlich auch nicht geeignet. Dabei wüsste ich dann auch nicht, was der Lehrer alles den Schülern beibringen soll. Aber als Projekt würde ich es toll finden, wenn auch den Schülern schon die Grundlagen der ersten Hilfe beigebracht werden würden. Es kann ja einfach mal ein Projekt sein, was an einem Tag stattfindet, an dem dann dafür kein Unterricht ist. Ich kann mir vorstellen, dass die Schüler dann auch mit Begeisterung dabei sind.
Ich weiß noch, dass ich schon im Schwimmverein die erste Hilfe und dabei vor allem natürlich die Wasserrettung und die Herz-Lungen-Wiederbelebung lernen musste und dass das auf den Turnieren auch geprüft wurde. Die Grundlagen beherrsche ich noch heute und daher war das schon nicht verkehrt, diese Dinge schon als Kind zu lernen. Ich denke, dass ich so ungefähr 10 Jahre alt war, als ich die Grundlagen beigebracht bekommen habe und das Alter finde ich auch gut dafür, wenn die Schüler dieses Fach also mit dem Eintritt in die weiterführende Schule bekommen würden.
Schön fände ich dann auch eine Wiederholung, wenn das Projekt also einmal im Jahr für alle Klassen stattfinden würde. So prägt sich das Gelernte sehr gut ein und die Schüler sind wirklich fit, wenn mal ein Fall auf sie zukommt, bei dem sie wirklich erste Hilfe leisten müssen. Eine Prüfung würde ich dabei eher nicht abnehmen, die theoretischen und praktischen Teile bei dem Lehrgang sollten eigentlich reichen.
Was soll bitte daran schwierig sein, die Erste Hilfe in den Unterricht zu integrieren? Sie muss ja nicht das ganze Jahr stattfinden, sondern könnte in einer Art Leistungskurs stattfinden. So war es bei uns in der neunten Klasse. Ich hatte Naturwissenschaften als Leistungskurs und an einem Tag in der Woche begann der Unterricht mit einer Stunde Erste Hilfe. Als der Kurs fertig war, wurde ganz normal mit Biologie weitergemacht.
Außerdem haben wir im Schwimmunterricht in der Schule den Rettungsschwimmerschein gemacht, sprich auch das wurde abgedeckt. Wir hatten sogar Prüfungen und haben am Ende der Kurse eine Urkunde erhalten. Das hat uns ganz schön stolz gemacht und ich kann es mittlerweile nicht nachvollziehen, warum die deutschen Schulen sich so schwer mit solchen Themen tun, es geht doch auch im Ausland prima und ich hatte damals nicht dauerhaft ganztags Schule.
Mein Sohn ist 5 Jahre alt. Im Rahmen des Ferienspiels gab es von der Rettungszentrale aus auch ein Programm für Kinder von 3 bis 6 Jahren. Ich war mit meinem Sohn auch dort und war doch sehr erstaunt, als auf einmal auch die stabile Seitenlage und so weiter durchgenommen wurde. Ich wäre ehrlich gesagt nicht auf die Idee gekommen, Kindergartenkindern die stabile Seitenlage beizubringen. Ich muss aber zugeben, dass ich dann positiv sehr überrascht war. Die Kinder haben toll mitgemacht und auch wenn natürlich noch ein gewisses Bewusstsein und Verständnis fehlt, finde ich es inzwischen nicht verkehrt.
Ich kann mir das Thema "Erste Hilfe" durchaus auch als Schulfach vorstellen. Zum einen als Projekt, aber ich kann es mir auch als Schulfach über das ganze Jahr über vorstellen und sogar sinnvoll finden. Das Thema "Erste Hilfe" ist ja sehr umfangreich. Ich kann mich erinnern, dass ich in meiner Schulzeit auch einmal das Schulfach "Unfallverhütung und Erste Hilfe" hatte. Das war zwar nur für ein Jahr, aber da sieht man ja, dass es durchaus möglich ist und geht.
Langweilig wurde es in dieser Stunde nicht und Stoff gab es zur Genüge. Und man sieht ja immer wieder, dass die Inhalte der so genannten "Erste Hilfe Kurse" eben wie für Führerschein und Co einfach nicht wirklich langfristig fruchten. Diese Kurse dauern ja auch nicht lange und sollten immer wieder wiederholt werden. Wenn man das dann schon als Schulfach ausführlich behandelt, ist man vor dem Vergessen natürlich auch nicht geschützt, aber es ist dennoch nachhaltiger denke ich.
Ich könnte mir das sogar bereits für kleinere Kinder wie auch in der Grundschule / Volksschule vorstellen. Da allerdings nicht unbedingt als eigenes Schulfach, sondern zum Beispiel im Fach Sachunterricht oder so integriert. In der Unterstufe kann man es ja in den Biologieunterricht integrieren. Soweit ich weiß, ist es da ja sogar irgend wann einmal offiziell, also auch laut Lehrplan, Thema.
Bei mir gab es damals an der Schule einen Wahlpflichtkurs zum Sanitäter, da konnte man das lernen. Ich fände Erste Hilfe allerdings so wichtig, dass sie in den normalen Unterricht integriert werden sollte. Gut vorstellen könnte ich mir das als Projekt im Sportunterricht, bei anderen Fächern ist die Gefahr größer, dass der restliche Stoff nicht mehr geschafft wird.
Als eigenes Schulfach für ein Halbjahr oder ein ganzes Schuljahr ist Erste-Hilfe vielleicht nicht so ganz geeignet, aber ich finde es durchaus angemessen, auch Schulkindern als Ersthelfer zu schulen. Alle zwei Jahre könnte solch ein Ersthelfer-Kurs sicherlich in jedem Unterrichtsplan aufgenommen werden, und wenn es nur als Projekttag vor den Ferien ist.
Auch Kleinkinder können durchaus schon Erste-Hilfe leisten, wenn es ihnen altersgerecht erklärt wird. In einer Nachbarstadt gibt es eine extra auf Kinder spezialisierte Einrichtung, die Erste-Hilfe-Kurse auch schon in Kindergärten durchführt. Für unseren älteren Sohn, bzw. seine Grundschulklasse haben wir solch einen Kurs organisiert, dieser fand an einem Schulvormittag statt und wurde von allen Kindern begeistert mitgemacht. Wenn man solche Kurse regelmäßig durchführt und somit das Wissen vertieft, sind diese Kinder dann durchaus in der Lage, Erste Hilfe zu leisten, weil sie einfach darauf vorbereitet sind und wissen, was sie tun müssen. Auch proffesionelle Hilfe verständigen und für den Betroffenen da sein ist Erste Hilfe.
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