Kind in der Gruppe ungewollt? Wie als Mutter reagieren?

vom 24.08.2014, 16:05 Uhr

A hat eine Tochter, B und B ist jetzt fast 9 Jahre alt und wird inklusiv in der Schule unterrichtet. B geht nun seit einem Jahr bei C voltigieren und hat auch Spaß dabei, hat bereits eine Urkunde bekommen und auf dem letzten Turnier eine Schleife für den 5ten Platz. Seit einigen Monaten voltigiert B in der Gruppe für 7 bis 13 jährige Kinder.

Neulich war eine Ferienpass Aktion vom Reitverein, wo Kinder Reiten und Voltigieren konnten, wo B hingebracht wurde und auch C war natürlich dort. Am Abend nach der Ferienpass Aktion bekam A eine Nachricht von C auf dem Handy, dass B gesagt haben soll, sie wolle lieber reiten statt voltigieren und A bekam von C im gleichen Atemzug eine Handynummer von einer Reitlehrerin aus dem Reitverein. A war verwundert und frug, ob sie etwas nicht mitbekommen hätte und C schrieb daraufhin, dass sie auch total überrascht davon gewesen sei und einige Momente später schrieb C, dass sie B sowieso auch lieber wieder in die Mini Gruppe stecken wollen würde, zu den 4 – 7 jährigen Kindern, weil sie dort angeblich besser Anschluss finden würde.

A hat darauf keine Antwort mehr gegeben, denn A weiß gar nicht, wie sie darauf reagieren soll und andere Leute, denen sie einen Screenshot von der Unterhaltung gezeigt hat haben sie gefragt, ob C etwa B nicht mehr dabei haben wollen würde. A ist durcheinander und weiß es nicht einzuordnen und durchlebt mehrere verschiedene Gefühlswelten diesbezüglich. B in der Gruppe nur mit Kindergartenkindern zusammen zu stecken findet sie nicht unbedingt vorteilhaft, weil B soziale Kontakte mit Gleichaltrigen gefördert bekommen soll, weil B eben halt ein nicht ganz „gesundes“ Kind ist und Probleme hier und da zeigt und deswegen von Kindern im selben Alter nicht noch mehr ausgegrenzt werden soll, als wie es sowieso in der Schule bereits der Fall ist.

Wie soll A nun reagieren? A bekommt langsam fast schon Angst vor der nächsten Trainingsstunde, weil sie nicht weiß, wie ihr C dann dort gegenübertreten wird und A sowieso ein ziemlich dünnes Fell hat. Oder könnte A sich evtl. auch vollkommen unnötig Gedanken machen?

» freedomsfly » Beiträge: 120 » Talkpoints: 46,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge



freedomsfly hat geschrieben: A war verwundert und frug, ob sie etwas nicht mitbekommen hätte

Das verstehe ich nicht so ganz. Kann es nicht sein, dass das Kind wirklich lieber reiten als voltigieren möchte? Oder meint die Mutter, dass der Voltigierlehrer sich das ausgedacht hat, um das Kind loszuwerden?

freedomsfly hat geschrieben: ...einige Momente später schrieb C, dass sie B sowieso auch lieber wieder in die Mini Gruppe stecken wollen würde, zu den 4 – 7 jährigen Kindern, weil sie dort angeblich besser Anschluss finden würde.

Das ist dann wohl eine Folge davon, dass das Kind "nicht ganz gesund" ist, wie du sagtest. Der Voltigierlehrer ist kein ausgebildeter Pädagoge. Er hat wohl einfach nur beobachtet, dass das Kind Probleme in der Gruppe hat. Wahrscheinlich kommt es ihm recht jung vor im Gegensatz zu den anderen Kindern, die in der Gruppe sind. Ich würde ihm da nicht gleich unterstellen, dass er das Kind loswerden will. Er glaubt wahrscheinlich, dass es in einer Gruppe mit Jüngeren besser aufgehoben wäre und es ihm gut tun würde. Wenn man ihm erklärt, wie wichtig der Kontakt zu Gleichaltrigen ist, würde er das bestimmt verstehen.

freedomsfly hat geschrieben: A bekommt langsam fast schon Angst vor der nächsten Trainingsstunde, weil sie nicht weiß, wie ihr C dann dort gegenübertreten wird und A sowieso ein ziemlich dünnes Fell hat. Oder könnte A sich evtl. auch vollkommen unnötig Gedanken machen?

