Zahlung einer Kostendämpfungspauschale

Wie ich nachlesen konnte handelt es sich bei der so genannten Kostendämpfungspauschale um eine Art Beihilfezahlung. Aber was stellt denn diese Kostendämpfungspauschale in der Praxis eigentlich dar und wer bekommt diese denn wann und unter welchen Voraussetzungen gezahlt? Aus früheren Jahren ist mir noch der Begriff von einer Ballungsraumzulage geläufig. Ist diese mit der Kostendämpfungspauschale vergleichbar?

Leider hast du da etwas falsch verstanden. Nicht die Beihilfe zahlt dir etwas, sondern du musst der Beihilfe diese Pauschale zahlen. Eigentlich wird sie dir automatisch abgezogen, wenn du Rechnungen einreichst.

Was die Ballungsraumzulage ist, kann ich dir leider nicht sagen. Aber die Kostendämpfungspauschale ist, wie der Name schon sagt, eine Pauschale die man zahlen muss, damit die Beihilfe Kosten spart. Es geht dabei um die Arztkosten. Die Kostendämpfungspauschale richtet sich nach dem Einkommen oder anders gesagt nach der Besoldungsgruppe.

Je höher die Besoldungsgruppe, desto höher ist die Kostendämpfungspauschale. Sie fällt jedes Kalenderjahr erneut an. Ich kenne das eigentlich nur bei den Beamten. Da sie teilweise über die Beihilfe versichert sind erhalten sie von der Beihilfe die Kosten für Arztbesuche erstattet. Damit man aber nicht einfach aus Spaß zum Arzt geht, obwohl man nichts hat, wurde diese Pauschale eingeführt. Sozusagen um die Leute mehr an den Kosten zu beteiligen.

Wer geht denn aus Spaß zum Arzt wenn er einen Teil davon privat aus seiner Tasche bezahlen muss? Die Beihilfe streicht gnadenlos und eigentlich ist es fast immer so bei mir dass ich nach einem Arztbesuch auf einigen Kosten sitzen bleibe. Und damit meine ich nicht IGEL-Leistungen sondern die ganz normalen Behandlungen.

Diese Argumentation wurde mir auf Nachfrage bei meiner Oberfinanzdirektion auch schon mitgeteilt und ich halte das für groben Unfug. Im Gegenteil, ich vermute dass es sich um einen Ersatz für die Praxisgebühr handelt die ja bekanntlich gestrichen wurde. Beamte mussten die zwar nicht beim Arzt bezahlen weil sie Privatpatienten sind, aber bei der Beihilfe wurden diese zehn Euro dann praktisch bei der Erstattung immer abgezogen und sie gingen direkt in den Haushalt des jeweiligen Bundeslandes ein. Das waren schöne Einnahmen die nun fehlen und so wurde die Kostendämpfungspauschale eingeführt weil so etwas einfach beschlossen werden kann. Ich bin mit jährlich 160 Euro Eigenanteil dabei, das heißt wenn ich für 400 Euro voll erstattungsfähige Rechnungen einreiche dann ist dieser Betrag von der Beihilfe mit 50 Prozent zu erstatten, es werden aber letztendlich nur 40 Euro an mich überwiesen.

Diese sogenannte Kostendämpfungspauschale gibt es meines Wissens nur für Beamte wo der Staat seiner Fürsorgepflicht bei der Krankenversicherung nachkommen muss. Die Beihilfe zahlt zu ungefähr 50 Prozent, mit den anderen fehlenden 50 Prozent muss sich dann jeder Beamte selber privat versichern. Soweit ich weiß ist das noch nicht flächendeckend bundesweit eingeführt und es hängt wohl auch davon ab wie reich das Bundesland ist. Das ist jedenfalls meine Vermutung. Diese Kostendämpfungspauschale ist bei uns in Sachsen-Anhalt in Abhängigkeit von der Gehaltsstufe zum 1. Januar 2014 eingeführt worden. Der Maximalbetrag liegt bei um die 240 Euro und es gibt einen Preisnachlass in Höhe von 20 Euro wenn man noch kindergeldberechtigte Kinder hat.

Mir tun diese 150 Euro echt weh und ich würde sie lieber für andere Dinge ausgeben, leider führt kein Weg daran vorbei.