Positives aus miesen Jobs ziehen
Ein Bekannter von mir hat einige Schulden gemacht und macht nun zusätzlich einen Nebenjob, um seinen Finanzen wieder in den grünen Bereich zu bekommen. Momentan arbeitet er als Gebäudereiniger. Er sagt selbst, das sei ein mieser Job, aber immerhin werden die Hände sauber.
Eine andere Bekannte hat als Jugendliche in einer Großküche einen Nebenjob gemacht. Dort musste sie hauptsächlich Kartoffeln und Gemüse schälen und putzen. Sie selbst sagt, der Job sei nicht besonders anspruchsvoll gewesen und sie würde den auch nie als Vollzeitjob machen wollen, aber mindestens könnte sie nun perfekt und schnell Kartoffeln und Gemüse schälen und putzen.
Eine andere Bekannte hat längere Zeit in einer Metzgerei gejobbt, Diese Bekannte meint, dort sei es ihr zu kalt oder zu heiß gewesen, angenehme Temperaturen hätte sie da nur selten erlebt. Allerdings weiß sie nun immer, welches Fleisch man am besten kauft.
Kennt ihr das auch, dass man selbst den miesesten Jobs noch was Gutes abgewinnen kann? Könnt ihr Beispiele nennen, in denen es euch so ging, dass ihr etwas Positives aus einem miesen Job ziehen konnten? Unabhängig davon, dass der Job eben Geld brachte.
Sicherlich ist das auch immer eine Frage der Einstellung. Außerdem müssen die von dir erwähnten Jobs überhaupt nicht mies sein. Sicherlich sind es eher niedrig qualifizierte Jobs, die auch körperlich relativ anstrengend sein können, solange aber die Randbedingungen wie Verhalten von Chef und Arbeitskollegen sowie Arbeitszeiten stimmen, kann man sich in einem solchen Job durchaus auch wohl fühlen. Auf der anderen Seite kann man auch in einem hoch bezahlten, bequemen Bürojob mit 35h-Woche in einem Industriebetrieb richtig leiden, wenn man einen miesen Chef und anstrengende Arbeitskollegen hat.
Und gerade wenn man den Job sowieso nur als Nebenjob betreibt, kann man eine ganz andere Einstellung zutage legen. Schließlich ist man nicht so sehr finanziell von der Arbeitsstelle abhängig und man arbeitet ja normalerweise auch nicht so viele Stunden dort. Und je nach Erstberuf kann ein solcher "mieser" Job durchaus auch eine Art Ausgleich sein. Ich selbst habe neben Schule, Studium und Beruf auch öfters nebenbei in der Gastronomie gearbeitet. Teilweise war die Arbeit richtig hart, aber es war eben auch eine Abwechslung. Und dadurch, dass die Arbeit für Familie oder gute Freunde war, war die Arbeitsatmosphäre auch immer sehr entspannt.
Man kann fast aus jeder miesen Situation etwas Positives ziehen. So hart das klingt, aber für die genannten Jobs braucht man nicht unbedingt eine Ausbildung. Ist doch klar, dass sie dann nicht sonderlich anspruchsvoll sein können. Die Arbeit ist ja so ausgelegt, dass sie von fast jedem gemacht werden kann.
Ich finde es im übrigen gut, dass es Leute gibt, die solche Jobs erledigen. Sie werden oft nur nicht gewürdigt. Gerade Reinigungskräfte müssen sich blöde Sprüche anhören. Dabei finde ich diese Berufsgruppe eine sehr wichtige. Es gibt eigentlich keinen Job bei dem man gar nichts lernen kann. Ein Lerneffekt ist immer dabei, auch wenn es nur ein kleiner ist. Man muss ihn nur sehen.
Ich kann Youdid da eigentlich nur zustimmen. Es gibt zwar eine Reihe von Berufen, die keine besonderen Charaktereigenschaften, Abschlüsse oder ein besonderes Maß an Intelligenz voraussetzen, nichtsdestotrotz sind auch solche Berufe ein essentieller Bestandteil unseres Lebens, was viele, vor allem in der jüngeren Generation, aber einfach nicht begreifen wollen. Ich erinnere mich an meine Schulzeit, wo die Reinigungsfachkräfte (von einigen meiner Mitmenschen abschätzig "Putzen" genannt) sich einiges an abwertenden Kommentaren anhören mussten.
Dass man als Schüler ohne diese Berufstätigen aber in ein schmutziges Schulhaus gehen würde, wird natürlich ausgeblendet. Von dem Zustand der Toiletten, wenn die nicht jeden Tag gereinigt werden würden, ganz zu schweigen. Und solch eine Arbeit würden besagte Experten natürlich auch niemals selbst machen, schließlich machen sie Abitur und sind sich dafür zu fein. Leider sind viel zu viele Menschen gegenüber solchen Arbeiten abgehoben, sodass es auch sehr schwer ist, sie mal von ihrem hohen Ross herunterzubekommen.
Ich habe selbst mittlerweile einige Berufe mitgemacht, die keine Ausbildung benötigen, darunter Auspacker im Supermarkt, Aushilfskellner etc. Gerade bei Letzterem zum Beispiel habe ich zwar nicht allzu viel an sich "gelernt", was die Arbeit des Kellners angeht, das muss ich auch gar nicht, ansonsten hätte ich mich für eine Ausbildung in der Gastronomie entschieden. Aber gerade auf der sozialen Schiene hat mich diese Arbeit unendlich weitergebracht. Ruhig und höflich bleiben, selbst wenn der Gast ein selbstgefälliger, hochnäsiger... na, ihr wisst schon.
Und egal, wie mies die Situation auch ist, schaden tut es einem für gewöhnlich auf keinen Fall. Ich bin davon überzeugt, dass man gerade aus einer schlechten Situation das meiste für sich selbst zieht, aus Fehlern lernt man schließlich auch immer noch am besten.
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