Haustier für tierärztliche Studien zur Verfügung stellen

vom 22.08.2014, 16:01 Uhr

X wurde von einer angehenden Tierärztin gefragt, ob er seine Haustiere für umfangreiche Forschungen an einer tierärztlichen Hochschule zur Verfügung stellt. Die Tierärztin möchte im Rahmen ihrer Doktorarbeit die Tiere komplett auf den Kopf stellen - Bluttests, Röntgen, Ultraschall, Neurologie und so weiter. Die angehende Tierärztin würde die Tiere dazu abholen, in eine 200km entfernte Stadt transportieren und sie nach insgesamt 3 Tagen mit zahlreichen Tests und Untersuchungen zurück bringen.

Ich habe mich gefragt, ob ich meine Tiere für diese Studien zur Verfügung gestellt hätte und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich bei nur einem meiner insgesamt sechs Tiere zugestimmt hätte. Dabei handelt es sich um eine Bartagame, die von klein auf immer kränkelt und in deren Behandlungen ich inzwischen bereits eine vierstellige Summe investiert habe, ohne dass jemals herausgefunden wurde, warum sie so kränklich ist. Ich denke, dass dieses Tier von dieser für uns kostenlosen Rundum-Untersuchung durchaus profitiert hätte. Den bisher immer gesunden Reptilien würde ich diesen Stress nicht zumuten wollen.

Auch meine Katzen würde ich dazu nicht zur Verfügung stellen. Die eine der Katzen ist nämlich eine Giftspritze, die beim Tierarzt kaum händelbar ist und die andere wäre zwar für Untersuchungen geeignet, hasst aber Transportboxen und kleine Käfige, in denen sie einen Großteil der Zeit verbringen müsste. Ich würde nicht wollen, dass die beiden diesem Stress ausgesetzt werden.

Wie würdet ihr auf eine solche Frage einer Doktorandin reagieren? Wäre euch die Möglichkeit willkommen, das Tier einmal komplett durchchecken zu lassen, ohne dafür nur einen Cent zahlen zu müssen oder stünde bei euch eher der mögliche Stress für das Tier im Vordergrund?

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Bei mir stünde der Stress eher im Vordergrund, den ich meinen Haustieren ersparen möchte. All meine Tiere sind gesund, bis auf ein Kaninchen, was ein bisschen niest, aber laut Tierärztin ist das nicht schlimm. Es ist war schon ein chronisches Niesen, Kaninchen können damit aber gut leben, solange ihnen sonst nichts fehlt.

Wenn ich so einen Patienten hätte wie du, der immer krank ist und teure Behandlungen bedeutet, würde ich ihn wahrscheinlich auch für die Untersuchungen zur Verfügung stellen, Sorgen machen würde ich mir aber trotzdem, besonders auch bei der großen Entfernung und der scheinbar langen Dauer der umfangreichen Tests.

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde meine Tiere niemals so lange für so eine stressige Prozedur aus der Hand geben. Allein der Transport. Und dann werden sie da allen möglichen Test unterzogen und kommen nachts in irgendeinen Käfig. Die müssen ja denken, ich habe sie an ein Versuchslabor verkauft.

Meine Kaninchen habe keinerlei Bindung zu mir. Aber eben generell nicht zu Menschen. Ich wäre nicht überrascht, wenn sie einfach einen Herzinfarkt bekämen. Mein Hund frisst tagelang nicht, wenn ich weg bin und sie mit meinem Mann alleine ist. Ich glaube, sie würde von diesen drei Tagen unter Fremden in einer fremden Umgebung echt einen Knacks kriegen und wäre nie wieder die Alte.

Vielleicht sollte diese Doktorandin lieber Leute fragen, die näher dran wohnen. Meine Tiere vorbeizubringen und bei der Untersuchung anwesend zu sein, wäre schon was ganz anderes. Aber aus der Hand geben, bei Notfällen nicht mal schnell da sein können und nach drei Tagen mal sehen, wie das Tier so drauf ist. Das sollte kein Tierhalter machen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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