Geschmierte Brote aus Zeitersparnis einfrieren
Meine Arbeitskollegin erzählte die Woche, dass ihre Schwester nun ein großes Zeitsparprogramm starten möchte. Sie sucht nun noch Abläufe im privaten Haushalt, die sie optimieren kann. Dabei erzählte sie, in welchen Bereichen sie schon eine Optimierung der Abläufe, mit dem Ziel der Zeitersparnis, Erfolg hatte.
So schmiert die Schwester meiner Arbeitskollegin alle Pausenbrote für ihre drei Kinder bereits samstags und friert diese ein. Jeden Morgen werden dann die entsprechende Anzahl an belegten Broten entnommen und in die Brotdosen der Kinder gepackt. Die Brote sind dann bis zu den jeweiligen Pausen aufgetaut.
Ich persönlich finde den Gedanken ja schauderhaft. Schmiert ihr Brote und friert die geschmiert ein, um sie eben passend zur Hand zu haben? Bringt das wirklich eine Zeitersparnis?
An sich kann man ja Brot, Aufschnitt und Streichfett problemlos einfrieren. Zusammen würde ich das auch nicht wollen, und schon gar nicht, wenn es um die Frühstücksbrote der Kinder geht. Da wären mir frische Produkte schon wesentlich lieber und auch wichtiger, abgesehen davon, dass die Kinder vermutlich nach einer gewissen Zeit so etwas auch eher zum Abgewöhnen finden.
Letztendlich lassen sich vermutlich andere Abläufe im Haushalt besser optimieren, aber das Einfrieren von bereits belegten Broten käme mir da als letztes in den Sinn.
Es würde mich auch interessieren, ob diese Methode so viel Zeit spart. Die Idee an sich, ist gut. Umsetzen kann man die Idee auch. Nur das was dabei raus kommt ist fraglich. Wenn man Brot nur kurz einfriert, schmeckt es trotzdem noch frisch. Es kommt mehr auf den Belag an. Wenn das Pausenbrot mit Wurst oder Käse belegt wird, ist das wohl kein Problem. Wenn sie aber noch eine Scheibe Tomate oder Gurke darauf legt, finde ich das weniger gut. Ich finde das schmeckt besser frisch. Man merkt bei Obst oder Gemüse, wenn es eingefroren war. Einen Brotaufstrich kann man denke ich auch nicht mit einfrieren.
Das finde ich schon grenzwertig. Geschmierte Pausenbrote einfrieren? Bis zur Schulpause ist das Brot einschließlich Belag bestimmt nur teilweise aufgetaut und eventuell noch leicht feucht. Solche Brote sollte sie lieber selbst essen, anstatt die Kinder damit zu nerven. Garnieren kann man die Brote nicht. Käse eingefroren ist auch etwas, was nicht schmeckt. Wie das mit Wurst ist, weiß ich nicht.
Diese Zeitersparnis kann doch gar nicht sein. Denn wann ich immer die Pausenbrote schmiere und fertigmache, die Zeit dafür bleibt, sie wird nur auf einen anderen Tag verschoben. Ich weiß nicht, was das soll. Eine Zeitersparnis bringt das nicht, nur ein Essen der Brote mit Widerwillen, nehme ich an.
Also wenn ich das betroffene Kind wäre, würde ich getrost zur Mutter sagen, dass wenn sie das nicht mehr auf die Reihe kriegt, das frisch jeden Morgen zu machen, dass ich den Kelch an ihr vorübergehen lasse und mir mein Pausenbrot selber mache. Das kann es ja wohl nicht mehr sein, dass man nicht einmal mehr die Zeit hat, die Pausenbrote am morgen zu schmieren, sondern die einfriert und auftaut. Das ist für mich beinahe schon ein Fall fürs Jugendamt. Die armen Kinder, hoffentlich sind sie so gescheit, dass sie schon für sich selber sorgen und sich ihre frischen Brote richten können.
Das klingt ja widerlich, die armen Kinder. Gurken, Salat, Radieschen und andere frische Zutaten wird man auf diesen Broten wahrscheinlich vergeblich suchen und Sandwichsaucen kann man auch nicht verwenden, weil die meisten auf Mayonnaise basieren, die sich beim einfrieren in ihre Einzelteile zerlegt. Die bekommen dann wahrscheinlich jeden Tag ein Brot mit Butter oder Margarine und Käse oder Wurst drauf. Wer will so etwas langweiliges schon ständig essen?
Und wenn Brot eingefroren war schmeckt es nach dem Auftauen auch nicht mehr ganz so frisch. Dazu kommt dann noch das Kondenswasser, das sich aus der Luft außen an gefrorenen Dingen bildet. In dem Fall wahrscheinlich in der Brotdose. Und im Winter schafft es das Brot vielleicht nicht mal ganz aufzutauen bis zur Pause.
