Attraktivität von Schach gesunken?

vom 22.08.2014, 17:37 Uhr

Früher war Schach ein sehr beliebter Sport und hatte wesentlich mehr Anhänger auf der Welt und wurde sehr stark von den Russen dominiert. Doch inzwischen gibt es mehrere Verbände und Schachcomputer sind inzwischen stärker als Menschen und spielen besser als jeder Mensch und jeder kann sich so ein Spiel für einige Euro herunterladen. Findet ihr auch, dass Schach damit stark an Attraktivität verloren hat? War es früher ohne Computer nicht einfach interessanter?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 22.08.2014, 17:41, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich habe mich als Kind sehr für Schach interessiert und da leider nicht immer jemand da war, der mit mir spielen konnte oder wollte, habe ich irgendwann dann gegen einen Computer gespielt. Leider ist das aber so, dass wie du schon sagst der Computer besser spielt als jeder Mensch. Er kann auch nicht anders, er ist eben so programmiert worden. Durch diese Tatsache habe ich aber irgendwann das Interesse am Schach verloren, wenn ich ehrlich bin. Es ist eben nicht so interessant gegen Computer zu spielen, weil man da in der Regel sowieso erahnen kann, wer am Ende als Sieger hervorgehen wird.

Ich habe in der Kennenlernphase noch häufiger mit meinem Freund Schach gespielt. Wir sind sogar nach draußen in einen Park im Umland gefahren, wo ein überdimensionales Schachbrett auf Pflastersteinen aufgemalt ist mit Figuren, die mir fast bis zur Hüfte gingen. Da macht das Spielen auch wieder Spaß und es ist auf jeden Fall was anderes und besseres als wenn man immer nur gegen einen Computer spielt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich arbeite im Sommer mehrere Wochen als Betreuerin im Kinderferienlager und auf dem Campareal gab es auch ein großes Schachfeld mit Plastefiguren. Ich konnte beobachten, dass es durchaus einige Kinder gab, die das Schachspiel genutzt haben, ein Junge war besonders begeistert und hat selbst ein Schachspiel mitgebracht und jeden Tag gegen irgendjemanden gespielt. Ich denke, es gibt auf jeden Fall noch Menschen, die sich für Schach begeistern können.

Aber ich stimme dir auf jeden Fall dahingehend zu, dass durch die Verfügbarkeit von Schachcomputern und Apps die Faszination, die vom Spiel aus geht, gesunken ist, was ich ein wenig schade finde.

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ja, die Attraktivität von Schach ist enorm gesunken in den letzten Jahrzehnten. Wer weiß heute schon, wie der amtierende Schachweltmeister heißt? Mehrere Faktoren haben eine Rolle gespielt, dass diese Sportart langsam in die Vergessenheit abgedriftet ist. Zum einen natürlich das Auftauchen von leistungsfähigen Schachcomputern. Der menschliche Geist wurde entmystifiziert. Kein Mensch hat heute eine Chance gegen die besten Schachcomputer.

Ein anderer Faktor ist die Tatsache, dass jeder Mensch heute unzählig viele Möglichkeiten hat sich, zu beschäftigen und zu entfalten. Man hat das Internet und man hat soziale Netzwerke, wozu dann noch einen Schachverein? Vielleicht wurde dem Schach der Todesstoß versetzt durch Garry Kasparov, dem langjährigen Weltmeister. Er möge es mir verzeihen, aber er war einfach zu weltlich.

Waren Schachspieler vorher verschrobene Gestalten, die abseits der Norm waren, so stellte Kasparov einen Menschen dar, der weder geisteskrank, narzisstisch oder verschroben war. Er war einfach nur ein extrem guter Schachspieler. Eben ein Sportler. Der beste seines Fachs, aber eben irgendwie weltlich und normal. Schach lebte immer von seinen legenden. Der Vorgänger von Kasparov hieß Karpow und wenn der einen in die Augen schaute bekam man Angst.

Ich weiß wovon ich rede, denn Ich hatte einmal gegen ihn gespielt während eines Simultanturniers. Ich verlor haushoch. Ich hatte das Gefühl es mit einem Alien zu tun zu haben. Und sein Vorgänger Bobby Fischer war einfach nur eine Legende, die Personifizierung des Schachgenies. Und derer gab es so viele. Paul Morphy, Capablanca, Miachail Tal und viele andere mehr.

Und heute? Der amtierende Weltmeister heißt Magnus Larsen und ist vielleicht der beste Spieler aller Zeiten, aber wen kümmert es?

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mein Sohn ist erst dieses Jahr in die Schule gekommen und der hiesige Schachverein versucht den Kindern jetzt das Schach beizubringen. Dies finde ich schon mal einen guten Ansatz, denn welches Kind beherrscht heute schon die Schachregeln? Ich habe es leider nie gelernt, aber mein Sohn ist schon auf einem guten Wege.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich muss gestehen, dass ich noch nie wirklich viel Lust auf Schach hatte. Ich kann die Züge und weiß, was zu tun ist, aber mehr auch nicht. Das Spiel hat für mich also noch nie den Sinn gehabt, dass ich es spielen möchte und die Attraktivität hält sich bei mir auch sehr in Grenzen. Ich brauche es nicht.

Deswegen weiß ich auch wirklich nicht, wer Weltmeister ist, wer überhaupt professionell Schach spielt, wo es gespielt wird und was es an Preise gibt. Mir ist das wirklich total egal und die Attraktivität wird sicherlich weiter sinken. Wem wundert es denn auch? Generation Doof, Smartphone oder Konsole lebt auf. Da gibt es nur wenige Ausnahmen, die herausstechen und diese sind dann sofort die Außenseiter in Schulen und Mobbingopfer.

Schach war sicherlich mal beliebter, als jetzt. Gerade bei den Osteuropäern hatte man das Gefühl, oder irre ich mich da? Habe immer das Gefühl gehabt, dass es bei den Russen sehr begehrt ist. Aber auch bei den Indern. Doch in Deutschland glaube ich, dass die Beliebtheit weiter zurückgehen wird.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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