Meiner Meinung nach sollte sich A. ganz schnell ein dickeres Fell zulegen. Immerhin muss sie als Mutter für ihr Kind einstehen können. Und naja, entweder ich hab das alles missverstanden oder es ist nicht wirklich etwas passiert. Also ich würde gerne mal den Screenshot der Unterhaltung sehen. Könnte es nicht sein, dass die Leute, die den Screenshot gesehen haben, ihr aus Unsicherheit einfach nur das gesagt haben, was sie hören wollte?

Auf jeden Fall sollte die Mutter mit dem Voltigierlehrer reden. Wie gesagt, er ist kein Pädagoge - nehme ich mal an. Wenn ein Kind spezielle Bedürfnisse hat, muss man ihm das schon sagen. So eine Unterhaltung per SMS ist nicht ausreichend, um so ein Problem zu klären.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich weiß nun nicht, was genau per SMS beredet wurde, aber ich sehe in der ganzen schriftlichen Kommunikation immer das Problem, dass vielleicht etwas nicht so angekommen ist, wie es gemeint war. Darum denke ich auf jeden Fall, dass es sein kann, dass sich A ganz umsonst ihre Gedanken zu der Situation macht und dass es wichtig ist, dass sie mal mit C redet und nicht alles per SMS klärt. Nur so kann sie sich erklären lassen, warum ihre Tochter lieber reiten als voltigieren will oder vielleicht hat ihre Tochter ihr das ja auch schon mitgeteilt. Darin sehe ich jedenfalls kein Problem. Vielleicht hat B ja andere reitende Kinder gesehen und wollte das auch mal versuchen.

Die Altersfrage sehe ich auch nicht so eng, wenn ich ehrlich bin. Wenn B fast 9 Jahre alt ist, dann ist sie also noch 8 Jahre alt und somit von den 7 Jahren nicht allzu weit entfernt. Da sie nicht ganz gesund ist, was immer das jetzt auch heißt, ist sie vielleicht gefühlt den jüngeren Kindern näher als den älteren. Man kann es einfach nicht erzwingen, dass andere Kinder das Mädchen akzeptieren. Wenn sie bei den jüngeren Kindern eher akzeptiert wird, dann wäre es vielleicht wirklich besser, sie in diese Gruppe zu geben. Ich würde das auch nicht unbedingt als Rückstufung sehen, sondern wichtig ist doch alleine, was besser für B ist. Und das hatte C sicher auch nur im Sinn.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



A findest es aber eher unvorteilhaft, dass B dann wieder nur mit 4 und 5 jährigen Kindern in Umgang ist. In der Schule kann man auch nicht einfach daher gehen und sagen „gut, dann stellen wir B zurück in der Kindergarten“. Gleichaltrige Kinder in ihrem Umfeld sollen schließlich auch verstehen lernen, dass B zwar anders ist, aber trotzdem ein Kind, mit dem Spaß haben kann. Diese Maßnahme würde alles über den Haufen werfen, an dem A mit Familienhilfe und Lehrkörpern in der Schule arbeitet.

Außerdem, kann es in dem Moment ja auch situationsbedingt gemeint gewesen sein „ich möchte lieber jetzt reiten statt voltigieren, denn voltigieren kann ich ja jeder Woche, aber auf einem Pferd reiten nur jetzt für den Moment“. Warum muss durch einen Satz, den B vielleicht in dem Moment ganz anders gemeint haben könnte, als C ihn aufgefasst hat so ein „Prozess“ in Gang kommen und warum hat C nicht einfach mit A das direkte Gespräch gesucht, als A ihr Kind abgeholt hat? So eine Unterhaltung indirekt über das Handy anzufangen, empfindet A wie eine Art „verstecken“ vor der möglichen kommenden Reaktion.

» freedomsfly » Beiträge: 120 » Talkpoints: 46,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hier sieht man wieder, wie schnell eine SMS oder sonstige Nachricht für Verwirrung sorgen kann. Solche Dinge bespricht man besser nicht schriftlich, sondern mündlich. Am besten telefonieren alle beteiligten noch einmal miteinander oder noch besser, sie treffen sich gemeinsam um die Situation zu besprechen.

So richtig blickt man da ja nicht durch. Bei einem solchen Gespräch sollte jeder auch sagen können und dürfen, was die Person wirklich will ohne dass eine andere Person beleidigt ist. Ich finde es wichtig, solche Probleme zu klären und zwar von Angesicht zu Angesicht. Das müssen die Kinder lernen. Wenn sie es nicht tun, werden sie auch in Zukunft solche Probleme nicht lösen können.