Wenn meine Mutter so etwas mit mir abgezogen hätte, hätte ich auf diese Gefrierbrote wohl auch dankend verzichtet. Wobei ich mein Essen für die Pause früher aber eh selber richten musste. Nicht weil meine Eltern zu faul waren sondern weil ich wohl einmal zu viel gejammert habe, weil irgendwas auf meinem Sandwich war, das ich nicht so gerne mochte.
Ich verstehe nicht, wieso man morgens keine Brote schmieren kann, aber okay. Wieso müssen die Brote eigentlich eingefroren werden? Was wäre, wenn die Mutter die Brote abends vor der Schlafenszeit schmiert und sie dann in den Kühlschrank stellt? Das ist vielleicht auch keine ideale Lösung, aber ein eingefrorenes und wieder aufgetautes Brot stelle ich mir schon ziemlich unappetitlich vor, dann würde ich die Kühlschrank-Variante doch bevorzugen.
Das ist doch wohl mehr als dämlich. Immerhin hat sie damit auch nichts gekonnt. Die Zeit für das Brote schmieren hat man ja trotzdem verbraucht und seinen Kindern hat man damit auch nichts Gutes getan, weil das ja unmöglich gut schmecken kann. Wenn das meine Mutter mit mir gemacht hätte, hätte ich mich auch gefragt ob sie mich nicht leiden kann, wenn sie sich nicht mal die Zeit dafür nehmen kann. Immerhin muss man ja auch so für die Kinder frühs ein Ansprechpartner sein und das Frühstück gemeinsam einnehmen.
Ich finde es ganz schlimm, wenn man die Zeit bei den Kindern einsparen will und ihnen somit auch kein gesundes Essen gönnt. Immerhin kann man dann keine frischen Gemüsestückchen dazu geben oder auch Obst müsste man dann weglassen, wenn man es sonst geschnitten hätte, weil das schmeckt ja so auch nicht.
Davon, dass man vollständig geschmierte Frühstücksbrote einfriert, habe ich auch noch nie gehört und ehrlich gesagt finde ich die Vorstellung auch alles andere als appetitlich. Wie bereits von einigen Vorpostern erwähnt wurde, ist es ja kein Problem, die einzelnen Komponenten einzufrieren. Das mache ich mit Broten und Brotscheiben, die ich vor dem Austrocknen nicht mehr verbrauchen könnte, schließlich auch. Aber komplett mit Aufstrich und Belag würde ich ein Brot nicht mehr einfrieren. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es beim Auftauen dann noch eine angenehme Konsistenz hat und nicht an Geschmack verliert.
Außerdem bin ich sowieso ein absoluter Frühstücksgenießer, der sogar freiwillig eine Stunde vor der eigentlichen Weckzeit aufstehen würde, um ganz entspannt und ohne Hektik seine Brote zu essen. Ich würde wohl an der Zubereitungszeit jeder anderen Hauptmahlzeit sparen, aber nicht beim Frühstück. Ich finde es auch wesentlich sinniger, größere Mengen an Mittags- oder Abendessen zu kochen und dann in gerechten Portionen einzufrieren, um diese bei Bedarf wieder aufzutauen, als das mit dem Frühstück zu versuchen, zumal das Kochen eines warmen Gerichts auch wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als das fixe Schmieren von zwei Stullen. Das würde doch deutlich mehr bringen; und zudem ist eine Reispfanne oder ein Gulasch aus der Tiefkühltruhe nach dem Erwärmen wieder genauso genießbar wie vor dem Einfriervorgang.
Lecker ist das sicherlich nicht. Natürlich kann man Brot eingefrieren, wie auch Käse und Wurst aber eben separat. Zusammen ergibt das doch nur eine Pampe. Habe ich Brot eingefroren und taue es auf, dann wird das einfach nur weich und wässerig schon alleine, entsprechend wird es immer aufgebacken oder auch aufgetoastet damit es noch schmeckt. Der Schritt entfällt ja gänzlich wenn die Brote direkt aus dem Gefrierschrank in die Dose wandern und das die Kinder das so mitmachen, hätte ich auch nicht erwartet.
Zeit sparen kann man dadurch ebenfalls nur beschränkt, denn die Zeit muss man dennoch aufwenden zum schmieren der Brote, nur eben an einem anderen Tag. Dazu braucht man mehr Zeit es zu gefrieren und im Anschluss auch wieder aufzutauen. Da ist es noch sparender, wenn man den Kindern Geld in die Hand drückt und sie sollen sich etwas beim Bäcker kaufen. Da wäre dann wenigstens noch Qualität dahinter aber so absolut nicht.
Ich würde das nicht machen, Zeit kann man auch an anderen Stellen einsparen und das schmieren von einem Brot dauert nun wirklich keine Stunden, auch nicht für drei Kinder. Ich mache das jeden Morgen für meinen Sohn und brauche dazu keine 5 Minuten bis alles fertig ist und habe nebenbei noch nicht einmal meinen Kaffee leer getrunken, so schnell geht das.
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