Warum werden manche Tierbabys von ihren Müttern verstoßen?

Ich erfuhr vorhin von einem Gorillababy welches im August zur Welt gekommen ist und von der Mutter verstoßen wurde. Mir fiel auf, dass dies kein Einzelfall ist und ich frage mich, woran das liegen könnte, dass manche Tiermamas ihre Babys verstoßen.

Im oben genannten Beispiel ist die Rede davon, dass diese beiden Gorillas im Zoo leben. Hat möglicherweise der menschliche Geruch etwas damit zu tun, dass die Mutter ihr Kind verstößt? Man sagt ja den Kindern schon immer, dass diese keine kleinen Vögel oder generell keine kleinen Tiere anfassen sollten, weil diese sonst einen fremdartigen Geruch annehmen und die Mutter ihr Kleines nicht wieder erkennt. Kann es also sein, dass das Gorillababy im Zoo irgendwie "fremd" nach Mensch gerochen hat und sie es deswegen nicht als das ihre akzeptiert? Spielt möglicherweise eine hormonelle Ursache eine Rolle? Schließlich gibt es auch Frauen, die nach der Geburt keine wirklichen Muttergefühle entwickelt haben und bei denen es deutlich länger braucht, bis derartige Gefühle aufkommen.

Was meint ihr, woran das liegen könnte? Oder ist das nur eine gezielte Masche der Zoos, damit dieses Tierbaby in die Schlagzeilen kommt und mehr Besucher anzieht?

Das kann sehr viele Gründe haben und kommt in der Natur genauso oft vor wie in der Gefangenschaft. Nur bekommt es da kaum einer mit. Auch nehmen sich bei affen oft andere Mütter dem Nachwuchs an.

Ein Grund kann sein, dass die Muttertiere das Gefühl haben, dass mit dem Tier was gesundheitlich nicht stimmt und dass es in der Herde nicht überleben würde und die Herde schwächen wird. Denn ein Verbund ist nur so stark wie das schwächste Glied und deswegen wird dann schon "aussortiert".

Ein weiterer Grund kann sein, dass es auch bei Tieren eine nachgeburtliche Depression gibt. Denn sowas kommt bei Menschen ja nicht selten vor und warum soll es bei Tieren nicht vorkommen? Am Zoo wird es dabei nur bedingt liegen. Aber in der Natur gibt es das genauso.

Das kann vielfältige Gründe haben. Spontan fällt mir die Sache mit dem Eigengeruch ein. Bei Rehen ist es ja so, dass die Jungen keinen Eigengeruch haben und sobald sie von Menschen gestreichelt werden, die Mutter sie auch verstößt. Andererseits müssten die Arbeiter im Zoo damit vertraut ein. Vielleicht sind es wirklich postpartale Depressionen.

Stress kann ebenso zum Verstoßen führen wie Anzeichen, dass etwas mit dem Nachwuchs nicht stimmt. Bei Tieren, die schon lange gezüchtet werden, kann es auch sein, dass durch die Selektion des Menschen die Instinkte fehlen.

Erfahrene Hundezüchter beispielsweise werden Welpen, die die Mutter nicht annimmt, immer einschläfern lassen, wenn die Mutter sich gut um den Rest kümmert. Päppeln ist unsinnig, denn fast immer zeigt sich, dass die Mutter instinktsicher die richtige Auswahl getroffen hat.

Kümmert sich die Mutter gar nicht um den ganzen Wurf, dann nimmt die Hündin aus der Zucht. Das schlechte Versorgen des Nachwuchses ist ebenso wie eine primäre Wehenschwäche erblich.

Bei den Tieren ist es genauso wie bei den Menschen. Wie viel Mütter kümmern sich nicht um ihr Baby? Sie geben es ab und im schlimmsten Fall töten sie es. Warum? Die Frage bleibt oft genug unbeantwortet.

Vielleicht stammt das Baby aus einer Vergewaltigung, was ja im Tierreich auch üblich ist. Eventuell wollte die Mutter aber kein Kind oder das Tier kein Junges. Es wurden schon viele Gründe genannt. Da Tiere es uns nicht mitteilen können, werden wir es genau nie erfahren, ebenso wie von einer Mutter, die schweigt.