» Youdid » Beiträge: 421 » Talkpoints: 4,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Warum redet A nicht einfach mit C? Und was sagt überhaupt das Kind B dazu? Kann es vielleicht sein, dass B vom Können her eher in die Gruppe der Minis passt? Ich gehe mal davon aus, dass es bei diesem Hobby nicht nach Altersklassen geht, wie im Fußball, sondern nach Entwicklung des einzelnen Kindes. Nur kann man das auch erst in einem Gespräch klären und nicht mit ein paar SMS.

Und wenn A sich so unsicher ist, dann wäre es vielleicht auch hilfreich, wenn sie eine Person ihres Vertrauens zu dem Gespräch mit nimmt. Wobei ich es auch recht verwunderlich finde, dass A so dünnhäutig ist. Ich kenne Mütter von nicht ganz gesunden Kindern immer als recht stark und mit viel Durchsetzungsvermögen. Eben weil sie ein halbwegs normales Leben für ihr Kind erreichen wollen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde das alles sehr verwirrend. Keiner von uns weiß, was das Kind eigentlich hat und warum es eventuell ausgegrenzt wird. Als erstes wäre doch bestimmt ein Gespräch mit der Tochter fällig, an dem vielleicht noch eine Person mit einer normalen Einstellung und auch dickerer Haut teilnehmen sollte. Dann sollte unbedingt ein persönliches Gespräch mit C stattfinden und die ganzen verwirrenden SMS-Nachrichten geklärt werden. Auch dabei wäre es wohl hilfreich, wenn eine erfahrene andere Person dabei wäre.

Je nachdem, was bei den Gesprächen herauskommt, kann man dann abwägen, wie es weiter gehen kann. Vielleicht ist das Kind mit Voltigieren auch überfordert und wünscht sich deshalb einen anderen Umgang mit Pferden. Wenn das Kind eine Krankheit hat und je nachdem welche, kann das Reiten vielleicht mehr Positives bedeuten als das Voltigieren.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Zunächst einmal frage ich mich auch, warum diese ganze Geschichte per SMS „besprochen“ wird. SMS sind maximal gut genug, um eine Verspätung kundzutun oder jemanden zu bitten, noch eine bestimmte Sache vom einkaufen mitzubringen. Ich finde nicht, dass man komplexere Sachverhalte mittels SMS adäquat klären kann. Gerade wenn A und C sich doch bei der Abholung des Kindes ohnehin über den Weg laufen, hätte man die Sache dann doch auch persönlich besprechen können. Ich sehe hier sowohl A als auch C in der Verantwortung, diesen dämlichen SMS-Kontakt schnellstmöglich in eine normale Unterhaltungsform zu überführen. Scheinbar wollten beide Seiten das nicht so recht. Es mag sein, dass C es sich einfach machen wollte und A zu dünnhäutig ist, um einem persönlichen Gespräch standzuhalten.

Darüber hinaus stellt sich auch die Frage, was das Kind nun eigentlich will. Hat A mal mit B gesprochen und gefragt, ob sie nun in Zukunft reiten oder weiterhin voltigieren möchte? Vielleicht sollte A diese Frage zunächst klären, weil es doch in erster Linie darum gehen sollte, welche Freizeitaktivität das Kind nun zukünftig ausüben möchte.

Grundsätzlich finde ich es aber auch in Ordnung, dass C dieses Kind in die Gruppe der jüngeren Kinder packen möchte. Ich habe es schon häufiger mitbekommen, dass Eltern ihre Kinder auch beim Sport immer ganz vorne mit dabei haben wollen, selbst wenn diese mental oder physisch gar nicht dazu in der Lage sind. Ich denke nicht, dass man dem Kind einen Gefallen tut, wenn man es stets wie ein Kind mit einem normalen Entwicklungsverlauf behandelt und keinerlei Rücksicht auf eventuelle Handicaps nimmt. Darüber hinaus ist es zum Teil für andere Kinder auch nicht toll, wenn in der Gruppe jemand ist, der einfach nicht mithalten kann. Man sollte die Kinder nicht nach Alter, sondern nach ihrem Entwicklungsstand beurteilen und entsprechend einteilen.

Ich glaube auch nicht, dass C dieses Kind nicht in seiner Gruppe haben will und es irgendwie loswerden möchte. Es wird wohl darum gehen, dass sowohl für B als auch für die anderen Kinder in der Gruppe Probleme bestehen, wenn B weiterhin krampfhaft mit Gleichaltrigen voltigieren soll, obwohl sie sich vielleicht besser in die Gruppe der jüngeren Kinder einfügen würde. A sollte einfach mal vernünftig mit C über diese Sache sprechen, damit beide Seiten ihre Sicht der Dinge darstellen können.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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